Ich vermisse Dich in jeder Minute...

[SHE]

Schon länger verfolge ich hier das Geschehen im Forum, zuerst in dem Thread Hodenkrebs und dann im Forum für Hinterbliebene..Habe mir aber nie getraut etwas zu schreiben..

Am 06.01.06 ist mein geliebter Freund nach 4 Monatiger Krebserkrankung, er hatte einen med. Keimzelltumor mit Metastasen im Gehirn, von mir gegangen..Er war doch erst 31!..Es ist bis heute unfassbar für mich und ich fühle mich wie gelähmt...Es ging alles so rasend schnell..Erst sah alles so gut aus und dann hat es sich dramatisch verschlechtert, wir konnten jedoch nie die Hoffnung aufgeben und er war stark und hat gekämpft bis zur letzten Minute...Jetzt ist er einfach nicht mehr da, nie mehr kann ich seine Stimme hören, nie mehr ihn sehen, nie mehr ihn riechen, umarmen, neben ihm einschlafen und aufwachen! Wir hatten noch so viel vor, so viele Träume und Pläne..Ich vermisse ihn in jeder Minute und weiß gar nicht wie es ohne ihn weitergehen soll...

Sandra

[guggi]

hallo meine liebe she!

mein herzliches beileid und lass dich mal virtuell drücken !

Ich weiß gar nicht genau, was ich Dir jetzt sagen könnte, was es Dir leichter machen würde oder dich trösten könnte, aber hier findest Du immer jemanden, der für Dich da ist und Dich versteht!!

Ich schick Dir ein großes Kraftpaket!!!

Alles Liebe
Deine Guggi

[SHE]

Liebe Guggi,

es ist schön zu wissen, das Menschen Anteil an meiner Trauer nehmen, das es hier viele Menschen gibt, denen es genauso ergeht wie mir...
Die Worte fehlen einem da oft oder kommen einem banal vor, was wirklich zählt und hilft ist ein "da sein"...
Mir fehlen auch oft die Worte gegenüber Sascha`s Eltern, die eine ganz andere Trauer empfinden als ich es tue..Es ist schlimm für mich mitanzusehen, wie verzweifelt sie sind, ihr einzigstes Kind verloren zu haben...

[guggi]

Liebe she,

Das kann ich gut verstehen, dass du vielleicht im Moment nicht recht weißt, wie du mit den Eltern umgehen sollst. Wie du richtig sagst, ist ihre Art des Trauerns vielleicht eine andere, aber ihr habt doch trotzdem soviel gemeinsam! Ihr habt doch alle Euer Liebstes verloren und da ist doch, wie du so schön sagt, nur wichtig, dass jemand da ist, der versteht...ohne Worte. Der den gleichen Verlust empfindet. Vielleicht könnt ihr Euch gegenseitig ein wenig helfen und unterstützen. Ihr habt doch sicher auch einige gemeinsame Erinnerungen, das schweißt zusammen. zumindest war das bei uns so. Ich hab meine Mama im Mai 2004 nach langem, schweren Kampf gehen lassen müssen. Nachdem wir fast 3 Jahre lange alle Hochs und Tiefs gemeinsam durchgestanden haben, die diese sch...Krankheit einem bescheren kann.Leider waren es mehr Tiefs, das hat die guten Zeiten aber nur noch wertvoller gemacht. Mich konnten damals, und auch heute noch, eigentlich nur meine Schwestern,mein Papa und mein Mann trösten.Nicht durch viele Worte, sondern durch ihr "da sein". Bei ihnen muß ich gar nix erklären, wenn mir mal plötzlich während einer Autofahrt die Tränen laufen, weil ich irgendein Lied hör oder mich draußen, beim Vorbeifahren irgendwas an meine Mutti erinnert. Da gibts dann nur einen Streichler oder einen Knuddler...ohne dass ich was sagen muß. Eben weil sie alle das gleiche fühlen und verstehen. Der eine mehr oder öfter , der andere weniger oder seltener, aber deshalb nicht "schlechter" , nur eben anders.
Ich hab keine Ahnung, ob du aus meinem etwas konfusen Geschreibsel jetzt schlau wirst. Ich möcht Dir einfach nur sagen, dass es für Saschas Eltern ganz bestimmt ganz fürchterlich schlimm ist, aber für Dich auch. Deshalb trau Dich, einfach da zu sein, auf sie zuzugehen! Ihr könnt Euch gegenseitig helfen in dieser so traurigen und schlimmen Zeit.
Und hier im KK bist du ja auch ganz richtig und gut aufgehoben. wenn du Lust hast, kannst du mir ja gerne auch eine e-mail schreiben!

Ich drück dich nochmal und schick dir ganz, ganz liebe Grüße
Deine Guggi

[SHE]

Liebe Guggi,
ich weiß was Du mir mit Deinem "Geschreibsel" sagen willst
Mit Sascha`s Eltern kann ich stillschweigend meine Trauer austauschen, es muß keine großen Worte geben und jeder weiß annähernd wie der andere sich fühlt. Wir haben ein super Verhältnis, worüber ich sehr dankbar bin und wenn ich bei ihnen bin, fühle ich mich wohl und es ist für mich als wäre ein Stück von Sascha da, die blauen Augen von seiner Ma, die Haltung von seinem Dad, die vielen Erinnerungen die wir zusammen teilen können, seine Sprüche über die wir trotz der Trauer lachen können. Ich würde mir nur wünschen, sie trotz meiner eigenen großen Trauer, trösten zu können obwohl ich weiß, das sie schon froh und glücklich sind, wenn ich einfach nur da bin....
Die gemeinsame Zeit die wir durchlebt haben wird uns ein Stück weit für den Rest des Lebens zusammenschweißen...
Wir sitzen immer zusammen und fragen uns nach dem WARUM? Eine Antwort darauf werden wir aber nie bekommen..Es ist einfach schwer zu begreifen das er nie mehr wieder kommen wird..Ich nie mehr ein "hallo mein Schapatzel" hören werde, ich nie mehr mit ihm feiern kann, ihm meine Gedanken und Sorgen anvertrauen kann, er mir einfach nur grenzenlos und in jeder Minute fehlt...Er war immer meine verwandte Seele und jetzt ist meine verwandte Seele einfach nicht mehr da...

[guggi]

Jetzt geht`s mir , wie dir! Ich würd so gern was tun, was dir hilft oder dich tröstet,was es Dir ein bissel leichter macht, aber das kann ich wohl leider nicht . Aber eine Schulter zum anlehnenen (auch wenn`s "nur" virtuell ist) und zwei Ohren, die sehr gut zuhören können, die kann ich dir gerne zur Verfügung stellen .

Alles Liebe
Deine Guggi

[Imke]

Liebe SHE !

Ich möchte Dir auch mein herzliches Beileid aussprechen zum Tode
Deines Freundes.
Ich habe vor einem halben Jahr meine Mutter verloren und ihr Kampf
gegen den Krebs hat 11 Jahre gedauert.

Es ist immer schlimm einen geliebten Menschen zu verlieren und wenn es
sich um einen so jungen Menschen handelt, vielleicht noch ein bisschen
mehr. Ich weiß es nicht.

Es ist aber schön das Du hier zu uns gefunden hast. Dieses Forum ist
schon etwas besonderes. Selbst wenn man nur mitliest, kann es einem trotzdem viel geben. Mir jedenfalls hilft dieses sich untereinander austauschen der Gedanken und Sorgen sehr viel.

Ich wünsche Dir alles Gute und ne Menge Kräfte die nächste Zeit
durchzustehen.
Liebe Grüße,
Imke !!!

[katinka4711]

Liebe She, auch ich möchte Dich ganz fest und in die Arme nehmen. Ich kann mir vorstellen wie es Dir geht, habe am 27.01.06 meinen Mann mit nur 40 Jahren beerdigen müssen. Er hatte Lungenkrebs mit Metastasen, auch er hat den Kampf verloren. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, sei Lieb gegrüßt von Katrin

[SHE]

Liebe Katinka,
ich drücke Dich ganz fest zurück und fühle auch mit Dir..Es ist schlimm einen geliebten Menschen zu verlieren, egal wie alt er war...
Zurück bleibt momentan nur die Leere und unendliche Traurigkeit über den Verlust..Aber wir müssen weitermachen...
Liebe Grüße
Sandra

[Petra40]

Liebe She,

auch ich habe meinen Mann am 01.04.2005 an Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. Er ist nur 39 Jahre alt geworden. Ich war wie erschlagen konnten wochenlang keinen klaren Gedanken fassen und meinte ich würde es mit dem großen Haus ohne Pit einfach nicht schaffen.

Aber ich kann Dir sagen es wird besser. Die Trauer verändert sich. Wenn wir heute über Pit reden muß ich auch schon mal lachen. Ich sitze aber oft auf der Couch denke an ihn und mir laufen die Tränen über das Gesicht.

Habe gestern einen wunderschönen Spruch gelesen, der wohl alle auf uns zutrifft.

Lieber die ganz große iebe nur halb - oder nur für kurze Zeit haben, als ein Leben lang eine halbe Liebe ganz.

Ich finde diesen Spruch schön. Den Pit hat mir selbst in den letzten Stunden seines Lebens noch so viel Liebe gegeben, die ich wohl so nicht mehr erfahren werden.



Liebe Grüße

Petra

[Petra40]

Hallo nochmal,

soll natürlich heißen

LIeber die ganz große Liebe nur halb - oder nur für kurze Zeit haben, als ein Leben lang die halbe Liebe ganz.


Petra, sorry

[SHE]

Liebe Petra,
danke für die lieben Worte und ich hab es verstanden :-)

Ich glaube auch daran, das sich die Trauer verändern wird, auch wenn es momentan noch nicht wirklich vorstellbar ist...
Ich bin sehr dankbar das ich Sascha hatte, auch wenn der Schmerz ihn nicht mehr bei mir zu haben gerade unerträglich ist und die Frage wie soll es nur ohne ihn weitergehen, mich dauernd und überall verfolgt...

Es gibt Momente, da könnte ich nur schreien vor Sehnsucht nach ihm und über den Schmerz ihn verloren zu haben und dann wieder gibt es Momente wo ich einfch nur froh bin, sie mit ihm erlebt zu haben, auch wenn diese Erinnerungen einen tiefen Schmerz und eine übermächtige Traurigkeit auslösen..(hab gerade schon wieder Tränchen in den Augen)..

Für Sascha ging immer alles weiter, wenn man mal am Boden liegt dann muß man sich wieder aufrappeln und weiter geht`s..Das Glas war für ihn immer halbvoll und nie halbleer...Das versuch ich mir immer wieder in Erinnerung zu rufen...Ich darf nicht aufgeben, ich muß weitermachen, wie wir alle...

[SHE]

Heute ist mal wieder ein ganz besonders schlimmer Tag. Morgen ist es einen Monat her, seit Sascha nicht mehr da ist. Jetzt beginnt mit jedem Tag mehr die Zeit des Begreifens, das er nie mehr wieder kommen wird, es wird jeden Tag ein Stück Endgültiger und manchmal weiß ich nicht, wie das alles ohne ihn weitergehen soll, wo ich doch auf gewisse Weise mein Leben ein Stück weiter verloren habe..Die Welt dreht sich weiter, die Stunden und Tage vergehen und nichts ist mehr wie es einmal war. Manchmal habe ich das Gefühl das ich an dieser Trauer und an diesem Schmerz zugrunde gehe und auf der anderen Seite weiß ich, das ich mich wieder aufrappeln muß, das es irgendwie weitergehen muss und auch soll...
Es ist alles so schrecklich schwer und auf diese furchtbare Frage Warum? bekommt man nie eine Antwort...

[SHE]

Heute ist mal wieder alles ganz schrecklich...Es ist Rosenmontag, Deine Jahreszeit, die mit so vielen Erinnerungen verbunden ist, das ich es heute kaum aushalte und überall diese Fröhlichkeit um mich herum, das ist auch kaum auszuhalten. Ich bin froh wenn es Aschermittwoch ist, das erste Mal in meinem Leben, das ich nicht auf Fasching bin...Ich weiß auch nicht ob ich jemals wieder Fasching feiern kann, ohne Dich ist es nicht mehr das was es einmal war und Fasching war immer unser Ding...
Überhaupt benehmen sich momentan einige Leute um mich herum zum k****, entweder wissen sie nicht wie sie mit mir umgehen sollen oder sie tun alles ab, als wäre das alles ja schon Ewigkeiten her und ich müsste da langsam mal drüber stehen, das Leben würde ja schließlich weitergehen, natürlich geht das Leben weiter, aber eben ohne Dich..Fühle mich manchmal wie amputiert, nur noch wie ein halber Mensch und denke ich muß Leben, weil ich eben Leben muß...Ist alles so unsagbar schwer und traurig...Du fehlst mir an allen Ecken und Enden, Deine Liebe, Deine Spässe, Dein Sarkasmus, Deine Ratschläge, einfach über alles mit Dir reden zu können und alles was Dich eben ausgemacht hat. Manchmal sitze ich da und kann es einfach nicht begreifen, dieses NIE MEHR...

[SHE]

Schon lange habe ich hier nicht mehr geschrieben, nur immer still mitgelesen und mitgefühlt, unfähig auszudrücken was ich fühle, wirre Gedanken und das Gefühl es alleine mit mir ausmachen zu müssen.
Sascha Du fehlst mir noch immer in jeder Minute, weiß nicht wie ich klarkommen soll ohne Dich, so oft hätte ich in letzter Zeit Deinen Rat gebraucht, der mich immer weitergebracht hat, der mich immer auf den richtigen Weg geführt hat. So oft hätte ich eine Schulter zum anlehnen gebraucht. So vieles ist passiert, was ich Dir gerne erzählen würde.
Manchmal will ich immer noch nicht begreifen, das Du einfach nicht mehr wiederkommen wirst, das nie mehr alles so sein wird wie es einmal war.
Wohin soll ich mit all unseren Wünschen und Träumen? Wir hatten noch so viel vor und jetzt steh ich vor dem Trümmerhaufen unserer Pläne und Wünsche, manchmal unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen und dieses ewige nie mehr droht mich manchmal zu erschlagen...
Ich habe das Gefühl ich existiere einfach nur noch, in mir ist nur noch Leere, Schmerz und Sehnsucht...Die letzten Wochen waren schlimm, immer und immer wieder ist die Erkenntnis "nie mehr" auf mich eingestürzt. Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich nur noch ein halber Mensch, meine andere Hälfte, Du, fehlst an allen Ecken und Enden...Letztes Jahr zu Ostern habe ich Dir die "Ohne Dich ist alles doof" Tasse geschenkt und das war auch immer unser Motto, wenn wir uns nur ein paar Stunden oder einen Tag nicht gesehen haben..Ohne Dich ist wirklich alles doof und jetzt muß ich länger als ein paar Stunden oder Tage ohne Dich auskommen..Es ist so unsagbar schwer und unerträglich...Du fehlst Du fehlst Du fehlst und ich vermisse Dich...Wie gerne würde ich Dich einfach nur noch einmal in den Arm nehmen, Dich spüren, riechen und schmecken...
Gerade laufen wieder die Tränen, weil mir wieder einmal der Gedanke kommt, das wird nie mehr so sein...
Sascha ich liebe Dich....
Du fehlst mir so und ich fühle mich so unendlich alleine, wie noch nie zuvor in meinem Leben...