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  #1  
Alt 19.05.2011, 18:37
woelfin woelfin ist offline
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Standard Die neue Aufgabe heißt kämpfen!

Ich muss dass jetzt alles mal raus"schrei(b)en", sonst erstick ich. Hoff doch est stört hier niemanden?!

Hm, irgendwie hab ich mir diesen Sommer etwas anders vorgestellt.
Ich dachte jetzt kommt die Zeit wo ich das Leben genießen kann.

Nach einer finanziell ruinierenden Scheidung vor 14 Jahren endlich schuldenfrei.
Das Haus und den Garten meiner Oma nach Renovierung endlich genießen können.

Mein Vater starb diesen Mai vor 4 Jahren an Darmkrebs. Mit 55 vom Tennisplatz auf die Intensivstation! Die letzten 5 Jahre waren nicht sehr lebenswert, die letzen 6 Monate hab ich ihn begleitet und meine restliche Familie aufs Ende vorbereitet.

Meine Oma, die Mutter meines Vaters, mein Lebensmensch, ist kommenden August vor 3 Jahren an langjährigem Lungenkrebs gestorben. Auch da war ich die letzte Zeit täglich bei ihr. Hab sie auch bewegungsunfähig nach Insult gefunden und die letzten Stunden nicht allein gelassen. Sehr schwerer Abschied für mich!

Im November 2008, also drei Monate später, erhielt meine Mutter die Diagnose BK.
Nach Op, Bestrahlung und Chemo ist soweit wieder alles im Lot. Meine Mutter hatte sich – so denk ich – die gleiche Zuneigung, Zeitaufwand, Unterstützung und dergleichen von mir erwartet wie bei meinem Vater und meiner Oma.

Ich konnte nicht! Meine Oma war wie eine Mama für mich, meine Mutter ..... weiß nicht.... ist eh schwer ok, aber das Verhältnis hat schon schwer gelitten die letzten Jahre/Jahrzehnte. Ich hatt einfach nicht die Kraft, aber ihr großer Freundeskreis fing sie sehr gut auf. Und wenn sie mir erzählte hörte ich einfach nur zu.

So, nun heuer den Sommer genießen. Urlaube buchen und ab geht’s!

Da meine Tochter ohne mir bisher noch nie zum Gyn ging, bat sie mich auch diesmal um einen gemeinsamen Termin, weil sie einen Knoten in ihrer Brust ertastet hat.

Donnerstag, 31.3.2011
Jährlicher Kontrolltermin beim Gyn, ‚Überweisung zu Usch bzw. Mammographie

Mittwoch, 6.4.2011
Mittags der Anruf meiner Tochter, wir müssen zum Gyn mit ihrem Abstrich stimmt was nicht. Ich also vom Büro weg, Tochter abgeholt, zum Gyn. Befund PAP IV
Meine Tochter hat mich ständig beobachtet um zu sehen wie ich regiere. Ich blieb gefasst und erklärte ihr die nächsten Schritte (Biopsie, ev. Konisation). Sie nahm es sehr gut auf und war auch nicht wirklich beunruhigt. Da war ja noch der Knoten in ihrer Brust.

Freitag, 8.4.2011
Usch bei meiner Tochter ergab ein Fibrom – huch – Gott sei Dank! Uns fiel beiden ein großer Stein vom Herzen. Mammo bei mir ergab einen suspekten Knoten in der linken Brust. Aha, na ja mal schaun was das ist.

Montag, 11.4.2011
Mein Gyn ruft an und erklärt mir, dass die Vergleichsaufnahmen der letzten Mammo mit den aktuellen einen Knoten BIRACS 4c ergeben hätten. Überweisung zur selben Chirurgin die meine Mutter behandelte.

Die Chirurgin ordiniert nur montags. 1. Montag = Osterferien, ich fuhr wie gebucht mit meinem Sohn 3 Tage nach Schladming, Chir. war auch im Urlaub.
2. Montag = Ostermontag

Montag, 2.5.2011
Vorstellung in der Ordination der Chirurgin

Dienstag, 3.5.2011
Krankenhaus, Versuch einer Stanzbiopsie mittels Usch – nichts sichtbar
Deswegen MRT mit Kontrastmittel

Mittwoch, 4.5.2011
Krankehaus, Vakuumbiopsie / Mammotomie

Freitag, 6.5.2011
Krankenhaus, Setzung der Markierung mittels Mammographie, da der bei der Mammotomie eingesetzte Clip im Usch wieder nicht sichtbar war

Montag, 9.5.2011
Anruf der Chir., Ergebnis Biopsie bösartig

Donnerstag, 12.5.2011
Krankenhaus , Aufnahme
Anästhesievorbesprechung, Nuklearmedizin Sentineluntersuchung

Freitag, 13.5.2011
Brusterhaltende OP, Lymphe nicht befallen

Montag,16.5.2011
Wie auf Wolken aus dem KH entlassen, wiederbestellt am 23.5.2011

Meine Kinder sind super! Meine Tochter blieb während meines KH-Aufenthaltes bei meinem Sohn und kamen mich täglich besuchen.

So, nun sitz ich hier und warte was mir der kommende Montag beschert.
  #2  
Alt 19.05.2011, 19:47
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Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Die neue Aufgabe heißt kämpfen!

Erst mal willkommen bei uns im Forum, auch wenn der Anlass nicht so toll ist.

Du hast in den letzten Jahren wirklich heftig auf die Nase bekommen, eigentlich sollte jetzt Schluss damit sein.
Leider ist es oft so, dass es, wenn man denkt es geht aufwarts, zu einem kapitalen Niederschlag kommt. Mir ging es ähnlich, statt endlich wieder zu leben kam der Krebs.

Aber, ich glaube, du hast selber schon klar erkannt, was jetzt zu tun ist, nämlich kämpfen.
Frauen wie wir lassen uns doch nicht von so einem blöden Tumor umbringen. Nicht mit uns, basta

Wie es jetzt weiter geht, wird von der histologischen Untersuchung abhängen.
Leider musst du ein wenig Geduld haben, so schwer das auch ist. Montag wirst du sicher mehr erfahren.
Ich hatte übrigens Chemo und danach 1 Jahr Herceptin,
Meine Diagnose war im Mai 2006, also vor 5 Jahren

Weil deine Mutter auch an BK erkrankt ist, wäre vielleicht ein Gentest sinnvoll.

Also, Ärmel aufkrempeln, Augen zu und durch!
Du schaffst das

Liebe Grüße
Susi
__________________

  #3  
Alt 19.05.2011, 21:16
Tibaja Tibaja ist offline
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Standard AW: Die neue Aufgabe heißt kämpfen!

Hallo Wölfin,
sei herzlich willkommen hier, glaube hier sind wir ganz gut aufgehoben. Habe am 23.02.2011 meine Diagnose erhalten, war ähnlich wie bei dir. Schlimm fand ich immer das lange Warten. Nach erster brusterhaltender Operation muste dann nach dem histologischen Befund die Brust ganz abgenommen werden. Brauchte aber dann keine Chemo und keine Bestrahlung mehr. DIe Burst wurde in gleicher OP mit Expander wieder aufgebaut. Jetzt nach drei Monaten geht es mir wieder ganz gut und seit Montag gehe ich auch für drei Stunden wieder arbeiten, zurück in mein Leben. Im August folgt die nächste Operation (Expander raus, Silikon rein) und danch fahre ich zur Reha. Wünsche dir ganz viel Glück für Montag.
Lieben Gruß Tibaja
  #4  
Alt 20.05.2011, 07:10
woelfin woelfin ist offline
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Standard AW: Die neue Aufgabe heißt kämpfen!

Liebe Susi, liebe Tibaja,
vielen Dank für Eure begrüßenden und netten Worte, dass tut echt gut!

@ja, Susi, einen Gentest will die Chir. noch machen, genauso wie eine Coloskopie

@Tibaja, nach 3 Monaten wieder im Beruf find ich aufbauend

Meine Nacht heut war bis auf die Träume recht gut, ich hab fast durchgeschlafen.
Derzeit spuckt alles mögliche in meinem Kopf herum. Meine Kollegen schreiben mir per Mail oder sms Genesungswünsche, aber wissen eindeutig nichts mit mir anzufangen. Irgendwie weiß keiner so recht mit mir umzugehen, nicht mal ich selbst.

Da ich wie die meisten hier eine Kämpfernatur bin und mich nicht unterkriegen lasse, verdränge ich die Diagnose die hinter der OP steht. Nicht aus Angst davor, sondern da ich es nicht beeinflussen kann, nehm ich´s wie´s ist.

Vielleicht bin ich auch noch ein wenig blauäugig?! Jedoch denk ich nicht, dass die Chir. mir Montag sagen wird, dass doch alles ok ist. Naja, wer weiß ;o))

So, mein Sohn ist nun zur Schule und ich wird mich auch fertig machen!
  #5  
Alt 20.05.2011, 09:07
Benutzerbild von Susi04
Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Die neue Aufgabe heißt kämpfen!

Zitat:
Zitat von woelfin Beitrag anzeigen
Irgendwie weiß keiner so recht mit mir umzugehen, nicht mal ich selbst.


Vielleicht bin ich auch noch ein wenig blauäugig?! Jedoch denk ich nicht, dass die Chir. mir Montag sagen wird, dass doch alles ok ist. Naja, wer weiß ;o))

Liebe Wölfin, es ist eine relativ normale Situation, dass Freunde und Kollegen mit der Diagnose erst mal nicht umgehen können.
Aber keine Sorge, es dauert einige Zeit, und dann trennt sich (wie man bei uns sagt) " die Spreu vom Weizen"
Du wirst erkennen, wer zu deinen wirklichen Freunden gehört und wer nicht. Mach dich schon mal auf Überraschungen gefasst.

Auch das du es selber noch nicht so Recht begriffen hast, ist normal, denn eigentlich passiert das nur anderen

Was dir der Chirurg am Montag sagt, weiß ich nicht.
Nach einem absoluten Katastrophen Verdacht hat mir der Chirurg damals einen Befund mitgeteilt, der nicht annähernd so schlimm wie vorher gedacht war.
Und da wir auch sonst viel gemeinsam haben, warum nicht auch das!

Alles Liebe und toi,toi toi für Montag
Susi
__________________

  #6  
Alt 20.05.2011, 13:23
woelfin woelfin ist offline
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Standard AW: Die neue Aufgabe heißt kämpfen!

@Susi, du hast natürlich vollkommen recht. Dadurch dass ich in den letzten Jahren sehr viel mit „erkrankten“ Menschen in meinem Umfeld zu tun hatte und auch nebenbei ehrenamtliche Rettungssanitäterin bin, ist mir der Umgang vertraut und ich habe keinerlei Berührungsängste.

Deswegen trifft mich ja so sehr, dass meine Kollegen zwar Mails und sms mit Genesungswünsche senden, aber eigentlich nach dem Motto vorgehen „aus den Augen – aus demSinn“ – bin schon a bissi gekränkt!

So, auf alle Fälle bin ich froh wieder zu haus zu sein. Seeehr heiß heut! Ich war auf der Mariahilferstraße beim Thalia und hab mir mein bestelltes Buch abgeholt.

Hab mir dann in einem Gastgarten 3 Trzesniewski-brötchen mit einem Pfiff Bier gegönnt, und als ob das nicht genug wär bin ich noch beim Bortolotti eingekehrt und hab mir ein Eis gekauft!
Schlechtes Gewissen?!?!?!
Naja vielleicht ein kleines bisschen!

Jetzt leg ich mich ein wenig auf die Couch und lese, fernsehe, schlafe .......
  #7  
Alt 20.05.2011, 13:29
Ortrud Ortrud ist offline
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Ort: Berlin
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Standard AW: Die neue Aufgabe heißt kämpfen!

Hallo woelfin,

schicke doch bitte ein paar Wärmegrade nach Berlin, vor allen Dingen Sooooonne.

Geändert von Ortrud (20.05.2011 um 13:29 Uhr) Grund: Tippfehler
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