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  #1  
Alt 19.08.2014, 23:44
Willma Willma ist offline
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Registriert seit: 19.08.2014
Beiträge: 1
Standard Niedersachsen: Diagnose Hodenkrebs - und nun?

Hallo,
mein Mann hat Mitte letzter Woche die Diagnose Hodenkrebs erhalten (er war mit Schmerzen im Hoden im KH).
5 Tage später wurde der Hoden operativ entfernt und eine Biopsie des anderen Hoden genommen.
Ein Schnellschnitt wurde während der OP auch gemacht (uns wurde nix zum Ergebnis mitgeteilt), die Turmormarker seien nur leicht erhöht (genauere Auskünfte haben wir noch nicht), die Ergebnisse des entnommenen Hodens und der Biopsie gibt es erst in 5 Tagen.
CT-Termin soll erst danach festgelegt werden.
(Sperma haben wir konserviert.)

Mehr wurde bisher nicht gemacht.

Mein Mann ist noch im Krankenhaus, er hat starke Schmerzen an der Schnittstelle in der Leiste.
War das bei noch jemand so?
Wenn ich hier lese, klingt das alles so als seien die Männer danach gleich wieder aufgestanden und rumgelaufen...

Dann lese ich immer es gibt "Leitlinien" für die Behandlung von Hodenkrebs?
Nur leider finde ich diese einfach nicht?
Seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht?

Danke für die Hilfe!

Das Warten ist furchtbar und die Angst auch! Aber das weiß hier ja jeder!
Hat es bei euch auch so lange gedauert, bis die richtige Diagnose udn das weitere Vorgehen feststanden?

Außerdem seh ich überall Kinder (ja, der Wunsch ist groß) und Omas und Opas Hand in Hand.

Gibt es hier noch mehr aus Niedersachsen?
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  #2  
Alt 19.08.2014, 23:50
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Registriert seit: 24.08.2010
Beiträge: 294
Standard AW: Niedersachsen: Diagnose Hodenkrebs - und nun?

Hallo Wilma,
nach der OP bedeuten Schmerzen an der Leiste überhaupt nichts Schlimmes, das ist normal und vergeht. Jede weitere Behandlung hängt von den nächsten Diagnosen ab (CT, Tumormarker), aber dass die Tumormarker niedrig sind, ist schon mal sehr gut. Für erste Informationen empfehle ich Euch den Blauen Ratgeber der deutschen Krebshilfe (einfach googeln) im besten Fall ist es ein Seminom und er ist jetzt schon mit der OP geheilt. Wenn es ein Nichtseminim ist, kommt eventuell eine "kleine" Chemo mit Monocarboplatin oder PEB, aber da ist man auch schnell durch. Und für den Fall, dass noch mehr kommt, gibt es auch noch viele Möglichkeiten, dass alles gut wird.
Alles Gute!
Ich komme aus einem anderen PLZ-Bereich, daher kann ich da nichts empfehlen. Aber jede Uniklinik ist für den normalen Fall gleich gut.
Ilmarinen
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  #3  
Alt 20.08.2014, 10:59
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Registriert seit: 27.04.2012
Beiträge: 238
Standard AW: Niedersachsen: Diagnose Hodenkrebs - und nun?

Hi zusammen,

@Ilmarinen - ich muss dich glaube ich ein bisschen korrigieren.
Bei einem Nichtseminom, lt. meines Wissens, werden überlicherweise keine Monocarboplatin Zyklen gemacht. Dies gibt es nur bei Seminomen.
Bei Nichtseminomen ist es, wenn notwendig, in der Regel PEB mit mindestens 2 Zyklen.

Viele Grüße

Stefan
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  #4  
Alt 20.08.2014, 12:46
Benutzerbild von Jud0104
Jud0104 Jud0104 ist offline
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Registriert seit: 04.05.2009
Beiträge: 32
Lächeln AW: Niedersachsen: Diagnose Hodenkrebs - und nun?

Zitat:
Zitat von Willma Beitrag anzeigen
Hallo,
mein Mann hat Mitte letzter Woche die Diagnose Hodenkrebs erhalten (er war mit Schmerzen im Hoden im KH).
5 Tage später wurde der Hoden operativ entfernt und eine Biopsie des anderen Hoden genommen.
Ein Schnellschnitt wurde während der OP auch gemacht (uns wurde nix zum Ergebnis mitgeteilt), die Turmormarker seien nur leicht erhöht (genauere Auskünfte haben wir noch nicht), die Ergebnisse des entnommenen Hodens und der Biopsie gibt es erst in 5 Tagen.
CT-Termin soll erst danach festgelegt werden.
(Sperma haben wir konserviert.)

Mehr wurde bisher nicht gemacht.

Mein Mann ist noch im Krankenhaus, er hat starke Schmerzen an der Schnittstelle in der Leiste.
War das bei noch jemand so?
Wenn ich hier lese, klingt das alles so als seien die Männer danach gleich wieder aufgestanden und rumgelaufen...

Dann lese ich immer es gibt "Leitlinien" für die Behandlung von Hodenkrebs?
Nur leider finde ich diese einfach nicht?
Seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht?

Danke für die Hilfe!

Das Warten ist furchtbar und die Angst auch! Aber das weiß hier ja jeder!
Hat es bei euch auch so lange gedauert, bis die richtige Diagnose udn das weitere Vorgehen feststanden?

Außerdem seh ich überall Kinder (ja, der Wunsch ist groß) und Omas und Opas Hand in Hand.

Gibt es hier noch mehr aus Niedersachsen?
Willkommen hier im Club, Wilma!

Wir, also eher mein Mann ;-), haben vor ca einem Jahr auch die Diagnose bekommen...erstmal war es ein Schock. Aber man lernt damit umzugehen.

Erstmal musst du abwarten was die Biopsie ergibt. Dann ist auch das erste CT von Abdomen & Thorax interessant und wichtig für alles weitere. Die weitere Behandlungsweise ist abhängig von der Art der Tumors: Seminom oder NichtSeminom. Das jetzt hier alles aufzuschreiben wäre etwas viel...gibt verschiedene Möglichkeiten. Und das es ein paar Tage dauert bis der pathologische Befund da ist...ja, das ist manchmal so.

Ihr bekommt dann einen mgl Therapievorschlag genannt. Die Ärzte therapieren egtl i m m e r nach den aktuellen Leitlinien. Falls ihr Zweifel habt oder euer UroDoc sich unsicher ist (was manchmal vorkommen kann) dann kann man sich eine Zweitmeinung einholen. Daskann euer Arzt direkt machen und finde ich auch sehr sinnvoll. "Zweitmeinung Hodentumor"-musst du mal googeln. Viele Urologen wissen darüber auch Bescheid. Unsere Uni zB wendet sich immer an Ulm (da sitzt im Mom noch der Leiter des Projektes!) wenn sie nicht weiter wissen.

Ansonsten...g u t dass ihr Sperma eingefroren habt. Die Chance auf ein gemeinsames Kind habt ihr somit. Wir haben auch viele ICSIs hinter uns und haben einen, nach anfänglichen Schwierigkeiten, gesunden Jungen bekommen. Es ist vielleicht nicht d e r Weg den man sich egtl wünscht aber...aber machbar. Und jetzt müsst ihr erstmal abwarten. Vielleicht ist mit der Hodenentfernung aller erledigt und er braucht keine weitere Therapie und ihr entscheidet euch gemeinsam mit den Docs für "wait and see". Der andere Hoden übernimmt ja nun die komplette Produktion..was bedeutet dass einer SS auf natürlichem Wege nichts im Wege steht. Folgt natürlich eine Chemo und/oder Bestrahlung sollte man den Kinderwunsch hinten an stellen. Erstmal! Aber falls ihr in der Zwischenzeit ein Kind möchtet dann könnetet ihr theoretisch in eine KiWUKlinik gehen...

Zu den Schmerzen. Ich denke da geht es jedem anders. Die Hodenentfernung bei meinem Mann wurde auch ambulant gemacht, d.h er durfte am selben Tag nach Hause Ihm ging es am ersten Tag (Dank dieser länger anhaltenden Schmerzspritze) recht gut...dann tat es aber doch ziemlich weh. Bei ihm war aber auch das Problem dass der Operateur durch Narbengewebe musste...und musste auch etwas größer schneiden. War alles nicht so einfach. Nach ca 1 Woche ging es laaaangsam besser.

Ich wünsche euch Alles Gute und vor allen Dingen eine riesen Portion Geduld...ich weiß, das Abwarten macht einen ganz verrückt. Uns geht es im Moment nicht anders...

LG Jud
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  #5  
Alt 20.08.2014, 12:58
morgenleben79 morgenleben79 ist offline
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Registriert seit: 07.06.2014
Beiträge: 76
Standard AW: Niedersachsen: Diagnose Hodenkrebs - und nun?

HI
Ich komme auch aus Niedersachsen und hatte meine Tumorentfernung im Juni auch mit niedrigen Tumormarkern.

Ja hier hat man manchmal das Gefühl das man sich schwupps den Tumor hat entfernen lassen und dann wieder zurück im normalen Alltag war.

Ich glaube die Wahrheit ist dann schon etwas anders. Wir haben zwar das große Glück einen Krebs abbekommen zu haben der extrem gut heilbar ist aber es ist und bleibt Krebs.

Ja wir werden nicht an Krebs sterben, viele brauchen nur die Tumorentfernung und alles ist wieder im Lot.

Aber innerlich glaube ich das es viele mehr mitnimmt als sie es hier zuegeben würden. Man ist als Mann gerne Taff und Stark und zeigt nicht zuviel Schwäche.

Und ehrlich gesagt mir gings die ersten 2 Wochen nach der Tumorentfernung körperlich nicht super. Ich hatte zwar keine Schmerzen aber das laufen ging am Anfang sehr schlecht.

Man sollte auch nicht unterschätzen das es eine Leistenoperation ist, also Händeweg von schwerden Sachen sonst riskiert man später einen Leistenbruch.

Wenn also Menschen hier schreiben das sie nach 2 Tagen wieder gearbeitet haben und zurück im Leben waren freut mich das für sie aber die meisten beschäftigt dieses Thema tatsächlich doch ein wenig länger und wenn es nur gedanklich ist.

Nun zu dir persönlich.
Niedrige Tumormarker sind erstmal ein positives Zeichen, aber nicht ein Freibrief weil Tumormarker bei Hodenkrebs auch mal unauffällig sein können und man hat trotzdem Hodenkrebs.

Nun ist es wichtig zu warten was bei der Tumoruntersuchung raus kommt. Ob der Tumor nur auf den Hoden beschränkt war oder schon weiter gegangen ist. Das kann schon mal ein paar Tage dauern.

Dann ist die CT Auslesung wichtig, ob es Z.B. veränderte Lymphknoten gibt. Aber auch hier Vorsicht nicht gleich Panik kriegen wenn einer oder zwie vergrößert sind das kann auch natürliche Ursachen haben.

Viel Glück und Gute Besserung


LG
Christian
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  #6  
Alt 20.08.2014, 17:01
Dusty Dusty ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2014
Beiträge: 834
Standard AW: Niedersachsen: Diagnose Hodenkrebs - und nun?

Ich komme auch aus Niedersachsen.
Gerade die Warterei zu Beginn ist das schlimste (wie ich finde). Man hängt total in der Luft und kann sich auf nichts so richtig einstellen. Aber das wird leider noch öfter so sein - bei jeder Untersuchung, bei jeder Nachsorge wartet man auf irgendwelche Ergebnisse. Versucht also, es mit ein wenig Gelassenheit zu nehmen .
Wie die anderen schon sagten, kann man erst genau sagen, wie es aussieht und wie es weitergeht, wenn alle Ergebnisse vorliegen. Das Gesamtbild ist entscheidend, auch wenn niedrige Tumormarker schon mal eine positive Nachricht sind!

Ich wünsche euch auf jeden Fall die bestmöglichen Ergebnisse!!!
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
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