Blasenkrebs

[Anne52]

Am 29.12.05.ist bei mir ein Tumor in der Blase festgestellt worden und gleich am nächsten Tag war dann die Op. Jetzt muss ich alle 6 Wochen zum Arzt und bekomme Mitomycin gespritz, kann mir jemand sagen, ob und welche Nebenwirkungen dieses Medikament hat?
Als mir der Arzt die Diagnose Krebs gesagt hat, bin ich in ein tiefes Loch gefallen und es ist niemand da, der mir hilft dort wieder raus zu kommen, was soll ich nur tun, bin total verzweifelt und oft am weinen. Wem geht es genauso? Kann mir denn jemand dabei helfen, wieder auf die Füsse zu kommen?

[floh]

Hallo Anne,

ich glaube Dir sehr gerne, dass es Dir im Moment sehr schlecht geht. Wenn Du Dich hier im Forum umsiehst, wirst Du erkenn, dass Du nicht alleine bist.

Wir sitzen alle im selben Boot.
Beschäftige Dich ein bisschen mit den Beiträgen, die die anderen geschrieben haben. Du wirst Dich in vielem wieder erkennen.

Ich weiß, es ist schwer, denn ich selbst und auch alle anderen hier, sind in dieses schwarze Loch gefallen. Es wird eine Weile dauern, aber ich weiß, dass Du es schaffen wirst, positiv zu denken. Es wird nicht einfach, aber bitte versuche es.

Zu Deiner Therapie kann ich Dir leider nicht viel sagen. Mir hat man die Blase entfernt wegen der beiden bösartigen Tumore.

Vielleicht findest Du ja noch hier was und bestimmt wird sich jemand finden, der Dir hier weiterhelfen kann. Komme doch auch mal in den Chat. Hier wirst Du ganz viele Betroffene treffen, die Dir viel Trost und Halt geben können.

Ich war sehr traurig, dass Du schreibst, dass Du niemanden hast. Gibt es keine Freundin, die Dich in der schweren Zeit unterstützen kann?

Ich habe es geschafft aus dem Loch wieder rauszukommen, indem ich positiv gedacht habe. Das hat mir sehr geholfen!!!!!!!!
Versuche mit anderen über Deine Krankheit zu reden, das kann befreiend wirken.

Ich wünsche Dir, das Du diese schwere Zeit bald überwindest und eine für Dich gute Verarbeitung der Krankheit in Kürze finden kannst.

Gib Dich nicht auf!!!!!!! Kämpfe!!!!!!!

Alles Liebe und Gute
floh

[Anne52]

Hallo liebe Kirsten,
vielen Dank für Deine tröstenden Worte, ich denke ja positiv, doch kann ich noch nicht richtig begreifen, das es wirklich Krebs ist was ich habe.Mein Kopf weigert sich es richtig aufzunehmen.Möchte auch nicht soviel darüber nachdenken, weil mir dann wieder die Tränen laufen. Mein Mann kann nicht mit mir über meine Krankheit sprechen,im Gegenteil ich muss Ihn noch trösten.er ist sehr wehleidig(wie die meisten Männer).
Werde schon darüber hinwegkommen, weil mein Vater schon seit 20 Jahren das gleiche hat, nur ist er schon 12 operiert worden. Als er die Diagnose hörte sagte er nur, ach hast du das gleiche wie ich. Habe ja Hilfe gesucht, deshalb bin ich ja hier gelandet.
Liebe Grüsse Anne

[wilma1962]

Liebe Anne,
wie Floh schon geschrieben hat, waren oder sind wir alle in diesem schwarzen Loch!!! Ich habe eine ähnlich Diagnose wie Du (pt1-G2), bei mir wurde der Krebs im August 2004 im Alter von 42 Jahren entdeckt. Bei mir wurden zwei TURs gemacht, danach bekam ich für 8 Wochen das Mitomycin wöchentlich, seitdem wird diese Therapie ein Mal im Monat durchgeführt.Ich war ein Jahr lang psychisch angeschlagen,habe mir in der ersten Zeit ausgemalt, was aus meinem Mann und meinen Kindern werden soll und wer wohl zu meiner Beerdigung kommt! Seit unserem letzten Sommerurlaub kreisen meine Gedanken nicht mehr ständig darum"Ich habe Krebs".
Ich denke, wir müssen uns auch die Zeit zugestehen, darum zu trauern, dass wir Krebs haben (oder hatten?!), und damit vielleicht zum ersten Mal bewußt erkennen, dass wir nicht unverwundbar und tatsächlich sterblich sind.
Ein Ende des schwarzen Loches kann man nicht erzwingen, auch wenn ich das immer wieder probiert und erhofft habe! Mir geht es mit jeder Blasenspiegelung ohne Befund wieder ein Stückchen besser, mein Optimismus wächst wieder. In den Tagen vor und nach der Mito-Spülung erlebe ich allerdings jeden Monat wieder depressive Phasen.
Es hat mir immer gut getan, darüber zu reden, auch wenn ich ein Mensch bin, der lieber Optimismus verbreitet anstatt über eigene Probleme zu reden.
Wenn Dein Mann vielleicht zunächst selbst erstmal mit seiner Angst vor Deiner Krankheit klar kommen muss, solltest Du Dir vielleicht jemanden anderen suchen, mir hat es immer gut getan hier im Forum zu schreiben und zu lesen!!!
Dann gibt es doch bestimmt auch eine Krebsgesprächsgruppe bei Euch.
Es tröstet Duich hoffentlich auch, dass Du mit Deinem Befund ja auch sehr gute Chancen hast, zusammen mit Deiner Blase alt zu werden!!!
Viele liebe Grüße
Wilma

[teddy10]

Hallo Anne

Ich kann dir sehr gut nachfühlen wie du dich fühlst. Habe das ganze zwar schon länger hinter mir aber auch heute noch Phasen wo ich nur heulen könnt.
Bei mir wurde der Blasenkrebs im Alter von 4o Jahren entdeckt. Ich bekam dann einen künstlichen Ausgang (Stoma) und es hat ziemlich lange gedauert bis ich mich psychisch erholt hatte. Geholfen haben mir unter anderem eine sehr gute Psychologin im Krankenhaus....und in der Reha hab ich viele kennengelernt denen es noch viel schlechter ging. Das holte mich auch etwas aus meinem Loch heraus und ich begann wieder mich am Alltag zu interesieren.
Zugute kommt dir noch das jetzt der Frühling ja endlich beginnen sollAlso versuch dich an den Kleinigkeiten der Natur zu freuen und mit ihnen zu wachsen.
Ich schick dir mal eine große Portion Kraft und hoffe das es dir inzwischen besser geht.
Alles Liebe
teddy10

[Blackie1956]

Hallo Anne

Im September 2000 wurde bei mir zufällig Blasenkrebs enddeckt(wollt mich eigentlich nur sterilisieren lassen,u. mein Urologe sagte machen wir doch gleich eine Krebsvorsorge mit).Diagnose Urothellkarcinom pTa G1-2.
März 2001 wieder,u. September 2001 wieder.
Mai 2001-Juli 2001 Blasenspülung Mitomycin-Instillationsprophylaxe,wöchentlich.
Ab September 2001 Blasenspülung 1x Monatlich bis September 2002.
2001,2002,2003 Kur in Bad Salzig.Beim Amt für Soziale Angelegenheiten habe ich einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt,dieser ist auch bewilligt worden,allerdings auf 3 Jahre befristet,weil seit 2001 alle Spiegelungen negativ.
Die Blasenspülungen hatten bei mir keine Nebenwirkungen,dias Medikament sollte 2 Std. in der Blase bleiben,in dieser Zeit sollte man sich hinlegen u.im wieder die Lage verändern,Rücken,Seite,Bauch,Seite,damit das Medikament überall hin kommt.Vor Ablauf der 2 Std. viel trinken dann brennt es beim Ausscheiden fast garnicht.Das allerwichtigste für mich war das ich mir eine gute Phychologin gesucht habe.Ich denke fast garnicht mehr an den Krebs,außer wen mal wieder ein Nachsorgetermin ansteht(alle 6 Mon.)Ab 2007 nur noch 1x Jährlich.
Seit dieser Krankheit lebe ich viel bewuster,nicht nur arbeiten,treibe viel Sport,mache auch schon mal nichts,habe mir als Freizeitbeschäftigung 6 Zwergziegen angeschafft. Also Kopf hoch.

M.f.G. Blachie 1956

[Anne52]

Hallo Teddy und Blackie,
danke Euch für Eure liebe Worte, mittlerweile, denke ich nicht mehr soviel über meine Krankheit nach, muss es doch so nehmen, wie es ist. Habe ja hier keinen, mit dem ich reden kann.Wenn nur erst die wöchentlichen Installationen aufhören würden, wäre ich schon mal sehr froh.Noch zwei Wochen, dann habe ich das auch hinter mir.Mal sehen, was dann kommt. Die erste Siegelung nach der Tur war schon mal negativ, man war ich froh. Einen Schwerbehindertenausweis habe ich auch beantragt, nur noch nichts davon gehört. Muss ich diesen Ausweis meinem Arbeitgeber zeigen? Was hat man noch für Vorteile damit? Ist schön, das es dieses Forum hier gibt und auch den Chat.
Bitte schreibt mir mal was ich mit Dem Ausweiss alles machen kann.
Liebe Grüße an alle Betroffenen und Angehörigen
Lasst den Kopf nicht hängen, denn das Leben geht weiter

[Blackie1956]

Hallo Anne

Den Ausweis muß du deinem Chef nicht zeigen,wenn du aber die Vorteile dieses Auweises nutzen möchtest,bei mir (Grad der Behinderung 50=50%)
1.5 Tage mehr Urlaub
2.Freibetrag auf der Steuerkarte eintragen lassen
3.Kündigungsschutz
solltest du ihn vorlegen.Wenn du noch mehr wissen wilst,kannst du mir auch Mailen
L.Schwarzmann@gmx.de

M.f.G.Blackie 1956

[floh]

Hallo Anne,

wenn Du dann den Bescheid vom Versorgungsamt hast, mache eine Kopie für den Arbeitgeber. Eine Kündigung wird nach Aktenlage entschieden.

Du darfst die Diagnose schwärzen, wenn Du nicht möchtest, dass der AG weiß, warum Du jetzt schwerbehindert bist.

Alles Gute weiterhin für Dich!!!!!

Liebe Grüße
floh