RLA: Narbe,Regeneration,Pflege,etc.

[SCK94]

Hallo Leute,

hatte am 26.05. meine offene RLA am SMZ-Süd, Wien, Österreich - haben meines Erachtens sehr gute Arbeit geleistet.
Trotzdem ist es doch eine relativ große Narbe, deshalb würd ich hier gerne ein paar Fragen an die Community stellen?

1.) Wieviel Tage nach der OP kann man ca. wieder normal "sitzen", "gehen"?
2.) Empfiehlt ihr, die Narbe mit irgendeiner Salbe und/oder Öl zu pflegen? Wenn ja, ca wieviel Tage nach der OP?
3.) Ab wann habt ihr wieder richtig Sport gemacht?

Danke euch schon im Voraus für eure Infos

[eistee]

Hi,

freut mich, dass du die RLA gut überstanden hast
Laufen konnte ich 4 Tage nach der OP wieder und entlassen wurde ich nach 6 Tagen. Habe dann zuhause aber die meiste Zeit noch auf der Couch verbracht und konnte die ersten Tage kaum was essen. Der gesamte Verdauungstrakt war wohl ziemlich mitgenommen und noch einige Tage beleidigt...
Bis ich mich wieder richtig bewegen konnte hat's sicher gute 10 - 14 Tage gedauert.

Etwa 6 Wochen später habe ich wieder im Fitnessstudio trainiert, jedoch noch keine isolierten Bauchübungen gemacht.

In Aachen hat man mir der Prof. damals gesagt, dass ich die Narbe nicht speziell pflegen bräuchte. Anfang diesen Jahres bin ich jedoch zum Hautarzt um mal auszuloten, was man so machen kann, um die Narbe etwas zu verschönern.

Der Hautarzt hat mir ein Silikongel (Kelo-Cote) empfohlen, welches ich nun morgens und abends auf die Narbe auftrage. Ist leider nicht ganz billig.
Außerdem wird die Narbe nun ein Jahr lang monatlich vereist und alle 2-3 Monate punktuell mit Kortison unterspritzt. Bides übernimmt die Kasse. Das vereisen merkt man kaum. Die Spritzen sind da schon deutlich unangenehmer (besonders im oberen Bachraum, da die Haut hier recht dünn ist). Ist aber auch auszuhalten, wir sind schließlich ganz anderes gewohnt
Mit einem Silikongel kannst du arbeiten, sobald die Narbe abgeheilt ist, um sicher zu gehen, würde ich das aber mit einem Hautarzt abklären.

Weiterhin alles Gute!!

[b45]

@SCK94 - wie gross waren denn die Lymphknoten nach der Chemo? Waren es viele? Wie viel Zeit verging zwischen letzter Chemo und dem CT Check?

Gruesse aus Wien AKH

[wiesel007]

HI,

ich hatte eine offene RTR an der Uni Klinik in Düsseldorf. Habe so nach 3 Tagen wieder gesessen, aber nicht so lange. Das geht von Tag zu Tag besser. Entlassen wurde ich nach 1 Woche. Gegangen bin ich die ersten paar Tage etwas gebückt, das gibt sich aber wieder. Der Prof hat gesagt, die Narbe braucht keine bestimmte Pflege. Bei manchen ist die Naht sehr dünn und fein, bei manchen wird sie etwas breiter nach einer Zeit. Das liegt einfach am Gewebe. Habe im Juni auch einen Hautarzttermin, dann werde ich mal fragen. Sport habe ich nach 2 Monaten gemacht, soweit man nach 4 PEB von Sport sprechen kann. Die Kondition musste komplett neu aufgebaut werden. Spezielle Bauchübungen sollte ich 3 Monate nicht machen. Die Muskeln müssen einfach erst wieder vernünftig zusammenwachsen.

Was ergab die Histologie Deiner Lymphknoten? Nichts aktives mehr gefunden?

[SCK94]

@b45
Es waren quasi 2 Lymphknotenkonglomerate betroffen, eines im Oberbauch (2.9cm) und eines im rechten Unterbauch, welches relativ groß mit ca. 7cm war.
Das im Oberbauch verschwand nach 3 Zyklen PEB vollständig bzw. schrumpfte auf Normalgröße, das im Unterbauch zeigte sich wenig beeindruckt von der Chemotherapie und blieb unverändert bzw. wuchs sogar um ca 1mm.
In Folge dessen wurde das Lymphpaket im Unterbauch punktiert, um festzustellen, ob es tatsälich "nur" vom Hodenkrebs ist und sich nicht evt. ein selbstständiges Lymphom ausgebildet hatte -> das Biopsie Ergebnis war aber bereits zu bei der Punktion, ca. 4 wochen vor der OP, sehr beruhigend, Tumormarker negativ, auch die Lymphom-spezifischen.
Um nun endlich nach meinem Gequake auf deine ursprüngliche Frage zurück zu kommen: letzte Chemogabe war am 17.04. und die OP war am 26.05

Danke für eure sehr hiflreichen Informationen und Tipps, merke bereits wie es Tag für Tag mit der "Mobilität" bergauf geht
Das einzig unangenehme das bei mir war, ist, dass sich ein bisschen Wasser von der OP in den Füßen gestaut hatte, ging aber nach und nach von alleine dann wieder weg.

@wiesel
der Histo-Befund war für mich positiv, keine vitalen Mikrometastasen im Gewebe entdeckt, dass doch noch ein netter Brocken war

[wiesel007]

Zitat von SCK94

@b45


@wiesel
der Histo-Befund war für mich positiv, keine vitalen Mikrometastasen im Gewebe entdeckt, dass doch noch ein netter Brocken war

das ist doch gut, war bei mir ähnlich. Von 11 x 10 x 4 cm waren nach 4 x PEB noch 3 x 3 x 3 cm übrig, zum Glück auch nur noch Nekrose

[SCK94]

Hattet ihr anfangs auch bisschen Probleme mit wasserrückstau in den Beinen von der OP?

[eistee]

Freut mich zu hören, dass bei dir auch nichts Vitales gefunden wurde
Mit Wassereinlagerungen hatte ich zum Glück keine Probleme.

[wiesel007]

Wasser hatte ich auch. Die haben mir ja 28 Lymphnknoten ausgebaut. Das Lymphsystem regelt ja ein bißchen den Wassertransport. Außerdem hatte ich im linken Bein eine Thrombose. RTR war im April 2014, bis August/September 2014 hatte ich Probleme mit dicken Füßen und geschwollenen Beinen, speziell wenn es warm war. Mittlerweile hat sich das gelegt. Wie immer, gib deinem Körper Zeit

[Dusty]

Hattet ihr anfangs auch bisschen Probleme mit wasserrückstau in den Beinen von der OP?

Nicht nur in den Beinen.... war bei mir auch noch in einem anderen recht männlichen Körperteil . Ging aber auch nach ein paar Wochen wieder weg