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  #91  
Alt 11.06.2004, 21:42
Gast
 
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Standard tja, wieder einer mit so einer diagnose...

Homepage eines Betroffenen

http://mitglied.lycos.de/RudolfNuernberg/
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  #92  
Alt 03.07.2004, 08:49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard tja, wieder einer mit so einer diagnose...

hallo,
nun ist es wohl nicht mehr lang, der arzt gibt meinem vater wohl nur noch tage. aber er ist daheim, und ich bewundere meine mutter! es ist wohl auch schon das gehirn angegriffen, er weiß teilweise nicht mehr was er macht und sagt und ist sehr schwach! ich hoffe er muß nicht mehr lange leiden. und trotz daß ich gläubig bin, glaube ich nun nicht mehr an wunder...
hat jemand erfahrung, was man nun der reihe nach tun muß, wie man sich auf die umstände und das was alles mit dem ableben zu tun hat vorbereiten kann, was erledigt werden muß um das größte chaos zu vermeiden?
ich danke für eure hilfe,
holger
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  #93  
Alt 03.07.2004, 10:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Sichtweise,

Die Sichtweise,
Tod nicht als "schwarzes Loch"
und als Endpunkt eines Lebens zu sehen
sondern als Wandel

Distanz ist ein guter Berater in der Begegnung mit dem Leid eines sterbenden Menschen und der Auseinandersetzung mit dem nahen Tod. Distanz dem Leid und den Emotionen des Sterbenden und unseren eigenen gegenüber schafft Raum. In diesem wird es uns möglich, frei zu sein von Erwartungen, Hoffen und Befürchten; so kann Verstehen und wirkliche Nähe stattfinden.
Was wünschen wir uns? Was brauchen wir? Was würden wir uns von dem Menschen an unserer Seite erwarten?
Bei der Beantwortung all dieser Fragen werden wir erkennen, dass der Sterbende und wir die gleichen Wünsche und Bedürfnisse haben:

"Erwartungsfrei geliebt und angenommen zu werden."

Wir bringen so oft die Vorstellung mit, etwas tun zu müssen.
Das Leben, in dem wir stehen, aus dem heraus wir zu dem Sterbenden kommen, ist mit sehr viel Aktivität gefüllt.
Es ist wichtig dies alles hinter sich zu lassen und nur in dem Moment zu sein. Wir haben nun Zeit, ungewohnte oder neue Kommunikationswege zu gehen, der Stille, dem Schweigen und den Worten lauschen, ohne eigene Vorstellungen und Konzepte für das, was ist oder noch sein wird.

Meine Erfahrungen aus vielen Begleitungen haben gezeigt, dass die meisten Menschen Berührung als angenehm erleben. Berührungen, die natürlich erlebt werden können, und entspannen helfen, werden zu wissenden und bewussten Berührungen.
Gehalten werden, sanft die Hände über die Schulter, den Rücken, die Hand oder den Arm gleiten lassen, gestreichelt werden, das beruhigt und drückt eine eigene Art von Liebe aus. Der Körper hat seine eigene Sprache.

Bei den Begegnungen im Gespräch oder auch im gemeinsamen Schweigen kann die Berührung, wie das Halten der Hand, als eine Hilfe für Sterbende und Begleiter erfahren werden.

Wir vergessen leicht, dass der Sterbende im Begriff ist, seine ganze Welt zu verlieren, seine Familie, Freunde, Haus, Besitz, Beruf, seinen Körper, alles auf das er seine ganze Energie ausgerichtet hat und das er nun zurücklassen muss. Er lässt restlos alles zurück.

In dieser Phase wird nun vieles, was getan und entschieden wurde, überprüft.
Wir, die wir begleiten, helfen mit unserer Gegenwart, Offenheit und Ruhe im Augenblick, um bei diesem Weg des Abschiednehmens auf die daraus entstehenden Bedürfnisse eingehen zu können.

Für den Sterbenden ist es wichtig, bei den Begegnungen mit uns, das Gefühl zu haben so wie er ist, hilflos, schwach, verletzt oder emotional, angenommen zu werden. Nichts muss in diesen Momenten von dem Sterbenden und dem Sterbebegleiter geleistet werden.

"Es darf sein was ist."
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  #94  
Alt 04.07.2004, 13:47
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard tja, wieder einer mit so einer diagnose...

Lieber Holger,
es fällt mir schwer, Dir zu schreiben. Aber Du sollst wissen, daß ich an Euch denke. Es tut mir sehr leid, daß Dein Vater es nicht wird schaffen können.
Was ganz praktisch zu tun ist, wird Euch sicher Euer Hausarzt, die häusliche Krankenpflege und/oder ein Beerdigungsunternehmen sagen können.
Im übrigen sehe ich den Tod nicht als schwarzes Loch. Ich halte es eher mit Peter Ustinov, der sagte: ich sehe meinen Körper als Leihwagen, den ich eines Tages zurückgeben muß.
Irgendwann werde auch ich an der Schwelle stehen, wo es heißt, in die ewige Heimat zurückzugehen, aus der ich bei der Geburt gekommen bin.
Ich wünsche mir, daß dieser Übergang in großer Ruhe, ohne jede Hektik geschehen kann. Ich wünsche mir, daß meine Frau bei mir ist, vielleicht auch meine Kinder, wenn sie es wollen. Ich wünsche mir, daß niemand meint, etwas tun zu müssen. Ich wünsche mir, daß alle einfach geschehen lassen können, was geschieht. Und ich möchte alle segnen, die (vorerst) zurückbleiben.
Ich verliere nichts, wenn ich gehe. Der materielle Besitz und alles andere, Familie, Freunde, Beruf haben mir gedient und geholfen, der Mensch zu werden, der ich geworden bin, der ich werden wollte. Ich wünsche mir, daß ich dankbar auf alles zurückblicken kann.
Ich wünsche mir, daß mein Abschied ein Fest der Ruhe und des Friedens wird.
Und so wünsche ich es auch Deinem Vater und Euch allen.
Liebe Grüße
Rudolf
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  #95  
Alt 12.07.2004, 16:51
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard dankbar

ihr lieben,

gestern ist mein lieber paps von uns gegangen. er ist erlöst von seinen qualen, die er wahrscheinlich nicht einmal mehr selbst richtig registrieren konnte. nun, die vernunft spricht das eine: daß es gut so war; aber das herz weint sturzbäche...
er hat einfach aufgehört zu athmen. wir konnten zum glück alle bei ihm sein. nun, er hat es geschafft. 3 jahre gekämpft und doch verloren. nun heißt es gegenseitig trost spenden, vor allem mutter. vielen leuten gilt mein dank in dieser zeit, auch euch! vielleicht helfen diese 6 seiten auch anderen, ich werd mal wieder reinschauen!
alles liebe,
holger
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  #96  
Alt 07.01.2005, 20:20
Janet
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard tja, wieder einer mit so einer diagnose...

@ madeleine...

...ich mag mich irren, aber es hört sich so an, als hättest Du Dein Wissen aus http://www.wissenschaft-unzensiert.de herausgezogen. Warum gibst Du nicht die Quelle an, wenn Du ganze Textstellen in diesem Forum aufführst!?!


An Holger (mein Bruder hat denselben Namen),

ich sende Dir meine aufrichtige Anteilnahme! Ich wünsche Euch Kraft und Zuversicht, diesen Verlust zu überwinden. Vergesst nicht, er ist nicht völlig fort, sondern für immer in Eurem Herzen und in Eurer Erinnerung und das wusste / weiß er auch. Aus meinem Glauben heraus möchte ich sagen, dass ich mir sicher bin, dass es ihm gut geht, dort, wo er jetzt ist. Versucht, diesen Gedanken zu verinnerlichen und Euch für ihn zu freuen, dass das Leiden auf DIESER Erde ein Ende hat, auch wenn es sich komisch anhört. Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute!

Janet
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