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  #1  
Alt 15.05.2008, 12:42
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Saphra Saphra ist offline
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Standard Prognose 6 bis 12 Monate

Hallo Zusammen,

ich bin neu in diesem Forum.

Mein Mann ist an inoperablen Lungenkrebs erkrankt. Die behandelnden Ärzte im Krankenhaus sprechen (mir gegenüber) von 6 bis 12 Monaten Lebenserwartung. Auch sein Hausarzt hat mir diese Prognose heute bestätigt. Mein Mann kennt diese Prognosen nicht. Er ist bereits seit vielen Jahren schwer erkrankt (andere Erkrankung). Die Diagnose Krebs hatte einen akuten Schub dieser Krankheit zur Folge, so dass auch der Beginn der Chemo um einige Tage verschoben werden musste.
Inzwischen ist er aber voller Hoffnung, dass ihm doch noch einige Jahre bleiben und die Ärzte halten es momentan nicht für ratsam, ihm etwas anderes mitzuteilen.

Wie geht man damit um, dass man weiß, dass die Lebenserwartung nur noch so kurz ist, wenn man sich nichts anmerken lassen darf?

Vielen Dank und liebe Grüße
Saphra
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  #2  
Alt 15.05.2008, 13:24
Benutzerbild von keko
keko keko ist offline
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Standard AW: Prognose 6 bis 12 Monate

Hallo Saphra,

herzlich willkommen im Forum auch wenn der Anlass noch so traurig ist. Leider kann ich Dir hierzu keinen Rat geben, wie auch so eine Prognose haut einem ja um. Ich wünsche, dass Dein Mann die physiche und psysische Kraft besitzt, diese schreckliche Krankheit zu besiegen die Hoffnung soll man nie aufgeben und falls er von der Prognose hört, befürchte ich, dass er sich aufgibt.
Liebe Grüße Keko
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  #3  
Alt 15.05.2008, 13:35
SUSAN69 SUSAN69 ist offline
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Standard AW: Prognose 6 bis 12 Monate

Hallo,
man fällt in einem sehr tiefen Loch......
aber genieße die Zeit......die euch bleibt....Ärzte können ja nur Prognosen stellen, aber wissen kann es keiner, manchmal geht es schneller und bei vielen war es auch noch eine viel längere Zeit...
Drücke euch beide Daumen.....
LG Susan
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  #4  
Alt 20.05.2008, 15:43
Tristanne Tristanne ist offline
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Standard AW: Prognose 6 bis 12 Monate

Hallo Saphra,

ein herzliches und trauriges Willkommen.
Zunächst mal auch von mir das, was Du hier immer wieder - zu recht - lesen wirst: Nimm die Prognose der Ärzte bitte lediglich als unverbindliche Einschätzung hin!
Nun kenne ich natürlich die Vorerkrankung Deines Mannes und auch seine Psyche nicht, deswegen ist es unmöglich, Deine Frage zu beantworten, wie man sich nichts anmerken lassen "darf", aber vielleicht ein paar Fragen, die mir durch den Kopf gehen: Ob ob man es schafft, sich wirklich nichts anmerken zu lassen? Ob der geliebte Mensch das nicht merkt? Ob der geliebte Mensch es nicht auch fühlt, daß sein Leben sehr begrenzt ist? Ob er vielleicht erwartet, daß Du das Gespräch mit ihm suchst? Läßt er sich vielleicht auch nichts anmerken, genau wie Du?

Ich habe gelernt, als wir wußten, daß Mami (sie hatte auch Lungenkrebs) sterben wird, meine Kraft nicht mehr darauf zu richten, mir nichts anmerken zu lassen (am Anfang hatte ich auch so gedacht wie Du), sondern - auf den Rat meines Partners - war ich einfach ich selbst. Natürlich habe ich nicht bitterlich und herzzerreissend vor Mami geweint (das tat ich woanders), aber ich habe mich auch nicht mehr mit aller Kraft verstellt. Sie hat es ja auch geahnt und warum sollte sie nicht merken, wie unendlich traurig auch ich war, auch wenn wir es nie in Worte gefaßt haben, kein Wort über den Tod gesprochen haben. Wir konnten es beide nicht, es tat uns beiden so weh, aber jeder wußte es.
Doch jeder Mensch ist anders und Du wirst aus Liebe zu Deinem Mann sicherlich das tun, was für Deinen Mann das Beste ist!!
Ich wünsche Deinem Mann und Dir von ganzem Herzen eine möglichst lange, intensive und beschwerdearme Zeit!!!
Alles Liebe,
Anne

PS: Hier im Lungenkrebsforum (unter: Krebsarten) gibt es übrigens viele liebe Leute, Angehörige und Betroffene, die sich sehr gut auskennen und Dir auch weitere (Fach)Fragen beantworten können.
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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  #5  
Alt 11.09.2008, 00:30
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Saphra Saphra ist offline
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Standard AW: Prognose 6 bis 12 Monate

Hallo Zusammen,

ich möchte mich bedanken für die freundliche Aufnahme und auch gleichzeitig für meine sehr, sehr späte Antwort entschuldigen.

Ich habe häufig hier im Forum gelesen und genauso häufig versucht zu schreiben, aber irgendwie war ich wie blockiert und meine Finger gelähmt, als würde ich mit einer Antwort (geschrieben schwarz auf weiß), das was einfach nicht sein darf, in die Realität und damit in die wirkliche Welt hole. Ich musste erkennen, dass für mich "darüber reden" mit Freunden oder meiner Familie anders ist, als "darüber schreiben", so seltsam es auch erscheinen mag. (Ich bin ein Mensch, der Bücher, also das geschriebene Wort liebt, alles nachliest und Infos sammelt.)

Mein Mann hat inzwischen 6 Chemo-Zyklen hinter sich. Nach den ersten zwei Zyklen (Cisplatin/Vinorelbin) war der Primärtumor in der Lunge trotz dreimaliger Laserabtragung gewachsen (Metastasen in anderen Lungeflügel, Leber und Nebennieren). Danach wurde auf Taxotere umgestellt. Die Nebenwirkungen sind gravierend, aber nach der letzten Chemo hat man ihm zumindest gesagt, dass die Chemo anschlägt. Es gab ihm etwas Auftrieb und sicher auch Hoffnung. Der Abstand zur nächsten Chemo beträgt diesmal 5 Wochen statt drei. Dann werden auch wieder ein CT und eine Bronchoskopie durchgeführt. Mir graut davor.

An meinem Geburtstag hat er versucht seinem Leben ein Ende zu sezten. Ich konnte nur noch den Notruf betätigen. Ich wußte gar nicht, dss dann so viele Leute kommen.

Seit über 11 Jahren ist mein Mann schwer krank, seit April ist nun auch noch Krebs hinzugekommen. Ich kann die Nächte nicht mehr zählen, an denen ich aufschrecke, um zu horchen, ob er noch atmet. Ich kann nicht mehr zählen, wie häufig ich versuche, ihn vom Boden zu heben, weil er gestürzt ist, aus dem Bett gefallen ist, nicht mehr ansprechbar ist, zuviel Morphium/Opiate/Beruhigungsmittel eingenommen hat. Irgendwie habe ich gelernt, mit seiner Krankheit, dem veränderten Äusseren und Innerem, der verkürzten Lebenserwartung umzugehen, aber ich war nicht darauf vorbereitet, dass nun auch noch Krebs hinzukommt, der Leidensweg für ihn (und auch mich) noch schlimmer wird, die Lebenserwartung plötzlich an zwei Händen in Monaten abzuzählen sein soll...............

Danke und liebe Grüße
Saphra

Geändert von Saphra (11.09.2008 um 00:51 Uhr)
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  #6  
Alt 11.09.2008, 10:23
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Prognose 6 bis 12 Monate

Hallo Saphra,

was du schreibst ist sehr bedrückend und hört sich sehr schlimm an. Und doch bin ich über etwas anderes "gestolpert". Du schreibst:

Zitat:
Seit über 11 Jahren ist mein Mann schwer krank, seit April ist nun auch noch Krebs hinzugekommen. Ich kann die Nächte nicht mehr zählen, an denen ich aufschrecke, um zu horchen, ob er noch atmet. Ich kann nicht mehr zählen, wie häufig ich versuche, ihn vom Boden zu heben, weil er gestürzt ist, aus dem Bett gefallen ist, nicht mehr ansprechbar ist, zuviel Morphium/Opiate/Beruhigungsmittel eingenommen hat.
und :
Zitat:
An meinem Geburtstag hat er versucht seinem Leben ein Ende zu sezten.
Sag mal, seit über 11 Jahren ist er krank, so krank, dass er Beruhigungsmittel nimmt - ich vermute durch alles was du bisher geschrieben hast, dass er starke Depressionen hat o.ä., das würde mir auch das Verschweigen der Wahrheit durch die Ärzte erklären... und sich an deinem GEBURTSTAG (!!!) sich das Leben nehmen zu wollen, den du bis zum Ende DEINES Lebens immer wieder begehen müsstest, immer mit dem Wissen dass das der Sterbetag deines Mannes ist ...wenn es denn geklappt hätte... Was ist denn mit ihm los? Wie kann er dir das antun wollen, auch wenn er krank ist??? Gerade wenn du schon 11 Jahre zu ihm stehst, trotz anscheinend nicht gerade geringfügiger Krankheitssymptome...

Entschuldige, dass ich so genau nachfrage - aber bei allem Bedauern über deines Mannes Krankheit, scheint mir da doch auch ein großer Gesprächsbedarf zu bestehen, sonst hättest du das wahrscheinlich auch nicht so "am Rande erwähnt". Weise mich in meine Schranken, wenn du meinst das geht niemand etwas an oder ich sehe das falsch, aber ich lese da Dinge zwischen den Zeilen, die mir als stiller Hilferuf erscheinen....?!

Liebe Grüße an dich und vor allem mal einen Sonnenstrahl für dich allein, nicht weil du so toll für deinen Mann da bist, sondern weil DU auf der Welt bist und deinen Weg gehst! Ich finde es FÜR DICH gut, dass es nicht geklappt hat, wie grausam wäre es jeden eigenen Geburtstag an den Todestag erinnert zu werden !!! Habt ihr Kinder?

Bleib tapfer für DICH, bleib dir treu - ich würde mich freuen, wenn du hier wirklich Hilfe für dich findest.

Petra
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  #7  
Alt 06.11.2008, 15:23
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Saphra Saphra ist offline
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Standard Stark veränderter Körpergeruch

Hallo Zusammen,

bisher habe ich „nur“ einige wenige Beiträge im Forum für Angehörige geschrieben und bin auch nicht sicher, ob ich mit meiner Frage jetzt das richtige Forum wähle.

Kurz zur „Vorgeschichte“:
Wir wissen seit 7. April, dass mein Mann an inoperablen Lungenkrebs erkrankt ist (Primärtumor im re. Lungenflügel, Metasen im li. Lungenflügel, der Leber und im Beckenbereich und Lendenwirbelsäule). Die Chemozyklen (Cisplatin, danach Taxotere) haben leider nicht angeschlagen. Nächste Woche Dienstag erhält er die erste Bestrahlung der Knochenmetastasen. Nach Ende der Bestrahlungen erhält er auf eigenen Wunsch einen weiteren Chemozyklus, diesmal mit Gemzar.

Nun zu meiner Frage:
Seit zwei Tagen hat sich der Körpergeruch meines Mannes dramatisch verändert. Es ist ein alles durchdringender penetranter Geruch, der sich kaum beschreiben lässt, aber irgendwie an fortschreitende Verwesung und metallisches altes Blut erinnert. Dieser Geruch ist so stark, dass sich mir gestern fast der Magen umdrehte. (Bitte nicht falsch auffassen, es ist kein Ekelgefühl.)
Ich empfinde diesen Geruch als entsetzlich beängstigend.

Hat Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir etwas dazu sagen?
__________________
Liebe Grüße
Saphra
****************************************
Hoffnung ist nicht die Überzeugung,
dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.
Váslav Havel
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  #8  
Alt 07.11.2008, 21:14
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Stark veränderter Körpergeruch

Liebe Saphra,

ich habe hier und im Angehörigen-Eckchen von dir gelesen...drücke dich ganz fest...und wünsche dir viel Kraft...

alles Liebe für dich

von der Blume
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
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  #9  
Alt 07.11.2008, 21:29
Benutzerbild von Samura
Samura Samura ist offline
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Beiträge: 146
Standard AW: Stark veränderter Körpergeruch

Die Haut ist das größte Ausseidungsorgan was wir haben, deshalb mach dich nicht verrückt, wie die anderen schom gesagt haben
Lieben Gruß
Doro
__________________
Man muss die Kraft aufbringen, sein eigenes Leben zu leben und erkennen, dass man sein Schicksal selbst in die Hände nehmen muss.
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