Jetzt auch noch Brustkrebs

[Balu33]

Hilfe jetzt hat mich auch noch der Brustkrebs erreicht.
War bis jetzt hier im Darmkrebs-Forum unterwegs, nun hat micht dieser Teufel auch in der Brust erwischt. ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll zu erzählen, denn ich stehe im Moment etwas neben mir.
Zu meiner Person ich bin 52 Jahre und bei mir wurde bei einer Kontrollmammographie am 17.9.2012 ein bösartiger Knoten in der Brust diagnostiziert. Natürlich die Angst und Frage ist das eine Metastase vom Darmkrebs? die Antwort der Ärzte: "Nein, ein neuer Krebs" Nachdem ich im Januar 2008 an einem Rektumskarzinom erkrankte und das volle Programm durchziehen musste, sah ich mich jetzt kurz vor Abschluß der magischen 5 Jahre in Sicherheit und dachte: "den Krebs habe ich besiegt." Und jetzt das!!
Am 28.9. wurde mir nun der Knoten Brusterhaltend entfernt. Hauptdiagnose: C50.4. Der Knoten war 11mm groß und es wurden der Wächterknoten+1weiterer entfernt (welche beide im Schnellschnitt ohne Befund waren)-"Aufatmen" -Keine Chemo-. Allerdings im Feinschnitt hatte einer weniger als 200 Zellen großen isolierten Tumorzellnest. Also wahrscheinlich doch Chemo und Bestrahlung sowieso.

Klassifikation: pT1c pNO (+,1/3,sn)G3 L1VORO
War heute zur Knochenszyntigraphie, dort wurde etwas in der Schulter festgestellt, das nicht wirklich zu beschreiben ist. Bei dem zusätzlichen Röntgenbild sah man nichts. Die Ärzte sagen jetzt es kann ein neuerer Schlüsselbeinbruch bzw. ein Knocheninfarkt sein. Einen Bruch hatte ich nicht bemerkt, allerdings habe ich mich stark an einer Autotür gestoßen. Ich bin jetzt im Ausnahmezustand, sonst ein sehr positiver und Lebensbejahender Typ.
Am Montag habe ich jetzt die alles entscheidende Tumorkonferenz und bin gespannt was jetzt für Therapien anstehen. Wer kann mir über Chemo und Bestrahlung etwas sagen, was erwartet mich-außer das ich meine Haare verliere. Warte auf hoffentlich zahlreiche Zuschriften, denn es kann mich nur wirklich jemand verstehen, der das gleiche durchgemacht hat, obwohl meine Familie supoer zu mir steht.

[Ingrid]

Ach Balu, es tut mir sehr leid für Dich, ein Krebs hätte ja nun wirklich gereicht!
Aber Du hast es schon einmal durchgestanden und wirst es auch diesmal durchstehen

Bei G3 besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich die Ärzte für Chemo entscheiden. Zu der kann ich Dir nichts sagen, die ist mir glücklicherweise erspart geblieben. Die Bestrahlung war bei mir in erster Linie nervig (viel Warten), aber nicht problematisch. Hab es gut vertragen, war nur irgendwann müde wie nie in meinem Leben.

Bezüglich Schulter sollte vielleicht noch ein mrt gemacht werden. Knocheninfarkt kann sein, sind häufig Zufallsfunde. Und machen kann man auch meist nichts, außer Schmerzmittel nehmen, wenn´s weh tut.

[Pinki]

Hallo Balu,
ich wünsche Dir für egal was vor Dir steht alles Gute.
Jetzt nervt erstmal die Warterei bis Montag - egal was kommt: Bleib positiv - Du schaffst das. Erfahrungen kann ich Dir nicht mitteilen, denn ich bin Dir nur drei Wochen voraus (keine Chemo/seit Montag Bestrahlung).
Ich drücke Dir für Montag die Daumen und denke an Dich!

[Taglilie]

Liebe Balu,

Das tut mir unendlich leid für Dich. Und die Warterei ist schrecklich, ich weiß. Am besten, Du versuchst Dich abzulenken.
Ich selber hatte meine OP am 24.9., ein G2 von 16mm. Lymphknoten waren keine befallen, aber da die Krebszellen keine Hormonrezeptoren hatten, dafür aber Her2+, muss ich ab 22.10. Chemo machen.
Es gibt hier ein anderes Forum, das "Chemotagebuch,...", da tauschen sich die Mädels während der Chemo aus und berichten über Nebenwirkungen, geben Tipps und trösten sich gegenseitig. Ich finde es toll und habe auch angefangen, dort zu schreiben. Vielleicht schaust Du ja auch mal rein?

Drücke Dir fest die Daumen!

[suze2]

hallo,
ich gehör auch zu denen, die es zweimal erwischt hat (abstand 7 jahre), allerdings zweimal an der brust (erst rechts, dann links). auch ich fragte natürlich, ob die zweite erkrankung "etwas mit der ersten zu tun hat".
nein: eine zweite erkrankung. was ja von der behandlung her auch besser ist, als wenn es ein rückfall wär.

jetzt aber zu dir: ob chemo oder nicht, das wird sich wohl auch anhand der homronrezeptoren entscheiden. oder habe ich das überlesen und du weißt sie schon?

das mit der schulter, also ich wünsch dir einfach, dass es "nur" eine verletzung ist.

was die chemo betrifft, so hatte ich sie zweimal (erstes mal FEC, zweites mal carboplatin und taxoter), und, naja, dass es kein spaziergang ist, ist eh klar, aber ich hab weitgehend "normal" gelebt, war sogar auf urlaub. du musst dich gut beraten lassen, es gibt wirklich gute begleitmedikationen - also es ist zu schaffen.

das schlimmste für mich ist einfach der schreck und die angst, und naja, dass es mich zweimal erwischt hat, ist natürlich ein mindestens doppelter schreck. (bin allerdings mutationsträgerin und war risikogruppe).

also, balu, - bist du balu, die schöne und kluge bärin (ich glaub, sie heißt so)? -
ja, ich wünsche dir jedenfalls alles alles gute!

herzlich
suze

[Balu33]

Hallo Euch allen und vielen lieben Dank für die tröstenden Worte.
Ich war gestern schon beim Friseur und habe mir die Haare ganz kurz schneiden lassen. Wenn die Chemo dann kommt, werde ich entscheiden wann ich die Haare entgültig verliere und werde das nicht den Krebs bzw. die Chemo bestimmen lassen wann sie fallen. Habe schon Angst vor dem beschwerlichen Weg der Chemo, aber ich habe gute und liebe Unterstützung und natürlich auch Euch alle die mit Kraft geben. Also Augen zu und durch.
Nur meine Frage: wie lange dauert denn eigentlich die Therapie in etwa?
Euch allen ein tolles Wochenende und bis bald.

[NicoleZ]

Zitat von Balu33

Nur meine Frage: wie lange dauert denn eigentlich die Therapie in etwa?

Also bei mir war es : 5 Monate etwa Chemo
7 Wochen Bestrahlungen
1 Jahr Herzeptin
1 Jahr Zoladex
5-7 Jahre Tamoxifen

Ich schätze aber mal, das hilft dir jetzt nicht wirklich weiter ?
Falls du wissen möchtest, wie lange man krankgeschrieben ist oder sich nicht gesund fühlt oder so, das hängt ebenfalls ziemlich davon ab.
Ich zum Beispiel war überhaupt nicht offiziell krankgeschrieben außer etwa 9 Tage rund um die OP.
Aber dass ich mich halbwegs wieder wie ein normaler Mensch fühle hat mindestens ein Jahr gedauert.

Was hat denn deine Tumorkonferenz nun ergeben, was für Therapien machst du ?

[Balu33]

Hallo NikoleZ,
also bei der Tumorkonferenz habe ich noch nicht wirklich was erfahren. Ich muß jetzt am 29.10. erst nochmal zum MRT, dann am 30.10. zum Onkologen zur Chemotherapiebesprechung und erst dann erfahre ich wie und welchen Cocktail ich bekomme. Die Ärztin am Montag meinte das ich entweder wöchntlich eine Chemo über 1 Std. bekomme oder es könnte aber auch sein das ich nur im 3 Wochenrythmus zur Chemo muß dann allerdings für ca. 3 Std. Der Onkologe meinte eigentlich sollte die Chemo schon jetzt beginnen aber die Ärztin will erst das MRT abwarten. In der Woche vom 30. werde ich dann aber definitiv starten.
LG und eine schöne Woche noch
Sigrid

[Balu33]

Guten morgen zusammen,
So ich war gestern in der Onkologie und hoffte das ich nun endlich mit der Chemo beginnen kann. Aber der Onkologe hat sich den Befund des MRT wg. der Schulter angeschaut und meinte das ich wahrscheinlich erst noch eine Biopsie gemacht bekomme, da sich wenn das eine Metastase ist die ganze Chemo ändern wird. Er will sich die Bilder mit den Radiologen aus der Klinik anschauen. Da man bei Brustkrebs mit Fernmetastase (Schulter) nicht mehr von Heilung sprechen kann, dann wird es wohl eine Lebenserhaltende Therapie geben. Das MRT wurde nicht in der Klinik gemacht. Mein Mann und ich waren als hätte uns einer ein Hammer vors Hirn gekloppt, als der Onkologe dies sagte. Im Moment sieht alles sehr schlecht aus, aber ein klitzekleines "Fünkchen"-Hoffnung habe ich noch. Ich bin im Moment ganz,ganz tief und habe die halbe Nacht nicht geschlafen. Wenn ich daran denke, das vielleichtmeine Kids (7 und 10 Jahre) nicht mehr sehe, sowie mein Mann und unser kleiner Hund (6 Monate) ohne mich durch Leben ziehen müssen. Wir hatten noch so viel vor und wieviel Zeit bleicbt mir noch? Wird mir ganz schlecht, bei dem Gedanken.
Der Onbkologe rief mich gerade an und sagte das auch die Radiologen in der Klinik der Meinung sind das es eine Metastase ist. Jetzt muss ich am Montag in die Klinik und gekomme eine Stanze (Biopsie) gemacht um ganz sicher zu gehen.
Drückt mir bitte, bitte alle die Daumen ich will nicht sterben. Ich habe heute mittag noch einen Termin bei meiner Psychologin und hoffe einfach das ich aus meinem schwarzen Loch bald wieder raus komme.
Tränenreiche Grüsse
Sigrid

[AnLiBo]

Ach menno liebe Sigrid - fühl dich einfach mal umarmt!

Gib bitte die Hoffnung nicht auf! Auch mit Metastasen liest man hier viele zuversichtliche Frauen - die Medizin kann heute schon so vieles mehr.

Jetzt drücke ich dir erstmal fest die Daumen, dass es nicht so schlimm ist!

Ganz liebe Grüße
Anli

[Katrin_w]

fühl dich erstmals herzlich in den arm genommen,
diese unsicherheit ist einfach das Schrecklichste was man sich vorstellen kann!!!!!!!!!

ich hoffe, dass du ganz bald Klarheit bekommst!
Es ist zwar ganz und gar KEINE HILFE-aber vll. ist es ein klitzekleiner trost, dass eine solide knochenmetastase (ich bin zwar kein arzt und kenne deine diagnosen nicht)in den meisten fällen gut in den griff zu bekommen ist.

glg
Katrin

[Danny66]

hallo siegrid,
ich habe jan.2011 bk gehabt chemo bestr. dann jan.2012 auch eine metstase in der schulter.wurde rausoperiert und bestrahlt.damals sagte mein doc das er denkt das da noch was kommt. zu dem zeitpunkt war alles meta frei.und jetzt ein halbes jahr später lungenmetas.ich dachte jetzt ist alles vorbei.ich bin allein mit meiner tochter.und meinem hund.das darf nicht sein.leider sind die lungenmetas nicht zu operieren.aber ich bekomme jetzt eine tabletten chemo die ich mein ganzes leben nehmen muss.und ich muss sagen mir gehts gut damit.also,sterben is nich.es gibt für alles das passende medikament.
lg dani

[Balu33]

Guten Morgen zusammen,
Danke für das auffangen gestern und den lieben Zuspruch, das tut echt gut. Obwohl ich sagen muss mein Umfeld fängt mich zwar auch auf, aber wirklich verstehen kann mich nur eine Betroffene die weiß wovon ich rede.

Mittlerweile habe ich mich auch aus meinem Loch geschafft. Wir sind gestern mit unseren Kids durchs Dorf gezogen und die strahlenden Augen der beiden, sagten mir: "Du darfst und wirst nicht STERBEN". Also heute Morgen rein in den Kampfanzug und kämpfen, denn ich will und werde LEBEN. Machte dann einen langen Spaziergang mit meinem Hund und genoss die frühe Ruhe.
Euch allen wünsche ich einen tollen Tag und viel Kraft.
LG Sigrid