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  #1  
Alt 05.10.2004, 19:28
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Beiträge: n/a
Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Liebe Frauen,
ich bin neu und brauche dringend ein wenig Unterstützung.
Gerade hat mich mein Gynäkologe angerufen. In meiner Brust ist ein Tumor, das hat sich bei der radiol. Untersuchung und in der Mammographie bestätigt.
In einer Rippe und in der Lendenwirbelsäule habe ich Metastasen. Die Leber und die Lunge sind frei.

Er möchte, daß ich als nächstes zur Stanzbiopsie gehe, damit man feststellt, um welchen Tumor es sich handelt. Er meint, daß ich nicht operiert werden muß, damit kann ich noch 10 Jahre leben.
Aber der Tumor ist doch 5 cm groß und auch in der Achselhöhle ist ein ziemlicher Knoten.

Ich bin übrigens 55 Jahre alt.

Ist das wohl so richtig, wie er vorgehen will?

Ich dachte immer, man muß den Tumor unbedingt entfernen. Wie kann man denn damit weiterleben? Er hat doch offensichtlich schon gestreut. Und ich habe immer gedacht, ich hätte was an der Bandscheibe.
Was würdet Ihr tun oder bin ich wie so oft im Leben mal wieder ein besonderer Fall?

Ich bin einfach nur in Panik. Bitte gebt mir einen Rat. Ich weiß, daß ich damit viel verlange, schließlich geht es allen hier nicht besonders gut.

Liebe Grüße, Uschi
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  #2  
Alt 05.10.2004, 19:49
Benutzerbild von Helli
Helli Helli ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.07.2004
Ort: Sachsen (ganz dicht an der Landesgrenze zu Brandenburg)
Beiträge: 263
Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Hallo Uschi,
ich hatte auch einen 5 cm großen Tumor. Bei mir wurde Mammographie, Ultraschall und Stanzbiopsie gemacht, die letztendlich die Bösartigkeit bestätigte. Ich wurde 2xoperiert, erst brusterhaltend, dann Ablatio, da der OP-Rand noch Krebszellen aufwies. Ich habe von 13 Lymphknoten 2 befallene gehabt, allerdings keine Fernmetastasen.
Es wundert mich nun doch, daß Dein Arzt meint, daß Du nicht operiert werden mußt.
Ich würde Dir jetzt raten, auf keinen Fall in Panik zu verfallen. Hole Dir unbedingt eine zweite Meinung ein. Ein anderer Arzt sieht Deinen Fall eventuell ganz anders.
Ich drücke Dir fest die Daumen. Es werden Dir sicher noch mehr Forumsteinehmer antworten und vielleicht kann Dir gemeinsam mit uns doch etwas geholfen werden.
Ganz, ganz liebe Grüße aus Sachsen
Helli
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  #3  
Alt 05.10.2004, 20:23
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Beiträge: n/a
Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Hallo Uschi,

ich vermute, dass sich die Aussage des Arztes auf die Knochenmetastasen bezogen hat. Diese müssen tatsächlich nicht operiert werden und mit Knochenmetastasen kann man wirklich lange Jahre leben. Ich glaube, dass die Brust-Op und Entfernung der Lymphknoten so selbstverständlich sind, dass der Arzt schon weiter gedacht hat.

Uschi, es kommen für Dich auch bessere Zeiten! Damit Du Dich von der ganzen Sache nicht überrollt fühlst, mach Dir noch heute eine Liste mit Fragen, die Du dem Arzt, oder auch noch einem zweiten stellen möchtest und versuch gleich morgen um 9.00 Uhr ihn zu erreichen, hole Dir die Einweisung fürs Krankenhaus, mache dort ein Termin für eine Besprechung und für die OP. Es geht einem wirklich besser, wenn man die Sache in die eigene Hand nimmt, glaube mir! Und es ist zu bewältigen.

Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe für Dich, dass Du morgen um diese Zeit schon einige Fragen geklärt hast und alleine dadurch schon ruhiger bist.

Liebe Grüße,
TP
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  #4  
Alt 05.10.2004, 20:32
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Beiträge: n/a
Standard @ TP und Helli

Hallo Ihr beiden!
Ich bin so froh, daß Ihr Euch gemeldet habt.
Ich habe den Arzt nicht falsch verstanden. Er meinte wirklich, daß ich nicht operiert werden muß. Nach der Biopsie würden wir dann mit einer (ich glaube) Hormontherapie beginnen.

Dabei hatte ich mich schon innerlich drauf eingestellt, daß der Tumor raus muß und ggf. die Brust entfernt werden muß. Man kann doch nicht mit einem Tumor weiterleben, der wächst doch dann irgendwann weiter und er hat doch auch schon gestreut.

Schlimm ist auch, daß ich mich schon auf den Arzt eingestellt habe, weil er ein guter sein soll.

Liebe Grüße, Uschi
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  #5  
Alt 05.10.2004, 22:14
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Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Hallo Uschi,
ich bin auch sehr überrascht, dass dein Arzt meint, der Tumor bräuchte nicht operiert zu werden. Hat er dir Argumente dafür nennen können? Mein Wissensstand sagt mir auch, dass der Tumor immer weiter wachsen würde, es sei denn, man versucht ihn mit einer neoadjuvanten, d.h. vorsorglichen Chemotherapie klein zu bekommen. Aber auch dann wird der Tumorbereich i.d.R. hinterher operiert.

Somit kann auch ich dir nur raten, dir unbedingt eine Zweitmeinung einzuholen. Und frag doch noch mal nach, warum dein Arzt meint, er bräuchte nicht operiert werden.

Aber auf jeden Fall finde ich es sehr gut, dass du dich hier im Forum gemeldet hast. Wir sind zwar alle keine Mediziner, aber aufgrund unserer eigenen Erkrankungen sozusagen "Fachfrauen in eigener Sache" und können dir somit sicherlich die eine oder andere Frage beantworten oder dir eine Hilfe sein.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass sich deine Fragen schnell klären lassen. Es war für mich die schlimmste Zeit, in der ich immer warten musste und einfach noch nix wusste.

Liebe Grüße aus Münster
Maren
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  #6  
Alt 05.10.2004, 22:29
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Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Usci,

es kann gut möglich sein, dass Du eine neoadjuvante Chemotherapie bekommst, das heisst nach der Biopsie erst die Chemo und dann die OP und meistens erst dann die Antihormontherapie (bei Hormonrezeptorpositivität). Das ist jetzt die modernste Vorgehensweise, besonders bei großen Tumoren. Ist sogar besser, als Chemo nach der OP, weil man bei der neoadjuvanten Chemotherapie gut sehen kann, ob und wie der Tumor sich verändert hat.

Wenn der Arzt wirklich keine Ahnung hat, was ist fast nicht glauben kann, obwohl ich schon viel gesehen und erlebt habe, such Dir schnellstenst einen neuen.

Du kannst auch jede Zeit hier im Forum Fragen stellen. Du wirst sehen, es kommen viele neue Begriffe auf Dich zu und es werden sich auch neue Probleme stellen. Schreib morgen, was Du weiter erfahren hast.

Ich wünsche Dir gute Nacht,
TP
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  #7  
Alt 06.10.2004, 10:53
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Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Hallo Uschi, meine Mutter (68) hatte auch vor fast drei Jahren ein Mammakarzinom. Es wurde brusterhaltend entfernt, danach bekam sie auch Antiöstrogen-Therapie und Bisphosphonate. Ersteres, weil ihr Tumor östrogenrezeptiv war und somit durch fehlendes Östrogen unterdrückt werden kann (besser kann ich das als Laie nicht ausdrücken). Die Bisphosphonate sollen den Knochen bei möglichen Knochenmetastasen stabilisieren. Da sich nach zwei Jahren Knochenmetas gebildet hatten, wurde sie auf andere Medikamente umgestellt, die aber prinzipiell genauso wirken. Auch wenn die Angst nie ganz weg ist, geht es ihr damit gut. Sie hat weder Schmerzen noch sonst irgendwo Metas außer in den Knochen und mit denen kann frau wohl tatsächlich leben.
Ein Tipp: Besorge dir soviel Infos, wie und wo du kannst. Die Ärzte sind erfahrungsgemäß zu sehr mit ihrem Fach beschäftigt, um über den Tellerrand zu schauen. Z.B. was unterstützende evtl. auch alternative Zusatztherapien betrifft. (Mistel, Vitamine...). Eine Zweitmeinung wäre sicher auch nicht schlecht. Ich weiß nicht, wo du wohnst. Hier in Hessen gibt es das Krebszentrum in Heidelberg. Dort bekommt man Infos und kann sich auch untersuchen lassen. Wenn dir was komisch vorkommt, gnadenlos nachfragen, auch wenn die Herrschaften Mediziner dumm gucken.
Lass dich nicht von deiner Angst auffressen, auch wenn das leicht gesagt ist. Es gibt immer noch viele Wege, die dir helfen können.
Ganz viel Mut und Kraft für die mit Sicherheit stressige nächste Zeit wünscht Dir Anneke
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  #8  
Alt 06.10.2004, 19:41
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Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Hallo Uschi,
die Aussagen deines Arztes finde ich etwas merkwürdig.
Woher will er denn jetzt schon wissen, dass du nicht operiert werden mußt.Oder, damit kann man noch 10 Jahre leben - was sind das denn für Aussagen??? Mach schnell einen Termin für eine Stanzbiopsie. Dort wird man das weitere Vorgehen entscheiden. Dort triffst du dann sicherlich auch noch auf andere Ärzte, die sich etwas differenzierter bzw. kompetenter ausdrücken. Schreib dir deine Fragen am besten auf, damit du nichts vergisst!
Ich drück dir die Daumen für die nächste Zeit.
Liebe Grüße
Lisa
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  #9  
Alt 06.10.2004, 23:59
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Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Liebe Uschi!

Ich bin ziemlich geschockt von dem, was du hier schreibst. Auf keinen Fall würde ich mich mit dieser Aussage zufrieden geben. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit, eine andere Klinik einzuschalten. Du kannst auch per Internet eine Zweitmeinung einholen. Das geht sehr schnell und unkompliziert. Da hast du noch eine kompetente Meinung zu deiner Situation. Bitte laß dich nicht so abspeisen. Du bist doch noch so jung. Wie kann man dir sagen, du könntest noch 10 Jahre damit leben. Dann bist du doch auch erst 65 Jahre alt. Ich möchte dich wirklich ermuntern, unbedingt eine andere Meinung zu hören.

Liebe Grüße von
Manuela

Ich werd dir gleich die E-mail Adresse der Zeitmeinung per Internet mitteilen!
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  #10  
Alt 07.10.2004, 00:00
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Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe

Liebe Uschi!

Hier ist die Adresse:

http://www.ebreastctr.de/de/hilfe.html.

Bitte versuch es!

Alles Gute von
Manuela
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  #11  
Alt 07.10.2004, 13:19
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Standard Ich bin neu und brauche Eure Hilfe - Danke!!!

@ all

Hallo Ihr Lieben,
ich möchte mich ganz herzlich bei Euch für die Unterstützung bedanken. Ich bin so froh, dass es Euch und dieses Forum gibt und ich sammele ganz fleissig möglichst viele Informationen.

Allen Frauen einen sonnigen Tag mit viel Kraft und möglichst keinen Beschwerden!
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