Hilfe!!! Ich KANN nicht mehr!!!

[Polarbärin]

Hallo,

seit einigen Tagen bin ich eigentlich wegen meinem am Magenkarzinom erkrankten Vater hier. Er liegt nun im Sterben. Das ist kaum auszuhalten. Meine Oma ist letztes Jahr auch an Krebs verstoben. Meine einige Familie ist meine Mami, die ich über alles liebe und meine kleinen Kinder. Einen Lebensgefährten gibt es nicht. Zu meiner entfernteren Famile habe ich nie so den Kontakt gehabt, wohnt weiter weg.
Meine Mami hat heute erfahren, dass sie an Brustkrebs erkrankt ist.

Ich KANN NICHT MEHR!!!!!!!!! Ich bin total körperlich und vor allem psychisch so am Ende!!!! Meine Kinder brauchen mich, ich bin zu nichts im Stande!!! Ich war immer so taff, so stark, ziehe hier alles alleine durch - doch ich habe meine Grenze überschritten!!!! Das ist zuviel für mich !! Nicht auch noch meine MAMA!!!!!!! Wenn es sie nicht mehr gibt, ich weiss nicht, was ich tue!!!
Ich habe heute mit meinem und ihrem Hausarzt gesprochen. Er sagte irgendetwas von Frühstadium und der Tumor hat die Grösse von 3 cm. Dann gibt's ja noch diese Grade. Sie ist "G2". Es ist ein "Gallert-Knoten", ich weiss nicht mehr, wie der heisst, so, oder so ähnlich. Sie hat ein schwaches Herz, soll aber Chemo bekommen. Der Tumor ist mässig differenziert. Sie ist 70, da geht's wohl auch nicht mehr so schnell mit der Zellteilung. Mir ist so schlecht. Ich habe mich übergeben, als ich es heute erfahren habe. Meine Mama war gerade dabei, das wollte ich unbedingt unterdrücken, doch es klappt nicht. Ich kann nichts mehr essen, alles ist sooooo sinnlos!!!! Ich bin sooooo verzweifelt!!! Ich hoffe, ich bekomme keine Depressionen, ich war immer soo ein super fröhlicher Mensch, hab viel mit den Kleinen gespielt, immer alles optimistisch gesehen, mich an den Haaren selber aus irgendwelchen Tiefs geholt (falls es welche gab). Ich habe heute, als ich beim Papa war den Pfleger um Hilfe gebeten. Ich fragte ihn nach psychologischer Hilfe, die sie wohl auh im Krankenhaus anbieten. Er fragte, ob auch noch eine Ordensschwester mit dabei sein soll... Klar!
Kann mich hier irgendeine Menschenseele etwas verstehen, dass das alles mein "Ertragen-können" bei Weitem überschreitet ?!

Bitte nicht auf Schreibfehler achten, ich schreibe sehr schnell.

Ich habe so ein inniges Verhältnis zu meiner Mami, ich liebe sie so, so, so, sehr!!! Ich habe Angst die droht mich auzufressen! Meine Seele zu verschlingen! Ich bin so fertig, man kann es nicht in Worte fassen!!

Danke für's Lesen! (Ich traue mich gar nicht im Internet nach Brustkrebs und die Stadien zu suchen, ich hatte mich schon bei Oma und Papa total verrückt gemacht...)

Die einsame Polarbärin.

[Neptunmaus]

Liebe Polarbärin,

hab jetzt einen richtigen Druck auf der Brust, so leid tut mir das für dich.
Wahrscheinlich kann dich im Moment nichts richtig trösten,
sollst nur wissen, daß jemand an dich denkt und bei dir ist ujnd mit dir fühlt.
Kopf hoch, Mädel,
Ich bete für dich mit,

Viele Grüße von Neptunmaus

[intscha]

Liebe Polarbärin,
nun beruhige dich doch etwas! Die Diagnose "Brustkrebs" ist doch wirklich noch kein Todesurteil. Wie du sagst, ist der Krebs im Frühstadium entdeckt wurden und da sind die Prognosen doch wirklich sehr gut. Es kann sein, dass nach der OP nie mehr etwas wieder kommt. Und selbst wenn doch, bleiben deiner Mutter und der Oma deiner Kinder bestimmt noch viele gute Jahre.
Also: mal tief durchatmen, wieder zu sich kommen und nicht alles so schwarz sehen!!! (Ich hatte auch Brustkrebs und sehe der Zukunft positiv entgegen!)

Begleite jetzt deinen Vater mit viel Liebe auf seinem letztem Weg und sieh der Sache mit deiner Mutter ruhig mit etwas mehr Gelassenheit entgegen.
Ganz liebe Grüße von Intscha

[Blauerschmetterling]

Hallo Polarbärin,
lass Dich einfach in den Arm nehmen. Nimm etwas von meiner Kraft, die ich mir nach meiner Brustkrebsoperation wieder aufgebaut habe. Denn Du wirst viel Kraft brauchen, um Deinen Vater zu begleiten und um Deiner Mutter Zuversicht zu geben. Baue auf die Hoffnung und verzweifele nicht, um Deiner Kinder Willen. Und nimm die Hilfe an, die man Dir bietet.

Viele liebe Grüße
Blauerschmetterling

[Brigitte2]

Hallo Polarbärin,
gehe einmal auf folgende Seite: http://www.senologiezentrum.de/
Dort gibt es außer betroffenen Frauen auch eine Psyschologin, die Dir gute Ratschläge und Hilfe geben können.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Brigitte

[Dodsche51]

Hallo Polarbärin !
Es tut mir leid was im Moment alles auf Dich zukommt.
Ich habe letztes Jahr im Oktober auch die Diagnose Brustkrebs gehabt.
Mein Knoten war 3 auf 4 cm als er ausgemessen wurde.
Meine Brust und die Lymphknoten wurden entfernt. Ich kann Dir nur sagen
an Brustkrebs muss man heute nicht mehr sterben.
Deine Mutter muss nur schnellstens operiert werden, oder aber erst eine
Chemo um den Knoten zu verkleinern und dann folgt erst die OP.
Wenn der Knoten verkleinert wurde, ist die Operation lange nicht mehr so schlimm und es braucht kein Brustaufbau gemacht werden.
Also Kopf hoch, Deine Mutter braucht Dich jetzt, nach jedem Tal folgt wieder ein Aufstieg und erst am Gipfel oben ist die Aussicht wieder super.
Auch wenn der Weg steil und sehr steinig ist, er lohnt sich immer diesen zu gehen.
Bin seit meiner Kur im Maerz auch in psychologischer Behandlung und kann Dir das nur empfehlen, mein Kopf hat einfach dicht gemacht, weil meine Schilddruese im Mai auch wegen schwarzer Knoten operiert werden musste. Das war meinem Hirn zuviel und es hat beschlossen jetzt nichts mehr negatives an es durchdringen zu lassen. Der Befund war aber gut
und ich brauche wirklich Hilfe, da ich alleine aus diesem Dilemma nicht
mehr rauskomme. Also verschiebe es nicht, geh zum Psychologen der
kann Dir helfen und warte nicht zu lange.
Nehme Dich in den Arm und versuche Dir Kraft und Staerke zu schicken

[Polarbärin]

Ihr Lieben!

Nun ist eine Nacht vorüber. Sie hätte auch schlechter sein können.

Ersteinmal möchte ich mich ganz, ganz herzlich bei euch für die Unterstützung bedanken!!! Das tut richtig gut und man fühlt nicht alleine zu sein !

So. Ich glaube, das waren gestern echt nur die Nerven. Was soll man sich selber bemitleiden! Normalerweise bin ich ja nicht so! Meine Mami ist auch eine Kämpferin (meine Güte, wie oft habe ich das schon gelesen), doch wie gesagt, sie ist im Frühstadium und macht sich keine grossen Sorgen. Sie ist stärker als ich, das ist mir total peinlich, im Nachhinein! Gestern sagte sie zu mir, wenn ich so nachlasse, dann macht sie das schliesslich auch fertig! Das hat mich aufgerüttelt. Was soll sie neben einer so schlappen Tochter !? Der Arzt hatte gestern auch gesagt, dass sogar eine Chance auf HEILUNG besteht! DARAUF muss man sich konzentrieren! Auf nichts anderes!
Er meinte "G2" sei noch nicht so schlimm. Meine Mama hatte nur Angst, dass durch die Innenblutung durch die Biopsie vielleicht Krebszellen ins Blut verschleppt werden können.

Ich bin gerade auf der Seite von Zebra gewesen. Sehr interessant. Ich werde mich mal dort melden, zumal dies echt zufälligerweise auch meine Heimatstadt ist! Zufälle gibt's! Jedenfalls bin ich doch etwas optimistischer als gestern! Gleich habe ich noch einen Termin bei meinem Hausarzt wo ich auch gestern war, da mein Ältester immer diese Bauchschmerzen hat. Man sieht echt hinter jedem Busch einen lauern, doch auch dies wird sich bestimmt wieder normalisieren. Ich bin einfach nur vorsichtiger geworden und werde nie mehr irgendwelche wiederauftretenden Schmerzen ignorieren, wie früher.

So, Mum kommt auch gleich mit, vielleicht klappt das ja auch noch heute bei ihm mit dem Ultraschall der Leber. Ich bete für ein positives Ergebnis. Das Röntgen der Knochen und Lunge stehen dann noch aus! Doch auch dort wird sich nichts finden! Davon sind wir sowas von überzeugt und schliesslich brauchen wir eine positive Aura!!!!

Ich danke euch aus tiefstem Herzen, vielleicht mag das etwas kitschig klingen. Ich bin für jede Unterstützung dankbar und jede positive Kleinigkeit!

Die nicht mehr ganz so verzweifelte Polarbärin und Co !:

[Eli01]

Liebe Polarbärin,
deine Familie hat´s ja ganz schön erwischt, du Arme! Ich denke auch, dass du jetzt ganz viel Kraft und Energie brauchst, die Idee mit der psychologischen Unterstützung ist gut und wichtig. Es hilft ja niemandem, wenn du nicht mehr kannst. Vielleicht schaffst du es, zwischendurch mal abzuschalten, irgendwann, irgendwie, und was Nettes mit deinen Kindern zu machen, was auch dir gefällt und gut tut? Ich weiß, dass das ganz schwer ist, ich hab selber BK (seit März 2006) und bin alleinerziehend und muss es selber immer wieder üben, mit meinen Gedanken woanders hin zu kommen.
Für die anstehenden Untersuchungen drück ich deiner Mutter und dir ganz doll die Daumen, wird schon gut gehen, es ist ja noch im Frühstadium und der Vorteil von 70 Jahren ist wirklich die langsame Zellteilung!
Alles, alles Gute, denk immer dran, Brustkrebs ist kein Todesurteil mehr und viel Kraft bei der Begleitung deines Vaters,
lieben Gruß,
Eli

[Tina37]

Hallo,

die Tante meines Mannes ist mit 60 an Brustkrebs erkrankt, ihr gab man höchstens 5 Jahre, jetzt ist sie 75 geworden! Die 5 Jahre gab man ihr aber nicht wegen dem Krebs, sondern weil sie noch dazu eine schwere Herz-OP hatte (nach dem Brustkrebs). Also, es ist nicht aller Tage Abend. Kopf hoch!

Alles Gute
Martina

[mjo]

Liebe Polarbärin,
ich kann sehr gut verstehen wie Sie sich fühlen. Auch bei uns gibt es viele Krebsfälle in der Familie. Zu Zeit liegt mein Mann mit Lymphknoten-Metastasen die von seinem Gallenblasenkrebs kommen im Krankenhaus und auch ich bin oft dabei am Leben zu verzweifeln. Ich hatte für 14 Jahren Brustkrebs und habe ihn gut überlebt. Also, nicht alles ist hoffnungslos. Der Schulmedizin traue ich schon lange nicht mehr, darum versuchen wir nun die schlimme Krankheit mit biologischen Mitteln zu bekämpfen. Wenden Sie sich einmal an: www.biokrebs-heidelberg.de. Dort kann Sie ein Arzt beraten über die Stärkung der Abwehrkräfte und was Sie tun können. Aus meiner Erfahrung würde ich Ihrer Mutter einfach raten, die Brust komplett amputieren zu lassen,was viele Ärzte heute nicht mehr machen wollen. Ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft und Mut Ihr Leben durchzustehn auch wenn man sich täglich nach dem Sinn fragt
MJO

[Heike 1963]

Liebe MJO,

den Ratschlag sofort die Brust amputieren zu lassen, finde ich anmassend! Jeder hat seinen persönlichen Krebs, deshalb würde ich nie einer Betroffenen zu den therapeuthischen Massnahmen, die ich persönlich erfahren habe, RATEN! Ein Ratschlag hat immer etwas mit Schlägen zu tun! Ich kann jemandem meine Geschichte erzählen und diejenige zieht für sich etwas daraus oder läßt es bleiben. Du bist kein Arzt, kennst nicht die Fakten und nicht die Betroffene!

Außerdem mit 'Ab und weg' ist der Krebs auch nicht weg. Die Krebsgeschichte fängt an und hört nicht mehr auf. Zu stark ist der Einfluss dieser Krankheit auf Körper, Geist und Seele.

Viele Grüße
Heike

[Polarbärin]

Liebe Heike 1963,

lieb, dass auch du schreibst. Ich habe schon einiges gelesen von dir und man merkt, wie sehr du dich in die "Materie" vertieft hast. Natürlich. Du bist betroffen! Ich habe den Eindruck, du nimmst an und machst das Beste daraus. Was bleibt auch übrig.

Ehrlich gesagt, ich bin froh über jede Antwort, die sich mir hier bietet. Letztendlich sitzen wir alle im selben Boot und unterstützen uns, nach besten Wissen und Gewissen, wie es gerade unserem Innersten entspricht. Was ich nicht annehmen kann für mich, das tue ich auch nicht, ich wäge ab, was ich das Beste für UNS. Man soll nicht pauschalisieren, jeder Mensch ist anders, das stimmt. Ich versuche Mjo zu verstehen, sie versucht zu helfen, mit ihren Mitteln und das sehe ich schon allein als positiv, wir werden auch versuchen unterstützend etwas in Richting "Natur" zu machen, natürlich immer in Absprache mit dem "Schulmediziner".

Ich kann aber auch gut deine Einstellung verstehen ! Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es Betroffene oder Angehörige gibt, die aufgrund einer Aussage eines Mitgliedes in einem Krebsforum darauf drängen, eine Brust zu entfernen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft auch weiterhin und einen ganz lieben Gruss!

Die Polarbärin (die dolle Kraft sammeln muss, jetzt)!

Allen Anderen vielen Dank, es hilft wirklich!!!!!

[Heike 1963]

Liebe Polarbärin!

Ich wünsche Dir Kraft, Mut und Zuversicht und die nötige Portion Eigensinn, um dieses zu erreichen.

Gib auf Dich acht.

Heike