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  #1  
Alt 20.09.2006, 15:32
enail enail ist offline
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Standard Eine Nachricht für Pa

Hay Pa,
da ich nicht anders mit Dir reden kann, dann halt auf diesem Wege. ich bin mir sicher das du das verstehen wirst. ich muss einfach mal alles loswerden.

das du deine Krankheit verheimlichst hast, habe ich lange Zeit nicht verstanden und war deswegen böse auf Dich. es war schrecklich erst von den Ärzten in Blankenhain zu erfahren wie es um dich steht. der Schreck saß tief und bis heute habe ich daran zu knabbern.
ich weiß das Du Dir immer sorgen um Dine und Stefan gemacht hast und nicht wolltest das sich die zwei schlecht fühlen, doch sei mal ganz ehrlich auch wenn die zwei dein ein und alles waren, ich weiß das war deine Enkeltochter Vivianne,logisch, ist ja auch die kleinste und der Kontakt zwischen uns war ja auch ziemlich lose, die anderen zwei sind die mehr ans Herz gewachsen. das ist auch kein Problem mehr für mich gewesen, bin ja schon groß.
doch leider hast du mir nie gezeigt das du mein Pa bist, wenn ich kam war schön und wenn ich nicht konnte, hast du dich auch nicht gemeldet, das hat mich traurig gemacht, denn ich hab dich immer geliebt.
das ich nie viel von der Familie, deinen Geschwistern gehalten habe, weißt du selber, sind alle immer nur hinter dem geld hergewesen war doch noch zu Lebzeiten von Oma und Opa so, brauchst nicht leugnen, das wissen doch alle. das war auch der Grund warum ich nicht mehr zu oma bin, ich konnte das falsche spiel aller einfach nicht mehr ertragen. auch nach dem Tod letztes Jahr von oma war doch wieder alles nur leeres gerede gewesen, von wegen familie und wir müssen zusammen halten, alles nur lug und trug. was solls vorbei und vergessen, ändern läßt es sich eh nicht mehr und auch wenn es für dich unverständlich klingt ich möchte mit denen allen einfach nichts mehr zu tun haben, das ist mein Selbstschutz, ich habe genug Gemeinheiten nicht nur von der Seite her hinnehmen müssen.

Du brauchst Dir auch keine sorgen um Dine machen, die wird ihren weg schon gehen, auch wenn es nicht der sein wird, denn du ihr angedacht hast. mit maik und den Kindern ist sie voll ausgelastet und maik wird schon aufpassen das dine nicht untergeht. Bei Stefan weiß ich nicht, ich denke er wird die Anfangszeit mächtige Problem bekommen, hat er doch nie gelernt auf eigenen Beinen zu stehen, aber da seit ihr wirklich selber schuld, warum ihr ihm immer alles hinterhergetragen habt und ihr alle Problem für ihn gelöst habt, das hätte nicht sein müssen. So konnte er ja nie lernen Verantwortung für sich zu übernehmen. Aber lass den Kopf nicht hängen er weiß das er sich bei mir melden kann wenn er Probleme hat, das schafft er schon.
Mit Deine Noch Frau tja was soll ich sagen, ich glaube sie hat erst gestern auf deiner Beerdigung verstanden was eigentlich wirklich los ist. irgendwie tut sie mir leid, doch auch da möchte ich keinen Kontakt mehr halten, warum auch. das ihr das mit der Trennung Scheidung nicht geklärt habt, ist eure Sache, wenn ich auch nicht verstehen kann warum du ihr immer wieder entgegen gekommen bist. du konntest sie nicht halten und das hast du nicht verstanden, es hat dich seelisch fertig gemacht und du hast dich einfach aufgegeben.
über viele Dinge habe ich mit dir nicht gesprochen du siehst aber, es hat mich immer betroffen gemacht und ich hätte dir zu gerne geholfen aber du wolltest es nicht.
Dein tod, dein todeskampf war schrecklich Pa, ich wünschte ich hätte dir helfen können. die letzten Stunden die ich bei Dir war, bringen kummer über mich, hätten wir doch nur mehr Zeit für uns gehabt, doch die waren uns nciht vergönnt. vieles was du während der letzten Tage und stunden gesagt und getan hast sind nicht so gemeint gewesen, ich weiß es du brauchst es mir nicht zu sagen.
meine Mam hat auch geweint wir telefonieren jeden tag miteinander, auch wenn ihr schon seit so vielen Jahren getrennt gewesen seit, sie hat dich immer geliebt, es gab andere gründe für eure Trennung aber das weißt du ja selber.
deine Beerdigung gestern war für alle noch mal ein Zusammentreffen auch wenn es wieder unfrieden gab, wie immer, aber es haben alle an dich gedacht und wollten dir dies mit ihrer Anwesenheit beweisen. nun ruhst du fast neben deinen eltern und wie ich hoffe hast du deinen seelenfrieden und deine ruhe gefunden. Dein Leid hat ein Ende wie ich hoffe, doch meins wird noch währen.
ich weiß nicht ob du verstehen kannst wie schwer es für mich ist, es ist nicht nur das du gehen musstest, sondern auch die ganzen jahre vorher. nie ist dir bewußt gewesen wie sehr du mich hast hängen lassen, wie sehr ich dich nach dem tod von Maik gebraucht habe, doch du warst nie für mich da. Dine und Stefan ja da hast du auch immer nur geschimpft, doch es waren deine kinder, ich NICHT?
Du sagtest mal zu mir ich hätte ein unnahbares wesen, hätte eine mauer um mich herum gebaut, warum ist es denn so gekommen. Mein Mann nimmt sich das Leben, ich bin allein mit den Kindern, muss für die schulden die Maik gemacht hat,von denen ich nicht einmal was wusste aufkommen und bin auch noch die einzige in der Familie die arbeiten geht, kann ein mensch da nicht hart werden, bemerkungen von Dine oder Karin haben mich nur noch verletzlicher gemacht, sollte ich denn alles schlucken, du stehst daneben und tust so als wenn du von nichts wüßtest und ich wo bleibe ich? deine Frau geht fremd und nachdem du sagtest du willst dich trennen und ich dir meine hilfe anbiete bei wohnungssuche und und und, was war denn da? ihr vertragt euch wieder und ich bin die böse, 6 lange monate hast du kein wort mit mir gesprochen warum? ich weiß es bis heute nicht.
all diese dinge sind nicht vergessen sie haben die ganzen Jahre in mir geschlummert und ich wollte nicht wieder streit mit dir, deshalb habe ich nie mit dir darüber gesprochen.

weißt du Pa ich habe dich immer lieb gehabt, wollte Dir eine gute Tochter sein, dir nicht zur Last fallen, dich nicht verärgern, das haben andere zur genüge getan.
auch deshalb habe ich dir angeboten das du zu mir nach hause kommen kannst, auch wenn viele gesagt haben tu es nicht, das schaffst du nie und verkraften tust du es auch nicht, auch wenn ich angst hatte das es die Beziehung zu rony darunter gelitten hätte, ich wollte es. auch deshalb habe ich gesagt ich bin die woche bei dir, natürlich hatte ich angst, wußte nicht was auf mich zukommt, doch du bist mein Pa. - ich hätte dich nicht hängen lassen können und dein wunsch war es nach hause zu kommen und nicht ins Hospiz gehen zu müssen.

ich hoffe einfach das du mich ein wenig verstehst und auch wenn du mir jetzt nicht mehr sagen kannst das es dir Leid tut und du mich genauso lieb hast, ich musste dir das einfach sagen.

ich werde immer an dich denken du bleibst in meinem Herzen auf immer und ewig.
Deine Liane
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Manchmal vermag uns ein durch den Asphalt brechender Löwenzahn die tägliche Frage nach dem Sinn des Lebens eindrücklicher und überzeugender zu beantworten, als eine ganze Bibliothek philosophischer Schriften.
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  #2  
Alt 21.09.2006, 12:57
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

Na Pa,

du machst es mir ganz schön schwer.
wie du ja weißt bin ich das wochenende mal wieder unterwegs, na sicher dienstlich. ich weiß was jetzt kommt, du hälst mir wieder einen Vortrag das ich nicht so viel arbeiten soll oder du brummelst wieder vor dich hin.
Doch ich muss dir sagen das ich ganz froh bin ein paar Tage fort zu sein, gestern war wieder das große schwarze Loch nur einen katzensprung von mir entfernt, manchmal möchte ich einfach hineinspringen und es ist alles vorbei.

die nächte werden wieder immer schlimmer, jetzt ist nicht nur der Tod von Maik der ständig in mir hämmert, jetzt bist Du auch noch dazugekommen und genau wie vor sieben Jahren finde ich keine Ruhe.
Alles dreht sich, ich möchte so vieles tun und schaffe auch nicht mal die ansätze von dem was sonst mit leichtigkeit funktionierte.
darfst mich wieder auslachen, habe es wieder mal geschaft meinen Schlüssel im tiefkühlschrank abzulegen und warum weil ich überlegt habe wie das Rezept von Schweinchen war. Stundenlang haben wir meine Schlüssel gesucht und wenn michi nicht hätte ein Eis essen wollen, wäre er wohl erst beim nächsten mal Abtauen zu Tage getreten. Ja lach nur, das hätte dir nie passieren können ich weiß.

Weißt Du Pa, ich bin zur Zeit völlig ausgebrannt und leer, eigentlich wollte ich mich die Woche noch um deinen Stein kümmern, aber ich schaffe es nicht. es tut mir so leid.
auch die letzte nacht habe ich wie schon seit Tagen davor kein Auge zugetan, alls alle schliefen bin ich wieder raus und habe mir wie jede nacht die alten Fotos, du weißt schon, meine Babybilder angeschaut, es sind doch die einzigen die ich von dir habe. ach mensch, könnte man doch die zeit zurück drehen, könnte man doch alles noch mal anders machen, könnte man tauschen, ich geb dir einige von meinen lebensjahren und du bleibst noch bei uns, wenn doch nur alles so schön wäre wie im märchen, da kommt der prinz küßt die prinzessin und sie wacht aus ihrem hundertjährigen Schlaf auf.
warum kann das leben kein märchen sein, warum nur nicht???

Stefan oder Dine haben sich noch nicht gemeldet, ob sie es überhaupt tun werden? vielleicht ist es besser so, wenn sich unsere Wege hier trennen, ich weiß es nicht.
aber es sind ja auch erst zwei tage vorbei, ich warte weiter. ich hab dir ja versprochen auf die zwei ein Auge zu haben, auch wenn ich davon nicht begeistert bin.

habe heute mal so nachgedacht, wie schön das gefühl ist von dir einfach mal in den arm genommen zu werden, schade das ich mich daran nicht erinnern kann, wird wohl zu lange her sein. ich vermisse es, obwohl ich es nicht kenne. wenn ich an Dich denke, sehe ich immer das gleiche bild, du auf deinem stammplatz blick zum fenster und lauschst den gesprächen der anderen, man weiß nicht ob du zuhörst oder einfach mit deinen Gedanken auf Reisen gehst.
es ist schon merkwürdig, von dem Tag an wo Du Deine Ruhe gefunden hast bis zum letzten Abschied am Dienstag habe ich nicht weinen können, ich wünschte es mir so sehr, die warmen, feuchten Tränen zu spüren, das Gefühl im Elend zu ertrinken und nichts passierte. jetzt wo andere zur Ruhe kommen und versuchen ihr leben weitergehen zu lassen, schaffe ich es nicht mehr. jetzt beginnt das wonach ich mich die letzten Tage gesehnt hatte, jeder Gedanke, jede Situation, reichen aus und ich versinke in einer Tränenflut, unstillbar und für die ewigkeit bestimmt. jeder einzelne Lufthauch der an mir vorbeizieht, das Vogelzwitschern vor Beginn der Nacht, das Rauschen der Blätter lassen meine Sehnsucht höher schlagen, ich denke das bist Du, willst mir ein Zeichen geben, stehst du doch neben mir und ich kann dich einfach nur nicht sehen, du sprichst mit mir und ich kann es nicht hören, du berühst mich und ich kann es nicht spüren??? ich vermisse Dich, auch wenn alles so war.
die letzten Warmen Tage sind über uns gekommen, doch ich kann die Wärme der Sonnestrahlen einfach nicht spüren, meine Hände sind eisig, kälte durchströmmt meinen körper und ich kann ihn nicht wärmen.

Pa ich möchte dir auch wenn es dich nervt einfach sagen, ich hab Dich lieb.

Deine dich immer liebende tochter Liane
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  #3  
Alt 21.09.2006, 18:58
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ela68 ela68 ist offline
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Liebe Liane,

es tut mir leid,was du alles verarbeiten mußt

ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.


Alles Liebe
Ela
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  #4  
Alt 22.09.2006, 16:02
bine_j bine_j ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

hallo liane,
jetzt drück ich dich mal ganz doll
tut mir leid, das du soviel durchmachen mußt
alles liebe
sabine
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  #5  
Alt 25.09.2006, 17:23
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

hey Pa,

bin wieder im Lande. War ein anstrengendes Wochenende.
Hatte wieder keine Zeit an Dich zu denken oder...
tut mir schrecklich leid, selbst jetzt wo Du nicht mehr bei uns bist, habe ich Gewissensbisse. habe es nicht mal geschafft dich auf den Friedhof zu besuchen, wahrscheinlich habe ich auch Angst davor. Du weißt ja selbst bei Maik ging es mir so, jeder Gang zu seinem Grab jeder Besuch dorthin, habe mich soviel Überwindun gekostet, jedesmal musste ich mich mit der Tatsache das es ihn nicht mehr gibt erneut auseinandersetzen. Jedesmal kam danach die selben Fragen wieder in mir hoch, Fragen die mir niemand beantworten kann, auf die ich niemals Antwort erhalten werde, WARUM?!
kommt jetzt alles wieder, wiederholt sich alles noch einmal, es stehen die gleichen Fragen erneut im Raum, ebenso unbeantwortet, ebenso ohne jemals geklärt werden zu können.
Deine Kinder haben sich bis heute auch nicht wieder gemeldet, es scheint so als wenn auch sie den Kontakt abbrechen oder mich meiden.

es bleibt mir wenig Zeit an Dich zu denken und doch wenn ich nachts schlafen sollte, sehe ich Dich immer vor mir, versuche die Bilder zu sortieren, mir nur die schönen Erinnerungen in Gedanken zu rufen und doch bleibt ein bitterer Nachgeschmack deine letzten Stunden ich werde sie nie vergessen können, werde immer ein Stück Schuld, Verzweiflung in mir tragen.
Ach wenn wir doch die letzten Wochen hätten miteinander reden können, wenn Du mir doch einfach mal zugehört hättest, wenn Du einfach mal für mich und meine sorgen da gewesen wärst, vielleicht wäre alles anders. ich glaube das ist nur ein Traum, das war nicht deine Art, und doch hätte ich es mir so sehr gewünscht.
ich möchte einfach mal wirklich die Zeit finden über alles nachzudenken, endlich mal trauern zu können, einfach mal ich sein und nicht immer die starke loyale, zuversichtliche, problemlösende Person die ich sein muss. Einfach mal Mensch sein, zu weinen, sich vergraben, einfach mal dem Gefühl hingeben zu können. ob ich jemals dazu komme.
ich weiß Pa, du lachst mich jetzt wieder aus und denkst ich meine das nicht so, aber kennst du mich wirklich? hast Du jemals gefragt wie ich es schaffe beruflich wie privat für alle da zu sein, für jeden ständig erreichbar. selbst meine Mutter kommt mit ihren Problemen zu mir und nennt mich liebevoll "mein kleiner seelischer Mülleimer" ich kann nicht anders. ich finde es schön für Menschen da zu sein, ihnen zu helfen, ihnen mut zuzusprechen, mit ihnen gemeinsam Probleme zu lösen, es gibt nichts schöneres als den Dank, der nicht mals ausgesp*****n werden muss, auch deshalb macht mir meine Arbeit so viel spaß und doch habe und kann ich mich selber bei keinem einfach so öffnen, meine sorgen und ängste, meine probleme kann ich nur alleine lösen.
wenn ich rony und die kinder nicht hätte, dir mir das Gefühl von Geborgenheit und Liebe geben, würde ich kaputt gehen, sie sind mein Ausgleich, mein ein und alles.

Pa, ich habe Dich so unendlich lieb, ich brauche Dich wie die Luft zum atmen, wie die Pflanzen das Wasser, wie die Bienen die Blüten, einfach Leben. alles vorbei, alles vergangenheit.....
jetzt ist es wieder soweit die Tränen laufen und es ist schön, ich lebe noch ich habe Gefühle wie jeder andere auch. die Wärme die Feuchtigkeit lassen mich spüren das ich doch ein Mensch bin, ich vermisse dich einfach...
wenn es wirklich ein Leben nach dem Tod geben sollte, oder das wir wiedergeboren werden oder irgendetwas nach dem tod, dann wünschte ich das wir irgendwann einmal wieder zusammen sein können, bitte halte mir eine Platz egal was, egal wo frei.
Du der Baum, ich die die Blätter. Du die Sonne ich die Wärme´. Du das Meer ich die Wellen. einfach beieinander sein, einfach wieder vereint. wäre das schön.
Am Wochenende auf dem Weg ins Hotel kam der Wind auf, er blies mir von hinten ins Haar, wie ein Beben ging es durch mich, es war nicht der wind, es war als wenn Du mich gestreichelt hättest. einen kurzen Augenblick hielt ich inne und in Gedanken sprach ich "Bist Du hier irgendwo, willst du mir ein Zeichen geben?"
bitte mach es mir nicht so schwer, ich möchte dich loslassen, das alles verstehen können, doch wie soll das denn gehen. Deine Augen verfolgen mich ständig, diese Hoffnungslosigkeit dieser fragende Blick überall und ständig verfolgt es mich und ich habe wie jeden Tag Angst vor der nacht, dem Schlaf die Träume die folgen.
Loslassen, Vergessen, damit Leben lernen, das Wissen das es Dir jetzt besser geht. alles Dinge die ich weiß, die ich selber mir immer wieder sage, doch kann man das wirklich, bleibt nicht immer das Zweifeln, gegen das VErgessen ankämpfen?
Wieviel Trauer kann ein Mensch ertragen wieviel Vorwürfe kann man sich machen, wieviele Gedanken wieviel Hoffnung wieviel Emotionen sind überhaupt möglich, frißt einen das nicht alles auf, muss die Trauer wirklich irgendwann einmal aufhören? ich weiß es nicht und vielleicht möchte ich es auch nicht wissen, vielleicht kann ich besser damit leben alles zu verdrängen, die Tatsachen einfach hinnehmen nicht die Vergangenheit zurück sehnen, vielleicht wird so alles ein stückchen einfacher, ich weiß es einfach nicht.

das Thema Tod wird einfach totgeschwiegen, es gehört sich nicht darüber zu reden, wir Menschen sind schon eigenartig.
Nach einiger zeit hat man nicht mehr das Recht zu trauern, jedenfalls wird es nach gewisser zeit nicht mehr akzeptiert, warum nur, gibt es dafür wirklich eine Frist.
Meine Gedanken schweifen ab, lassen es nicht zu, das ich längere zeit darüber nachdenke, über dich über meinen Pa.
Traurikeit und Kummer sind Emotionen um die ich andere beneide, mein Kopf läßt es nicht zu, lenkt mich ab, zeigt mir andere Aufgben, Dinge die erledigt werden müssen, die schönen Seiten dieses, meines Lebens, doch ich möchte es nicht, jetzt nicht, so nicht. An Dich denken, an alles was mit dir zu tun hat, auch an das Leid, die Schmerzen, spüren. Der Geruch so schrecklich wie er war und auch noch ist, ich schmecke ihn immer wieder und ich bin froh darüber auch wenn es mir unangenehm ist und ich eigentlich vergessen will.
Zwei Seelen tummeln sich in meine Brust, zwei verschiedene Personen die nicht unterschiedlicher sein könnten, es zerreißt mich fast, was soll ich tun. gebe ich der einen nach oder der anderen, was ist richtig was ist falsch, gibt es überhaupt ein richtig oder falsch
Mut, Zuversicht, Kraft für ein Leben ohne Dich, das ich lebe spüre ich jeden Tag die Schmerzen und der Kummer sind immer bei mir, doch ein Leben ohne dich ohne Deine eigenarten es wird mir immer etwas fehlen und ich habe Angst vor dem Vergessen, den dan weiß ich nicht mehr was mir fehlen wird.
Vergessen, was für ein Wort, gewaltig wie der eisberg der die Titanic zum Sinken brachte, ich werde Dich niemals vergessen, das kann ich Dir versprechen.
ich kann jetzt nicht mehr, tut mir leid.
Hab Dich lieb Pa bis bald wieder.

Liane
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  #6  
Alt 10.10.2006, 16:46
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

ach Pa,

es wird mal wieder Zeit.
heute vor vier wochen, war der Tag, der wo alles endete, alles neu alles anders, alles nicht mehr so wie es mal war.
Auf der einen Seite bin ich froh, das Du nicht länger leiden musstest, es war so unsagbar schrecklich dir nicht helfen zu können. Aber wieso, ich verstehe es nicht, ich werde es wohl nie begreifen.
das Leben ist so grausam. All die Monate vorher, der Kummer den Du hattest, das was Sie Dir angetan hatte, mit allen mussest Du allein klar kommen, ich möchte schrein, wir waren doch da, alles hast du in dich reingefressen nichts hattest du uns gesagt, kein Wort, keine Silbe verloren, warum?
Die Bilder geistern in meinem Kopf ich seh Dich immer noch im Krankenhaus, die täglichen Ausflüge im Rollstuhl Dein Lachen, die Hoffnung in deinen Augen, die Worte alles wird gut, es geht aufwärts. warum hast du gelogen?
nichts ist geworden, nichts ist besser, nichts...
Ich weiß das Du mich gesehen hast, die letzten Tage vor dem Tor, wenige Meter von deinem Grab. Sag mir warum kann ich nicht davor stehen und so mit Dir reden, warum habe ich Angst den Friedhof zu betreten. Allein das Wort, Friedhof, es treibt mir Schauer über den Rücken, läßt mich erstarren, keinen Schritt kann ich weiter tun und dann ergreife ich die Flucht fahre nach hause und der Trott geht weiter.
ich möchte dich noch einmal in den Arm nehmen, Dir sagen wie lieb ich Dich habe, mit Dir lachen, schimpfen, dich halten. einfach bei Dir sein.
ich habe Angst vor der dunkelheit, jeden Abend, jede Nacht, zweifel warum du, warum jetzt, warum so. Ausgerechnet so.
Tränen kommen, tränen gehen, das leben geht weiter warum?
die Blumen auf Deinen Grab welken, ich möchte nicht das die Erinnerung an Dich ebenso verblaßt. ich möchte nicht das die Erde sich einfach weiterdreht, alles einfach weiter geht es soll wenigstens für einen Moment alles stehen bleiben, ich möchte innehalten, möchte den Gedanken an Dich die Momente festhalten doch sie verschwinden in der Dunkelheit, sie kommen wenn ich es nicht kann, wie ein Feuer die Flammen lodern auf und versinken in einem haufen von Asche, hilf mir das es nicht so weit kommt, bitte.
mit meiner Taktik alles zu verdrängen komme ich weit, kann mich selber damit beeinflussen, doch warum tu ich das, Es fällt mir so schwer zu begreifen das ich all die Dinge die ich möchte mit Dir nicht mehr kann, wo bitte bist Du. immer wieder muss ich mich selber sagen, das Du jetzt da bist, wo es Dir besser geht, keine Schmerzen, kein Leid, kein kummer, und doch erwische ich mich immer wieder dabei, das ich mir einrede Du bist zu hause, einfach da, ich könnte Dich jederzeit besuchen, jederzeit bei Dir sein, nur so ist es ja gar nicht. du bist Deinen letzten Weg gegangen, allein. auch wenn ich da war, du bist allein gegangen, ich war nicht darauf vorbereitet, auch wenn ich es hätte sein müssen.
Ich hab dich lieb!
wenn es etwas nach dem Tod gibt, muss es so wunderschön dort sein, wie man es sich nicht vorstellen kann. Kein Schmerz, keine Verzweiflung, nur schön, einfach zum träumen. der ewige Sommer, Schmetterlinge, Vögel, Blumen, Pflanzen von solcher Schönheit und nie ein welkes Blatt, das Summen der Bienen, das Singen der Vögel, das leise rascheln der Blätter wenn der Wind mit ihen spielt. die wärme der Sonne, das plätschern des Wassers welches zwischen den Steinen sich seinen Weg sucht. es sind nicht die Engel die bei Dir sind, es sind Elfen und Feen, zarte Geschöpfe von unvorstellbarer Zartheit, zerbrechlich wie dünnes Glas. Ich wünscht ich könnt daran glauben. Meine Phantasie wird immer von Deinen letzten Stunden geleitet, es zerbricht an dem Elend was Du ertragen mussest. ach könnt ich doch zaubern, geliebte Menschen zurückholen ein neues Leben beginnen.

Pa ich liebe Dich und werde es immer tun, schmerzlich ist Dein Verlust, das wie und warum kann mir keiner sagen, das wieso ist diese schreckliche Krankheit und die Angst es könnte auch uns so ergehen.
Deine Liane
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  #7  
Alt 02.11.2006, 15:35
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

Hey Pa,
habe das unsagbar starke Verlangen Dich einfach mal in den Arm zu nehmen. ich kann einfach nicht, immer noch nicht verstehen, das Du nicht mehr da bist.
Ich steh vor Deinem Grab und kann es nicht begreifen, mehr soll nicht mehr von Dir da sein, einfach weg, nie wieder....die Dunkelheit greift um sich, alles erscheint noch trostloser, ich stehe hier und versuche die Tage in Gedanken zu greifen, die Zeit als noch alles in Ordnung war, es fällt mir immer schwerer, ich kann nicht mehr.
Nein, das kann nicht sein. ich gebe es nicht so gerne zu aber zu fehlst mir. in mir sträubt sich alles, doch ich muss es endlich einsehen, das Du nie, wirklich nie wieder kommst, warum? ein kleines Licht in der Dunkelheit, es durchströmt mich heiß und kalt, war es ein Zeichen von Dir, kann es sowas geben?
Überall nur Ärger und die keiner hat Zeit an Dich, wirklich an Dich zu denken. Hilflosigkeit, Wut macht sich breit, haben sie alle dich etwa schon vergessen?
mir geht es gut, wie immer halt. Ich habe keine Sorgen, nur Dich vermisse ich so schmerzlich, auch wenn ich es nie gedacht hätte, wieder nur warum?

ich möchte Dir soviel erzählen, so vieles einfach loswerden, doch was macht das für einen Sinn,
ich habe panische Angst werde ich Dich jemals vergessen, einfach so weiterleben, es hinnehmen nichts ändern können, schon bei Maik konnte ich nicht trauern, konnte mich diesem hilflosen Gefühl dieser Angst diesen Zweiflen, dieser Wut, einfach nicht hingeben. Es droht wieder das gleiche und eigentlich will ich es nicht. Mein Verstand sagt mir zwar, das es so besser wäre aber mein Herz, mein Gefühl rebelliert dagegen an. Zwei Seelen wohnen in meiner Brust, zweigeteilt, zerrissen fühl ich mich und wirklich niemand kann mir bei meinem, diesen Kampf helfen.
Ach Pa, ich liebe Dich so unendlich.
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  #8  
Alt 08.02.2007, 15:39
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

Hey Pa,

alles ist anders, nicht fremd, nicht erklärbar, trotzdem schon lange nicht mehr so wie es mal war. Gestern wäre Dein Geburtstag gewesen und ich war nicht bei Dir. Dieser obligatorische Besuch, blieb aus. Das Elend verblaßt so langsam, aber die Erinnerung an Deine Qualen und das Leid nicht. langsam kehr Alltag ein ich nehme es einfach so hin, wie immer, stark sein, damit umgehen, wie es von mir erwartet wird. In meinen Gedanken bist Du nicht allein auch Maik schließe ich mit ein, auch dieses werde ich wohl nie verstehen und begreifen können und auch wenn anders, ist es der gleiche schmerzhafte Verlust.

ich sitze hier und grübele, ja ich weiß ich kann nichts an all dem ändern, kann die Zeit nicht zurück drehen, die Situation ist wie sie ist und doch möchte ich was bewegen nur wie....?
es sind Dinge passiert die ich nicht verstehe und doch geahnt habe. Mit Deinem Tod ist die Familie verbrochen. Deine Kinder, Stefan keine Ahnung was er macht, kontakt unterbrochen. ich könnte wenn ich wollte, doch es ist das bei ihm eingetreten was Du nie wolltest er ist abgesunken und lebt sein Leben, wenn man es so nennen will. Deine Tochter Nadine, sie steht auf eigenen Füßen aber das war auch vorher so, doch so wirklich kommt sie nicht klar wie immer, verkorkste Ansichten, keine Lust zum Arbeiten... wie gehabt, also auch da Kontakt wieder aufnehmen? ich weiß nicht, sie tut es doch auch nicht.
über Deine "Frau" brauchen wir gar nicht erst reden, alles wie gehabt. entschuldige den Ausdruck es wird weiter herumgehu.. schreibe es lieber nicht aus. Bekommt nichts in den Griff und steht vor dem Abgrund des Asozialen, da möchte ich ganz bestimmt nichts mit ihr zu tun haben. mittlerweise geht es auch anderen so, war ja nicht anders zu erwarten.
und ich.. mach Dir da mal keine Sorgen, wie Dein Bruder schon sagte um mich braucht man sich keine Gedanken machen, alles supi und glücklich!? naj halt ohne dich, du bist halt nicht.. leider.
Auch bei Deinen Geschwistern ist Stille eingekehrt, keiner meldet sich, keiner läßt auch nur irgendwie trotz aller Versprechungen von sich hören, aber was habe ich erwartet...
eigentlich hätte ich es wissen müssen, alles schläft ein, versprechungen werden gemacht um sich nicht daran zu halten, habe es doch schon vorher gewußt, wie bei Maik. Man ist allein auf dieser Welt und es wird sich bei der Trauer auch nie ändern.
oft denke ich an ein Leben nach dem Tod und wenn es so ist, wo und was du jetzt bist und machst. aber warum nicht, warum sollte alles auf dieser Welt einmalig sein, warum nicht wiederholen anders neu beginnen. Die Natur zeigt es uns doch blühen nicht jedes Jahr erneut die tulpen im Frühjar, die Schneeglöckchen die Bäume die jedes Jahr erneut die Früchte tragen? Wer weiß, sollte es so sein, wünsche ich Dir das Leben und das Glück auf Erden was Dir vorher nie beschieden war. mit meinem Ganzen Herzen hoffe ich auf Dich und diese Wünsche, nur für Dich.

Prima, jetzt habe ich wieder angefangen zu weinen, heiße Tränen rinnen über meine Gesicht und obwohl ich das nicht will, das gefühl es tut einfach gut, warm und beruhigend. ich liebe dich.

meine schmerzen erinnern mich täglich an Dich, Tage an denen ich es kaum aushalte erinnern mich an Dein Leid und ich spüre so ich lebe noch. der Vergleich ist nicht das selbe, doch so fühle ich wie es Dir gegangen ist, greifbar, am eignen Leib und ich verstehe so maches was ich vorher einfach nur akzeptiert habe.
wir waren nie wie Vater und Tochter, du mochtest dies nicht, denn es gab ja deine Familie und du hast es nie zugelassen. Doch für mich gab es keinen anderen Vater und ich fügte mich und lernte damit umzugehen auch wenn es mir sehr weh tat. Nie habe ich von Dir gehört das Du mich liebst, Deine Umarmungen waren Pflicht weil ich es einfach tat. es hat geprägt und auch dies kann ich nie vergessen, doch du warst und wirst auch immer mein Pa bleiben.

hier in diesem Forum habe ich die Gelegenheit mal nicht die starke zu sein, meinen wahren Gefühlen einfach freien Lauf zu lassen, die Sehnsucht nach dem was ich nicht hatte, einen Vater, heraus zu schreien, schreiben, es hilft und ich bin froh hier zu sein.
In Liebe
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  #9  
Alt 23.02.2007, 16:06
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Hey Pa,

siehst Du, das Leben verrinnt wie in der Sanduhr. Man kann nur hilflos zusehen und nichts daran ändern.

am Montag ist auch Wolfgang seiner Krankheit erlegen, er ist wie Du erlöst und muss nicht mehr leiden. alles beginnt von vorn. eigentlich war ich schon ein wenig zur Ruhe gekommen, jetzt stehe ich wieder vor einem Berg von Trümmern und die "Aufräumarbeiten" beginnen von vorn.

wenn du dort oben ihn siehst, grüß ihn von mir, denn die Gelegenheit hatte ich leider nicht mehr, mich von ihm zu verabschieden. Vielleicht ganz gut so, ich weiß es nicht.

alles dreht sich und ich stehe wieder vor dem was ich so krampfhaft versuchte zu bewältigen, alles von vorn, alles noch einmal. ich habe keine Kraft mehr, über das warum nachzudenken, ich kann und will auch nicht weinen oder verzweifeln, nichts einfach nur Leere, Stille, ein undendlich tiefes schwarzes Loch ein Nichts. es wartet auf mich, will mich verschlingen, ich wehre mich und doch fühle ich immer tiefer darin zu versinken. Kein Ende in Sicht kein Ausweg.
Seit Stunden könnte nein müsste ich schon woanders sein. Termine warten, aber ich fühle mich wie angeschweist, kann mich einfach nicht von den Punkten an der Wand trennen, meine Gedanken kreisen nur noch um den Tod, wann wird er bei mir angekommen sein, wann wird es mich wieder treffen und wer wird der nächste sein.

Mutti hat es noch gar nicht so bewußt wahrgenommen, oder sie ist noch wie ich es war der Selbstschutz das sie die Zeichen verdrängt, oder spielt sie doch nur? nein ich glaube nicht, jeden Tag telefonieren wir stundenlang wir lachen obwohl mir zum heulen ist, wir reden obwohl wir gar nicht wissen worüber, einfach so.

alles beginnt von vorne. der Krebs frißt sich durch die Familie wie die Made den Apfel.

Deine Geschwister, es ist passiert, nun redet keiner mehr mit den anderen, nur noch Haß und Wut, das liebe Geld...
Ihre Schwestern, es beginnt alles noch einmal nur schneller, alles wie bei Dir, der Streit, der Kampf. der Mensch den man verloren bleibt auf der Strecke, wer denkt an die die gehen mussten? Wer vermisst sie? Wer gedenkt Ihrer?

ich liebe Dich Pa und Wolfgang ich denke an Dich auch wenn es keiner mehr tut, das verspreche ich hiermit!
Am 07.03. ist die Beisetzung und ich bin da, alles schon geklärt ich habe Urlaub genommen und auch wenn es Deine eine Schwester nicht will ich komme.

ich muss jetzt aufhören, ich kann nicht mehr und je mehr ich schreibe umso schlimmer wird es. die punkte an der Wand leuchten, als wenn sie mich rufen, ich will nicht.

bis bald
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Manchmal vermag uns ein durch den Asphalt brechender Löwenzahn die tägliche Frage nach dem Sinn des Lebens eindrücklicher und überzeugender zu beantworten, als eine ganze Bibliothek philosophischer Schriften.
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  #10  
Alt 06.03.2007, 11:34
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

hallo Du da oben, oder wo immer Du sein magst.
wieder einmal sitze ich hier und denke nach wie so oft und in der letzten Zeit noch öfter. der Tod von Wolfgang hat wieder Messerstiche in meiner Seele hinterlassen. ich weiß das es für jeden von uns einmal zeit wird zu gehen, aber warum, und warum so.
Immer wieder Leid um einen immer wieder Tränen immer wieder Schmerzen immer wieder warum nur.
Der Tod kommt wie ein Gespenst in der Nacht zieht sich zu wie ein Spinnennetz, ich bekomme keine Luft, alles dreht sich, schweißgebadet wach ich auf, es war nur ein Traum. war es das oder sind es Vorzeichen, Ahnungen Omen oder doch nur schlechte Träume? Wer geht als nächstes wenn trifft es diesmal, sind alle Menschen um mich herum in Gefahr, ziehe ich das Böse an, bin ich verantwortlich?
Nein, ich dreh nicht durch, noch nicht.
die letzten Monate haben mir viel zu denken gegeben, haben mich verunsichert, fragen kommen auf, immer wieder fragen kreisen in meinem Kopf und ich kann sie nicht verdrängen, wie Bienen um den Honigtopf summen sie ständig in meinem Kopf ich möchte sie einfach loswerden, es abschütteln, vergessen, warum ?
alles geht zum Alltag über, genug der Zeit der Trauer, genug des Grübelns, genug des warums, nein nicht weil ich es nicht will sondern weil es nicht geht.

zwei gesichter, zwei Seelen, zwei verschiedenen Personen haben sich in mir eingenistet. das bin nicht ich, so war ich nie, so wollte ich nie sein und doch entspricht es meinem jetzigen Zustand, warum?
ich steh vor Dir und ich seh dich doch nicht, ich fühle das du da bist, kann dich aber nicht spüren, nicht sehen, aber ich fühle es ist anders. bist du da, kannst Du mich hören, gib mir ein zeichen.
oder lieber nicht
laß es wie es ist, ich will nicht mehr, nicht mehr hoffen, nicht mehr leiden, nicht mehr zwischen den Gefühlen schwanken.
was ist richtig was ist falsch, wie soll es nur weitergehen. ich verliere den Boden unter den Füßen und niemand ist da, wer hört zu, wer versteht mich denn? Warum?

Haß, Neid, Gier, Falschheit all das ist geblieben, nichts von der Wärme, dem Verständnis, der Liebe ist geblieben. warum?
Familie, das Wort hatte früher eine andere Bedeutung, Mitteinder, füreinander, zusammen. heute Distanz, Vorsicht, Abstand, warum?
meine kleine Welt hat sich verändert, keiner merkt es ist auch gut so, alles ist anders geworden, ich fühl mich manchmal wie in einem Alptraum aus dem ich nicht aufwachen kann, der Abgrund ist direkt vor mir, er wird immer größer, dunkler einfach mächtiger, noch ein kleiner Schritt und es ist vorbei, warum?

vielleicht bin ich egoistisch, weil ich einfach wieder am Leben teilhaben möchte, weil ich einfach wieder mal lachen will und glückliche sein, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, ich möchte zurück in MEIN LEBEN, hilf mir doch, warum darf ich nicht. wofür werde ich bestraft warum muss ich leiden, was habe ich getan????

der morgige Tag, ich mag nicht daran denken. warum tu ich mir das an, warum gehe ich wieder zum Tod zum ewigen Abschied, zum Ende eines Lebens. ich weiß genau was in den nächsen Stunden passieren wird, keine Ruhe die Nacht keinen Schlaf, Ängste und Schauer die ich nicht los werde. Morgen Mittag ist alles vorbei, ich glaub es nicht! alles beginnt von neuen, alles fängt wieder von vorne an. Halt mich bitte ganz fest und gib mir die Kraft das auch noch durchzustehen. bitte!

wenn ich glauben könnte, das dies alles einen Sinn hat, wie zum Beispiel wenn ein Mensch geht kommt dafür ein neues Leben, oder es gibt ein Leben nach dem Tod, oder man wird wiedergeboren wenn ich nur an eines davon glauben könnte, vielleicht würde dann der Tod sein eisiges grausames Gesicht verlieren, würde die Kälte und die Steife aus den Gliedern weichen, würde die sonne mich wieder wärmen und das Lachen der Kinder was ansteckendes haben. wenn ich doch nur glauben könnte.....

in den Nächten fühl ich all das Leid auf der ganzen Welt in mir, die ganze Einsamkeit, die Kälte, die Verzweiflung von zich Millionen alles bei mir abgeladen. Kein Tag vergeht wo man nicht damit konfrontiert wird, wo man einfach mal "vergessen" kann, einfach wieder leben, was für ein Traum.
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  #11  
Alt 12.03.2007, 15:25
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

meine lieben, Pa und nun auch wolfgang

ich möchte mich heute bei euch beiden melden, wenn auch nur kurz, aber einfach mal mit euch reden, einfach mal wieder alles loswerden.

am Mittwoch war Deine Beisetzung sicher hast du von da oben, wo immer das sein mag auf uns geschaut, beobachtet, ich weiß es ganz einfach.
der Tag war schrecklich und ich sowie meine Ma wissen das wir nun ohne angehörige sind. sicher sind von euch beiden die Geschwister noch da, aber nicht mehr für uns. zu sehen wie eine Familie zerfällt, sich einfach Blutsverwandte absondern, ich verstehe es nicht, begreifen werde ich es nie, nur eins das ist ganz gewiß es war ein Abschied für immer, nicht nur von Dir Wolfgang .
kurz hintereinander die komplette Familie verloren, jegliches Gefühl von Zusamengehörigkeit, Verbundenheit gerade jetzt in der Trauerzeit, sowas scheint es in meiner Familie egal ob väterlich oder mütterlich nicht zu geben. verstehen werde ich es nie, eins ist mir aber jetzt völlig klar. egal wie stark alle zusammengehalten habe, egal wieviel sie aufeinander gebaut haben, wie zugehörig man sich vor all dem fühlte, mit dem Tod ist alles vorbei.

wenn es einen lieben Gott gäbe, würde er dies zulassen? würde er die trauernden Menschen, die sich umeinander sorgen wirklich so allein im Regen stehn lassen? Ihr zwei habt es jeder für sich jeder auf seine Weise erfahren und ich finde es einfach nur noch schrecklich, ja grauenvoll, warum wird sowas nicht bestraft? Warum ist das so?

Der Verlust ist so schon kaum zu verkraften und nun noch das, ich werde es nie erfahren wieso, und ändern, was soll ich denn noch tun?
Wolfgang, deine zwillingsschwester hat nicht einmal bei ihrer, deiner Schwester, meiner Mutter, ein Wort gewechselt, hat uns stehen lassen, selbst als wir vor deiner Wohnung standen, blieb die Tür für uns verschlossen. ist die Gier der Menschen auf Geld oder materielle WErte wirklich so groß das man über solche Ignoranz verfügen kann? ich finde es einfach erbärmlich und meiner Mutter gegenüber unfair, mir fehlen die Worte.

Pa, auch heute wie jeden tag, wie jede Stunde denk ich an Dich und die Tränenbäche versiegen einfach nicht mehr. ín momenten wie diesen möchte ich einfach das alles vorbei ist, nichts mehr sehen hören, fühlen, dies nicht ertragen müssen und doch ich möchte leben und lieben.

ich hab euch lieb und ihr zwei werdet unvergessen bleiben. versprochen.
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  #12  
Alt 08.05.2007, 11:38
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

Hey Pa,

ich möchte dir mal wieder erzählen. ich weiß, auf diesem Wege habe ich mich lange nicht gemeldet, aber ich konnte nicht und muss erst einmal mein Leben wieder in die Hände nehmen. Muss lernen das es weiter geht, das die Zeit nicht stehen bleibt, das es nicht so immer bleiben wird.
ich steh hier und es ist als steh ich vor Deinem Grab, schau herunter und ich sehe nichts, nichts was mich an Dich erinnert, Dein Name auf dem Stein stark und fest, doch es hat nichts mit Dir mit Deinem Leben, mit Deinem Wirken, mit Deiner selbst zu tun, es sind Worte die verklingen, buchstaben die keinen Sinn ergeben, es ließt sich wie der Titel eines unliebsamen buches welches gelesen werden soll, ohne es eigentlich zu wollen.
Worte, ganze Sätze sprudeln aus mir heraus, doch ich kann sie nicht sortieren, den sinn nicht erkennen, alles wirr.
Versteh mich nicht falsch, ich denke viel an Dich, an Dein Leben an unser Zeit, an das wenige Gemeinsame. ich möchte dich nicht vergessen aber ich möchte weiterleben, nicht wie zuvor, anders aber mit eigener Entscheidung. Nicht immer für deine anderen da sein zu müssen, die starke zu mimen die verständnisvolle, es reicht einfach. ich komm dank deiner Familie einfach nicht mehr zur Ruhe, kann nicht neu beginnen, kann nicht da weitermachen wo es müßte.
nadine, herzensgut und naiv blöd, immer und immer wieder ihre Probleme ihre Sorgen, es gibt keine anderen für sie auf dieser Welt, ich habe in ihren Augen kein Recht darauf glücklich zu sein, wenn sie es nicht ist. Dein Sohn, er wird sein Leben nie in den Griff bekommen, das hast Du richtig erkannt, ich bin für ihn auch nicht mehr da, kein haltepunkt mehr, ich will es auch nicht sein, was kann ich für seine Drogensucht, was kann ich dafür das er nicht fähig ist, das umzusetzen was er möchte. Deine naja Frau, ich wechsle die Straßen wenn ich sie sehe, verschwinde in Gassen nur um ihr nicht zubegegnen, wie kann man soweit sinken.
mit deinem Tod ist alles anders, Deine Familie wird es für mich nicht mehr geben. ich habe dafür keine Kraft mehr und ich will auch nicht. Wer war oder ist für mich da, wer hat ein offenes Ohr für meine sorgen.

es bricht vielleicht für Dich eine Welt zusammen, aber ich muss jetzt einen Schlussstrich ziehen. ich liebe Dich und doch werde ich mich aus diesem Rest der Familie sang und klanglos verabschieden. soll jeder von ihnen machen was er will, ohne mich. Trauer ist wichtig und hilft beim Verstehen aber deshalb kann keiner verlangen sich für andere, die einem nichts bedeuten, die wie soll ich sagen mit einem selber nichts zu tun haben, die für Ihre Mitmenschen nicht ein stück übrig haben, warum für solche aufopfern, warum für solche ständig Tag und nacht da sein, sie unterstützen und und und. du kennst sie selber, das muss ich mir nicht mehr länger antun.

ich bin glücklich mit meiner kleinen Familie, habe einen super Job, liebe Freunde und es geht mir einfach gut. muss ich das zerstören lassen von Menschen die selber nichts allein hin bekommen. NEIN und deshalb werde ich dich nur noch allein besuchen, allein mit Dir reden, allein bei Dir sein.

alles was geschehen ist, war schrecklich. für mich unverständlich wie Menschen, die eigene Familie so was tun können. das sind die Gründe, warum ich weder mit deiner Frau, deinen Kindern und deinen Geschwistern jemals wieder Kontakt haben möchte. Wenn Du da oben auf Deiner Wolke sitzt, herunter schaust zu uns wiviele Tränen hast du vergossen als du all das sehen musstest. mittlerweile weiß ich auch warum du so lange deine krankheit geleugnet hast, du wolltest nicht aufgeben um dies alles hier zusammen zu halten um das was nach deinem letzten GAng geschehen ist niemals zuzulassen. ich verstehe es.

ich weiß das du immer bei uns sein wirst, bei deiner familie und bei mir. ich weiß das es dich traurig macht, ich weiß wie gern du auf uns alle stolz gewesen wärst. doch egal wo du bist, ich möchte das du weißt das ich dich liebe und es auch immer so sein wird. Dich liebe ich, nicht den rest, meine Gedanken sind bei Dir nicht bei Ihnen, ich bin für dich da nicht für sie.

vielleicht liegt es daran das ich ein einzelkind bin, immer auf eigene Beine gestellt, das ich so hart ihnen gegenüber bin. vielleicht ist es auch nur selbstschutz, vielleicht bin ich auch einfach nur egoistisch. für all das was ich mir geschaffen habe in meinen leben habe ich mehr als hart gearbeitet, habe ich viele Jahre auf alles verzichten müssen und wie du weißt auch viel ertragen. Faul ja stinkendfaul laufen sie durchs leben, jammern aber ändern tut keiner was von ihnen, das, ja das muss ich so sagen ist ja wohl nicht mein Problem, entschuldige die harten worte ist eure Erziehung, euer Einfluß.

genug der Vorwürfe.
es ist nicht schön von mir sowas zu sagen, doch die Wahrheit muss raus. zu lange habe ich darüber hinweg gesehen, schluss damit.

cih glaube auch nicht das ich hier noch lange so öffentlich schreiben werde, wahrscheinlich wird dies hier meine letzten Zeilen für dich sein. ich habe schon begonnen ein büchlein anzulegen. Kindheitserinnerungen stehen schon darin, Begebenheiten an die ich mich noch als kleines Kind erinnern kann. auch von Oma und Opa habe ich für dich schon darin geschrieben. von meinem Wunsch das Du und Ma wieder zusammen kommen, obwohl ich ganz genau wußte es wäre nie dazu gekommen. ihr habt euch trotz trennung gut verstanden, konntet über alles reden, seid für einander da gewesen. auch von der zeit als Stefan noch ein Baby war und Karin noch nicht so gelinde gesagt eine .. nein ich sag es nicht. alles erinnerungen die schön sind, die meine Gedanken an Dich wärmer und die Zeit zurück fliegen lassen. diese möchte ich behalten, so möchte ich an dich denken, so möge es für immer bleiben. Aus diesem Grund schließe ich jetzt hier ab und bitte dich auch wenn es mir genauso wie dir schwer fällt, zu akzeptieren das ich mit ihnen nichts mehr gemeinsam haben möchte. Meine Erinnerungen behalte ich, sie können die ihren behalten. in diesem Sinne taußend küsse für Dich und du wirst immer mein geliebter Pa bleiben. hier an diesem ort werden wir uns wohl nicht wieder hören, ich kann es nicht mehr ertragen deshalb muss ich beenden.

all die lieben, die hier lesen werden sei gesagt, es gibt nicht nur Trauer die verbindet sondern leider auch die, die voneinder trennt.
gebt nicht auf, der Tod ist nie das Ende es gibt ein danach, welches hängt von euch und eurem Glauben ganz allein ab.
mit eurem Verlust seid ihr nicht allein, hier sind so viele denen es ganz genauso geht, schenkt euch gegenseitig die Kraft und den Mut das gemeinsam durch zustehen. Einen geliebten Menschen zu verlieren bedeutet ein stück von sich selbst zu vermissen.
ich wünsche euch allen hier bleibt tapfer, verliert nie den Mut und eure Stärke
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  #13  
Alt 04.04.2011, 15:32
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

Mein Lieber Pa,

viel Zeit ist verronnen, die Tränen sind im Laufe der Zeit getrocknet und ich weiß das du irgendwo bist und indirekt an unserem Leben teilnimmst. Die Trauer ist nicht beendet auch wenn man dies glauben mag, die Zeit kann einen die Gedanken an einen lieben Menschen nicht rauben und immer gibt es Momente wo Du mir näher bist oder ich mit Dir reden muss.
Es ist so viel geschehen und all meine negativen Erwartungen sind auch eingetroffen, traurig ich hatte wirklich gehofft das ich mich irre, aber es kam wie erwartet. Deine Familie gibt es nicht mehr, jeder geht seinen eigenen Weg, keiner macht sich auch nur noch einen Gedanken um den anderen. wie Wölfe sind sie übereinander hergefallen, jeder nur auf seinen Vorteil bedacht, abseits des "blutgierigen" Geheuls und der gierigen Meute schaute ich mir dieses irrsinnige Verhalten an. Wenn Oma und Opa dies gesehen hätten, nie hätten sie dies verstanden.
wie können Menschen so gefühllos, kalt und gierig sein, ein Rudel hungriger Wölfe ist mir da wirklich lieber.
falsche Heuchelei wenn man sich doch mal über den Weg läuft, wie kann das eigen Fleisch und Blut so sein, werden, leben. ich versteh es nicht.

ich bin so traurig über die vielen Dinge die in den letzten Jahren über uns gekommen sind, so viel ist passiert was mich traurig macht und ganz besonders das sich jetzt alles zu wiederholen scheint. ich frag mich wirklich was ich getan habe das es immer wieder einschlägt das ich immer wieder auf die Probe gestellt werde. Ach Dad, wenn ich was tun könnte um die dinge zu ändern, euch zu helfen, doch wie sollte man.

ich habe nicht studiert, bin kein Arzt und kann auch keine Diagnosen stellen und doch wenn ich so die Situation überdenke frage ich mich schon warum ausgerechnet ich immer irgendwo dazwischen stehen muss.
meine kleine Family ist mir das wichtigste auf der Welt und ich muss auch mit den Krankheiten, den charakteren leben, aber wir haben es bis jetzt immer gut gemeistert. Das jetzt die nächste Bewährungsprobe ansteht find ich schrecklich, ich habe einfach Angst das ich diesmal versage. aber wenn ich es gleich ablehne, wie sollte ich, das geht ja gar nicht, nur meine Zweifel das ich es noch einmal schaffe sind zu groß sie fressen mich von innen her auf. die Angst wird übermächtig und Nächte komm ich nur noch mit Tränen in den Schlaf. warum frag ich mich immer wieder und es gibt keine Antwort darauf. Leere und Stille wer soll mir auch eine Antwort geben, wo ich selbst keine habe.

Mum, geht es schlecht, diagnose Leukämie und schon wieder Krebs in meiner unserer Familie, warum? erst Opa dann du dann Onkel Wolfgang jetzt mum, ist es ein zeichen, wird es mir und den Kindern auch so gehen???? Krebs, allein dieses Wort verursacht bei mir Angstzustände und Panikatacken, es hat mein ganzes Leben verändert und es hört einfach nicht auf. ich möchte schreiben, weglaufen, einfach vergessen aber es geht nicht, ich habe Angst, Angst einfach noch einmal all das mitzuerleben, all die letzte Zeit die ich bei Dir war, es tauchen die Bilder auf, die Hilflosikeit, das nichts tun können, all das was so schlimm war ist wieder da wie wenn man den Lichtschalter anmacht und der Raum komplett ausgeleuchtet wird, wo vorher schatten nur vermuten liesen und jetzt alles grell sichtbar jedes noch so kleine Detail.

dady ich habe Angst, vor dem Versagen, vor dem was kommen kann. ich wünschte die krankheit ging vorbei wie ein schnupfen, ich wünschte man könnte was dagegen tun und alles wäre wieder gut.
ich wünschte Du wärest noch da und könntest mich einfach in den Arm nehmen, wie wo ich ein Kind war und stürzte, mich trösten und auf die Wunde pusten und alles wäre wieder gut. Dady ich liebe Dich:weine n:
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  #14  
Alt 08.09.2011, 00:27
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

fast 5 jahre sind vergangen, das ich dich verloren hab, 12 jahre sind verronnen als mein mann von mir ging. zeit heilt wunden, doch vergessen hab ich nichts. erfahrungen die man keinem menschen wünscht, trauer und verzweiflung die immer wieder hoch kommen wenn es einem schlecht geht.
die letzten monate haben mich wieder völlig aus der bahn geworfen, erst mum mit ihrer leukämie ein auf und ab ihres zustandes was mich so unendlich viel an dich denken ließ, aber sie ist auf einem guten we, sie ist so stark und wird es schaffen traurig nur das sie nie wieder die sein wird die sie war gezeichnet vom krebs wird sie ein pflegefall werden und ich habe auch hier wieder angst das es mir über den kopf wächst oder ich es kraftmäßig nicht hinbekomme. aber wir werden kämpfen und ein aufgeben wird es nicht geben.
ach dad es ist alles so schwer geworden und ich bin so oft traurig, auch bei mir ergeben sich probleme aber das weist du wenn wir still miteinander reden und du mich dann in meinen gedanken in den arm nimmst fühl ich mich wieder als kleines kind und ich vermisse diese geborgenheit, wäre doch die zeit zurück.... michi macht mich im nächsten jahr zur oma freuen tu ich mich nicht so recht darüber, keine grundlage für ein kind und er ist noch so jung, aber das ist nicht zu ändern.seit monaten sitz ich zu hause und es will nicht besser werden, ich möcht gern wieder arbeiten gehen, ein normales leben haben, doch diese schmerzen lassen mich nicht aus ihren fängen und die ärzte schieben mich hin und her. ende des monats hoffe ich kommt die entscheidung was getan wird, mein letzter hoffnungsschimmer doch noch einmal wieder auf die beine zu kommen, drück mit mir zusammen die daumen.
ich hab dich lieb und danke das es dich gab, das ich dich die jahre als vater haben durfte.
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