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Alt 18.12.2010, 03:03
agaplesion agaplesion ist offline
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Registriert seit: 18.12.2010
Beiträge: 1
Standard Brustkrebs bei Mama, wie gehts weiter?

So. Hallo erstmal.
Hab einiges hier durchgelesen und habe festgestellt, dass es doch sehr viele unterschiedliche Krankheitsverläufe gibt.
Trotzdem wurde meine Frage nicht beantwortet, daher möchte ich mein Anliegen schildern.

Bei meiner Mutter wurde Juli 2007 Brustkrebs festgestellt. Sie war seit 2001/02/03 bei verschiedensten Hausärzten die nichts feststellen konnten. Bis zum Tag X als morgens um 5 Uhr mein Bruder anrief und ins telefon schreite und heulte "Mama hat Brustkrebs".

Nunja, sie ist seit gefühlter geraumer Zeit in Behandlung. Situation ist folgende: Wir sind drei Brüder. Ich und der zweite wohnen in eigenem Wohnungen. Der kleinste ist noch bei ihr. Vater/Ehemann ist nicht mehr da. Sie ist praktisch alleine, da der kleine nur zum Schlafen heimkommt.

Ich würde gerne wissen, was die Diagnosen (es sind nur die, die ich nicht verstehe) bedeuten:
Zitat:
Diagnosen: Primär ossär metastasiertes Mamma-Ca links ED 07/2007
ypT2, ypN3a, M1, G2-3 (Stanze), R0; ER pos. 9/12, PR pos 9/12, Her2-neu neg.

Z.n. neoadjuvanter Chemo mit 4xEC 2x Taxotere 2xTaxol
Bondronat seit 07/2007
Z.n. Portimplantation 07/2007
Z.n Vertebroplastie BWK8 12/2006
Z.n. BET mit Mamillensegment und Axilladissektion links 01/2008
Z.n. Radiatio der Restbrust & LAW links 04-08/2008
Antihormonelle Therpaie m. Tamoxifen und Zoladex bis 06/2008
Aromasin und Zoladex 06/2008-07/2009
Arimidex 07/2009-09/2009
Faslodex m. Ternantone 09/2009-04/2010
04/2010 Progress Osteolyse LWK 3 -->
Radiotherapie im Bereich LWK2 bis Os sacrum , GD 40 Gy (30 Tage Zeitraum ist hier angegeben, an dem das durchgeführt wurde)
LYtischer Progress der ossären Metastase in BWK 10 06/2010
Z.n. dorsaler Dokempressionsspondylodese BWK9 bis BWK11 mit Laminektomie BWK10 07.06.2010
Anschließend Radiatio BWS
Xeloda seit 08/2010

Nebendiagnosen:
Periphere Neuropathie
Osteoporose
Gastritis C

"CT-Thorax/Abdomen: Im Verlauf Befundkonstanz bei bekannter disseminierter osteolytisch/-plastischer Matastasierung. Weiterhin keine infradiaphragmalen Weichteilmetastasen bei Zustand nach Mammacarcinom.
Rö-Thorax: Zustand nach Osteosynthese im Bereich der unteren BWS ebenfalls im Verlauf unverändert. Ebenfalls unveränderte Auflockerung der Knochenstrukturzeichnung im Bereich der lateralen Clavicula rechts, passend zu osteolytischer knöcherner Metastasierung eines Mamma-CA."

Insgesamt hat sie 4 Erythrozytenkontrate bekommen. Also Blutinfusionen.
Bei Einlieferung vor 2 Wochen war der Thrombozyten Wert 79 (soll=140-360). Bei Entlassung 103.
Bei Einlieferung war Erythrozyten auf 3.5, bei Entlassung 2,7. Soll=4.1-5.1
Leukozyten-Wert war bei Einlieferung im Ref-Bereich (soll=4-10) = 7, bei Entlassung 2.4 .
Carcinoembryonales Antigen (Soll = -5.2) bei Einlieferung 7.6 . (einzige Messung des Wertes)
CA15-3 (soll= -25) bei einlieferung 115.0

Medikation:
Ciprobax 500
Tavanic
Kalinor retard
Ferro sanol
MCP
Vit.B6
Pantozol 40mg
Lyrica 150mg
Mydan
Weiter steht, dass Xeloda abgesetzt wird, da die Blutwerte zu sehr dran leiden und jetzt eine Therapie mit Caelix 20mg (alle 2 Wochen) verarbreicht wird, zu 99% über den Port. Womit wir zum nächsten Anliegen kommen.

Meine Mutter isst kaum etwas. Bei 155cm unter 50kg. Wenn Sie ungelogen ne Kinderportion gegessen hat, übergibt sie sich zu 90%. Meist kommen dabei auch noch ganze Tabletten wieder heraus, die eigentlich vor einigen Stunden eingenommen wurden und längst verdaut sein sollten. Die Tablette ist meist noch in einem Stück, unaufgelöst und hart in der Konsistenz. Wo ist die Magensäure? Ich dachte die zerstört das? Mitm Essen habe ich mir schon was überlegt. Jeden Tag hinfahren, bringen, mitessen ist nicht drin, aber paarmal in der Woche geht. Kontrollieren kann man sie leider nicht.

Im KrankH will sie KEIN Fleisch. Kaum zuhause: Ich hab so Lust auf Fleisch. Sie trinkt nicht genug Wasser, soll 4 Flaschen Fresubin pro Tag trinken. Habs mitm Edding markiert und will die leeren Flaschen sehen, damit sie nicht schummelt. Egal was man ihr bringt, sie hat Lust, aber verweigert es, weil ihr schlecht wird.

Ihr seht, die Liste mit Problemen ist lang.

Begriffe wie Thorax, Abdomen, BWK und Radiotherapie habe ich nachgeschlagen.

Was ich gerne wissen möchte: Ist Caelix wirklich die letzte Möglichkeit wie es die Ärzte sagen? Wie ist der Krankheitsverlauf von meiner Mutter einzuschätzen? Ist das eher die Regel und wir bewegen uns da in einer "durchschnittlichen" Krankheitsgeschichte? Oder ist das schon mehr in richtung "miserabel"? Ich will keine Zeitangabe. Einfach nur eine Einschätzung. Auch was caelix angeht.

PS: ich weiß, dass hier keine ärzte sind (zumindest findet hier keine medizinische beratung statt) und ich werde natürlich alle fragen, die hier nicht beantwortet werden können, dem arzt stellen.
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  #2  
Alt 18.12.2010, 09:12
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mascha2600 mascha2600 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs bei Mama, wie gehts weiter?

"bekannter disseminierter osteolytisch/-plastischer Matastasierung. Weiterhin keine infradiaphragmalen Weichteilmetastasen bei Zustand nach Mammacarcinom.
Rö-Thorax: Zustand nach Osteosynthese im Bereich der unteren BWS ebenfalls im Verlauf unverändert. Ebenfalls unveränderte Auflockerung der Knochenstrukturzeichnung im Bereich der lateralen Clavicula rechts, passend zu osteolytischer knöcherner Metastasierung eines Mamma-CA."


Dh., Deine Mutter leidet an Metas an der BWS sowie am Schlüsselbein (lateral=seitlich), Clavicula (=Schlüsselbein). Eine osteolytische Metastasierung bedeutet, dass die Metastasen Knochengewebe abbauen und der Knochen an Substanz verliert (d.h., der Knochen wird bruchgefährdet). Mit Ostesynthese ist die operative Wiederherstellung eines (gebrochenen) Knochens. Deine Mutter hatte offenbar einen Wirbelzusammenbruch im Bereich der Brustwirbelsäule.

So ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
LG Chris

Ergänzung:
Mit Knochenmetastasen kann eine Patientin noch Jahre gut leben. Eine weitere Einschätzung wird Dir hier niemand geben können (dürfen wir auch gar nicht), denn wir sind keine Ärzte. Gleiches gilt für Prognosen: Keine der hier betroffenen Frauen wird Dir eine Prognose geben können. Letztlich heißt es für uns alle hier: Watch and wait.

Geändert von mascha2600 (18.12.2010 um 09:14 Uhr)
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  #3  
Alt 18.12.2010, 10:02
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Jule66 Jule66 ist offline
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Beiträge: 4.026
Standard AW: Brustkrebs bei Mama, wie gehts weiter?

Hallo ,
ich will es mal verständlich für Dich ausdrücken:
Deine Mutter hatte einen Brustkrebstumor mit Knochenmetastasen.
Die Chemo hat nahezu gar nicht angesprochen,deswegen hatte sie bei der OP noch einen recht großen Tumor und viele befallenen Lympfknoten.
Ihr Tumor ist hormonabhängig gewesen und Her2 neu negativ,was eine gute Konstellation ist.
Ihre Hauptbehandungsoption werden Aromatasehemmer und Bisphosphonate sein.Ihr Befund ist zur Zeit stabil,keine Weichteilmetastasen.
Caelyx: es ist ein gutes Chemotherapeutikum,es ist ein Anthracyclin,welches einen "Lipidmantel" trägt und damit weniger Herzschädigend ist.Dennoch greift es natürlich die Blutbildung an.
Sie hat eine Gastritis,Magenschleimhautentzündung,deswegen auch das viele Erbrechen und die unverdauten Tabletten.Besser wären für sie kleine,leicht verdauliche Mahlzeiten,natürlich am besten in Gesellschaft.
Wie schon gesagt,mit Knochenmetas kann man viele Jahre gut leben,sie sollten frühzeitig bestrahlt werden und Bisphosphonate sollten regelmäßig gegeben werden.Sie bekommt Blutkonserven,da ihr Blutbild sehr unter der Chemo gelitten hat.Vielleicht wäre eine chemopause-bei stabilen Befund- angeraten?Frag doch die Docs mal.
Ferner sollte sie eine Anti-Hormon-Therapie machen.
Sie jetzt zu kontrollieren,indem Du mit Edding Striche auf die Flaschen malst,ist entwürdigend.Besser wäre ein aufklärendes Gespräch.Druck erzeugt Gegendruck,dass ist doch bekannt.
Wenn sie nicht will,dann will sie nicht.Die Kontrolle erzeugt nur Trotz,so wäre es bei mir.Sie ist ja kein kleines Kind mehr.
Alles Gute für Euch und v.a.Deine Mutter.
LG,Jule
__________________
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Albert Schweitzer
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