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  #1  
Alt 05.02.2004, 15:37
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Standard Statistiken????

Weiß jemand Bescheid über Statistiken? Da liest man hört man immer diese Zahlen, die sich teilweise herb widersprechen.
50.000 Brustkrebserkrankungen/18.000 Todesfälle in Deutschlandpro Jahr? Wer und wie wurde das gezählt, von wann sind diese Zahlen? Dann diese Angaben 60%-70% allein durch Op und Bestrahlungen geheilt, noch mal 10% durch Chemos dazu, das sind ja schon ca. 80% und passt nicht mehr zu der Zahl oben?
Inwieweit gibt es Zahlen für die unterschiedlichen Risikogruppen, G1 G2 oder G3, Lymphknoten befallen oder nicht,vor den Wechseljahren oder danach? Wo kann man über so etwas nachlesen? Welche Zahlen sind wie aktuell, wie sehr hinken Statistiken hinterher? Was ist auf Deutschland übertragbar? Warum sagt mein Gynäkologe, sie sind zu 85% geheilt, der andere sagt zu 97%?
Im Brustkrebsüberlebensbuch steht nur 30% bekommen keine Metastasen. Inwieweit wird bei den Todesfällen auch berücksichtigt, dass Leute alt sind und altersbedingt sterben oder durch einen Herzinfarkt?
Wer weiß etwas darüber????
Dankeschön, Britta
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  #2  
Alt 05.02.2004, 17:18
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Standard Statistiken????

Hallo Britta,

Auch wenn Zahlen nichts für den Einzelfall aussagen, kann ich schon sehr gut verstehen, dass du dir Statistiken anschauen willst.

Gehe mal auf www.mamazone.de, dort auf der Startseite klickst du ziemlich rechts oben "links" an und dann hast du eine sehr grosse Link-Sammlung.

Links steht das Inhaltsverzeichnis und rechts suchst du dann unter "Onkologische Organisationen" ( ist ziemlich weit gegen Schluss) den Link "Tumorzentrum München - Daten zum Mammakarzinom"; das klickst du dann an.

Hier findest du auf der Startseite Survivor-Tabellen, da wirst du zu ziemlich vielen Fragen fündig.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen und wünsche dir alles Gute. Grüße von Lilli

Lass dich aber nur nicht von den Statistiken runterziehen, wenn irgendwas nicht "passt".
Statistiken sind Statistiken; der Einzelfall kann in jeder Richtung rausfallen, alles ist nur ein allgemeiner (aber natürlich schon interessanter) Ausgangswert.
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  #3  
Alt 05.02.2004, 20:47
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Standard Statistiken????

Liebe Britta,
dummerweise gibt es in Deutschland kein zentrales Krebsregister, wo alle Erkrankungen samt der jeweiligen Behandlung und der Überlebenszeit dokumentiert wären. Bei der großen Zahl von Neuerkrankungen hätte man nämlich sonst eine wirklich große Datengrundlage, um alle möglichen Fragen zu untersuchen - z.B. auch, ob der Verzicht auf Chemo und/oder Bestrahlung einen Überlebensvorteil bringt oder nicht.
So wie es ist, gibt es nur einige lokale Krebsregister, z.B. im Saarland und in München (Bayern?). Demzufolge sind die Fallzahlen viel kleiner. Ich habe aber mal eine Auswertung des Münchener Krebsregisters gelesen, wo sich gezeigt hat, daß die Brustkrebs-Sterblichkeit seit den 70er Jahren trotz der medizinischen Fortschritte (?) gleich geblieben bzw. sogar leicht gestiegen ist (Im Gegensatz zu den USA und manchen anderen Ländern). Daher wurde Alarm geschlagen und die Einrichtung von Mammazentren forciert. Trotzdem tut man sich immer noch schwer damit, Krebsregister flächendeckend einzurichten. In Berlin gibt es z.B. eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung, die offenbar seit Jahren nichts zustande bringt.
Vielleicht spielen auch politische Gründe eine Rolle, daß man lieber nicht so genau wissen will, was aus den Patientinnen wird.
So muß man für viele Fragen auf alte Studien zurückgreifen, die mit einer relativ kleinen Anzahl von Frauen durchgeführt wurden. (Ich habe auch nach Statistiken gesucht, weil ich wissen wollte, welchen Nutzen es bringt, nach der Entfernung des Carzinoms in Situ noch zu Bestrahlen).
Beim Robert-Koch-Institut kann man einen vergleichenden Bericht zur Inzidenz (Auftreten) von Brustkrebs herunterladen. Selbstverständlich ist in offiziellen Berichten / STatistiken die altersbedingte/sonstige Krankheitsbedingte Mortalität herausgerechnet.
Alles Gute
Klaudia
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  #4  
Alt 05.02.2004, 23:06
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Standard Statistiken????

Hallo,
Daß die Sterblichkeit trotz des medizinischen Fortschritts im Wesentlichen gleich geblieben ist, sollte niemanden wundern.
Die wirklich modernen und einigermaßen verläßlichen diagnostischen Verfahren werden der Mehrheit der Patientinnen verwehrt.
Bei wie vielen von Euch Kassenpatientinnen ist denn jemals im ganzen Körper nach Metastasen gesucht worden? Das passiert weder während der Erstbehandlung noch in der Nachsorge. Metastasen werden erst dann bemerkt, wenn es zu spät ist.

MfG Dora
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  #5  
Alt 06.02.2004, 07:24
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Standard Statistiken????

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!
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  #6  
Alt 06.02.2004, 10:19
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Standard Statistiken????

Hallo, Britta,
Du hast zur Zeit, denke ich, genug Belastungen, mein Tip: belaste Dich nicht noch mehr mit Statistiken, denn Du kannst jetzt nicht herausfinden, zu welcher Gruppe der Statistik Du gehören wirst. Belastende Dinge aber sind das Eintrittsgeld für eine Wiederkehr Deines Tumors. Schaff alles ab, was Dich mehr belastet, als Du es ertragen kannst, es geht um Dein Leben!
Ich grüße Dich als Betroffene, die das praktiziert. Liebe Grüße
Maggiename@domain.de
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  #7  
Alt 06.02.2004, 12:38
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Standard Statistiken????

Von Krebsregistern dürft ihr eine Statistik über die Sterblichkeit durch Krebs erwarten. Die verschiedenen Krebsarten sind so unterschiedlich, dass Therapieerfolge nicht überprüft werden können. Im Prinzip sind das Datengräber. Was wirklich gebraucht wird, sind Spezialdokumentationen, die bestimmten Fragestellungen nachgehen. Dummerweise muß man beim Aufbau einer Datenbank schon in etwa wissen, auf welche Fragen man eine Antwort sucht. Das macht die Sache so schwierig.

Aus dem onkologischen Schwerpunkt Stuttgart weiß ich, daß die Überlebenswahrscheinlichkeit gerade für Brustkrebspatientinnen vor den Wechseljahren gestiegen ist und das deutlich.

Ich werte übrigens medizinische Studien aus und weiß genau, wie leicht Studienergebnisse manipulierbar sind. Das fängt mit der Patientenauswahl an und endet mit echter Fälschung. In großen Tumorzentren wie in München knubbeln sich die Problempatienten. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Statistik.

Ich kann Brittas Wunsch nach Statistik gut verstehen. Hilfreich sind Statistiken eigentlich nur dann, wenn wir vor Therapieentscheidungen stehen.

Gruß Dorothee
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  #8  
Alt 06.02.2004, 12:48
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Standard Statistiken????

Hallo Maggie

mh, ich sehe das nicht ganz so extrem wie Du. Auch ich bin ein Zahlenmensch, und mich interessieren eben auch die Statisken.
Es kommt aber darauf an, ob man sie "nur" von der negativen Seite liest, oder eben auch von der "positiven" Seite.
Wenn jemand sich nur die negativen Seiten anliest, dann würde er oder sie dies auch in einem solchen Forum machen, machen können zumindest. Denn auch hier gibt es einige Threads, einige Foren - wo es eben um das Sterben oder den Tod geht.
Aber genauso gibt es hier die Foren und die Threads, wo es um das Leben; um das Lachen, um die Zukunft - um den Beruf; um die Kinder geht. Verstehst Du, was ich damit sagen möchte?

Für mich ist es einfach wichtig, alles Seiten anzusehen; auch über alle Seiten, die eine Krankheit mit sich bringt, reden zu können, schreiben zu können - mich austauschen zu können.

Alles Negative einfach nur zu verdrängen wäre (für mich) der falsche Weg.

viele Grüße
elisabeth
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  #9  
Alt 06.02.2004, 12:49
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Hallo Maggie

mh, ich sehe das nicht ganz so extrem wie Du. Auch ich bin ein Zahlenmensch, und mich interessieren eben auch die Statisken.
Es kommt aber darauf an, ob man sie "nur" von der negativen Seite liest, oder eben auch von der "positiven" Seite.
Wenn jemand sich nur die negativen Seiten anliest, dann würde er oder sie dies auch in einem solchen Forum machen, machen können zumindest. Denn auch hier gibt es einige Threads, einige Foren - wo es eben um das Sterben oder den Tod geht.
Aber genauso gibt es hier die Foren und die Threads, wo es um das Leben; um das Lachen, um die Zukunft - um den Beruf; um die Kinder geht. Verstehst Du, was ich damit sagen möchte?

Für mich ist es einfach wichtig, alles Seiten anzusehen; auch über alle Seiten, die eine Krankheit mit sich bringt, reden zu können, schreiben zu können - mich austauschen zu können.

Alles Negative einfach nur zu verdrängen wäre (für mich) der falsche Weg.

viele Grüße
elisabeth
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  #10  
Alt 06.02.2004, 16:29
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Standard Statistiken????

Ich danke euch für die wie immer gute und kompetente Hilfe. Liebe Lilly, ich habe nachgesehen, dort wo du es mir vorgeschlagen hast. Es war sehr interessant, da viel differenzierter als ich dachte. Was ich nicht kapiert habe, waren die letzten Spalten mit der relativen Mortalität usw.. was trifft nun zu...mmhh...Allerdings stimmt es, es sind viel zu wenig Personen, die erhoben wurden. Und was Dorothee, die ganz Schlaue :-) da wieder ergänzt ist natürlich frappant,(Danke Dorothee) München als Problemzentrum. Therapien gingen schon gar nicht mit ein, und ich glaube, dass Dorothee die Sache ins Schwarze trifft. Statistiken wären ganz wichtig für Therapieentscheidungen man hätte diese Daten auf Mausklick...(vielleicht könnte/würde man sich so manche TORTOUR ersparen, *sorry* bin ganz aktuell chemotherapie geschädigt *seufz*) Das dürfte doch auch nicht allzu schwer sein bei
s o v i e l e n neuen Brustkrebserkrankungen jedes Jahr und bei den heutigen Möglickeiten der Datenverarbeitung.
Meine Güte, wenn ich mir ein Ferienhaus mieten will, dann kann ich zehn Faktoren kombinieren, das schafft jedes kleine OnlinenReisebüro.
Schließlich sind viele Dinge doch vorstandisiert, zum Beispiel das Tumorboard auch die Therapien sind im Grunde eine Handvoll Standardtherapien, zu mindest beim primären Brustkrebs.
Maggie du hast mir aber auch einen guten Tipp gegeben, ich neige schon dazu, mich ein bisschen zu verzettelen und überzurechechieren, da ist es ganz gut, wenn mich immer mal jemand etwas runterholt.
Das betrifft Statistiken aber auch das Lesen anderer Websites selbst dieses Forums.
Bis bald, Britta
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  #11  
Alt 08.02.2004, 00:42
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Standard Statistiken????

An Dora:

ui ui ui, du klingst aber sehr verbittert!

Aber...ich wurde und werde permanent auf Metas untersucht und zwar nicht, um bereits vorhandene zu entdecken.

Es geht um mikroskopisch kleine Krebszellen, die mit bloßem Auge überhaupt nicht zu erkennen sind.

Doch, es gibt entsprechende Untersuchungsmethoden, aber alle entweder teuer und/oder nicht wissenschaftlich anerkannt.

Was man braucht, ist ein Arzt, der solche Methoden kennt; der sie für ausreichend erforscht hält; ein eventuell schlechtes Ergebnis (also Krebszellen wurden gefunden) auch behandeln kann und...möglichst die Krankenkasse von der Wichtigkeit der Untersuchung und der Behandlung überzeugt um die Kostenübernahme zu erreichen.

Eigentlich gar nicht so kompliziert, nur gibt es leider viel zu wenige Ärzte, die sämtliches Wissen wie oben beschrieben, aufweisen! :-(

Aber es gibt einige Wenige, garantiert!
Denn ich habe so einen gefunden!

Ich kann dir nur raten: suche; informiere dich im Internet; suche weiter und...DU wirst auch fündig!
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  #12  
Alt 08.02.2004, 09:21
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Hallo zusammen,
also ich weiss nicht welche Untersuchungen bei einer Ersterkrankung in der Regel gemacht werden. Bei mir wurde während des Krankenhausaufenthaltes ein Computertomogramm, ein Ultraschall der Leber und ein Knochenszintigramm gemacht. Das Knochenszinitigramm zeigte eine Verdichtung an der Wirbelsäule. Daraufhin wurde noch ein Kernspintogramm gemacht.
Ob es allerdings ein Krebsregitster bei uns hier im Saarland gibt ist mir vollkommen neu. Unser Bundesland hinkt nämlich in allem hinterher. Es würde mich sehr wundern.
LG Inge
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