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#1
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AW: Pläne machen - geht das?
liebe vronella,
ich bin "angehörige" und kann aus meiner perspektive sagen, dass der krebstod meines mannes mit 49 jahren mich tief erschüttert hat. dieses jahr ist meine "schwägerin" mit 44 jahren nach knapp einem jahr krebs verstorben. ich finde das/die leben seitdem sehr "fragil" und denke auch immer das "ende" mit. dazu gehört, dass ich mich seitdem von vielem überflüssigem trenne, was nicht ballast sein soll für mich und später meine erwachs. töchter, wenn ich mal sterbe. dennoch habe ich auch hund und kleine mini-firma, aber ich wäge bei allem ab. oder möchte, dass das dann gut "abgewickelt" wird. vielleicht fällt es dir leichter, dich auf ein haus in schweden zu freuen, wenn ihr auch über deine befürchtungen sprecht und plan b vereinbart, falls einem von euch etwas zustösst. pläne geben ja auch wieder kraft und motivation.
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lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... |
#2
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AW: Pläne machen - geht das?
Moin,
meine Diagnose ist jetzt schon 7,5 Jahre her, und langsam bin ich auch vom Kopf her wieder normal. Hat halt gedauert. Wohingegen mein bester Freund 7 Jahre lang hart gekämpft hat und sich selbst mit vielen Plänen und Ideen motiviert hat, weiterzumachen. Er ist im Oktober gestorben, und hat sich bis zur letzten Minute geweigert, diese Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen. War sehr bewundernswert, aber hat seine Familie mit einigen Fragezeichen bezüglich der Beerdigung hinterlassen. Ich meine, sehen wir es doch mal so: wenn man mit "lange schwere Krankheit" zu tun hat, kommt das Ende ja meist nicht plötzlich und unerwartet sondern kündigt sich eine Zeit vorher an. Ich meine, macht Pläne, lebt das Leben, und falls es doch zu Ende gehen sollte, reicht doch eine Woche völlig aus, um den Hinterbliebenen einen Zettel zu schreiben, an wen sie sich in welcher Angelegenheit wenden müssen, wenn man mal nicht mehr ist. Zum Beispiel "Die schwedische Maklerfirma soundso, Tel. soundso, kann dir bestimmt helfen, falls du das Ferienhaus mal loswerden möchtest." LG Nicole |
#3
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AW: Pläne machen - geht das?
Guten Morgen in die Runde,
das ist auch für mich ein schwieriges Thema. Wir hatten immer geplant, wenn mein Mann in Rente ist, in das Haus meiner verstorbenen Eltern zu ziehen, wo ich die obere kleine Wohnung nach deren Tod für mich behalten habe und die untere größere Wohnung vermietet hatte. Nun hat letzten Sommer die Mieterin gekündigt, und wir haben beschlossen, von da an die obere Wohnung zu vermieten und die untere schon mal für uns herzurichten. Also Umzug von oben nach unten und dazwischen meine Diagnose Speiseröhrenkrebs. Glücklicherweise wollte der gefundene Mieter für oben selber renovieren, dafür läuft der Mietvertrag erst ab 01.03.18. Aber mir sind auch gleich Zweifel gekommen, 'lohnt' sich das alles überhaupt? Was ist in 3 Jahren, wenn wir hinziehen wollen? 'Lohnt' es sich, in Renovierungen Zeit und Geld zu stecken, wenn wir sowieso dort nie dauerhaft wohnen werden? Immer dieses 'lohnt' es sich noch. Radiochemotherapie habe ich inzwischen hinter mir und gut überstanden, Voruntersuchungen für eine OP waren letzte Woche, jetzt warte ich auf einen OP-Termin. Einen geplanten Skiurlaub muss ich absagen. Aber ansonsten habe ich beschlossen, weiter die Pläne zu verfolgen, die wir hatten. Was würde es für einen Sinn machen, jetzt schon damit abzuschließen und zu sagen, es 'lohnt' sich sowieso nicht mehr ... Ich würde damit auch meinen Mann vor den Kopf stoßen, dessen Lebensplanung durch meine Erkrankung mit durcheinandergeraten ist. Ich versuche mir immer zu sagen, (was ich nach einigen Schicksalsschlägen schon lange für mich formuliert hatte), man kann sich immer etwas vornehmen, weiß aber nie, ob sich die Pläne so realisieren lassen, wie man gedacht hat. Und das nicht nur wegen Krankheit, das Leben an sich ist nicht planbar. Also warum sich nicht auf das Ferienhäuschen freuen? In meinem Fall, warum nicht eine neue Dusche einbauen, ein neues Bett kaufen? Es ist mir schwer ums Herz, wenn ich das schreibe. Ich habe keine Wahl, was die Krankheit und Behandlung angeht. Ansonsten habe ich aber die Wahl, ob ich mich nur damit beschäftigen möchte oder mir Gedanken um eine (schöne) Zukunft mache und dazu gehörige Projekte angehe. Liebe Grüße, Monika |
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