Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.11.2008, 14:31
lilly23 lilly23 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2008
Beiträge: 11
Standard Nebenwirkungen während einer Chemo

Ihr Lieben!
Ich hatte gestern schon darüber geschrieben, dass meine Mama unheilbar an einem kleinzelligen Adenocarzinom leidet... doch das eigentlich Leid und was wir dagegen unternehmen wollte ich hier mal in einer Übersicht der Nebenwirkungen aufschreiben. Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen damit und kann uns hierzu noch weitere Tipps im Umgang mit den Schmerzen geben...

1. Schüttelfrost
Sie schwitzt in der einen Sekunde und in der nächsten zittert sie am ganzen Körper so dass nur noch 2 Decken und das Höherstellen der Heizung zuhause etwas abhilfe schaffen. Weiterhin trägt sie bereits 2 Pullover und 2 Jogginghosen um die Kälte etwas besser zu verdrängen...

2. Übermäßiges Schwitzen
Teilweise muss sie sich nachts komplett umziehen da sie sehr viel schwitzt. Hier hat man uns gesagt dass das auch von den Medikamenten kommen kann...

3. Reizhusten
Je nachdem wie sie liegt - ihr kompletter linker Lungenflügel ist außergewöhnlich dicht mit Metastasen durchzogen - fängt sie an zu husten. Das Sitzen fällt ihr sehr viel schwerer, da sie dann an Atemnot leidet und erst im Liegen - leicht gekippt damit der befallene Lungenflügel nicht erschwert wird - wirds etwas besser. Haben auch gemerkt dass der Husten auch besser wird wenn sie nicht ganz flach liegt sondern auf mind. 4 Kissen etwas leicht erhöht.. Wenn sie dann mal anfängt zu husten fällt es ihr unglaublich schwer da sie nicht richtig husten kann und ihr das alles unheimlich weh tut... sie nimmt jetzt 3x täglich Tropfen gegen den Hustenreiz (bronchicum) und das hilft ihr etwas...

4. Atemnot
Sobald sie sich hinsetzt (aus dem Liegen heraus) braucht sie erstmal einige Zeit bis sie sich von dieser Anstrengung erholt hat. SIe bekommt kaum Luft und kämpft sehr mit dieser Anstrengung. Seit gestern haben wir endlich ein Sauerstoffgerät an dem sie 3x täglich für eine Stunde angeschlossen ist und das erleichtert ihr auch soweit das Atmen dass sie wenigstens in dieser Zeit ruhig schlafen kann.

5. Extreme MÜdigkeit/Schlappheit/Mattigkeit
Sie steht eigentlich nur noch auf um zu Toilette zu gehen... ansonsten versucht sie es aktuell 4 oder 5 mal pro Tag sich wenigsten ein paar Minuten hinzusetzen - doch alles strengt sie so sehr an dass sich sofort Schmerzen und Kurzatmigkeit melden... sie schläft den ganzen Tag und schafft es keine 10 min. ihre Augen offen zu halten...

6. Verstopfung
Eine weitere Nebenwirkung der Chemo & Medikamente... reine Abführmittel haben leider nicht mehr geholfen also haben auf Einläufe umgestellt und das war dann endlich die Erlösung für meine arme Mama....

7. Appetitlosigkeit
Sie isst nix mehr und hat auch keinen Appetit mehr... egal was wir ihr vorlegen - sie schafft keinen 2. Bissen... deshalb haben wir jetzt auf Astronautenkost (Tetrapack Fresubin) umgestellt, die sie wenigstens mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt...

8. Schmerzen
Der Tumor in der Lunge schmerzt sie sehr, gleichzeitig hat sie extreme Schmerzen in der Schulter und im Arm (Metastase am Knochen) => hier hat sie bisher 2 verschiedene Schmerzpflaster bekommen (eins am Rücken und eins das über Nacht direkt auf die Lungengegend geklebt wird) die haben ihr geholfen... seit vorgestern hat sie jedoch unvorstellbar starke Schmerzen am Arm, deshalb hat sie nun zusätzlich zu den Pflastern ein Opiat (Tilidin) erhalten das sie 1x am Tag (1 Tablette) zu sich nimmt... das hat die Schmerzen etwas verringert, leider sind sie noch nicht ganz verschwunden)



Wenn man mal so ne Liste ansieht bekommt man echt unglaubliches Mitleid mit allen Betroffenen und ihr unvorstellbares Leid das sie mitmachen.
Auf der anderen Seite aber auch einen unglaublichen Respekt vor ihrer Kraft, nicht aufzugeben!
Deshalb möchte ich hier allen Betroffenen meinen allergrößten Respekt vor eurem Mut zu Kämpfen aussprechen... und ich freue mich sehr dass ich dieses Forum gefunden habe in dem ich einfach meine Ängste und auch meine Freuden mit jemanden teilen kann...

Liebe Grüße an euch alle,
Lilly
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.11.2008, 15:41
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Nebenwirkungen während einer Chemo

Hallo Du liebe,

zunächst ist es natürlich schwierig, darauf einzugehen, was die ursache der verschiedenen ERscheinungen ist, ohne zu wissen welche Behandlung sie bekommt, welche Chemo, welche Medikamente ansonsten, aber so gut ich kann werde ich anhand von unseren Erfahrungen Antworten, bitte sieh das aber nicht alles bedingungslos als richtig an, es hängt von so vielen Faktoren ab - und ich bin ja nun ganz und gar kein Doc.... Ich schreibe die Antworten jeweils in blau dahinter, sofern ich antworten kann.



Zitat:
Zitat von lilly23 Beitrag anzeigen
Ihr Lieben!
Ich hatte gestern schon darüber geschrieben, dass meine Mama unheilbar an einem kleinzelligen Adenocarzinom leidet... doch das eigentlich Leid und was wir dagegen unternehmen wollte ich hier mal in einer Übersicht der Nebenwirkungen aufschreiben. Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen damit und kann uns hierzu noch weitere Tipps im Umgang mit den Schmerzen geben...

1. Schüttelfrost
Sie schwitzt in der einen Sekunde und in der nächsten zittert sie am ganzen Körper so dass nur noch 2 Decken und das Höherstellen der Heizung zuhause etwas abhilfe schaffen. Weiterhin trägt sie bereits 2 Pullover und 2 Jogginghosen um die Kälte etwas besser zu verdrängen...

Schüttelfrost und auch das übermäßige Schwitzen können eine sowohl eine Folge der Chemo als auch von Bestrahlung oder sogar Cortison sein. Wie lange hält das schon an? Kontrolliert ihr regelmäßig die Temperatur? Ich kann Ohrthermometer dafür sehr empfehlen.

2. Übermäßiges Schwitzen
Teilweise muss sie sich nachts komplett umziehen da sie sehr viel schwitzt. Hier hat man uns gesagt dass das auch von den Medikamenten kommen kann...

3. Reizhusten
Je nachdem wie sie liegt - ihr kompletter linker Lungenflügel ist außergewöhnlich dicht mit Metastasen durchzogen - fängt sie an zu husten. Das Sitzen fällt ihr sehr viel schwerer, da sie dann an Atemnot leidet und erst im Liegen - leicht gekippt damit der befallene Lungenflügel nicht erschwert wird - wirds etwas besser. Haben auch gemerkt dass der Husten auch besser wird wenn sie nicht ganz flach liegt sondern auf mind. 4 Kissen etwas leicht erhöht.. Wenn sie dann mal anfängt zu husten fällt es ihr unglaublich schwer da sie nicht richtig husten kann und ihr das alles unheimlich weh tut... sie nimmt jetzt 3x täglich Tropfen gegen den Hustenreiz (bronchicum) und das hilft ihr etwas...

Meine Mom hat sich für ihr Bett einen Keil aus Schaumstoff anfertigen lassen. Am besten relativ flach direkt in Hüfthöhe beginnen und dann sanft aufsteigend. Wichtig ist, dass kein Druck auf der Lunge ist und vor allem auch keine Einlagerungen statt finden, die erschweren es in der Nacht am meisten. An der stärksten Stelle, also am Kopfende ist der Keil meiner Mutter sicher 30cm hoch. Austesten. Kann sie nicht immer vertragen, hilft aber. Die Kissen haben den Nachteil, dass der Körper nicht sanft ansteigt, also geknickt wird. Das erschwert wiederum das Atmen.

4. Atemnot
Sobald sie sich hinsetzt (aus dem Liegen heraus) braucht sie erstmal einige Zeit bis sie sich von dieser Anstrengung erholt hat. SIe bekommt kaum Luft und kämpft sehr mit dieser Anstrengung. Seit gestern haben wir endlich ein Sauerstoffgerät an dem sie 3x täglich für eine Stunde angeschlossen ist und das erleichtert ihr auch soweit das Atmen dass sie wenigstens in dieser Zeit ruhig schlafen kann.

Eventuell hilft es auch ein bißchen, darauf zu achten, ob es ihr besser geht wenn sie zum Beispiel eine höhere oder niedrigere Luftfeuchtigkeit im Raum hat. Meiner Ma hilft es auch, sich warm einzupacken und die FEnster (auch bei Minusgraden ) aufzureißen. Allein die Bewegung der Luft im Raum tut ihr schon gut, da spielt die Psyche auch ihren Teil dazu. Außerdem haben wir im Wohnzimmer ein Klimagerät installiert dass wir auch oft ohne Kühlfunktion; also nur Luftbewegung laufen lassen.

5. Extreme MÜdigkeit/Schlappheit/Mattigkeit
Sie steht eigentlich nur noch auf um zu Toilette zu gehen... ansonsten versucht sie es aktuell 4 oder 5 mal pro Tag sich wenigsten ein paar Minuten hinzusetzen - doch alles strengt sie so sehr an dass sich sofort Schmerzen und Kurzatmigkeit melden... sie schläft den ganzen Tag und schafft es keine 10 min. ihre Augen offen zu halten...

Wann sind denn die Blutwerte zuletzt geprüft worden? Eventuell sind HB und/oder Erotrozyten (kann sein, dass ich es falsch im Kopf habe) zu niedrig, hier hilft eine Bluttransfusion wahre Wunder. Außerdem können die Müdigkeit und die Schlappheit auch eien Folge der Chemo/Bestrahlung sein, man nennt es dann Fatigue. Bekommt sie auch Beruhigungsmedikamte? Morphium?

6. Verstopfung
Eine weitere Nebenwirkung der Chemo & Medikamente... reine Abführmittel haben leider nicht mehr geholfen also haben auf Einläufe umgestellt und das war dann endlich die Erlösung für meine arme Mama....

Morphine und Schmerzmedis generell (z. B. Novalgin), auch einige Chemos bewirken Verstopfung. Also immer sehr darauf achten. Meine Mutter nimmt jetzt immer prophylaktisch schon Movicol, mind. 1 Beutel am Tag abends. Das ist relativ mild. Verstopfungsgefahr besteht SPÄTESTENS nach drei Tagen ohne Verdauung, sobald der STuhl fester wird muss schon vorgegangen werden. Umso weniger getrunken wird, umso höher die GEfahr weil der Darm der Nahrung Wasser entzieht, umso weniger vorhanden, umso fester der Stuhl. Eine nicht zu beseitigende VErstopfung birgt die Gefahr eines Darmdurchbruchs, das ist lebensgefährlich.

7. Appetitlosigkeit
Sie isst nix mehr und hat auch keinen Appetit mehr... egal was wir ihr vorlegen - sie schafft keinen 2. Bissen... deshalb haben wir jetzt auf Astronautenkost (Tetrapack Fresubin) umgestellt, die sie wenigstens mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt...

Die Appetitlosigkeit kann unheimlich viele Gründe haben. Vielleicht mag sie anstatt essen lieber trinken? Es gibt ein geruchs- und geschmackloses Pulver das man allem beimengen kann in den Apotheken, zum Beispiel in ein Milchshake dazu geben.

8. Schmerzen
Der Tumor in der Lunge schmerzt sie sehr, gleichzeitig hat sie extreme Schmerzen in der Schulter und im Arm (Metastase am Knochen) => hier hat sie bisher 2 verschiedene Schmerzpflaster bekommen (eins am Rücken und eins das über Nacht direkt auf die Lungengegend geklebt wird) die haben ihr geholfen... seit vorgestern hat sie jedoch unvorstellbar starke Schmerzen am Arm, deshalb hat sie nun zusätzlich zu den Pflastern ein Opiat (Tilidin) erhalten das sie 1x am Tag (1 Tablette) zu sich nimmt... das hat die Schmerzen etwas verringert, leider sind sie noch nicht ganz verschwunden)

Gerade Opiate müssen erst einen "Spiegel" im Körper aufbauen. Gerade am Anfang kommen Erscheinungen der Überdosierung zum Tragen (vielleicht hier her die Schläfrigkeit?), bis der Spiegel sich aufgebaut hat, können mehrere Tage verstreichen. Meine Mutter war danach auch wieder wesentlich agiler. Am Anfang hatte sie sehr starke Schmerzen. Dann dachten wir, sie driftet uns aufgrund des Morphiums weg. Nach insgesamt 4 Tagen war die Einstellung gelungen, es ging ihr so gut wie nie zuvor. Werden die Knochenmetastasen bestrahlt? Bekommt sie ein Mittel zur Knochenstärkung?

Wenn man mal so ne Liste ansieht bekommt man echt unglaubliches Mitleid mit allen Betroffenen und ihr unvorstellbares Leid das sie mitmachen.
Auf der anderen Seite aber auch einen unglaublichen Respekt vor ihrer Kraft, nicht aufzugeben!
Deshalb möchte ich hier allen Betroffenen meinen allergrößten Respekt vor eurem Mut zu Kämpfen aussprechen... und ich freue mich sehr dass ich dieses Forum gefunden habe in dem ich einfach meine Ängste und auch meine Freuden mit jemanden teilen kann...

Liebe Grüße an euch alle,
Lilly

Ich hoffe, ich konnte Dir schon ein bißchen helfen. Vielleicht magst Du noch die Fragen zur aktuellen Medikation beantworten. Ich drücke Euch die Daumen. HAbt ihr schon mal Kontakt zu einem ambulanten Palliativdienst aufgenommen? Kennt ihr das? Meine Ma - und ihr geht es im Moment wesentlich besser als Deiner Ma zur Zeit, wird einmal pro Woche besucht. Es ginge je nach Notwendigkeit bis zu zwei mal am Tag. Das zahlt die Kasse bei Verordnung durch den Arzt. Die schauen sich alles an und helfen unglaublich viel. Sie sehen aufgrund ihrer erfahrung so viele Kleinigkeiten die wir einfach nciht wissen. Sie gaben meiner Mutter zum Beispiel den Tipp (weil sie durch Fragen heraus fanden, dass sie einen Knick in der Blase hat), dass sie per Muskulatur darauf achten soll, die Blase richtig zu leeren, auszupressen wenn Du so willst. Und: Die Schmerzen wurden weniger. Wer zum Teufel hätte das ahnen können???
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens

Geändert von Bianca-Alexandra (11.11.2008 um 15:55 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 11.11.2008, 17:17
lilly23 lilly23 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2008
Beiträge: 11
Standard AW: Nebenwirkungen während einer Chemo

Ach Bibi, du bist ja wirklich toll....
vielen Dank für deine tollen Ratschläge... werde mich gleich mal mehr dazu erkundigen....

Das mit dem Keilkissen klingt auf jeden Fall schon sehr gut, was den palliativen Hilfsdienst angeht: hier habe ich am Wochenende ein Inforamtionsgespräch mit dem örtlichen Hospiz, die den ambulanten Dienst auch anbieten... so dass mein Vater etwas Unterstützung bei der Pflege erhält.

Viele ihrer Nebenwirkungen kommen sicher durch die Chemo und die Medikamente, Bestrahlungen wurden von Anfang an nicht in der Therapie berücksichtigt...

Aktuell nimmt sie:
1. 2 x täglich (Morgens & Abends) jeweils eine halbe Zofran (4mg)
2. 3 x täglich 1 MCP Tablette
3. alle 3 Tage ein Schmerzpflaster (Fentany 25 mg)
4. täglich ein Schmerzpflaster (Versatis 5% Lidocain)
5. täglich 1 Tablette Tilidin (Opiat gegen die Schmerzen im Arm)
6. 1x täglich eine Pantozol Tablette für den Magen
7. 3-4 x täglich 20 Tropfen Bronchicum gegen den Husten
8. div. Vitamin-Tabletten
9. Tabletten gegen ihren zu hohen Ruhepuls

Ich würde sagen die halbe Apotheke, die aktuell zuhause im Schrank steht....

Liebe Grüße
Lilly
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 11.11.2008, 22:17
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Nebenwirkungen während einer Chemo

Hallo liebe Lilly,

nein, das ist noch keine Apotheke, es erschreckt nur sehr. kenne den Eindruck. Nur zu gut, da wird einem ganz anders. Nun muss ich aber zugeben, dass ich einen Teil (Großteil) Eurer Medis nicht kenne. Aber ich deute mal herum.



1. 2 x täglich (Morgens & Abends) jeweils eine halbe Zofran (4mg) - Anti
2. 3 x täglich 1 MCP Tablette -Anti
3. alle 3 Tage ein Schmerzpflaster (Fentany 25 mg) -Wirkstoff und g? Ich mein, da ist auch zumeist Morphin drin
4. täglich ein Schmerzpflaster -dito (Versatis 5% Lidocain)
5. täglich 1 Tablette Tilidin (Opiat = Morphium gegen die Schmerzen im Arm) -Morphium - mg?
6. 1x täglich eine Pantozol Tablette für den Magen -meine Ma braucht Gott sei Dank keine Magenmedis
7. 3-4 x täglich 20 Tropfen Bronchicum gegen den Husten -laut meiner Ma ist das ein sehr dezentes Mittel gegen Husten, kenn ich aber nicht. Meine Ma benutzt Codein Präperate (letztlich Opiate, auch wieder auf Verdauung aufpassen, sie sagt am besten und längsten hat ihr Capval geholfen; Wirkstoff Noscapin
8. div. Vitamin-Tabletten -sind die mit dem Doc abgesprochen? Einige sind kontroproduktiv.
9. Tabletten gegen ihren zu hohen Ruhepuls

So, wie ich das sehe, sind die Anti und das Morphin Pflaster hauptursächlich für die Verdauung, was absolut fehlt ist eine prophylaktische Abführung, warum? Unbedingt den Arzt ansprechen. Bei Morphinprodukten ist das zwingend erforderlich, mindestens aber streng zu beobachten. Es wird immer wieder dazu kommen! Frag mal nach Movicol Beuteln. Die lassen sich gut dosieren und meine Ma verträgt sie sehr gut. Wenn schon eine Verstopfung da ist, die aber noch nicht per Einlauf behandelt werden muss, nimmt sie Glycilax Zäpfchen. Jetzt schmeiß Dich nicht weg, wir sprechen hier immer sehr offen darüber, mir hat sie grad gesagt dass sie es nie schafft, die Backen so zusammen zu kneifen dass sie auch da bleiben, wo sie hingehören.

Palliativdienst hast Du ein bißchen falsch verstanden. Wenn Du magst, dann informiere Dich mal über ambulanten Palliativdienst. Die machen nicht hauptsächlich pflege sondern vielmehr beobachten sie den erfolg der medis, sind vor ort und können anhand ihrer erfahrung einfach tolle tipps geben. meine ma zum beispiel ist nicht bettlägerig. und auch nicht (verzeih die deutliche wortwahl) "im sterben". dennoch kommt der dienst und es ist gut so. die geben soviele hilfreiche infos und schließen sich auch direkt mit dem behandelnden doc kurz wenn sie merken, es muss was geändert werden - und man das möchte. auch angehörigen leisten sie unheimlich viel erklärungsarbeit. einfach toll. für uns eine unverzichtbare sicherheit in der hinterhand.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens

Geändert von Bianca-Alexandra (12.11.2008 um 10:20 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 11.11.2008, 22:27
schnekkerle schnekkerle ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.09.2008
Beiträge: 298
Standard AW: Nebenwirkungen während einer Chemo

Liebe Lilly,

leider kann ich Dir nicht allzuviel sagen, aber Bibi hat ja wirklich alles super erklärt.

Ich würde nur zur Atmung eins sagen: Mein Dad hat auch ein Sauerstoffgerät. Aufgrund seines niedrigen Sauerstoffgehaltes im Blut (nur 44, normal ist wohl 100!), hat man ihm dieses Sauerstoffgerät verschrieben. Der Arzt meinte, daß er dieses Gerät nur max. 15 Min. pro Tag weg lassen soll. Warum sollte Deine Mam, wenn es ihr damit besser geht, dieses Gerät nur 3 x am Tag nutzen?

Mein Vater sagt selbst, daß es ihm viel besser geht, wenn er den Schlauch anlegt. Sind das Kostengründe, warum man ihr dieses Gerät nur für 3 x täglich empfiehlt??

Mein Vater braucht an Sauerstoff 4 Liter/Std. Der Lungenarzt meinte, daß auch 2 Liter/Std. reichen würden. Aber ihm geht es bei 4 L einfach besser.

Frag nochmals den Arzt. Es ist für Deine Mam sicherlich eine große Erleichterung.

Euch alles Liebe!

Brigitte
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 12.11.2008, 10:34
lilly23 lilly23 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2008
Beiträge: 11
Standard AW: Nebenwirkungen während einer Chemo

Hallo Bibi..

das klingt echt logisch was du schreibst, ich werde den Arzt heute nachmittag anrufen und mit ihm mal deine Tipps besprechen.. er geht immer sehr schnell auf Vorschläge ein

Hier noch ein paar Infos zu deinen Kommentaren:

1. Schmerzpflaster Fentanyl (5,78 mg Fentanyl) => alle 3 Tage
2. Schmerzpflaster Versatis (700 mg Lidocain) => täglich direkt über die Lunge
3. Täglich 1 Tablette Tilidin (50 mg Tilidinhydrochlorid & 4 mg Naloxonhydrochlorid)en Ruhepuls

Ich hab mir deinen Tipps mit der prophylaktischen Verdauungsvorsorge und dem Hustenmittel deiner Mama aufgeschrieben und mal sehen ob wir da nicht evtl. was austauschen...

Werde auch gleich mit ihm über den palliativen Hilfsdienst sprechen, ich kann einfach nur nochmals danke danke danke sagen

Und auch für deine Wortwahl, die ist wirklich erfrischend ;-)

Hab einen schönen Tag,
Lilly
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 12.11.2008, 10:35
lilly23 lilly23 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2008
Beiträge: 11
Standard AW: Nebenwirkungen während einer Chemo

Zitat:
Zitat von schnekkerle Beitrag anzeigen
Liebe Lilly,

leider kann ich Dir nicht allzuviel sagen, aber Bibi hat ja wirklich alles super erklärt.

Ich würde nur zur Atmung eins sagen: Mein Dad hat auch ein Sauerstoffgerät. Aufgrund seines niedrigen Sauerstoffgehaltes im Blut (nur 44, normal ist wohl 100!), hat man ihm dieses Sauerstoffgerät verschrieben. Der Arzt meinte, daß er dieses Gerät nur max. 15 Min. pro Tag weg lassen soll. Warum sollte Deine Mam, wenn es ihr damit besser geht, dieses Gerät nur 3 x am Tag nutzen?

Mein Vater sagt selbst, daß es ihm viel besser geht, wenn er den Schlauch anlegt. Sind das Kostengründe, warum man ihr dieses Gerät nur für 3 x täglich empfiehlt??

Mein Vater braucht an Sauerstoff 4 Liter/Std. Der Lungenarzt meinte, daß auch 2 Liter/Std. reichen würden. Aber ihm geht es bei 4 L einfach besser.

Frag nochmals den Arzt. Es ist für Deine Mam sicherlich eine große Erleichterung.

Euch alles Liebe!

Brigitte

Liebe Brigitte,
auch dir vielen Dank für die Info...
ich werde das auch mal mit dem Arzt besprechen... er ist bekannt dafür dass ihn Krankenkassen und Kosten überhaupt nicht stören was unser Glück ist und evtl. erhöhen wir dann einfach die Stunden pro Tag...
Liebe Grüße,
Lilly
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:45 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55