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  #1  
Alt 16.12.2008, 18:38
hoe hoe ist offline
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Ich bin 54 Jahre alt, lebte bisher relativ gesund und war auch immer recht sportlich. Ich bin Nichtraucher und trinke praktisch keinen Alkohol.
Im August wurde durch Zufall und ohne irgendwelche Hinweise ein Pankreas Tumor festgestellt, der auf Grund der Lage zur Pfortader (derzeit) nicht operabel ist, eine Infiltration ist aber nicht gegeben. Metastasen wurden an den Organen nicht festgestellt, allerdings haben sehr viele Lymphknoten im PET CT angereichert. Dies ist ein sehr ungewöhnliches Krankheitsbild (ein ähnlicher Fall ist nicht bekannt), zumal Metastasen zuerst meistens an der Leber auftauchen. Eine Verdachtsfläche im Darm stellte sich als harmloser kleiner Polyp heraus. In der Kindheit hatte ich allerdings LK Tbc. Die Veränderungen an an den LK sind derzeit als Metastasen eingestuft, was nicht bewiesen ist.

Seit Anfang September bekomme ich eine herkömmliche Chemotherapie (Gemzar) und zusätzlich eine Tablette (Erlotinib - Thyrosinkinaseinhibitor) zur Unterstützung der Chemo. Ich bin in einer Studie durch die nachgewiesen werden soll, dass bei Patienten, die die Tablette einnehmen und einen Hautausschlag bekommen (Akne), die Wirkung der Chemo besser ist. Der angestrebte Hautausschlag kam bei mir bei der geringsten Dosis und nach der ersten Chemo.

Die Chemotherapie (sehr hohe Dosis, wöchentlich, die ersten 8 Infusionen ohne Pause) vertrage ich sehr gut, es gibt kaum Nebenwirkungen (leichte
Müdigkeit). Zwei Chemos sind ausgefallen, da die Leucozytenanzahl zu gering war und man das Immunsystem nicht zusätzlich strapazieren wollte. Dieser Ausfall einer Chemo ist nach Mitteilung der Ärzte bedenkenlos, da bei mir die Chemikalie sehr lange im Körper wirkt. Ein derartiger Ausfall muss auch nicht nachgeholt werden.

Bei der ersten CT Untersuchung nach 7 Chemos (2 Monate) wurde ein erkennbares Schrumpfen des Tumors (mindestens minus 40% an Volumen) festgestellt. Bei den LK ergab sich eine Verkleinerung um bis zu 60%.

Vor der Chemo habe ich mich nicht mit den allfälligen Nebenwirkungen beschäftigt, auch wenn mich die Ärzte in viele Richtungen nicht gerade aufmunternd informierten haben (Was Erbrochen wird, soll an Menge wieder gegessen werden, Verlust des Geschmacksinns,...). Ich nahm die möglichen Nebenwirkungen einfach nicht zur Kenntnis.
Grundsätzlich habe ich meine Lebenseinstellung geändert und mich mental gestärkt. Außerdem habe meine Ernährung etwas umsgestellt und esse viele rote Früchte, Brokoli, Kohlgewächse, Tomaten, Nüsse, Lachs, ZItrusfrüchte,...

Bisher hat meine Einstellung und die Auseinandersetzung mit Krebs einen guten Erfolg erbracht. Ich bin jedenfalls beschwerdefrei und hoffe, dass die Therapie weiterhin so gut anspricht und ich vielleicht operiert werden kann.

LG
Hans
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  #2  
Alt 17.12.2008, 00:32
wecki wecki ist offline
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Hallo Hans,

Du bist neu hier im Forum und deshalb erlaube ich mir, Dich zu begrüßen,
wenngleich es kein schöner Anlass ist.
Die Sachlichkeit, mit der Du über Deine Erkrankung berichtest, hat mich beeindruckt. Eigentlich bleibt mir nur noch, Dir die Daumen zu drücken, dass
alles so klappt, wie Du es siehst und Du dann erfolgreich operiert werden kannst.
Ich hoffe sehr, Du musst das alles nicht allein durchstehen, hast liebe Menschen (Familie, Freunde) an Deiner Seite.
Hier im Forum findest Du auch immer mitfühlende Menschen, die oft kompetent Rat geben können...oder eben auch einfach nur da sind, zuhören, Mut machen...

Fürs erste ganz herzliche Grüße aus Berlin

Christine
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  #3  
Alt 04.01.2009, 18:12
Janca Janca ist offline
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Lieber Hans,

wie geht es dir denn jetzt? Verträgst du die Chemo weiterhin so gut? Bist du beschwerdefrei?

Mich würde das riesig freuen!

Lieben Gruß
Janca
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  #4  
Alt 06.01.2009, 09:03
hoe hoe ist offline
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Hallo Janca,

war gestern wieder bei der Chemo in Wien. Die Chemo vertrage ich weiterhin recht gut, lediglich so 3 Std. nach der Infusion werde ich recht müde und mir ist etwas übel. Dann muss ich noch 200 km mit dem Zug nach Hause fahren. Das schafft mich dann schon etwas. Anschließend schlafe ich so 13 bis 15 Stunden und bin dann wieder fit. Die restlichen Tage fühle ich mich alsob ich nicht krank wäre. Keine Kreuzschmerzen, keine Übelkeit, guten Appetit,...
Nächste Woche habe ich die 2. CT nach dem Start der Chemo. Ich denke (nicht: hoffe), der Tumor ist weiter geschrumft (bisher minus 40%), es gibt keine Metastasen und die auffälligen LK (als Metastasen eingestuft) sind nochmals weniger geworden.
Ich ernähre mich weiterhin vitaminbewusst und esse gerne Rote Früchte, Kohlgewächse, manchmal Aprikosenkerne,...ohne es aber zu übertreiben.

LG
Hans
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  #5  
Alt 06.01.2009, 16:23
Kampfzwerg74 Kampfzwerg74 ist offline
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Hans, es macht Mut deinen Beitrag zu lesen.
Ich werde weiter lesen was du schreibst.
Das Ausgewogene scheint das Gute zu sein. Sieht so aus.
Alles Gute wünscht dir Kampfzwerg
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  #6  
Alt 19.01.2009, 22:11
Lykka Lykka ist offline
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Hallo Hans,

habe Deinen Bericht über Deinen Krankheitsverlauf gelesen. Wie geht es Dir heute nach dem CT? Wie ist es ausgefallen? Kannst du operiert werden?

Mein Mann wurde letztes Jahr im April nach Wipple operiert. Auch er ist 54 Jahre alt. Danach gab es ein halbes Jahr Chemo plus Studie. Mal gings ihm ganz schlecht, mal einigermaßen. Jetzt ist es am Montag soweit für ein zweites CT nach der Chemo. Wir haben beide mächtig Angst davor.

Ich wünsche Dir weiterhin eine solch positive Einstellung

Viele Grüße

Uschi
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  #7  
Alt 20.01.2009, 06:39
wecki wecki ist offline
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Liebe Uschi,

ich drücke Deinem Mann und Dir für Montag ganz doll die Daumen.

Liebe Grüße aus Berlin

Christine
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  #8  
Alt 20.01.2009, 07:18
hoe hoe ist offline
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Hallo Uschi,

den Befund erhalte ich erst in 10 Tagen, ich wohne 200km vom Akh Wien entfernt. Aber ich habe mir gemeinsam mit meiner Tochter, die auch an einem CT arbeitet, die Bilder angesehen. Es sind keine Metastasen erkennbar und der Tumor ist weiterhin erheblich geschrumpft (nun so 2x1cm), obwohl ich im 2. und 3. Zyclus nur 4 Chemos hatte. Ich denke beim nächsten Staging wird man den Chirurgen in die Beurteilung einbeziehen. Der Tumor hat sich von der Aorta schon erkennbar entfernt. Auch die Lymphknoten sind nicht mehr so auffällig, weshalb nun auch die Experten ihre Diagnose (metastasischer Pankreastumor) zumindest in Frage stellen. Ich hoffe beim derzeitigen Fortschritt, dass der gesamte Tumor bald abgestorben ist. Selbst in der derzeitigen Chemopause spüre ich, wie sich der Tumor zusammenzieht.

Liebe Grüße!
Hans

Geändert von hoe (20.01.2009 um 07:36 Uhr)
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  #9  
Alt 20.01.2009, 09:24
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Liber Hans,

das tut gut! Ich habe immer gelesen, dass die Chemo so einen Rückgang bewirken kann. Du bist das Beispiel dafür, dass es tatsächlich funktionieren kann.

Zeigs dem Mistkerl weiterhin , Deine positiven Neuigkeiten machen Mut und ein wenig neidisch.

Kirsten.
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #10  
Alt 21.01.2009, 08:58
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Das sind wiederum fantastische Neuigkeiten Hans !!!
Alles Gute weiterhin
Gruss
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  #11  
Alt 21.01.2009, 09:59
thomas01 thomas01 ist offline
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Hallo Hans,

hört sich gut an! Ich drück dir die Daumen!!!

Gruss
Thomas
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  #12  
Alt 21.01.2009, 17:52
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
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Lieber Hans,

das hört sich richtig,richtig gut an!!! Daumen sind gedrückt...

Liebe Grüße,Martina
__________________
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser

-Charlie Chaplin-
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  #13  
Alt 22.01.2009, 08:40
hoe hoe ist offline
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Gestern war ich in der Stadt spazieren. Da drückte mir eine Frau aus Thailand (hat ein Geschäft mit asiatischen Gewürzen udgl.) eine Süssigkeit in die Hand und wünschte mir alles Gute. Wie ich später sah, war es ein Glückszuckerl, wobei auf dem beigelegten Zettel stand: "Deine Geduld wird Dein großes Unglück besiegen!"

Liebe Grüße und nehmt Euch diesen Satz zu Herzen. Für mich trifft dieser Spruch voll zu und ich werde mich auch weiterhin danach halten.
Hans
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  #14  
Alt 23.01.2009, 21:22
Sylvia Sylvia ist offline
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Hallo Hans,

ich finde es wirklich beeindruckend wie du mir diesem schrecklichen BSDK umgehst. Diese Kraft wünschte ich mir auch bei meinem lieben Papa, der mit 47 Jahren an BSDK erkrankt ist. Er kämpft leider schon seit einem Jahr vergebens, der erste Tumor war operabel aber der neue leider nciht mehr. Er ist viel zu schwach für eine Chemo und somit sind seine Überlebenschancen leider sehr schlecht, wohl nur noch wenige Wochen.
Aber ich bewundere deinen Lebensmut und Lebenswillen, ich bin mir sicher, dass du das schaffen wirst, wenn du diese positive Einstellung behälst.
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir alles Gute

Sylvia
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  #15  
Alt 28.01.2009, 07:45
hoe hoe ist offline
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Gestern hatte ich einen sehr anstrengenden Tag. Wie üblich musste ich um halb 5 Uhr aufstehen und mit dem Zug nach Wien zur Chemo fahren (fast 200km). Dann musste ich nach der Blutabnahme 8 Stunden auf die Chemo warten. Erst um 20 Uhr war ich total ershöpft wieder Zuhause, wo ich gleich einschlief.

Es gibt aber auch Erfreuliches: Die CT Untersuchung (war vor 14 Tagen!) wurde mit der Krebsspezialistin besprochen und dabei konnte die unter Mithilfe meiner Tochter durchgeführte Bewertung der Bilder bestätigt werden.
Die Ärztin ist sehr zufrieden, die Chemo wirkt sehr gut, der Tumor ist schon beträchtlich geschrumpft, wobei bei der Abmessung der Größe auch das nekrotische Gewebe teilweise eingerechnet wurde. Der noch durchblutete Tumor ist grundsätzlich schon sehr klein. Ursprünglich wurde das gesamte Lymphsysten als befallen angesehen (ein derartiges Krankheitsbild war bisher in der Medizin nicht bekannt). Nun zeigte sich, dass die auffälligen Lymphknoten an Größe abgenommen haben und teilweise nur 1cm groß sind (Normalgröße wie die Spezialistin meinte). Dies gilt auch für die LK im Nahbereich des Tumors. Lediglich einzelne LK, welche weitab vom Tumor liegen, sind größenkonstant (alte Erkrankung?). Metastasen an Organen (Leber, Lunge,..) gibt es weiterhin nicht. Nach weiteren 2 Zyclen soll eine PET CT gemacht werden, um die Situation der LK abzuklären. Danach soll entschieden werden, ob und wann eine OP durchgeführt wird. Nach den derzeitigen Entwicklungen müsste der Tumor bis März vollständig abgestorben sein.

LG
Hans
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