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  #1  
Alt 14.08.2009, 02:00
Benutzerbild von Dschoordsch
Dschoordsch Dschoordsch ist offline
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Standard Wieviel Chemotheapiezyklen sind nach OP sinnvoll?

Hallo,
bin eigentlich im Hautkrebsforum zuhause, gebe heute die Frage einer sehr guten Freundin von mir an Euch weiter mit der Bitte um Eure fachkundigen Antworten:
Sie (59 J.) hatte bereits 1972 und 1984 in der linken Brust Knoten, die sich allerdings als gutartig herausstellten. Jetzt war wieder ein Knoten da, der operiert wurde. Die Befunde sehen so aus:
G3 TNM pT1c pNO (sn03) pMX RO L1 VO PnO
Alle anderen Untersuchungen (CT, Sono) gingen ohne Befund aus. Die Klinik hat ihr jetzt folgendes dringend angeraten: 6x Chemo in 3wöchigem Abstand, danach Bestrahlungen und dann eine 5jährige Tablettenkur.
Ihre Frauenärztin bzw. Hausärztin hat sich wiederum über die 6x Chemo stark gewundert und ihr zu Bedenken gegeben, dass nach den neuesten amerikanischen Studien auch 3x Chemo ausreichend seien.
Sie hat jetzt 2x Chemo hinter sich und es geht ihr noch relativ gut, vom Haarausfall einmal abgesehen. Einer Freundin von ihr hat die Chemotherapie stark zugesetzt (Herz), wovor sie natürlich Angst hat.
Welchen Rat würdet ihr geben?
Vielen Dank.
Dschoordsch.
__________________
"Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz."
Martin Luther
P. S. Freue mich auch über private mails an Dschoordsch@web.de
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  #2  
Alt 14.08.2009, 02:19
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Wieviel Chemotheapiezyklen sind nach OP sinnvoll?

Hallo Dschoordsch,
die vorgeschlagene Therapie ist eigentlich die übliche bei dieser Erkrankung.
Es ist aber hier im BK-Forum auch nicht anders als im Hautkrebsforum: Die Diagnose und die Therapie legen die Ärzte fest.
Im Notfall sollte eine 3. Meinung eingeholt werden.
Möglicherweise wundert sich die Ärztin aber auch nur, weil sie vielleicht nicht genug von der Sache versteht, weil sie keine Onkologin ist. Das können wir nicht wissen.
Klar ist jedenfalls, dass Chemo nicht gleich Chemo ist und es nicht unbedingt auf die Anzahl der Injektionen ankommt sondern auf das Mittel, das injiziert wird.
Deshalb wundere ich mich darüber, dass sich die Hausärztin wundert.

Wir können und dürfen Dir gar nichts anderes mitteilen.

alles Gute für Deine Bekannte

Lieber Gruß
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  #3  
Alt 14.08.2009, 07:34
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Wieviel Chemotheapiezyklen sind nach OP sinnvoll?

Hallo Dschoordsch

Mal abgesehen davon, dass mich Dein Luther-Spruch heute früh schon recht fröhlich gestimmt hat, will ich an dieser Stelle gerne Barbaras Ausführungen noch ein wenig mit meinen eigenen "Erfahrungen" ergänzen.


Ich habe nach der BK Diagnose in über 6 Therapie-Jahren erfahren können, dass selbst clevere alte Mediziner aber auch ganz junge interessierte frisch vom Studium in die Realität geschupste Ärzte nicht unbedingt umfassend über die Varianten bzw. Notwendigkeiten der ChemoZyklen Bescheid wissen


Nach meiner Erfahrung wissen allerdings die in einem Brustzentrum praktizierenden Ärzte in der Regel um alle Nebenwirkungen der Chemo und achten umfassend auf die Signale.

Ich denke auch, dass immer noch gängige Praxis ist, Herzprobleme besonders ins Auge zu fassen - bei meinen Mitkämpferinnen und mir wurde vor Beginn der ChemoZyklen ein Video vom Herzen angefertigt.....


Grundsätzlich denke ich, dass - wenn Hausärzte oder Frauenärzte praktisch in einem Nebensatz bemerken, 3 Zyklen seien wohl ausreichend - dieses Verhalten nicht besonders verantwortungsbewusst ist :

Da kommt einem schon - wie von Barbara bedacht - der Gedanke an eine Drittmeinung auf.



Dir und Deiner Freundin wünschen ich alles erdenklich Gute

mit herzlichen Grüßen
__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (14.08.2009 um 07:41 Uhr)
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  #4  
Alt 14.08.2009, 20:59
Jafe Jafe ist offline
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Standard AW: Wieviel Chemotheapiezyklen sind nach OP sinnvoll?

Hallo Dschoordsch,
meinen Vorgängerinnen kann ich nur beipflichten.
Mein Gejammer nach der 4. Chemo hat meine Onkologin mit folgenden Worten dokumentiert.
Ich kann nach der 4. Chemo abbrechen, wenn ich meine es nicht mehr aushalten zu können. Aber ich solle mir im Klaren sein, dass bestimmte Chemotherapien ihre Dauer haben und nicht umsonst ein gewisser Zykluszeitraum festgelegt wird.
Klare Worte. Gut, dass sie mir den Tritt verpaßt hat.
Die Worte der Hausärztin Deiner Bekannten stoßen bei mir ebenfalls auf Unverständnis. Ich habe viele Ärzte in meinem Bekanntenkreis. Aber wenn ich mal eine Frage bezüglich der Chemo habe, verweisen sie mich aus Unkenntnis immer an meine Onkologin.
Liebe Grüße
Petra
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  #5  
Alt 14.08.2009, 21:39
Silke23 Silke23 ist offline
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Beiträge: 94
Standard AW: Wieviel Chemotheapiezyklen sind nach OP sinnvoll?

Hallo Dschoordsch!
Wie schon hier gesagt wurde,sollte sich die Hausärztin mit ihren Äußerungen zurückhalten. Schließlich gibt es für die Chemotherapie Fachleute!
Meine Gynäkologin hatte auch noch nie von meiner Therapie gehört und war froh etwas neues dazugelernt zu haben.
Ich hatte 9 hochdosierte Chemos im Abstand von zwei Wochen.
Habe alles recht gut überstanden.
Wenn man da kein Vertrauen in die Onkologie hat, sollte man tatsächlich noch eine Meinung einholen.
Bangemachen gilt nicht. Was zählt ist nur die fachliche Kompetenz.
Ich wollte aber auch die unbequeme Wahrheit wissen um mich darauf einlassen zu können.
Lieber Gruß auch an Deine Freundin
Silke
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  #6  
Alt 03.09.2009, 21:22
Benutzerbild von Dschoordsch
Dschoordsch Dschoordsch ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Wieviel Chemotheapiezyklen sind nach OP sinnvoll?

Hallo
und ein ganz großes Danke an alle, die sich zur Frage meiner Freundin geäußert haben!
Ich hab ihr alle Beiträge ausgedruckt und sie hat sich über Eure deutlichen und hilfreichen Worte gefreut. Sie will jetzt versuchen, ihre Chemo durchzuziehen, sie hat jetzt Halbzeit (3/6) und bis jetzt ist sie ganz gut dabei.
Vielen Dank und alles Gute,
Dschoordsch.
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  #7  
Alt 04.09.2009, 21:46
deena3 deena3 ist offline
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Standard AW: Wieviel Chemotheapiezyklen sind nach OP sinnvoll?

Hallo Dschoordsch, nun muss ich doch noch meinen "Senf" dazu geben. Auch mir hatte man vor 3 Jahren 6 x FEC "verpasst"nach hormonellem Brustkrebs und Ablatio. Nach 3 Zyklen war ich so wenig von der Wirkung dieser Maßnahme überzeugt, dass ich eine Zweitmeinung (Tumorbiolog. Zentrum Freiburg) einholte. Der Arzt empfahl mir die 4. Chemo noch zu nehmen und danach aufzuhören, da es nicht bewiesen sei, ob 2, 3, oder 6 Zyklen sein müssten. Ich teilte meinen Entschluß - Abbruch nach 4. Chemo - meinem Onkologen (den ich für einen kompetenten Fachmann halte) mit und er gratulierte (!!!) mir ernsthaft zu dieser Entscheidung. Am liebsten möchte ich nach 2 Jahren Tamoxifen und 1 Jahr Aromasin auch mit dieser Therapie aufhören,wegen unangenehmer Nebenwirkungen (Haarausfall, Gelenkschmerzen usw.) aber da möchte ich mich erst noch "schlau" machen.
Freundliche Grüße deena3

Geändert von deena3 (04.09.2009 um 21:50 Uhr)
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  #8  
Alt 08.09.2009, 03:45
Bea 2 Bea 2 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Wieviel Chemotheapiezyklen sind nach OP sinnvoll?

Hallo Dschoordsch,
ich kann meine Erfahrung mit Deena3 teilen. 6xFEC sollte ich bekommen, habe aber nach der 4. abgebrochen, weil meine Blutwerte so schlecht wurden und ich Panik bekam, meinem Körper mehr als dem Krebs zu schaden. Was nützt es, vielleicht keinen Krebs mehr zu haben, aber dafür an den Nebenwirkungen der Therapie zu sterben. Nachdem man in der Klinik darüber eher verärgert reagierte, wechselte ich in eine onkolog.Praxis, wo man mich darüber aufklärte, dass es überhaupt keine Studien darüber gäbe, wie oft eine Chemo verabreicht werden müsse und dass dies eher willkürlich festgelegt worden wäre. Und da ich die Chemo so schlecht vertragen hatte könne man sowieso davon ausgehen, dass sie auch gut gewirkt hat. Um Herceptin adjuvant verabreicht zu bekommen, reichen ja auch schon 4 Zyklen(!) aus.Warum wohl? (Und das obwohl Stiftung Warentest herausgefunden hat, dass Herceptin auch ohne Chemo wirkt)
Allerdings muß ich auch sagen,dass ich von Anfang an der Chemo gegenüber sehr skeptisch war und auch eigentlich testen lassen wollte, welche überhaupt die Richtige wäre, aber man hat mich nicht ernst genommen und ich hatte zu der Zeit einfach keine Nerven und keine Kraft für mich einzutreten.
Alles Gute und die richtigen Entscheidungen wünsche ich Euch
Beate
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