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  #1  
Alt 22.02.2005, 09:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nicht nur beim Eisen falsche Aussagen bei Krebs

Hallo liebe Frauen,
vor kurzem hatte ich mich hier ausgelassen, weil ich endlich nach langem hin und her meinen vorhandenen Eisenmangel bestätigt bekommen hatte.

http://www.krebs-kompass.org/Forum/s....php3?id=14074

Nun habe ich noch etwas herausgefunden, wo sich eine Krebserkrankung so auswirken kann, daß Werte erhöht sind - eben aufgrund der Erkrankung - , d. h. es kann auch hier zu falschen Aussagen kommen, die sich mehr oder weniger gravierend auswirken können.

Es geht um Patienten mit venösen Thromboembolien und gerade Tumorpatienten sind verstärkt thrombosegefährdet.

Diagnostik bei TVT (Tiefe Beinvenenthrombose):
(leider ein wenig schwer zu lesen, aber ich habe momentan nicht die Zeit, das zu übersetzen)

Die TVT manifestiert sich oft in einer „typischen“ Symptomatik, aber bei Patienten mit Verdacht auf TVT wird diese Diagnose nur in 25% verifiziert, berichtete Dr. R. Bucek, Wien. Auf rein klinischer Basis kann die Diagnose einer TVT nicht gestellt werden.

Die klinischen Zeichen sind entweder sensitiv, dann aber unspezifisch oder sie sind unspezifisch, mit dem Manko einer geringen Sensitivität.

Mit Vortest-Scores wie dem Wells-Score wird zwar eine höhere Sensitivität erreicht als mit einzelnen klinischen Symptomen, aber selbst wenn der Wells-Score eine hohe Wahrscheinlichkeit signalisiert, wird nur in 75% der Fälle die vermutete TVT bestätigt.

Mit der Einführung der D-Dimer-Untersuchung wurde die Diagnostik der TVT wesentlich erleichtert, in erster Linie in der Form, dass eine TVT bei normalem D-Dimer-Wert ausgeschlossen werden kann.

Das D-Dimer ist als Fibrinspaltprodukt hoch spezifisch für Fibrin, aber nicht spezifisch für den Nachweis einer venösen Thrombose.

= = = = nun die wichtige Passage für Krebskranke:

Zu berücksichtigen ist, dass auch nicht-thrombotische Erkrankungen (Malignom, Entzündungen, Infektion u.a.) zu einer Erhöhung des D-Dimer führen können.

Stützt man sich in der Diagnostik nur auf das D-Dimer, kann man ein thrombotisches Geschehen zu über 90% ausschließen. Lässt man zusätzlich klinische Parameter (z.B. Wells-Score) mit einfließen, erreicht man einen negativ prädiktiven Wert von fast 100%, d.h. eine venöse Thrombose kann ausgeschlossen werden.

Ist das D-Dimer erhöht, sollte zum Nachweis einer TVT ein Kompressions-Ultraschall (CUS) durchgeführt werden.

Für die Diagnose einer proximalen TVT bietet der CUS hohe Sensitivität und Spezifität. Weniger Treffsicherheit erzielt der CUS jedoch bei distaler TVT. Findet sich im CUS (bei erhöhtem D-Dimer) keine TVT, sollte anhand der klinischen Situation entschieden werden, wie weiter vorzugehen ist (etwa zweiter CUS oder Phlebographie).

LG von Claudi
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  #2  
Alt 22.02.2005, 09:47
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Beiträge: n/a
Standard Nicht nur beim Eisen falsche Aussagen bei Krebs

Nachtrag:
Zum besseren Verständnis vielleicht noch dieses:
http://www.m-ww.de/krankheiten/blutk...gerinnung.html
(letzter Absatz)
LG Claudi
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  #3  
Alt 22.02.2005, 10:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nicht nur beim Eisen falsche Aussagen bei Krebs

Liebe Claudi,
mal na Rückmeldung und en Dank für deine Mühe,
verfolge mit Interesse deine Berichte,und auch wenn ich manchma net alles verstehe
-so nehm ich doch immer was mit.
Der link is auch klasse,hab ich gleich zu meinen Favorieten rein genommen.

Lieben Gruß Claudi
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  #4  
Alt 22.02.2005, 10:41
Benutzerbild von guelo
guelo guelo ist offline
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Registriert seit: 25.04.2003
Beiträge: 143
Standard Nicht nur beim Eisen falsche Aussagen bei Krebs

das interessiert mich ,wie ist es mit der blutsenkung??habe immer leicht erhöhte werte ??weiss da jemand was neues?? gudrun
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  #5  
Alt 22.02.2005, 10:46
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Beiträge: n/a
Standard Nicht nur beim Eisen falsche Aussagen bei Krebs

Hallo Claudia,
ich sitze im Büro und nehme mir ab und zu die Zeit, nur zum "Übersetzen" reicht das jetzt nicht. Muß ja jederzeit mit einem meiner beiden Chefs rechnen.

Ich muß mich auch immer so durchfusseln durch die Texte. Manchmal dauert es etwas länger, weil mein Verstand irgendwie auf der Strecke geblieben ist.
Das merke ich auch bei der Arbeit. Während meiner Abwesenheit hat man noch dazu ein neues System installiert, das dauert ewig bis ich das kapiere.

Mich macht das immer wütend und traurig, daß ich nach der Erkrankung manches Mal Dinge 3 oder 4mal lesen muß und dann doch nur Bahnhof verstehe.
Aber da muß man durch, da hilft nur Hirntraining.

Wenn Du was nicht verstehst, einfach fragen. Würde ich auch tun. So kann man sich gut ergänzen. Was die Eine nicht weiß, weiß vielleicht die Andere.

Dir und allen anderen Frauen einen schönen und beschwerdefreien Tag, Claudi
(die Frau mit den vielen Memory-Zetteln, weil sie sonst garantiert was vergißt)
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  #6  
Alt 22.02.2005, 11:30
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Beiträge: n/a
Standard Nicht nur beim Eisen falsche Aussagen bei Krebs

Hallo Gudrun,
die Blutsenkung (BSG) ist nur ein Teil der Entzündungsparameter und diese reagiert bereits, wenn man das kleinste Anzeichen einer Entzündung hat.

Außerdem können bereits in der Arztpraxis falsche Werte entstehen. Die Präanalytik läßt in vielen Praxen sehr zu wünschen übrig, da wird zu lange gestaut, da wird "gepumpt" (Faust öffnen und schließen), was zu falschen Werten führen kann.

BSG: Verfahren von Westergren in Zitratblut. Fehlerquelle für falsch-hohe Werte sind zu hoher Zitratanteil, schräg gestelltes Senkungsröhrchen oder zu hohe Umgebungstemperatur (Fensterbank!). BSG verwertbar bei Bestimmung von 20–24 °C. Normwerte in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht beachten.

Wenn Deine Blutsenkung um einiges zu hoch ist, solltest Du besser mal auf die Suche gehen, d. h. die richtigen Entzündungsparameter bestimmen lassen.
Aber bei nur geringfügigen Erhöhungen würde ich mich nicht beunruhigen.

LG von Claudi
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  #7  
Alt 22.02.2005, 14:46
uhuma uhuma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.10.2004
Beiträge: 170
Standard Nicht nur beim Eisen falsche Aussagen bei Krebs

Hallo Claudi67,
danke für Deine Neuigkeiten aus der Medizin. Ich bin immer wieder froh, da kann ich mir eine Menge Sucharbeit sparen. Ausserdem sucht man ja immer nur, wenn man gerade von einem bestimmten Thema betroffen ist.
Nur habe ich dann folgendes Problem. Nach 4 Wochen erinnere ich mich, da war doch mal was! Aber was war es genau und wie hat der Thread geheißen? Dann geht die Sucherei wieder los.
Deshalb mein Vorschlag oder meine Bitte: Erstelle einen Thread 'Neues aus Medizin und Forschung' oder so ähnlich und ergänze ihn immer um neue Meldungen. Dann wäre alles beisammen und auch so schlechte Gedächtnisse wie meines hätten alles neuen Meldungen in Folge.

Viele Grüße
uhuma (Waltraud)
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