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  #1  
Alt 17.09.2014, 22:14
Anna_84 Anna_84 ist offline
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Standard Erfahrung mit Angehörigen/Krebs ist Glaubenssache?

Die erste Diagnose meines Vaters steht nun seit heute fest:
Kleinzelliges Bronchialkarzinom.

Ob noch Metastasen vorhanden sind, wird nich überprüft.
Im Schädel sind wohl noch "kleine weiße Punkte" gefunden worden
die morgen mittels MRT geprüft werden.

Ich glaube, dass meine Eltern nicht genau wissen, was es bedeutet
ein "Kleinzelliges Bronchialkarzinom" zu haben. Also die Ersthaftigkeit dieser Diagnose
erfassen.

Der Arzt hätte gesagt, dass es durch eine Chemotherapie "verschwinden" würde. So zumindest,
berichtet es mein Vater.

Meine Mutter ruft 3-5 Mal am Tag an, um mir Neuigkeiten von meinem Vater mitzuteilen. Sie glaubt, dass Krebs insofern "heilbar" ist, dass es einfach "weggemacht" wird und dann wieder alles so wäre wie vorher und vor allem, dass mein Vater eine ganz durchschnittliche Lebensdauer hätte.

Soweit ich es recherchiert habe, "überleben" die meisten Betroffenen Menschen durchschnittlich nichts mal 5 Jahre mit einem kleinzelligen Bronchialkarzinom?

Ich glaube, meine Mutter macht sich da etwas vor. Sie möchte gar nicht wahrhaben, dass es kein "Schnupfen" ist..

Und was sie auch glaubt, ist, dass sie die Einzige betroffene Angehörige wäre, die sich um meinen Vater sorgen würde. Klar, sie ist näher dran, wohnt mit ihm zusammen, schläft mit ihm in einem Schlafzimmer und begegnet ihm jeden Tag.

Aber wir (erwachsenen) "Kinder" sorgen uns ebenfalls! Und wir kümmern uns auch um sie, haben für sie ein offenes Ohr, tun ihr Gutes und fangen ihr Leid auf. All das, obwohl es uns damit auch nicht so gut geht und die emotionalen Kapazitäten auch begrenzt sind. Nämlich mit anzusehen wie sie und mein Vater leiden, und ihr Leid, neben dem eigenen mitzuspüren ist für mich auch
belastend.

Dieses hilslose zusehen.. und nun auch in der Rolle des "Erwachseneren" zu sein.. die Tochter die ihre Mutter auffängt..

Alles schwierig..

Wie ist da eure Erfahrung mit euren Angehörigen?
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  #2  
Alt 17.09.2014, 23:24
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Angehörigen/Krebs ist Glaubenssache?

Zitat:
Soweit ich es recherchiert habe, "überleben" die meisten Betroffenen Menschen durchschnittlich nichts mal 5 Jahre mit einem kleinzelligen Bronchialkarzinom?

Ich glaube, meine Mutter macht sich da etwas vor. Sie möchte gar nicht wahrhaben, dass es kein "Schnupfen" ist..


Und genau das ist der Punkt.
Wenn sie es wissen will, dann fragt sie sicher den Arzt.
Wenn sie es nicht wissen will, dann fragt sie nicht.
Es ist meiner Meinung nach nicht unbedingt die Aufgabe von Dir, Deinen
Eltern die Prognose/Statistik mitzuteilen.
Biete Hilfe an soweit es nötig ist, sieh zu dass Dein Vater die Ärzte von
der Schweigepflicht gegenüber Dir entbindet- damit die Ärzte mit Dir ganz
offen reden können.
Vieles versteht man nicht, weil man es nicht verstehen will.
Vielleicht will Dein Vater, Deine Mutter einfach nicht alles glauben was vom
Arzt geredet wird- einfach weil sie es nicht begreifen können.
Nicht wissen wollen.
Nicht zu wissen kann auch eine Gnade sein.
Wenn es nötig ist, dann werdet ihr noch früh genug ein ernstes Gespräch
haben- aber vielleicht ist der Zeitpunkt jetzt einfach noch zu früh.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #3  
Alt 18.09.2014, 07:24
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Angehörigen/Krebs ist Glaubenssache?

Hallo
Ich kann Monika nur voll zustimmen.
Es ist für Sie und den krankheitsverlauf wesentlich besser wenn man da optimistisch herangeht.
Warum willst du ihnen die Hoffnung nehmen?
Wegen der Sache an sich oder wegen dir?

Lieben Gruß aus HAMBURG Kraft und Hoffnung zu euch.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
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  #4  
Alt 18.09.2014, 10:16
diejüngste diejüngste ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Angehörigen/Krebs ist Glaubenssache?

Hallo Anna,

bei meiner Mama wurde auch Lungenkrebs diagnostiziert, allerdings hat sie noch keine genaue Diagnose. Mein Bruder sagt mir auch, dass die Chance, dass Mama die nächsten 5 Jahre überlebt nur 10% sind, aber ich glaube auch daran, dass es eine Chance auf Heilung gibt.
Ich kann deine Mama sehr gut verstehen. Manchmal klammert man sich an einen winzigen Strohhalm so lange man kann.
Zeit für negative Gedanken wird es noch geben. Klammert Euch lieber an die Hoffnung, solange es geht.

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute.
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meine liebste Mama
05.08.1960 - 04.06.2015

Unsere Geschichte:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=64138

Ich hab dich lieb Mama.
Bis zum Mond und zurück.

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=66377
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  #5  
Alt 18.09.2014, 22:28
Anna_84 Anna_84 ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Angehörigen/Krebs ist Glaubenssache?

Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für eure Antworten.

Und ihr habt Recht.. ich würde es damit evtl. nur schlimmer machen, als es eh schon ist.
Meine größte Angst ist nur die, dass meine Mutter dann, sollte es zum schlimmsten aller Fälle kommen, dann "überrascht" wird mit dem plötzlichem Ende und dann völlig am Ende ist, da sie die ganze Zeit falsch gedacht hat. Ihr das zu ersparen, war meine Motivation.

Aber es macht natürlich durchaus mehr Sinn, ihr bis dato keine Hoffnung zu nehmen und die vorhandende Lebenszeit damit "unbeschwerter" zu genießen.

Vielen Dank für diesen Denkanstoß
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  #6  
Alt 18.09.2014, 23:56
Nicerl Nicerl ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Angehörigen/Krebs ist Glaubenssache?

Hallo Anna!

Ich habe mir eben deine Beiträge durchgelesen.
Dein Denken kann ich gut verstehen, es ging mir am Anfang als ich von der Lungenkrebsdiagnose meiner Mutter erfuhr genauso.

Das war 2011. Seitdem hat sie zwei Rezidive hinter sich und eine nochmalige Entfernung des neu gewachsenen Tumors im Sommer diesen Jahres.
Damit hatten wir/ vielmehr natürlich sie, Stadium IV erreicht.
D.h. im Klartext palliative Behandlung da der Tumor bereits gestreut hatte.

Ich komme aus dem medizinschen Bereich und meine Alarmglocken haben geschrillt.
Meine Ma hat sich von Anfang an nie mit einem Befund richtig auseinandergesetzt, sie hat auf die Kompetenz der Ärzte gesetzt, nicht nachgefragt und ging, inzwischen kann ich sagen positiv, damals dachte ich naiv, mit der Erkrankung um.

Ich dachte auch irgendwann kommt das "böse Erwachen", aber dann hab ich gemerkt, daß das mein Weg gewesen wäre, alles zu hinterfragen, zu spekulieren, drei Meinungen haben zu müssen, Alternativen abzuwägen usw.

In diesem Forum bin nur ich gelandet, nicht meine Ma. Sie ist ganz positiv, freut sich über Kleinigkeiten, sagt ja zum Leben, nimmt die Dinge so wie sie sind.
Möchte keine Chemo, keine Bestrahlung!

Inzwischen kann ich gut damit leben, ich freue mich über Ihre Entwicklung so mit dieser schrecklichen Krankheit umgehen zu können: und glaube mir, sie weiss genau was am Ende auf sie zukommt.

Wir können nur unterstützen, für unsere Lieben dasein und müssen schauen, daß wir unseren Weg nicht zu Ihrem machen wollen.
Genieß die Zeit, freu dich über Kleinigkeiten, seid füreinander da..........

All das versuch ich auch, manchmal geht das unbeschwert sein gut und manchmal weniger.
Ich wünsch dir alles Gute, aufdass du deinen Weg finden mögest!

Nicerl
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  #7  
Alt 29.09.2014, 05:09
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RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Angehörigen/Krebs ist Glaubenssache?

Zitat:
Zitat von Anna_84 Beitrag anzeigen
Meine größte Angst ist nur die, dass meine Mutter dann, sollte es zum schlimmsten aller Fälle kommen, dann "überrascht" wird mit dem plötzlichem Ende und dann völlig am Ende ist,
Hallo Anna
Seit ich wir Krebs Diagnose meiner Lieben haben ist vom Tod Überrascht zu werden ein Segen für mich.
Will ich die letzte Zeit meines Lebens damit verbringen Ängstlich auf die Schlange Krebs zu schauen, oder will ich einfach Leben so lange es geht?

Es ist vielleicht etwas weit hergeholt aber Krebs hat etwas von der Todesstrafe.
Man sitzt, gefangen in seinen Gedanken, darin fest und wartet auf das was unweigerlich kommt.
Selbst wenn das in lebenslänglich umgewandelt wird (Stillstand oder Rückgang des Krebses) weiß man doch davon.

Viele Menschen sind nicht so stark das zu verdrängen und trotzdem einfach weiter zu leben, als wenn nicht viel gewesen ist.
Ich bewundere die Menschen die das können.

Manchmal, ja wirklich manchmal, wäre ich für Unwissenheit sehr dankbar.

Lieben Gruß aus Hamburg
__________________
.
Rüdiger
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  #8  
Alt 29.10.2014, 21:34
Anna_84 Anna_84 ist offline
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Beiträge: 18
Unglücklich Chemo mit Folgen/Nebenwirkungen - Chemo abbrechen?

Hallo ihr Lieben,

ich bin noch relativ durcheinander aber versuche diesen Beitrag einigermaßen
in einer vernünftigen Reihenfolge aufzuschreiben. Bitte verzeiht, wenn das doch durcheinander gerät:

Mein Vater hat Lungenkrebs (kleinzellig) mit Hirnmetastasen im 4. Stadium.
Die erste Chemo hat er ohne Nebenwirkungen überstanden.
Nach der 2. Chemo hat er plötzlich große Schmerzen im rechten
Bein und dann im gesamten Körper gehabt.
Er liegt nun Krankenhaus. Schmerzmittel wie Novalgin reichen nicht mehr aus,
er bekommt nun auch Morphium.
Die Ärzte gehen von einer Entzündung im Bein aus und einer "Knochenmarksdepression",
die dazu führt, dass der gesamte Körper schmerzt.
Hat davon schonmal jemand gehört?
Klar, bei dem geschwächten Immunsystem. Seine Leukozytenwerte lagen bei 600..
er hat nun Spritzen bekommen, die den Wert erhöhen sollen. Er hat Fieber.

Aber genau können sie den Schmerz auch nicht verorten. Da der auch vom Tumor
oder den Hirnmetastasen ausgehen kann.

Zudem bekommt er Kortison, um seine Metastasen im Gehirn unter Kontrolle zu halten.
Er wurde bestrahlt, muss jetzt jedoch aussetzen, wegen der Schmerzen.

Tja.. und ihn so gequält im Bett liegen zu sehen.. total aufgeschwämt vom Kortison..
und irgendwie "nicht ganz klar".. ist wirklich schlimm mit anzusehen.

Jetzt sollen wir eine Patientenverfügung für ihn ausfüllen.


Die Ärzte sagen, dass es kritisch aussah, mit dem Fieber etc. aber dass es ihm bald
wieder besser gehen wird und die Strahlentherapie fortgesetzt wird.

Nur steht dann auch die Frage an, ob er, wenn es ihm besser gehen sollte,
die Chemo fortsetzen wird. Und dann wieder riskiert, dass es ihm wieder so schlecht geht.
Ob es dann nicht besser ist, ohne Chemo den Rest seines Lebens schmerzfrei zu genießen.

Klar, das kann nur er beantworten.. und nicht ich, oder andere..
aber diese Frage schwirrt mir die ganze Zeit im Kopf herum..

Ich hoffe jetzt erstmal, dass er wieder auf die Beine kommt und diese Schmerzen überwindet..

Geändert von Anna_84 (29.10.2014 um 21:36 Uhr)
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  #9  
Alt 30.10.2014, 12:22
veilchen76 veilchen76 ist offline
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Standard AW: Chemo mit Folgen/Nebenwirkungen - Chemo abbrechen?

Hallo ersteinmal tut es mir sehr leid das es deinem Vater so schlecht geht. Darf ich fragen wie alt er ist? Ich kann dir leider fachlich keine Fragen beantworten. Wir (bei mir auch mein Papa 73 )sind noch ganz am Anfang .Er hat letzte Woche die Diagnose bekommen Lungenkrebs mit Lebermetastasen denke auch Stadium IV. Und kann erst in 10 Tagen ins KH.
Ob er die Chemo weiter machen soll ,kann wirklich bloß er selbst bestimmen.
Wir haben jetzt auch eine Patientenverfügung gemacht.
Ich habe auch große Angst davor ihn leiden zu sehen.
Ich war dir glaube ich keine große Hilfe.
Aber sei mal lieb gedrückt und viel Kraft weiterhin!
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  #10  
Alt 31.10.2014, 00:06
Anna_84 Anna_84 ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Chemo mit Folgen/Nebenwirkungen - Chemo abbrechen?

Hey Veilchen76,

danke für deine Rückmeldung und Anteilnahme
Mein Vater ist 55 Jahre alt. Und chemotechnisch auch erst am Anfang
quasi. Die 2. Chemo plus Infekt in der Zeit der Immunschwäche haben ihn fertig
gemacht.

Ja, das muss er selbst entscheiden.. ich frag mich halt, ob das "normal" ist,
dass man so dabei leiden muss.. ob es das wert ist.. seine Zeit, die man
durch die Chemo geschenkt bekommt, mit dieser Quälerei erleben zu müssen.

Es tut mir Leid, dass es deinen Vater auch getroffen hat :-/
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  #11  
Alt 31.10.2014, 14:15
veilchen76 veilchen76 ist offline
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Beiträge: 118
Standard AW: Chemo mit Folgen/Nebenwirkungen - Chemo abbrechen?

Ja ich fragen mich das auch öfter, aber ich denke wenn man sowie unsere Väter in der Lage sind ,hält man an jedem Hoffnungsschimmer fest, auch wenn sie Schmerzen haben und leiden müssen.
Mein Vater müsste heute ins KH hat solche Schmerzen im Rücken, wir wissen noch nicht woher es kommt, hoffe der Sch... Krebs ist nicht schon in der Wirbelsäule angekommen. Er kann leider erst am 10.11 in die Lungenklinik, wo dann festgestellt werden soll was genau los ist und wie behandelt werden kann.
Wenn du Lust hast schreibe ruhig, höre gern zu. Finde es gut sich mit jemanden in der gleichen Lage auszutauschen.
LG und viel Kraft
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  #12  
Alt 31.10.2014, 15:59
drno drno ist offline
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Standard AW: Chemo mit Folgen/Nebenwirkungen - Chemo abbrechen?

Hallo Anna, hi Veilchen,

hab mich eben wegen Euch angemeldet. Auch ich lese in diesem Forum wegen meinem Dad. Bisher ohne Registrierung, heute war es nun jedoch so weit. Wenn die Zahlen in Euren Nicknames etwas mit dem Jahrgang zu tun haben, könnten wir auch einen eigenen Club gründen (78)...
Auch mein Vater hat die Diagnose Kleinzeller bekommen. Vor ein paar Wochen war noch alles im Lot, nun ist die Welt aus den Fugen geraten. Man fühlt sich hilflos und hat Angst vor dem was noch kommt.
Ich hoffe für uns, dass unsere Väter zu den -in der Statistik eher mager vertretenden- Langzeitüberlebenden gehören. Wir können mehr oder weniger nur hoffen, hoffen auf lebenswerte Wochen, Monate oder sogar Jahre.

Hat nun leider nix mit dem Thread zu tun, musste aber raus

Wir können keine Entscheidungen für die Betroffenen übernehmen.

LG Dr. No (der kein Doktor ist)
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  #13  
Alt 26.12.2014, 13:40
Anna_84 Anna_84 ist offline
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Beiträge: 18
Unglücklich Weihnachten mit Krebs (meines Vaters)

Es ist nun das erste Weihnachten mit Krebs (meines Vaters)..

Und ich fand es schrecklich..
Der Krebs sitzt eben mit am Tisch und er (oder die Auswirkungen der Chemo) sorgt dafür, dass mein Vater müde ist und Schmerzen hat.. auf Morphium angewiesen ist..

Wo einst die "gute Laune" war ist nun anstelle der Schmerz.. meinen Vater so zu sehen ist furchtbar.. Er kann nicht lange sitzen, nicht lange stehen..

Aber wie schön war es, als er sich über das Geschenk meiner Schwester gefreut hat.. so wahre Freude..
und wie schrecklich traurig oder berührend war das Geschenk, dass er uns Kinder gemacht hat: Einen persönlichen Schlüsselanhänger mit individueller Bedeutung..

Alles hat Bedeutung.. geht tief rein..
Die ganze Familie ist spürbar vom Krebsleiden meines Vaters berührt..

Er versucht die Stellung zu halten. Auf Fragen, wie es ihm geht antwortet er mit "gut".. verzieht aber immer wieder sein Gesicht vor Schmerzen..

Krebs lässt sich nicht verstecken.. auch nicht in mir.. ich bin dünnhäutiger geworden.. und ob es nun Krebs ist oder eine andere Erkrankung.. meine Lieben leiden zu sehen und nichts dagegen ausrichten zu können, ist für mich schlimm..

Wenigstens hier in diesem Forum möchte ich es "zeigen"..
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  #14  
Alt 26.12.2014, 23:06
Glück Glück ist offline
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Beiträge: 36
Standard AW: Weihnachten mit Krebs (meines Vaters)

Hallo Anna 84,

ich kann dich so gut verstehen. Auch bei uns war es das erste Weihnachten nach der Diagnose bei meinem Vater und leider ist er heute wieder ins Kh gekommen. Er hat Nierenkrebs und wurde im Oktober operiert. Die Wundheilung verlief nicht gut und zu allem Überfluss hat er sich noch einen Darmkeim eingefangen den er nicht los wird. Immer wieder akute Schübe die mit Antibiotika behandelt werden. Er hat auch noch einen Bauchkatheter wegen der Nierenteilresktion und fängt sich immer wieder eine Infektion an der operierten Niere ein. Er kommt einfach nicht auf die Beine .
Mir tut es auch gut hier zu schreiben , denn ich will meine Familie nicht mit meiner Angst belasten .
Ich wünsche deinem Vater alles alles Gute !!!
LG
Glück
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  #15  
Alt 27.12.2014, 10:51
veilchen76 veilchen76 ist offline
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Beiträge: 118
Standard AW: Weihnachten mit Krebs (meines Vaters)

Hallo ,bei mir sind beide Elternteile betroffen. Beide Lungenkrebs, beide im Nov.2014 diagnostiziert. Wir hatten ein schönes Weihnachten, sind alle gut mit der Situation klar gekommen. Wir haben aber alle bei der einen oder anderen Situation ein paar Tränen geweint ,aber das wird bei uns gut akzeptiert und man wird in ruhe gelassen. Ist bloß schwierig bei uns Mama braucht fast den ganzen Tag Sauerstoff und hat keine Haare mehr ,ihr sieht man es wirklich an. Papa ist schlecht gelaunt wie auch schon immer und äußerlich sieht man ihm nichts an.
Wie gesagt es war schön unter den Umständen sogar sehr schön.
Ich wünsche dir viel Kraft und deinem Papa wenig Schmerzen.
LG Veilchen76
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angehörige, belastung, bronchialkarziom, glaubenssache, kleinzellig, krebs, vater, weihnachten


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