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Gentherapie-Medikament: Gendicine
Hallo liebe Forumsbesucher,
bei meinem Vater wurde vor zwei Wochen im Rahmen einer Routineuntersuchung Lungenkrebs (nicht-kleinzellig mit Kleinstmetastasen im Kopf) diagnostiziert. Er hat letzte Woche mit der Chemotherapie und Bestrahlung bekonnen. Vor zwei Tagen bin ich im Internet auf nachfolgenden Bericht gestoßen und bin verwundert, daß ich keine weiteren aktuellen Meldungen zu diesem Medikament gefunden habe. Hat eventuell jemenad Erfahrungen mit diesem Medikament? Ich bin für jede hilfreiche e-mail dankbar! Viele Grüße! Hope Gendicine kommt im Januar 2004 auf den Markt Erstmals wurde einem auf Gentherapie basierenden Behandlungsverfahren von offiziellen Stellen die Genehmigung zum Einsatz erteilt. Laut Newscientist hat die chinesische Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln (SFDA) Gendicine nach viel versprechenden Ergebnissen in klinischen Tests zur Behandlung von Krebserkrankungen zugelassen. Die Ergebnisse der Studie sollen im nächsten Monat in einer nationalen chinesischen Fachzeitschrift veröffentlicht werden. Eine Übersetzung ins Englische ist angekündigt. Im Januar nächsten Jahres wird Gendicine von SiBiono GeneTech auf den Markt gebracht. Die Behandlung besteht aus einem Adenovirus, der für das Einfügen des Gens p53 vorgesehen ist. Dieses Gen kodiert ein Protein, das den Zelltod bei unkontrolliertem Wachstum auslöst und verhindert so, dass sie kanzerös werden. SiBiono entschied das neue Verfahren bei Plattenepithelkarzinomen im Kopf- und Nackenbereich zu testen. p53 verfügt bei über 60 Prozent dieser Tumore über Mutationen. Es handelt sich dabei um eine Krebsform, die in China besonders verbreitet ist. Am größten klinischen Versuch nahmen 120 Patienten mit nasopharyngealem Krebs teil. Sie erhielten entweder nur eine Strahlenbehandlung oder eine Kombination von Gendicine und Strahlenbehandlung. Die p53 tragenden Viren wurden acht Wochen lang wöchentlich direkt in die Tumore injiziert. Die meisten Teilnehmer wurden anschließend mehr als ein Jahr lang beobachtet. Bei 64 Prozent der Patienten führte Gendicine zu einer kompletten Regression der primären Tumore. Dieser Wert war drei Mal so hoch wie bei der Gruppe, die nur eine Bestrahlung erhalten hatte. Der Chef des Unternehmens Zhaohui Peng hofft, dass das Virus auch bei anderen Krebsarten wirksam ist. Als einzige Nebenwirkung wurde bei rund einem Drittel der Patienten Fieber beobachtet. Nachdem das Virus nicht in das Genom von Zellen integriert wird, sei auch nicht mit Langzeitbeeinträchtigungen zu rechnen. Eine Dosis wird laut Peng 360 Dollar kosten und kann einfach durch jeden Arzt verabreicht werden. |
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AW: Gentherapie-Medikament: Gendicine
Hallo Hope,
ersteinmal tut es mir sehr leid für Deinen Vater. Leider habe ich von diesem Medikament noch garnichts gehört. Vielleicht hätte es meinem Vater noch helfen können... aber der Preis ist ja auch nicht unerheblich.Die Kasse zahlt ja bekanntlich nicht alles,leider, viele können sich teure Medikation nicht leisten. Ich wünsche Deinem Vater nur das Beste und schreib mal wenn Du neues hörst oder liest von Gendicine. Ich wünsch Dir und Deinem Vater viel Kraft und Stärke. Liebe Grüße aus Berlin Miezmaus |
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AW: Gentherapie-Medikament: Gendicine
Vielen lieben Dank!
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AW: Gentherapie-Medikament: Gendicine
Hallo Hope,
das Schweigen in Europa/US ist auf den ersten Blick erstaunlich, aber anscheinend wurde dieses Mittel vorzugsweise in China eingesetzt und die Erfahrungen wurden in Chinesischen Fachzeitschriften veröffendlicht. ( Wer kann schon Chinesisch? ) Im September wurde nun ein Übersichtsartikel veröffendlicht, der mehr Details gibt. (z. PENG, Current Status of Gendicine ..., HUMAN GENE THERAPIE 16:1016-1027) [http://www.liebertonline.com/toc/hum/16/9]. Sicher gibt es auch noch Vorurteile gegen die Qualität Chinesischer Forschung. Zudem vor 1 oder 3 Jahren lass ich in einem Artikel, das die Chinesen ihre Arzneimittelüberwachung und Zulassung auf westlichen Stand bringen wollen. Was Sie bis gar nicht so langer Zeit nicht war. Die Ergebnisse für denn Krebs für den das Mittel zugelassen ist sind beeindruckend, aber für die allgemein positiven Aussagen zu div. Krebssorten, auf der Firmen Website vermisse ich die Belege. Über Lungenkrebs werden aber nur zwei Arbeiten von dritter Seite angeführt und die Ergebnisse waren schlechter als bei anderen Krebsarten. Grundsätzlich kann man bei Arzneimittel auch mit Unterschieden in der Wirkung zwischen Chinesen, Japanern und Kaukasiern (Europäern) rechnen. Studien für die Zulassung mit Arzneimitteln müssen daher immer mit mit Patienten aus der in der Region lebenden Ethnie gemacht werden. Da sind die Studien in England schon interessanter. Ich hoffe der Übersichtsartikel hilft Dir, mich würde die Erfahrung von jemand der es genommen hat auch interessierten. Helfen kann ich Dir leider nicht. |
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