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  #1  
Alt 09.01.2010, 12:43
nina39 nina39 ist offline
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Standard Wie geht es jetzt weiter???

Hallo liebe Mitkämpferinnen,

es liegen jetzt 11 Mon. nach Diagnosestellung hinter mir. Fühle mich aber immer noch nicht wirklich fit, weder körperlich noch seelisch. Komme sehr schnell an meine Grenzen!!! Ich möchte jetzt im Frühjahr meine Reha antreten. Mein FA wo ich gestern war, sagte mir das die KK Schwierigkeiten machen könnte, wenn er mich weiter krankschreibt. Ich dachte man kann bis zu 18 Mon. Krankengeld erhalten???.

Fühle mich jetzt sehr unter Druck gesetzt, da ich zu Beginn der Erkrankung meinen Job verloren habe(Probezeit). Lebe seit dem von Krankengeld und aufstockend ALG II. Wie finde ich jetzt auf die schnelle einen Arbeitgeber, der mich mit 80% und zur Wiedereingliederung nimmt????
Meine familiäre Situation, mein Partner und ich möchten im März zusammen ziehen, da fällt das ALGII weg und wir wollen auch nicht mehr diese ganze Bürokratie. Aber wenn jetzt auch noch das Krankengeld ausbleibt, wie soll es dann nur weitergehen???

Beim Arbeitsamt haben sie mir auch nicht viel Hoffnung gemacht, nur das wenn sie nicht mehr für mich zustaändig wären, die Rentenversicherungsanstalt für mich zuständig ist um mich wieder in Arbeit zubringen.

Diese Sorgen bedrücken mich so, dass ich zu den anderen Gefühlen, womit ich mich auseinander setze, jetzt auch noch schreckliche Zukunftsängste habe!

Vielleicht kennt sich hier jemand damit etwas besser aus und kann mir ein paar Tipps geben.?

Viele Grüße von
nina
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  #2  
Alt 09.01.2010, 16:27
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Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Zitat:
Zitat von nina39 Beitrag anzeigen
Hallo liebe Mitkämpferinnen,

es liegen jetzt 11 Mon. nach Diagnosestellung hinter mir. Fühle mich aber immer noch nicht wirklich fit, weder körperlich noch seelisch. Komme sehr schnell an meine Grenzen!!! Ich möchte jetzt im Frühjahr meine Reha antreten. Mein FA wo ich gestern war, sagte mir das die KK Schwierigkeiten machen könnte, wenn er mich weiter krankschreibt. Ich dachte man kann bis zu 18 Mon. Krankengeld erhalten???.
Hallo Nina

Du kannst bist zu 18 Monaten krank geschrieben sein, das ist richtig.
Es kommt aber immer wieder vor, dass die Krankenkasse Druck macht und du zum medizinischen Dienst musst.
Sie können auch verlangen, dass du eine Reha machst, die die steht ja offensichtlich kurz bevor.

Ich hatte vor der Reha ähnliche Probleme, war schnell erschöpft und nicht belastbar.
Nach der Reha ging es mir deutlich besser.

Zur Jobproblematik kann ich leider nicht viel sagen, denn ich arbeite wieder an meinem alten Arbeitsplatz.
Richtig ist sicher, dass es Schwerbehinderte in D nicht leicht haben.

Warte erst mal die Reha ab, dort wird man ganz schön in Schwung gebracht.
Hast du schon einen Termin und wo geht es hin?

Warum dich der Arzt nicht bis zur Reha krankschreiben will, verstehe ich nicht.

Liebe Grüße
Susi
__________________

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  #3  
Alt 09.01.2010, 17:00
nina39 nina39 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Hallo Susi,

danke für Deine Antwort. Mein FA hat wohl kein Problem mich weiter krankzuschreiben, er meinte nur das die KK Ärger machen könnte.

So wie es aussieht werde ich die Reha so Ende März antreten, würde gerne nach Sch******. Und ich hoffe das man mich dort noch mehr nach vorne bringt. Ich finde es sehr schwer wieder die Mitte des Lebens zufinden. Komme mir immer noch stellenweise vor, als trage ich" meinen Kopf unter dem Arm" und laufe irgendwie orientierungslos durch die Welt.

Gestern war mein Gedankenkarusell wieder so heftig, dass mich diese Panik nicht zur Ruhe kommen lässt.....

Liebe Grüße
nina

Geändert von gitti2002 (01.04.2012 um 18:52 Uhr) Grund: *********
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  #4  
Alt 09.01.2010, 17:06
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Ich frage mich, warum du erst so spät zur Reha gehst? Normalerweise soll eine Anschluss-Heilbehandlung (AHB) den Kranken wieder fit für das Arbeitsleben machen. Dafür gibt es jedoch Fristen, die ab Abschluss der letzten Ersttherapie (meist Bestrahlung) beginnen. Wenn man aus der AHB als noch nicht arbeitsfähig entlassen wird, hat man noch etwas Zeit, bis die Krankenkasse sich meldet. Machst du noch irgendwelche Therapien? Die behandelnden Ärzte (Onko, Psychotherapeutin, Gynäkologin, Abschlussbericht AHB) müssen sich alle dazu äußern, wenn du noch länger krankgeschrieben werden willst. Wenn die das alle unterstützen, gibt es meist keine Probleme.

"Nur" der Gynäkologin sagen "ich bin noch nicht fit", wird wahrscheinlich nicht reichen, wenn du keine Therapie machst.

(Ich verlor meinen Arbeitsplatz ebenfalls auf Grund der Krankheit. Einen neuen zu finden ist wirklich äußerst schwierig. Überlege doch mal, ob du nicht selbstständig machen könntest.)
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  #5  
Alt 09.01.2010, 17:18
nina39 nina39 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Hallo gilda,

ich wollte nach den Therapien nicht in die AHB. Wollte mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben...... Und dann wurde der Kopf wieder klarer...... Und das Begreifen begann..... Was ist da eigentlich mit mir passiert....
Wie gesagt ich komme sehr schnell an meine Grenzen, weil ich auch noch versuche so zu funktionieren wie früher...... Das klappt auch, so 2 Tage und am dritten sitze ich da und könnte nur noch heulen
Bei der Krebsberatung hat man mir jetzt eine Kur empfohlen und zudem mache ich eine psychoonkologische Beratung.

An die Selbstständigkeit habe ich auch schon gedacht, wir hätten da auch eine Idee, aber das bedarf auch viel Einsatz.

Liebe Grüße
nina
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  #6  
Alt 09.01.2010, 17:45
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Zitat:
Zitat von nina39 Beitrag anzeigen
Mein FA hat wohl kein Problem mich weiter krankzuschreiben, er meinte nur das die KK Ärger machen könnte.
Ich denke, dass er dir nur zu verstehen geben wollte, dass möglicherweise die KK auf dich zukommt. Bevor das Krankengeld gestrichen wird fordern sie dich aber in der Regel erst einmal auf, an einer Reha-Maßnahme teilzunehmen. Wenn du noch keine Reha-Maßnahme beantragt hast, solltest du das baldmöglichst tun. Damit signalierst du der KH auch, dass du Interesse daran hast wieder auf die Füße zu kommen und letztendlich dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung zu stehen.
Auch aus der Reha kannst du als arbeitsunfähig entlassen werden. Wenn du dann noch KG bekommst wird dich die KK möglicherweise auffordern einen Rentenantrag zu stellen.

Liebe Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #7  
Alt 09.01.2010, 17:52
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Hört sich so an, als wärst du nicht so gut beraten worden. Mir hatte man sehr klar den Ablauf erklärt und auch die Folgen, wenn man eine AHB ablehnt, aber noch nicht arbeitsfähig ist.
Ich war nach der AHB auch noch nicht psychisch so weit, dass ich wieder arbeiten konnte. Ich war allerdings die ganze Zeit in psychologischer Behandlung. Machst du irgendetwas in diese Richtung? Wenn nein, solltest du das schnellstens anleiern. Du merkst ja selbst, dass du etwas "im Loch" sitzt. Zuhause sitzen bleiben und nichts tun wird es leider nicht besser machen. Und einen Therapeuten zu finden, dauert erfahrungsgemäß auch eine Weile, weil die meisten sehr ausgebucht sind. (Falls du keinen kennst, kann dir die Krankenkasse eine Liste mit Pyschoonkologen geben, die Überweisung gibt der behandelnde Arzt.)

Ich befürchte, irgendwie aktiv werden musst du, damit du zeigst, dass es irgendwie voran geht. Nur Abwarten, dass es von alleine besser wird, reicht nicht. *ganz liebevoller Tritt in den Hintern, weil ich es so gut kenne*
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  #8  
Alt 09.01.2010, 18:11
nina39 nina39 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Hallo Gilda,

lieben Dank für den "Tritt". Ich weiß es doch, nur es ist oft noch so schwer.....! Ich bin aber schon bei einer tollen Psychoonkologin, seit ein paar Wochen und ich merke wie ich mich danach immer besser fühle.

Das ging auch ganz flugs, durch die Krebsberatungsstelle. In der nächsten Woche werde ich meinen Antrag für die Reha einreichen. Dort werde ich bestimmt auch mal eine bessere Beratung bekommen, als wie vorab Brustzentrum und anderweitig, denn dort hat man mir sogar davon abgeraten eien AHB zumachen.

Liebe Grüße und einen schönen Abend noch, werde jetzt noch ein wenig mit meinen Wauzis in den Schnee gehen!

nina
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  #9  
Alt 09.01.2010, 18:51
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Sehr gute Taktik, Bewegung ist immer gut
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  #10  
Alt 09.01.2010, 19:28
Benutzerbild von Petra & Thomas
Petra & Thomas Petra & Thomas ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Hallo Nina,

Stückchen für Stückchen in Richtung anderes Leben zu bewegen und nicht den Kopf in den Sand stecken.

Hier noch mal paar Tipps:
Wenn Du eine neue Arbeit suchst, kann der Arbeitgeber eine materielle Förderung zur Einstellung bekommen. Außerdem kann man wieder schrittweise (Stunden- die nach Bedarf erhöht oder auch wieder gesenkt werden können) in den Arbeitsmarkt einsteigen. Außerdem könntest Du noch versuchen über die Rentenversicherung oder das Arbeitsamt eine Umschulung zu machen oder einen neuen Beruf erlernen. Dafür gibt es Erprobungsmodule und Tests durch den mediz. Dienst von KK, Arbeitsamt oder Rentenversicherungsträger. Unter Umständen muss man sich das angesichts leerer Kassen, erkämpfen. Das braucht Kraft, deshalb ist die Reha auch so wichtig. Eine Selbstständigkeit stelle ich mir nach Deinen Beschreibungen für Dich momentan schwierig vor. Es heißt nicht umsonst selbst und ständig und ich bezweifele das es mit der angeknaxten Psyche der richtige Weg und die richtige Entscheidung ist.
Liebe Grüße Petra
__________________
An den Widerständen bildet sich unser Charakter!Was wir ertragen und bestehen, wird zu einem kostbaren Teil von uns (Ulrich Schäffer)

http://www.youtube.com/watch?v=s7Gjc...eature=related
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  #11  
Alt 09.01.2010, 19:51
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Das was du sagst, stimmt, wenn man einen Job hat. Wenn man während der Krankheit den Job verloren hat, ist es anders.

Natürlich kommt es auch darauf an, was für einen Beruf man hat. Ohne Job gibt es nicht die Möglichkeit, stundenweise einzusteigen. Kein neuer Arbeitgeber lässt sich darauf ein. Als Akademikerin wurden mir nur Jobs angeboten, die 40 Stunden plus erwartete Überstunden bedeuteten. Das kann und will ich mir nicht mehr zumuten. Die Selbstständigkeit hat meiner Psyche enormen Auftrieb gegeben, nachdem mich die erfolglose Jobsuche elendig runtergezogen hat. Bei einer neuen Arbeitsstelle ist es fast unmöglich, erst mal mit halber Kraft anzufangen, weil andere Arbeitnehmer normalerweise mit der doppelten Kraft einsteigen. Sollte man zufällig im öffentlichen Dienst sein, hilft der Schwerbehindertenausweis, sonst nicht.

Die Umschulung war gar kein Problem. Das Arbeitsamt war froh, dass ich eigene Ideen hatte, da sie eigentlich auch keine Chancen für mich auf dem ersten Arbeitsmarkt sahen.
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  #12  
Alt 10.01.2010, 10:11
nina39 nina39 ist offline
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Standard AW: Wie geht es jetzt weiter???

Guten Morgen Gilda,

so sehe ich das auch mit dem Job, zum Glück funktioniert mein Gehirn nach der Chemo langsam wieder..... Ich stelle es mir auch schwierig vor einen AG zufinden, der mich langsam wieder eingliedert, besonders in der heutigen Zeit! Eine Umschulung benötige ich glaube ich nicht, habe 2 Ausbildungen (Kauffrau im Einzelhandel und Bürokauffrau). Aber ich weiß auch für mich, dass ich das alte Portion von fast 50 Std. in der Woche nicht mehr schaffen werde...... Da lag ja auch der Knackpunkt mit drin. Ich sehe es halt stellenweise so, dass der Krebs mich auch wach rütteln sollte, so nach dem Motto:"BIS HIERHIN UND NICHT WEITER!!!!!

Darf ich Dich fragen liebe Gilda womit Du Dich sebstständig gemacht hast?
Kannst mir auch eine private Nachricht schreiben.

Liebe Grüße
nina
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