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  #226  
Alt 02.12.2007, 20:33
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebste Linnea!
Bei Deinen Gedanken saß ich nickend hier auf meinem weißen Schaukelstuhl und spürte die von mir so gut versteckte Traurigkeit. Dieses Gefühl begleitet mich wie eine zweite Haut, seit ich die Diagnose bekam. Ich kann sie mir oft ein wenig vom Leib halten, aber weg ist sie nie niemals... Und wenn ich anfange, darüber nachzudenken, ist sie ganz dicht bei mir und schnürt mir die Kehle zu...

Ich möchte Dir einen Text hierein kopieren, den ich im Frühjahr diesen Jahres geschrieben habe. Ich hoffe, Du kannst ein wenig Leichtigkeit aus ihm nehmen!

Fühl´Dich bitte llieb umarmt und alles Gute für die VORLETZTE Chemo,
Deine Leena

Es war einmal eine kleine Frau.

Sie stand am Strand, in der Dunkelheit, ganz dicht am Wasser. Es ist nicht anders denkbar, als dass ihre Füße nass geworden sind, so dicht stand sie da.
Sie stand da, der Wind pustete um ihren Körper, er zerrte an ihrem Mantel, er peitschte das Wasser immer näher an sie heran- doch es schien sie alles nicht zu stören.
Sie stand da und sah hinaus auf das Meer. Sie betrachtete den Horizont. Dort hinten, wo die Sonne im Meer verschwand, Stunden war es schon her. Dort hinten, wo Meer und Himmel sich küssen, sich umarmen, eins werden. Dort hinten, wo der Regenbogen aus dem Himmel ins Meer stürzt- oder kommt er aus dem Meer empor in den Himmel?
Sie lächelte. Ein feines, leises Lächeln umspielte ihren Mund, die Mundwinkel zuckten, die kleinen Fältchen glätteten sich für einen Moment. Ihre Augen spiegelten das Meer wider. Sie blickten ruhig und irgendwie weise.
Nun bewegt sie sich. Sie zieht ihren Mantel enger um den Körper, als friere sie. Sie schabt mit den Füßen, die nackt sind, in dem nassen Sand. Dann dreht sie sich um. Ich schaue sie an, sehe ihr ins Gesicht und bin ein wenig peinlich berührt. So direkt sieht sie mich an, dass ich den Weg ihres Blickes durch meine Augen hindurch in meine Seele spüre. Auch ich ziehe meinen Mantel enger, weil mich diese Begegnung frösteln lässt.
Sie macht einen Schritt auf mich zu, lässt ihre Füße in die Sandalen gleiten, die vor ihr auf dem warmen Sand liegen. Sie kommt noch einen Schritt näher und bleibt vor mir stehen.
Ihr Mund öffnet sich und mein Herz pocht. Was wird sie mir sagen? Gedanken turnen durch meinen Kopf, überschlagen sich. Ich spüre die Spannung.
„Da bist Du ja. Ich habe auf Dich gewartet. Lange schon.“ Sie legt den Kopf schräg und sieht mich an. Sie lächelt, als sie fortfährt „Ich freue mich aus tiefstem Herzen, dass Du den Weg zu mir gefunden hast. Ich weiß, welche Schmerzen, welche Ängste, welche Furcht Du erleidest. Ich weiß, dass Dich Gedanken quälen. Ich weiß, dass Du manchmal fortlaufen möchtest, weit weit fort...“ Ihre Hand macht eine ausladende Bewegung, deutet auf die Unendlichkeit des Meeres. Ich nicke und sehe zu Boden. Ein wenig schäme ich mich.
Sie macht noch einen Schritt auf mich zu und greift nach meiner Hand. Eine unglaubliche Woge von Wärme durchströmt meinen Körper und einen Moment lang wünsche ich mir nichts mehr, als dass dieser Augenblick ewig dauern möge.
„Ja, ich habe Angst. Ich habe Angst, dass mich diese Krankheit nieder knüppeln wird. Ich habe Angst, dass ich sterben muss, bevor ich meine Aufgaben erledigt habe auf dieser Welt. Ich habe Angst vor Schmerzen. Ich habe Angst, anderen Leid zu bescheren. Ich habe Angst zu gehen!“ sage ich und muss heftig schlucken. Tränen brennen in meinen Augen und mit dem Wimpernschlag rinnt mir eine Träne die Wange hinunter und tropft an meinem Kinn herab auf den Sandboden hinunter.
Sie drückt meine Hand wieder fester und sieht mich an.
„Ich weiß“, flüstert sie. „Deswegen sind wir uns hier begegnet. Deswegen bin ich jetzt da, bei Dir.“

Wir gehen ein Stück am Strand entlang, das Meer rauscht. „Wie fühlst Du Dich hier?“ fragt sie und sieht mich von der Seite her an. „Hmm, ich spüre eine Leichtigkeit. Ich fühle mich frei.“ sage ich. Und ich frage mich, ob es wohl das war, was sie wissen wollte.
„Und wie würdest Du Dich fühlen, wenn ich Deine Hand loslassen würde?“ hörte ich sie sagen. Gedanken schossen durch meinen Kopf und ich hielt ihre Hand fester. Ich wollte sie nicht loslassen, denn seit sie da war, hatte ich keine Angst mehr. Ich fühlte mich gehalten und nicht mehr allein. Ich fühlte mich verstanden und begleitet.
„Ich würde mich verlassen fühlen, wenn Du mich losließt, jetzt, wo ich spüren durfte, wie gut es tut, wenn Du mich hältst und mit mir gehst.“ erwiderte ich.

„Ich werde nicht gehen. Ich werde Dich nicht mehr allein lassen. Oftmals wirst Du mich nicht sehen können, aber sei Dir nun sicher, ich werde immer an Deiner Seite sein. Ich werde Deine Wege mitgehen, ich werde Deine Hand halten, Dir helfen, Löcher zu überspringen. Sag´aber Deiner Angst, dass sie Dich nicht begleiten darf. Sag´ihr, dass ihr Platz nicht an Deiner Seite ist. Sag´ihr, sie soll klein bleiben, sie soll sich zurückziehen aus Deinen Gedanken, aus Deinem Herzen. Denn sonst kann ich nicht mit Dir gehen, zu wenig Platz wäre für mich noch übrig. Meine Schritte würden zu schwer werden, ich würde nicht mehr atmen können und wäre letztendlich nur eine Belastung für Dich. Versprichst Du es mir?“
Ich sah sie an, ihre lieben Augen, ihren weisen, wissenden Gesichtsausdruck, sah ihren entschlossenen Blick, spürte ihren zielstrebigen Gang- und ich spürte, auf eine seltsame Art liebte ich sie.
Ich war sehr berührt von diesem Moment und antwortete „Ja, ich verspreche es Dir. Aber sagst Du mir, wer Du bist? Falls ich Dich verliere, kann ich nach Dir suchen...“

Sie blieb stehen, der Wind frischte auf, er pustete ihre Haare aus ihrem Gesicht. Der Mond schien auf uns herab und tausende Sterne funkelten über uns. Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände, sah mich eindringlich an und flüsterte:
„ Du wirst mich nie mehr verlieren, denn nun bin ich in Deinem Herzen. Nie mehr musst Du allein die dunklen Wege beschreiten, nie mehr wirst Du allein Tränen weinen müssen, nie mehr allein den eiligen, holpernden Herzschlag ertragen müssen, nie mehr allein mit der Angst aushandeln über jeden weiteren Schritt, über jeden Gedanken, nie mehr die eiserne Hand an Deinem Hals spüren müssen, die Dir die Luft zum Atmen nimmt. Ich werde da sein, immer und immer und immer.

Denn ICH BIN DIE HOFFNUNG“
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  #227  
Alt 02.12.2007, 22:04
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Linnea
ich möchte dir viel Kraft und gute Gedanken schicken, mit denen du morgen in die vorletzte Chemo gehen sollst. Es ist nicht mehr lange, du hast es bald geschafft!
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #228  
Alt 02.12.2007, 22:17
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Eisbaer*1 Eisbaer*1 ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Linnea,
auch ich wünsche Dir für Deine vorletzte Chemo alles Gute. Möge alles ohne Komplikationen laufen. Das hast Du nach der letzten Zeit wirklich verdient!
In Gedanken bin ich bei Dir.(Ich bringe meine Mum morgen auch wieder in die Klinik, 2. Chemo beginnt Dienstag)

Ganz viele, liebe Grüße,

Anja.
__________________

Meine Mutter, 71 Jahre alt, hat diffus, großzellig, hochmalignes NHL der B-Zell-Reihe, mit Knochenbefall (Knochenauflösung), Stadium IV. Diagnose 24.10.2007.
Therapie nach dem GMALL-B-ALL/NHL 2002 Protokoll, 6 Blöcke.
Zwischenstaging 03.01.2008: Partielle Remission!!!
Remissionskontrolle am 05.03.2008: Komplette Remission!!!! Juhu!!!

Nach 6 Chemo-Blöcken: Abschlußuntersuchung am 07.05.2008 Ergebnis: Komplette Remission, Aufbau der angegriffenen Knochen! Geschafft!!

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  #229  
Alt 02.12.2007, 22:44
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Alles Liebe für Dich
und viele Kraftpakete !!! Kann kaum glauben, dass es schon die vorletzte Chemo sein sill, wo ist die Zeit??

lg Beate

Geändert von Äpfelchen (02.12.2007 um 23:55 Uhr)
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  #230  
Alt 02.12.2007, 23:39
Zicke Zicke ist offline
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liebe linnea!

ich drück dich ganz, ganz feste! vorletzte chemo...wow, da kann man ja fast neidisch werden

alls gute, süße, du packst das!

dat zickchen
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  #231  
Alt 03.12.2007, 19:48
Sigrid07 Sigrid07 ist offline
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Liebe Leena,

Deine Geschichte ist wunderschön und ich habe sie genau im richtigen Moment gelesen, danke Dir dafür.

Liebe Grüße
Sigrid
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  #232  
Alt 04.12.2007, 20:46
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hope38 hope38 ist offline
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Liebe Sigrid!
Danke für Deine Worte!

Alles Gute und liebe Grüße,

Leena
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  #233  
Alt 04.12.2007, 22:36
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Liebe Linnea,

gestern (?) vorletzte Chemo - wie geht es Dir ???
Ich hoffe, dass Du alles gut überstanden hast

Alles Liebe
Beate
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  #234  
Alt 04.12.2007, 22:49
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Birgit, liebe Flautine, liebe Leena, liebe Nicole, liebe Anja, liebe Beate, liebes Zickchen, liebe Sigrid und Ihr anderen lieben Menschen,

ich freue mich immer riesig über Eure lieben Worte, Euer Verständnis, Eure guten Wünsche! Habt alle ganz herzlichen Dank dafür!!!

Und so eine schöne Geschichte hast Du geschrieben, liebe Leena! Neulich schon schriebst Du vom Meeresstrand und ich habe geahnt, daß es etwas besonderes mit diesem Ort auf sich hat. Nun ahne ich ein bißchen mehr... Vielen lieben Dank, daß Du mir diese Geschichte mitgebracht hast!

Ihr Lieben, gestern hatte ich meine fünfte Chemo und es ist alles recht gut über die Bühne gegangen. Wegen kleiner Herzstolpereien wurde mal eine Pause eingelegt, aber danach ging alles glatt und mit dem abendlichen Erbrechen war es diesmal auch nicht so schlimm. Das macht kräftemäßig viel aus. Ich habe mich dadurch heute gleich viel fitter gefühlt.

Trotzdem habe ich natürlich brav ein Mittagsschläfchen gehalten. Aber anschließend haben die Kinder und ich ein schönes Adventsstündchen miteinander genossen mit Adventskranz und Pyramide und Tee und Plätzchen:

Meine Mutter hat uns in diesem Jahr mit Plätzchen versorgt. Bei uns wurde immer viel gebacken, nach den Rezepten meiner Urgroßmutter, die Konditorin war. Und so habe auch ich in den letzten Jahren immer mindestens 10 Sorten Weihnachts-Plätzchen gebacken und viele davon verschenkt. Aber in diesem Jahr hat meine Mutter doppelte Rezepte gemacht und uns die Hälfte von ihrem Vorrat abgegeben.

Also konnten wir uns heute eine Schale herrichten mit Buttergebäck, Schokoladengebäck, Mandelschnitten, Gewürzplätzchen, Pfeffernüssen, Lebkuchen, Honiglebkuchen, Elisenlebkuchen, Nußmakronen, Kokosmakronen, Spritzgebäck, Vanillekipferl, Zitronenherzen, Schweizer Nußtalern und Haferflockenplätzchen. Auch wenn sich diese Sorten für mich derzeit mehr in ihrer Konsistenz unterscheiden, hatte ich doch viel davon: Florians Gesichtsausdruck hat mich so sehr an dieses besondere Gefühl erinnert, das mich als Kind so oft überkam und das mit all den Dingen zusammenhängt, die es eben nur in der Weihnachtszeit gibt. Selbst Carlotta staunte mit einem großen "Oooooooh" in die volle Schüssel hinein und versuchte dann immer dieselben Plätzchen zu ergattern wie sie ihr großer Bruder gerade in der Hand hielt.

Dann haben wir Weihnachtsgeschichten vorgelesen: In diesem Jahr gibt es jeden Tag eine Geschichte aus Jostein Gaarders "Weihnachtsgeheimnis". Außerdem haben wir das von unserm Großen so geliebte "Hilfe, die Herdmanns kommen" zuendegelesen und noch eine Nikolaus-Geschichte drangehängt. Es wird schon sehr auf den Donnerstag hingefiebert.

Das sind solche Situationen, in denen ich das Gefühl habe: hier stimmt die Balance: einerseits kostet es Kraft, die Rahmenbedingungen zu schaffen und längere Zeit vorzulesen. Aber andererseits gibt es mir auch so viel Kraft zurück, wenn ich selbst diese Stimmung genießen darf, in die ich meine Kinder hineingeführt habe.

So Ihr Lieben, jetzt gehe ich aber wieder in mein Bettchen. Schlaft alle gut und träumt etwas schönes!
Das wünscht sich Eutre Linnea
__________________
Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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  #235  
Alt 04.12.2007, 23:04
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Standard AW: Hodgkin - mein neuestes Sammlerstück

Liebe Linnea,

das hört sich wundervoll an. Ich kann mir das genau vorstellen, wie Du mit Deinen Zwergen zusammen gekuschelt beim lesen bist.
Und dann soooooooo viele Plätzchen, beim lesen lief mir schon eine kleine Pfütze im Mund zusammen. Leider lebt meine Oma nicht mehr, die hat auch immer gebacken wie ein Weltmeister zusammen mit dem Opa, der Bäcker war.

Gute Nacht
lg Beate
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  #236  
Alt 05.12.2007, 10:21
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Liebe Linnea,
ich freue mich so sehr, dass du deine Chemo gut überstanden hast. Jetzt liegt nur noch einmal diese Prozedur vor dir! Wird es kurz nach Weihnachten sein?

Schön, wie du euren Advents-Alltag beschreibst. Ich wünschte wir würden auch mal wieder einen ruhigen Advent erleben, aber leider ist das bei meinem Beruf immer die stressigste Zeit. Ironischerweise ist es dieses Jahr sogar aber mal gemütlicher für die Kinder, weil der Papa viel Zeit hat. Morgen will er z.B. mit ihnen Plätzchen backen, etwas, was ich seit Jahren nicht mehr hinbekomme.

Schon wieder ein "Sekundärgewinn" durch die Krankheit. Wir sammeln die gerade und stellen fest, dass es tatsächlich wirklich viele dieser heimlichen Gewinne gibt neben der - natürlich voherrschenden - Bedrohung und dem Leid durch die Therapie (was aber bei Klaus ja bisher noch nicht schlimm ist).

Gestern Abend habe ich aber dann die Hexe in Hänsel und Gretel von Humperdinck gesungen und das war dann auch wieder mal ein Erlebnis, was die Kinder mit mir teilen konnten. Sie waren beide mit und saßen in der ersten Reihe. Es war so süß! Und lustig war, dass Kilian, als ich auf die Bühne kam laut "Mama!" "Mama!!!" schrie und in seinem Sessel auf und ab hüpfte und winkte. Meine Mutter musste dann durch's halbe Theater nach vorne schleichen, um meinen Sohn davon zu überzeugen, dass ich jetzt leider nicht zurückwinken könne.
Ich musste so lachen, dass ich fast einen Einsatz verpasst hätte!

Ich hoffe, ihr verlebt weiter einen wunderschönen, harmonischen Advent. Lass' dir die Plätzchen gut schmecken!
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

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  #237  
Alt 05.12.2007, 10:37
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Noddie Noddie ist offline
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Hallo mein kleiner Mitternachtsstern,
erstmal schön das Du die Chemo gut überstanden hast.
Die Schilderung mit deinen Kinder haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Kinder können einem soviel geben.Bei mir ist das ja nun leider etwas länger zurück, aber das schöne ist ich darf es mit den Enkeln nochmal erleben. Am 16 hab ich die kleine über Nacht hier und da freue ich mich drauf.
So ich hoffe Dein Blutbild benimmt sich diesmal und du kannst die schöne Zeit in Ruhe geniessen.
Dich ganz lieb knuddel
Ulli

PS. Liebe Andorra,
Hänsel und Gretel ist meine Lieblingsoper ,außerdem möchte ich Dir danken den Du als Sängerin hilfst mit Deiner Stimme und der Musik vielen Menschen. Ohne die Musik glaube ich hätte ich schon oft im Leben aufgegeben. Danke
__________________
auf das unser Krustentier für immer verschwindet !!!!
Bitte Besucht meine Hompage und verewigt Euch im Gästebuch.
http://www.beepworld.de/members25/nodrugs/

Morbus Hodgin 2 a ,August 06
seid 19.3.07 Remission

Geändert von Noddie (05.12.2007 um 10:39 Uhr)
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  #238  
Alt 05.12.2007, 11:00
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Liebe Ulli,
eigentlich brauchst du mir nicht zu danken, denn ich kann ja gar nichts dafür, dass ich diese Stimme habe. Ich muss Gott danken für das Talent, denn ich merke gerade jetzt an meinem Mann, wie gesegnet man ist mit einem Beruf, der nicht nur eine eine Wahl, sondern eine wirkliche Berufung ist. Für mich gibt es gar keine Frage, ob ich Musik machen will oder nicht. Es ist einfach ein Teil meiner selbst .

Immerhin was ich mir selbst zugestehe: Ich habe fleißig an meiner Stimme gearbeitet, um sie so zu kriegen wie sie jetzt ist, insofern habe ich dann doch vielleicht auch ein bisschen von deinem Dank verdient. Aber nur dafür!
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

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  #239  
Alt 05.12.2007, 11:23
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hope38 hope38 ist offline
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Liebste Linnea!
Danke für Deine Worte und Deine Schilderung des Advents. Lecker, was Ihr für Kekse habt! Ich bin ja leider essenstechnisch sehr eingeschränkt, da ich einen künstlichen Ausgang habe und viele leckere Sachen nicht essen kann wie zB Nüsse ! Ich bengüge mich mit einfachen Keksen, die aber auch schmecken, vor allem, wie sie mit Zuckerfarben dermaßen voll sind, daß man die Form nur ertasten kann!

Wir lesen zur Zeit mit den beiden Kleinen (5 und 3) die Geschichte vom alten Pettersson "Morgen, Findus, wird´s was geben" Schööön. Mein 5jähriger liebt das Dekorieren, es sieht hier aus wie auf einem Basar! Ich werde Mühe haben, all die kleinen Verstecke zu finden,wenn Weihnachten vorbei ist.

So, aber nun zu uns ! Ich freue mich so, daß es Dir dieses Mal besser ging. Ich hoffe, daß auch Deine Blutwerte das wissen. Und daß Du in diesem Jahr die Chemo abschließen wirst, das ist doch wirklich toll. Ein guter Ausklang eines furchtbaren Jahres, nicht wahr?

Ja, das Meer ist mir sehr wichtig. Ich liebe es, am Strand zu stehen und auf den Horizont zu blicken. Kennst Du das Gefühl, daß man nicht genug bekommt davon? Daß man es aufsaugen möchte, dieses Erlebnis? Überhaupt, das Meer ist für mich das Sinnbild des Lebens. So stürmisch manchmal, dann wieder ruhig und irgendwie weich. Man möchte es berühren, so sanft kommt es einem vor. Aber es ist auch das Wissen da, das Wissen, daß jederzeit ein Sturm aufziehen kann, ein gewaltiger, der das kleine Lebensboot ins Wanken bringt. Deswegen ist es so wichtig, die ruhigen Phasen dazu zu nutzen, vorwärts zu kommen. Dazu gehört Kraft und eben die Hoffnung, es zu schaffen, wie auch immer.

Ich drücke Dich, kleine Linnea,

Deine Leena
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  #240  
Alt 05.12.2007, 15:18
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Linnea Linnea ist offline
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Hallo Ihr Lieben

ja, es ist schön, daß es diese Momente gibt, in denen das Leben im Lot ist! Das sind wirklich unersetzlich Kraftquellen!

Liebe Beate, da stammst Du also auch aus einer Bäckerfamilie? Wurden bei Euch auch die Rezepte immer so streng gehütet? Bei uns haben erst meine Mutter und ihre Geschwister damit begonnen, die Rezepte auch weiterzugeben. Bei meiner Urgroßmutter waren sie ja noch ein wichtiger Teil der wirtschaftlichen Grundlage gewesen, aber meine Großmutter schärfte uns auch noch ein, sie nicht herauszurücken, obwohl das Geschäft nicht mehr existierte.

Liebe Nicole, ich kann mir Deine berufliche Hochsaison lebhaft vorstellen! Mein kleine Schwester will im Sommer ihr Diplom machen (auch Sologesang, allerdings nicht Bühne sondern Lied/Konzert/Oratorium und nicht Alt, sondern Sopran) und reist im Moment zwischen musikalischen Adventsgottesdiensten, Kantaten und A-cappela-Konzerten hin und her. Was Du über Beruf und Berufung schreibst, kann ich mir auch an ihrem Beispiel ganz gut verdeutlichen: Silja war immer schon die schüchternste von uns fünf Geschwistern, für jede Kleinigkeit mußte man sie an die Hand nehmen. Aber zum Singen stellte sie sich schon als Fünfjährige völlig gelassen vor die versammelte Kindergarten-Elternschaft und legte los. Bis heute ist es ein bißchen so geblieben: im normalen Leben ist sie eine ganz ruhige, stille. Und wenn sie anfängt zu singen, glaubt man, eine andere Frau vor sich zu haben.

Übrigens werde ich versuchen, in dieser Adventszeit auch noch in den Genuß von etwas Musik zu kommen. Hier in Weimar ist ja eine Musik-Hochschule angesiedelt, und es gibt entsprechend viele gute Veranstaltungen. Ein Weihnachtsoratorium wäre mir, so gerne ich es mag, zur Zeit vermutlich noch zu lang. Aber dank der Studenten gibt es hier auch ein reiches Spektrum an kleineren Konzerten. Mal sehen, wenn mir meine Erys nicht dazwischenfunken...

Liebe Ulli, wie schön, daß Du Deine Enkelin als Übernachtungsbesuch bei Dir haben kannst! Unser Großer hat auch schon etliche Male alleine bei meinen Eltern geschlafen und genießt das immer sehr - nicht zuletzt wegen des Nutella-Frühstücks Gibt's das bei Dir auch?

Liebe Leena, stimmt ja, Nüsse sind für Dich natürlich nicht so günstig. Was für ein Stoma hast Du denn eigentlich? Gut, daß der Kuchen, den wir hier zusammen gebacken haben, keine Verdauungsprobleme verursacht!

Ohne Findus und Petterson geht es bei uns auch nicht. Florian wollte noch gestern damit beginnen, nachdem wir die "Herdmanns" fertiggelesen hatte, aber ich habe das der Länge wegen auf heute vertagen müssen. Da ist jetzt, glaube ich, das dritte Jahr mit der Geschichte vom selbstgebauten Weihnachtsmann, dem kleinen Briefträger und dem Kistenverkäufer...

Ja, das werde ich nachher auch wieder genießen! Überhaupt bin ich fest entschlossen, aus dieser Advents- und Weihnachtszeit das Beste zu machen. Jetzt habe ich erstmal Chemo-Pause und wenn die Erys brav sind, muß ich erst an Silvester wieder in die Klinik zu meiner letzten Chemo. Da brauche ich dann gar nichts zu trinken, um bedudelt im neuen Jahr anzukommen

Euch allen wünsche ich morgen einen schönen Nikolaus-Tag! Vergeßt nicht, heute abend Eure Schuhe rauszustellen!

Liebe Grüße von
Eurer Linnea
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- Christine Busta -
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