bös. Tumor 10-12Wirbel + Genick

[tanja2578]

Hallo Ihr Lieben,

mein Papa (59Jahre) wurde letzte Woche wegen starken Rücken und Genickschmerzen ins KH eingeliefert. Nach tagelanger Suche hat man dann mitte letzter Woche zwei Tumore (einen im Genick und einen zwischen dem 10 und 12 Wirbel) festgestellt. Nachdem es tagelang nicht möglich war ihn zu operieren da die Ärzte seine Blutgerinnungswerte nicht in den Griff bekommen haben wurde er nun am Samstag mittag notoperiert.

Am Samstag Abend wurden dann meine Mutti und ich zum Oberarzt gebeten. Schon in diesem Moment war mir klar daß das nichts Gutes zu bedeuten hat. Er sagte uns dann daß sie einen großen und in jedem Fall bösärtigen Tumor (unten) entfernt haben der sich bereits quer durch die Wirbelsäule gefressen hatte und voraussichtlich auch an dieser Stelle entstanden sei.

Der Arzt meinte dann daß es eine stark durchblutete Tumorart wäre und es dadurch und durch die Gerinnungsstörung zu extremen Nachblutungen kam und daß mein Vater wahrscheinlich die nächten 48 h nicht überleben würde und wenn dann im Rollstuhl.

Heute nachmittag waren nun diese 48h vorbei und mein Papa ist (optisch) top fit und konnte sogar schon die ersten Schritte laufen.

Laut Auskunft der Klinik ist ihm nun von chirogischer Seite her absolut nicht mehr zu helfen da sie an den oberen Tumor am Genick nicht dran kommen und am unteren kein weiterer Eingriff mehr möglich sei.

Wir sollen jetzt den Befund abwarten um zu erfahren ob man mit einer Chemo noch etwas bewirken kann und wurden nur darauf hingewiesen daß auch weiterhin jede falsche Bewegung zu einer Querschnittslähmung führen kann.

Ich bin mit der ganzen Situation total überfordert. Die letzten zwei Tage saß in der Intensivstation und hab mich schon von meinem Dad verabschiedet und jetzt versteh ich gerade die Welt nicht mehr.

Ich hab zwei kleine Kinder daheim und muß deshalb stark bleiben und natürlich auch für meine Eltern darf ich mir nichts anmerken lassen.

Bitte bitte schreibt mir wenn ihr irgendwelche Tips oder Ratschläge oder eigene Erfahrungen für mich habt. Er liegt im Moment in BF im Plattenwald.
Kennt sich jemand mit Radiofrequenzablation oder Wirbelersatz aus Titan aus? Fühl mich so hilflos...

Vielen Dank fürs zuhören (bzw. lesen)



LG Tanja

[Levira]

Liebe Tanja

Leider kann ich Dir keinen Rat geben.

Doch ich finde es gut, dass Du Dich hier gemeldet hast. Sicher kannst Du von den Erfahrungen anderer Betroffener profitieren.

Ich wünsche Dir und der ganzen Familie für die kommende Zeit viel Kraft und alles Gute!

Liebe Grüsse
Levira

[tanja2578]

Vielen Dank Levira für die netten Worte.

Ich bin so verzweifelt. Hab keine Kraft mehr. Könnt im Stehen einschlafen.

Die Feinhistologie ist noch nicht da, aber so wie es aus sieht, sitzt der Primärtumor in Leber oder Prostata. Übermorgen wird mein Papa verlegt und bekommt vorerst mal Bestrahlungen im Rücken.

Kann mir jemand sagen wie so eine Bestrahlung abläuft? Fühlt man sich da auch so schlecht wie bei einer Chemo??? Hab gehört es gibt mind. 30 Behandlungen. Stimmt das?

LG Tanja

[Levira]

Liebe Tanja

Es tut mir so leid, dass ich Dir keine Antwort auf Deine Fragen geben kann und sich bis jetzt niemand gemeldet hat, welcher das könnte.

Ich kann Dir nur anbieten, dass Du Dich bei mir ausheulen darfst, auch in einer PN.
Es ist eine intensive, schwierige Zeit, welche Du nun durchmachst. Vor allem auch, weil Du noch kleine Kinder hast.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung, denn ich habe damals meine Mutter begleitet.

Wichtig ist, dass Du auch Menschen um Dich herum hast, welche Dich entlasten können. Psychisch wie physisch.

Verzweifle nicht, melde Dich wieder!

Liebe Grüsse
Levira

[tanja2578]

Hallo Levira,

nochmal vielen Dank für die tröstenden Worte. Es tut so gut von jemanden zu hören.

Komm gerade aus der Klinik. Heute kam die Feinhistologie. Der Primärtumor sitzt mitten in der Leber. Er kann somit weder operiert werden noch kann man ihn mit RFA behandeln.

Laut Internet liegen die voraussichtliche Lebensdauer unter 6 Monaten. Meine ganze Welt kracht wie ein Kartenhaus zusammen. Ich muß jeden Tag in der Klinik sitzten und meinem fröhlichen Vater Mut machen (er weiß nicht wie es um ihn steht) und anschließend meine Mama trösten. Dabei hab ich selbst keine Kraft mehr.

LG Tanja

[Wolke76]

Liebe Tanja.

Bin auch erst seit kurzem in diesem Forum und heute auf deinem
Beitrag gelandet.

Leider kann ich dir auch nichts zur Erkrankung deines Vaters sagen.

Aber das kann mir bei meiner Erkrankung,bis heute,auch noch niemand...

Aber weisst du,was mir in den vergangenen Tagen sehr geholfen hat?

Das ich plötzlich von so vielen Menschen verstanden und getröstet wurde.
Ich konnte mir einfach meinen Kummer und meine Ängste von der Seele schreiben.
Und es war und ist immer jemand da,der dir zuhört und dir antwortet...

Dies möchte ich gerne an dich weitergeben.
Schreibe nur immer,wenn dir zumute ist.Auch wenn du meinst,es erscheint Lächerlich und sei nicht Wichtig.
Hier ist immer jemand für dich da.
Vieleicht hilft es dir ein bisschen,mit dieser schweren Situation zurecht zu kommen.
Hoffe du hast liebe Menschen um dich,die für dich da sind.

Schicke dir eine Portion an Mut und Kraft!

Fühl dich ganz fest von mir gedrückt
Diana