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  #1  
Alt 22.10.2011, 18:17
Nicole2506 Nicole2506 ist offline
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Standard nuklearmedizinische Untersuchung

Hallo!
Meine Oma ist 89 Jahre alt und bei ihr wurde vor 2 Wochen Brustkrebs festgestellt. Sie hat sich trotz der Möglichkeit der brusterhaltenden Operation für die Abnahme der rechten Brust entschieden. Sie wollte die anschließende Bestrahlung nicht. Glücklicherweise hat sie die Operation gut überstanden. Nun soll sie am Mittwoch zur nuklearmedizinischen Untersuchung (Skelettszintigraphie). Ist das üblich als Nachsorgeuntersuchung? Meine Oma möchte definitiv keine Chemo mehr. Für was ist diese Untersuchung dann nötig? Zur Klarheit, ob der Krebs gestreut hat? Man hat ihr auch den Wächterlymphknoten entfernt. Kann man dies nicht auch an dem "ablesen"? Apropos: Ergebnisse liegen da noch nicht vor - wie lange dauert das erfahrungsgemäß? Ich würde mich freuen, wenn mich jemand zur Sache aufklären könnte. Wir wollen meiner Oma keine Sachen zumuten, die nicht sein müssen...Sind bei so einer Skelettszintigraphie Nebenwirkungen zu erwarten? Immerhin ist sie 89 Jahre - eigentlich aber fit. Auch die OP hat sie gut weggesteckt...
Schon mal lieben Dank für die Antworten.
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  #2  
Alt 23.10.2011, 08:13
dasriek dasriek ist offline
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Beiträge: 557
Standard AW: nuklearmedizinische Untersuchung

Hallo Nicole, erstmal willkommen! Ich wünsch Deiner Oma viel Glück und bin ziemlich beeindruckt! Eine Chemo in dem Alter hätte ich auch abgelehnt, das kann ich gut verstehen.

Das Knochen-szinti dient der Abklärung, ob der Krebs gestreut hat. Das ist Routine bei BK. Außerdem wurden bei mir noch Lunge geröntg und die Leber per Ultraschall gecheckt. Beides ist harmlos. Beim Szinti bekommt man ein leicht radioaktives Kontrastmittel gespritzt, das die Abbildung deutlich macht. Dauert ungefähr 20 min, außer dem Piker in die Vene tut da nichts weh.
Und mit Chemo hat das nichts zu tun.

Die Wahrscheinlichkeit, dass bei freien Lymphknoten Metastasen da sind, ist zwar relativ gering, aber sicher ist sicher.

Hoffe, das hilft Dir schon mal weiter.
Liebe Grüße an Dich und Deine Oma!
Ulrike
__________________
Zuviel Denken schadet manchmal - zuwenig immer.
(Unbekannt)
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  #3  
Alt 23.10.2011, 10:39
Nicole2506 Nicole2506 ist offline
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Registriert seit: 17.10.2011
Beiträge: 5
Standard AW: nuklearmedizinische Untersuchung

Vielen lieben Dank für die Rückmeldung. Gut, wenn das routinemäßig dazugehört ist's ja o.k.
Der Arzt hatte meiner Oma nur vorher gesagt, dass es mit der OP dann getan wäre. Bei Metastasen würde sie ja wie gesagt aber eine Chemo auch nicht wollen, deswegen leuchtet ihr nicht ganz ein, warum dann überhaupt geguckt werden muss.
Ich denke sie hat auch ein bisschen Angst, dass noch was sein könnte... Aber wir denken mal positiv.
Ich habe gelesen, dass der herausgenommene Lymphkonten noch während der OP untersucht wird?! Man hat ihr nicht gesagt, dass dort Krebszellen waren. Daher gehe ich davon aus, dass er nicht befallen war.
Ist immer etwas schwer, da die Ärzte morgens bei meiner Oma vorbeischauen und sie ja nun nicht alles so aufnimmt bzw. nicht so nachfragt, wie wir das wohl machen würden. Dann ist sie mit so einem Formular über ne nuklearmedizinische Untersuchung ausgestattet worden und wusste gar nicht warum und wieso
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  #4  
Alt 23.10.2011, 10:53
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.909
Standard AW: nuklearmedizinische Untersuchung

Im Falle von Knochenmetastasen würde wahrscheinlich bestrahlt werden, keine Chemo. Bestrahlung ist gut verträglich und würde gegebenenfalls auch der Schmerzkontrolle dienen. Bestrahlungen sind vor allem wegen der Langzeitfolgen kritisch. Nicht falsch verstehen, aber mit 89 würde ich mir darüber dann keine Gedanken machen

Aber erst mal gehen wir nicht davon aus. Und manchmal tut es dann auch gut zu hören "alles in Ordnung". Das baute mich ungemein auf, weil irgendwo im Hinderkopf doch Angst und Zweifel waren.
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  #5  
Alt 23.10.2011, 16:10
Fabienne Fabienne ist offline
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Standard AW: nuklearmedizinische Untersuchung

Huhu!
Schade das Sie Deine Oma nicht aufgeklärt haben :-(
Ich versuch mal kurz zu erklären. Ich habe lange Zeit in der Radiologie gearbeitet.

Die Untersuchung ist, wie die anderen schon schrieben, Routine.
Sie dauert allerdings etwas länger. Denn man gibt erst die Spritze mit dem radioaktiven Mittel. Diese muß sich erst in den Knochen anreichen. Minimum sind bei Tumorerkrankungen normalerweise 2 Stunden. In der Zeit viel Trinken, damit sich das Mittel gut verteilt und anreichert. Auch die überschüssige Radioaktivität geht über die Nieren ab. Je mehr, umso schöner werden die Bilder. Leider ist dies für ältere Menschen nicht immer einfach mit dem Trinken. Danach kommen die Besagten 20min Aufzeichnungszeit auf dem Gerät. Das schlimmste ist wirklich die Spritze. Alles andere ist eher langweilig. Je nach Befund werden die Stellen oftmals nachgeröngt um zu sehen um was es sich bei der Anreicherung im Bild wirklich handelt. Das Knochenszinti zeigt, wo im Knochen vermehrt Knochenstoffwechsel herrscht. Das kann dann vieles sein. Arthrose, ein alter Bruch, Abnutzungen und und...
Das Mittel verfällt mit einer Halbwertszeit von ca 6 Stunden. Je mehr man trinkt umso mehr Radioaktivität wird über die Nieren ausgeschieden. Man muß nichts beachten. Nur nicht gerade die kleinen Enkel knutschen an dem Tag

ich hoffe ich konnte damit noch ein wenig helfen und wünsche alles Gute! Bei mir im Zimmer lag übrigens eine 90 Jahre alte Dame die vor mir operiert wurde. Sie hat alles gut überstanden. Chemo wurde bei ihr auch nicht gemacht. Sie wurde danach nur auf Reha geschickt, weil sie die Versorgung allein zu Hause nach der OP nicht geschafft hätte.

Liebe Grüße
Fabienne

Geändert von Fabienne (23.10.2011 um 16:12 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #6  
Alt 24.10.2011, 12:52
susaloh susaloh ist offline
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Beiträge: 940
Standard AW: nuklearmedizinische Untersuchung

Hallo Nicole,

falls man bei deiner Großmutter Knochenmetastasen feststellen sollte (was ja, wie gesagt, überhaupt nicht sein muss), können diese sehr gut mit Bisphosphonaten behandelt werden, die viele ältere Menschen wegen abnehmender Knochenstabilität sowieso nehmen. Insofern wäre das Szintigramm von den genannten Untersuchungen noch die sinnvollste für jemand, der keine Chemo möchte.

LG sus
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  #7  
Alt 26.10.2011, 23:13
Nicole2506 Nicole2506 ist offline
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Registriert seit: 17.10.2011
Beiträge: 5
Standard AW: nuklearmedizinische Untersuchung

Hallo!
Ganz lieben Dank für Eure Antworten. Hat mir sehr geholfen!

Meine Oma ist heute aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die Ärztin hat ihr nun Anastrozol verschrieben und wir sind so schlau wir vorher. Keine richtige Aufklärung Ich habe von starken Nebenwirkungen gelesen...meine Oma ist wie gesagt 89 Jahre!
Ich hab mich schon belesen, dass es die Rückfallwahrscheinlichkeit reduzieren soll. Wir sind uns trotzdem unsicher, ob der Nutzen in dem Fall die Nachteile überwiegt. Was meint Ihr dazu?
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  #8  
Alt 29.10.2011, 11:13
Benutzerbild von Annedore
Annedore Annedore ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.03.2009
Ort: München
Beiträge: 509
Standard AW: nuklearmedizinische Untersuchung

Liebe Nicole,

Anastozol gehört zu den Aromatasehemmern. Diese verringern im allgemeinen Knochendichte. Das kann natürlich bei Frauen im hohen Alter ein Risiko darstellen, wenn es zu einem Sturz kommt. Deshalb sprich bitte dieses Problem bei den Ärzten an damit eine ehrliche Risiko-Nutzen-Analyse gemacht wird.

Alles Gute
Annedore
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