Fruchtbarkeit nach der Chemo

[Jogili*]

Hallo,
ich habe folgende Frage: wie sieht/sah es bei euch mit der Fruchtbarkeit nach der Chemotherapie aus??
Ich bin 22 Jahre alt und man hat bei mir bei einem Routineeingriff ( Verdacht auf laterale Halszyste) ein hochmalignes großzelliges Lymphom (Laut Erstbfund: Non-Hodgekin-Lymphom/keine Metastase genaueres weiß ich noch nicht) entfernt. Nach dem ersten Schock habe ich die Nachricht doch einigermaßen verdaut und habe das Staging zum Teil hinter mir. Welches bisher zum Glück unauffällig war. (Blut/Lymphknotenabtastung/CT) Die sogn. "Beckenstanze" kommt noch. Außerdem die Gewinnung und Einfrierung von Eizellen. Was mich am meisten geschockt und bestürzt hat, war die Tatsache, nach der Chemo evtl. unfruchtbar und auf künstliche Befruchtung angewiesen zu sein.... Wieso grade das mich viel mehr bestürzt hat als die eigentliche Diagnose kann ich gar nicht so genau sagen.
Ich kann leider noch keine genauen Auskünfte zur eigentlichen Chemo geben, da mein Tumor abhanden gekommen ist und die genaue Diagnostik vom Referenzlabor in Berlin noch aussteht. Die Proben wurden am 27.2 losgeschickt und sind bis heute Mittag nicht dort angekommen :/
Vielleicht hat ja jemand Lust seine Erfahrungen mit mir zu teilen.
Vielen Dank schon mal

[Hypnotise]

Hallo Jogili,

das mit der Fruchtbarkeit nach der chemo ist so eine sache.
ich ebenfalls 22, musste damals auf empfehlung der ärzte auch zu einer kyroabteilung, die alles einfrieren.
hatte ebenfalls ein nhl,
mir wurde gesagt, meißtens ist die unfruchtbrakeit nur verrübergehend und "vergeht" auch wieder, jedoch gibt es dafür natürlich nie eine garantie.
ich zb muss im september wieder was abgeben, und da werden die mir sagen, ob wieder alles beim alten ist, oder ob die mir empfehlen alles weiter eingefroren zu lassen.
soweit ich weiß, übernimmt die kk in dem fall gar nichts von den kosten, ich zumindest musste bisher alles selbst bezahlen.
auf meiner kur habe ich eine nette junge frau kennen gelernt, die hatte was von einer hormonbehandlung nach ihrer therapie erzählt, aber genaueres weiß ich jetzt nicht.
alles gute dir

[Juli85]

hallo Jogili

Ich bin 27 und auch ich habe ein hodgkin. Vor einigen wochen wurden mir eibläschen entnommen befruchtet und ein gefrohren. Das brauch man in so einer situation wirklich nicht aber glaub mir wenn du chemo bekommst ist das das kleinere übel oder? Du kannst ja noch kinder bekommen nur eben mit kleinen um wegen. Ich weiß es ist nicht einfach aber ich bin mir sicher du schaffst das

Wenn du noch fragen hast kannst du mir gerne schreiben

Ganz liebe Grüße Juli

[Piratenbraut]

Hallo Jogili,

ich kann verstehen, wie du dich momentan fühlst. Als ich meine Diagnose bekam und dann noch innerhalb von zwei bis drei Tagen entscheiden sollte, ob ich noch Kinder will, bzw. was ich tun will, um mir die Option offen zu halten... das war schon übel. Ich war allerdings zum Zeitpunkt der Diagnose schon ein paar Jahre älter als du.

Mir wurden damals unter anderem Hormonspritzen angeboten, die die Eierstöcke sozusagen in künstlichen Winterschlaf versetzen sollten und so - vielleicht, genaues weiß man nicht - die Fruchtbarkeit erhalten sollten. Ich hab mich damals dafür entschieden. Ich hatte 6x R-CHOP, und etwa sieben oder acht Monate nach der letzten Chemo hat bei mir der Zyklus wieder eingesetzt. Wie gesagt, es gibt keine Garantie, dass es an den Spritzen lag - die Studien dazu waren wohl nicht eindeutig - aber einen Versuch war es mir auf alle Fälle wert. Die Spritzen, die ich bekam hießen Zoladex, es gibt aber wohl auch noch andere. Vielleicht fragst du mal bei deinen Ärzten nach.

Ich wünsch dir alles Gute.

Liebe Grüße,

Tanja
die Piratenbraut

[Jogili*]

@ Maikom: Natürlich mache ich eine Chemo sobald man mir meine Eizellen entfernt und eingefroren hat, läuft die Chemo an also in den nächsten Wochen Nur welche Chemo genau kann man eben noch nicht sagen, weil die genaue Diagnose noch aussteht. Ich hoffe am Montag bin ich um einiges schlauer.
Also ich habe die Info, dass wenn nötig die künstliche Befruchtung bezahlt wird.Immerhin ist dann die warscheinlichkeit auf Zwillinge größer Am Mittwoch habe ich ein Gynkonsil in der Uniklinik in Köln.

Danke für eure Antworten...
Ich bin trotzdem irgendwie noch sehr zuversichtlich, das alles gar nicht so schlimm wird. Man hat mir auch einen vergleichweise kleinen Tumor entfernt zu den Größen die ich hier sonst gesehen habe. Er war 6 cm groß. Außerdem hatte ich keine B-Symptomatik. Und wie es aussieht sind keine anderen knoten befallen ...
glG Johanna

[Rosemie]

Ich drücke Dir die Daumen, daß Du das alles so gut verkraftest, wie ich.
Bei mir wurde im November auch ein Lymphknoten (ca. 4 cm groß) in der Leiste entfernt, der bösartig war. Ich hatte auch keine B-Sympthomatik und die Untersuchungen, u.a. CT und Knochenmarksentnahme waren ohne Befund. Zum Glück also Stadium I mit guten, vollständigen Heilungsaussichten.
Die Chemo begann recht schnell, 6 x R-Chop21. Also alle 3 Wochen Antikörper und am nächsten Tag Chemo. Die 5. habe ich nun hinter mir, die 6., letzte (hoffentlich für immer) erfolgt am 18. und 19. März. Ich habe alle recht gut vertragen, natürlich gibt es Nebenwirkungen, aber sie waren nie so gravierend, daß es mir richtig schlecht ging. Es war allerdings auch nicht eine Chemo wie die andere. Die Haare fielen nach der 2. Chemo aus, war für mich aber nie ein Problem.
Nach dem Zwischen-CT wurde überlegt, ob 4 Chemos ausreichend sind. Die Ärzte waren aber der Meinung, daß ich doch alle 6 haben sollte, zumal ich sie ja recht gut vertragen habe. Beruhigend ist es für mich zu wissen, daß ich noch einige Jahre unter engmaschiger Überwachung bleibe.

Ich drücke Dir die Daumen, daß die Chemo bei Dir genauso glimpflich abläuft und Du Dich danach auch wieder relativ schnell erholen kannst. Du klingst mir sehr optimistisch, das ist schon die halbe Miete. Vieles läuft über den Kopf und je besser man an die Sache rangeht, umso weniger anstrengend wird es. Zumal das Lymphom bei Dir auch zum Glück im Anfangsstadium entdeckt wurde.

Vor allem drücke ich Dir dafür die Daumen, daß Du in einigen Jahren Mutter werden kannst. Noch läuft die Zeit Dir nicht davon, das ist ein großer Vorteil. Alles Gute für Dich und ich bin sicher, wir lesen uns noch.

Liebe Grüße
Rosemie

[schmusegirl18]

Hallo Jogili,

ich hatte zwar eine andere Krebserkrankung aber trotzdem möchte ich dir auch schreiben.

Ich hatte das Ewing Sarkom. Ich bekam 7 Vide Blöcke, die ziemlich heftig waren, eine Hochdosischemo mit autologer SZT und danach noch 5 Blöcke Erhaltungschemotherapie.

Mir wurde immer wieder gesagt, das ich auf natürlichen Weg keine Kinder mehr bekommen kann.

Jetzt 6 Jahre nach der Chemotherapie bin ich in der 11. Woche schwanger und das auf natürlichen Weg. Meine Eierstöcke haben so lange gebraucht um sich wieder zu regenerieren.

Meine ganze Geschichte kannst du gerne nachlesen.

http://maiksaby.npage.de/die-schwers...n-sabrina.html

[soul-touch]

Ich hatte auch CHOP und bin sogar schon 41 Jahre alt. 4 Monate nach der letzten Chemo bekam ich meine Tage wieder und meine Eggs jumpen fröhlich weiter
Also ich denke so jung wie du bist wird das anschließend kein Problem sein, vermutlich wirst du ja auch nicht sofort Kinder wollen anschließend, oder?

LG Diana

[Jogili*]

Nein, nein, so schnell hatte ich es nicht vor.. ich fand einfach die tatsache so beängstigend... außerdem beruhigt es mich, mich mit anderen auszutauschen vielen lieben Dank !!!! )