Besser-Leben-Programm ?

[Ulli99]

Hallo Ihr Alle,

ich habe letztens Post von meiner Krankenkasse bekommen und wurde zu einem "Besser-leben-Programm" für Frauen mit Brustkrebs eingeladen.
Es ist ein Disease management programm ( DMP)

Hat schon jemand von Euch Erfahrungen damit?
Oder wurde das neu ins Leben gerufen?

Ich bin gerade etwas verunsichert, ob ich da mitmachen soll.......

Was meint Ihr?

LG,
Ulli

[Birgit64]

Das DMP für Brustkrebs gibt es bereits einige Jahre. Ich wurde seinerzeit auch zu dem DMP eingeladen, habe jedoch nicht teilgenommen, da ich keinen Nutzen darin gesehen habe. Für die KK ist jeder Patient eine Prämie wert und ich hätte seinerzeit lediglich die Praxisgebühr gespart. Als finanzieller Anreiz etwas wenig zumal ich damals aufgrund eines Hausarzt-Apotheken-Programms ohnehin nur EUR 10,00 pro Jahr bezahlt habe.
Auf die Nachsorge hatte das keinen Einfluß, die erfolgt nach bestimmten Richtlinien und wenn ich die Kopie eines Untersuchungbefundes brauchte, habe ich die auch ohne DMP bekommen. Mein damaliger Onkologe betrachtete das auch als überflüssig und mit viel (Papier-)Mehrarbeit verbunden.

Meiner Mutter hat das DMP auch abgelehnt und ähnliche Aussagen von ihrem Onkologen bekommen.

Wieso deine KK das Besser-Leben-Programm nennt ist mir allerdings ein Rätsel, denn auf die Lebensqualität hat das Programm, so glaube ich zumindest, keinen wirklichen Einfluß.

Mittlerweile lebe ich nicht mehr in Deutschland.

Liebe Grüße

[Mary-Lou]

Ulli, ein DMP hat mir meine Krankenkasse nach der Behandlung auch angeboten.

Allerdings hätte ich den Frauenarzt wechseln müssen, da mein behandelnder Frauenarzt nicht an dem Programm teilnimmt. Wie Birgit schon schrieb, ist das für die teilnehmenden Ärzte ein erheblicher Mehraufwand an Schreibereien.
Und da ich mir meine Ärzte nicht von meiner Krankenkasse "diktieren" lassen möchte, habe ich seinerzeit dankend abgelehnt.

Nachteile an der Nicht-Teilnahme sind mir keine entstanden, ausser dass ich halt jedes Quartal bei Arztbesuch die 10 Euronen bezahle.

Grüße

[Heike1]

Hallo Ulli,
bin ein alter DMP-Programm Hase. D. h. schon seit 5 jahren dabei. Es ist richtig, das nicht alle Ärzte Bescheid wissen. Meine Onkologin hatte mich damals gefragt. Vorteil waren eigentlich damals nur die 10,oo EUR die ich im Quartal gespart hatte aber es war ein Behandlungsbogen dabei und eine ganz engmaschige Kontrolle war vorgegeben. Die Schreibarbeit wird den Ärzten bezahlt d. h. sie bekommen eine Aufwandsentschädigung.

Für mich war es damals ausschlaggebend, das es dokumentiert wird (anonym) und per Datenbank für die Statistiken verwertet werden kann. Wenns anderen hilft, dachte ich mir, warum nicht.

LG Heike1

[Ulli99]

Danke Euch allen für die schnellen Antworten.

Ich werde den Brief mal meiner Gynäkologin vorlegen und ihre Meinung dazu hören.
Aber wechseln würde ich meine Ärztin deswegen auch bestimmt nicht.


Also Nachteile scheint`s dann wohl nicht zu geben.
Ich hatte schon einen fest vorgeschriebenen Behandlungsplan vermutet, von dem man dann nicht mehr abweichen darf, oder so etwas ähnliches ......

LG,
Ulli

[Heike1]

du darfst schon von dem Behandlungsplan abweichen. Ich sah es als Vorteil und gab mir irgendwie die Sicherheit in diesen relativ kurzen Intervallen die Untersuchungen zu haben.

Nachteile gibts keine oder irgend einen anderen Haken an der Sache, keine Sorge.

[gilda2007]

Meine Onkologin war 2007 noch voller Enthusiasmus und begründete ihn mit der Hoffnung, dass es irgendwann anständige Statistiken geben wird. Jetzt ist sie äußerst ernüchtert. Die Daten werden gesammelt, aber keiner wertet sie aus. Und es sieht wohl auch nicht so aus, als würden sie irgendwann mal ausgewertet. Die Krankenkasse macht ständig Stress, weil bei der elektronischen Übertragung irgendwas fehlen würde. Also immer viel Extraarbeit, was kaum durch die kleine Extravergütung ausgeglichen wird. Das gleiche erzählt meine Gynäkologin.

Ich bin aus dem DMP rausgeflogen, weil ein Quartalsbericht irgendwie nicht richtig war. In Absprache mit meinen Ärzten werde ich auch nicht mehr mitmachen. Sie behandeln mich trotzdem nach den Vorgaben, ohne den Stress mit den Berichten zu haben.

Schade, gute Idee, die offenbar nicht so funktioniert hat, wie geplant.

[reni30]

Hallo Mädels,

ich kenne das Programm DMP von einer anderen Chronischen Erkrankung (COPD). Ich persönlich fand es gut, da 1/4 jährlich meine Werte überprüft wurden was sonst nicht der Fall gewesen wäre. Ausserdem habe ich reichlich Infomaterial über die Krankheit erhalten, die es sonst nicht gab...auch nicht im www
Wenn es mir jetzt angeboten wird, werde ich sicher auch mitmachen. Der Aufwand für den Arzt ist ja nun wirklich kein Akt...ich habe es jedesmal mitverfolgt, waren ein paar Kreuzchen in einem vorgefertigten Formular und dafür gibt es extra Geld für den Doc.

Liebe Grüsse
reni

[gilda2007]

Beim BK ist es etwas mehr Arbeit als ein paar Kreuzchen. Befunde müssen hin und her geschickt werden und ich merke absolut keinen Unterschied zu vorher. Genau die gleichen Untersuchungen in den gleichen Interwallen. Das einzige Infomaterial, das ich bekam, war eine Hochglanzbroschüre, die für Patientinnen in Rentenalter interessant sein mag. Die Infos bei meinem Onko waren da alle spezifischer.

Den einzigen Extra-"Service" war die Erinnerung an Arzttermine per SMS. Aber ob ich die jetzt bei der Website der Krankenkasse oder gleich in meinem Handy speichere, ist dann auch egal.