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  #1  
Alt 18.10.2007, 15:14
Benutzerbild von fin
fin fin ist offline
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Registriert seit: 13.04.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 4
Unglücklich doppelter Schicksalsschlag

hallo miteinander.

es ist wohl die angst gewesen, weshalb ich nicht geschrieben habe. ich bin zwar schon seit april 2007 angemeldet, wollte aber nie wirklich schreiben. ich habe dieses forum immer im hinterkopf gehabt. jetzt muss ich den kontakt suchen, wenn auch zu spät...

meine familie und ich haben gleich 2 schicksale erleben müssen. meine oma und meine mama sind beide an lungekrebs erkrankt. nun wurden beide von ihren leide erlöst. das schlimme an der ganzen sache ist, dass ich sie beide innerhalb einer woche verloren habe!

erst ist meine oma, 69 jahre alt, gestorben. dann 6 tage später meine ma, die erst 44 jahre alt war! es ist so niederschmetternd. meine oma hat 1 1/2 jahre gekämpft, meine mama 11 monate. beide hatte lungenkrebs, und zwar den kleinzelligen. nach etlichen chemos kam dann die diagnose, dass mestastasen im kopf sind. dann kam die bestrahlung. der krankheitsverlauf war bei beiden gleich, nur dass meine mama die gleiche diagnose nach meiner oma bekam, obwohl der krebs erst später festgestellt wurde. der zustand von beiden hat sich nach der bestrahlung drastisch verschlimmert.

bei meiner ma ging es so erschrenkend schnell. innerhalb von 2 wochen hat sich ihr zustand um 360° gedreht. sie war so eine starke und selbstbewußte frau. morgen werde ich meine ma zu grabe tragen - der wohl schlimmste tag meines leben. innerhalb von 2 wochen muss ich 2 familienmitglieder zu grabe tragen. das ganze ist für mich nicht zu begreifen und unendlich schmerzhaft- tag für tag.

an dieser stelle will ich euch hier nicht den mut rauben. ihr dürft die hoffnung NIE aufgeben!!! steht euren leuten bei und nutzt die zeit. das habe ich auch gemacht und bin dafür dankbar. sehr dankbar.
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  #2  
Alt 18.10.2007, 15:44
Benutzerbild von schnurzelchen
schnurzelchen schnurzelchen ist offline
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Registriert seit: 18.10.2007
Beiträge: 2
Standard AW: doppelter Schicksalsschlag

hallo fin,

ich möchte dir meine aufrichtige anteilnahme versichern. dem alter deiner mutter und deiner oma nach, bist du auch noch nicht so alt und musst schon so früh so viel leid ertragen. ich wünsche dir ganz viel kraft und mut, diese schwere zeit zu überstehen auch wenn es im moment so scheint, als gäbe es keinen ausweg mehr, so lass dir sagen, dass die zeit den blick auf die dinge ändern wird und du irgendwann das fortgehen deiner mutter und oma verstehen und akzeptieren kannst. vor allem aber lasse deine mutter und deine oma, so wie du sie im herzen trägst, weiterleben und behalte sie in dankbarer erinnerung. das ist das größte geschenk, dass du einem lieben menschen machen kannst.

alles alles gute
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  #3  
Alt 18.10.2007, 17:33
britta_sta britta_sta ist offline
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Registriert seit: 16.03.2007
Beiträge: 49
Standard AW: doppelter Schicksalsschlag

Hallo Fin,

es tut mir so unendlich leid für dich! In so kurzer Zeit zwei dir sehr nahestehende Menschen zu verlieren - ich glaube, einen solchen Schmerz kann niemand nachempfinden!

Halt dich trotzdem wacker! Die beiden sind bei dir und in deinem Herzen!!!!

Fühl dich ganz dolle umarmt und gedrück!

Liebe Grüße
Britta
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  #4  
Alt 18.10.2007, 19:15
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Registriert seit: 19.06.2007
Ort: bei BS
Beiträge: 411
Standard AW: doppelter Schicksalsschlag

Auch von mir ein stiller Gruß der Anteilnahme.

Ich habe meinen Vater vor 9 Tagen verloren. Letzte Woche Freitag war die Beerdigung.
Ich wünsche Dir viel Kraft für morgen und für die kommende Zeit!
LG
Sandra
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  #5  
Alt 18.10.2007, 20:41
Benutzerbild von Rubbelmaus
Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Registriert seit: 07.12.2004
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Beiträge: 1.748
Standard AW: doppelter Schicksalsschlag

Ich bin seit Mai 2000 an Brustkrebs erkrankt. Meine Mutter bekam von einer Sekunde zur anderen im Januar 2001 (noch während meiner Behandlung mit Chemos und Bestrahlungen) einen Schlaganfall. Sie hat 3 Tage hilflos in ihrem Badezimmer gelegen.Anschl. wurde sie wurde ein Pflegefall. Da ich durch die Chemos eine PNP behalten habe, bin ich schwerbehindert und wurde Rentnerin. Da meine Mutter ca. 100 km in einem Pflegeheim untergebracht war, sind wir fast jedes Wochenende dorthin gefahren. Im März 2002 starb unser einziges (erwachsenes) Kind und im Oktober starb dann meine Mutter. Ich habe praktisch innerhalb von 7 Monaten Kind und Mutter verloren. Menschen, die ich neben meinem Mann, am meisten geliebt habe. Dazu noch die Krankheit mit allem Drum und Dran.

Wie man das aushält? Ich weiß es nicht! Man lebt, man leidet und man versucht einen "normalen" Alltag zu führen. Ich bin durch meine Krankheit seit 2000 bis jetzt immer noch bei einem Psycho-Doc in Mitbehandlung. Den brauche ich auch, denn mittlerweile habe ich auch noch mit Metas zu kämpfen.

Manchmal geht es mir gut, dann wieder schlecht. Eben ein Auf und Ab wie alle Menschen im ihrem Leben haben. Ich habe mein Leben mit allen Schicksalsschlägen so angenommen, wie es ist. Ich habe meine Lieben los gelassen, denke aber immer an sie. Sie sind in meinem Herzen und immer bei mir. Ich beschäftig mich viel mit dem Thema Tod und was danach ist. Ich glaube an eine geistige Welt, unserer eigentlichen Heimat, wo wir her kommen und wieder hingehen. Jeder hat für mich seinen Lebensplan und der Zeitpunkt des Todes steht genauso fest, wie der Zeitpunkt der Geburt. Da ich an einen Gott, meinen Gott glaube, kann ich wahrscheinlich anders damit umgehen.

Meine Lieben sind nicht fort, sonder nur vor gegangen. Sie sind aber trotzdem immer bei mir, ich kann sie fühlen, riechen, spüren. Ich muss einen Menschen nicht sehen, um ihn wahrzunehmen.


Es gibt hier im KK das Angehörigenforum, wo dir sicher von Menschen, die in der gleichen Situation sind wie du, helfen. Oder such dir in deiner Nähe eine Trauergruppe (findes du übers Internet oder über die Kirche). Oder aber such dir einen guten Psycho-Doc. Ich glaube, ohne die Hilfe meines Arztes hätte ich das Alles nicht durchgestanden. Selbst mein Mann kann mir dabei nicht helfen, denn er ist ja selbst Betroffnener.

Vielleicht konnte ich dir einen guten Rat geben, aber helfen kannst du dir im Grunde nur alleine. So hart das auch klingen mag. Denn nur du kannst dein Leben annehmen, so wie es ist.

Ich schicke dir mal mein Lieblingsgedicht.
Die anderen User hier im Forum werden wahrscheinlich den Kopf darüber schütteln, denn ich setze das oft hier rein, wenn jemand verzweifelt ist. Die meisten Leser können es vielleicht schon auswendig.
Aber mir hat es immer wieder Kraft und Mut gegeben, wenn ich nicht mehr weiter wusste.

Ich sende dir Kraft und Energie und wünsche dir, dass du mit deinem Leid lernst, dass man auch mit schweren Velusten weiter leben kann.

Viele liebe Grüsse
Heidi


Sternstunden

In jeden Leben gibt es Sternstunden.
Seltene Momente strahlender Freude,
strahlenden Glücks, strahlender Zuversicht.
Sternstunden werden uns geschenkt.
Sie lassen uns strahlen,
sichtbar nach außen, unsichtbar nach innen.

Wir können sie sammeln.
Die Strahlen solcher Stunden.
In unseren Herzen.
Für die dunklen Stunden unseres Lebens.
Für Stunden ohne Mut,
ohne Hoffnung, ohne Glück.
Für Stunden der Trauer und der Einsamkeit.
Die Strahlen in unseren Herzen
lassen uns wieder hoffen.
Sie lassen uns hoffen
Auf neue Stunden des Glücks,
auf Sternstunden des Lebens.

(Heidi Rose, aus dem Buch „Es ist für uns eine Zeit angekommen“)
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  #6  
Alt 20.10.2007, 00:02
bente74 bente74 ist offline
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Registriert seit: 14.10.2007
Ort: schleswig-holstein
Beiträge: 14
Standard AW: doppelter Schicksalsschlag

liebe fin,

es tut mir von herzen leid. und ich bin ehrlich tief betroffen.

ich begleite meinen vater eim ertragen seiner krankheit und deine letzten sätze haben mich sehr berührt und du sprichst mir aus dem herzen.

ich hoffe es sind menschen um sich herum, die gemeinam die trauer tragen.

ich habe auch erst sehr lange eher hier gelesen, um dann den mut zu haben etwas zu schreiben.

lg bente
__________________
krankheit ist immer ein ungewisser weg, dessen steine und kurven keiner kennt und nie zu erahnen vermag
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  #7  
Alt 20.10.2007, 19:35
Benutzerbild von fin
fin fin ist offline
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Registriert seit: 13.04.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 4
Standard AW: doppelter Schicksalsschlag

ich danke euch alle für euren warmen und aufmunternen worte!

gestern hab ich meine geliebte und unvergessliche mama begraben müssen. es war sehr schmerzhaft und nicht wirklich. es ist komisch und vielleicht haltet ihr mich für verrückt, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass sie in dieser urne sein soll!

im moment fühl ich mich so.... wie mr. jackel und mr. hyde. irgendwie "leichter" und ruhiger. auf der anderen seite stürze ich jeden tag einen abhang hinunter und komme nicht wieder. die realität schlägt mich wie eine faust ins gesicht. man fühlt sich dann allein, kraftlos, irgendwie fehlt einem das "schutzschild", was man ja davor hatte. man sieht irgendwie kein licht am ende des tunnels.

dennoch... habe ich diese vielen menschen bei der beerdigung gesehen und ich war stolz, so stolz ihre tochter zu sein. so viele tränen wurden vergossen. mit einem mal ist kommt man doch blitzartig wieder den abhang wieder hinauf. schneller als man hinuntergefallen íst.

bei einem beitrag hat mir jemand aus dem herzen gesprochen: ich werde meine ma auf jeden fall wiedersehen. ich glaube fest daran, dass unsere seele "weiterlebt". das einzige, was schwierig sein wird, ist die zeit... in der ich meine ma wiedersehen werde. ich vermisse sie soooooo sehr....

traurige und liebe grüße
fin
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