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  #1  
Alt 23.03.2004, 09:06
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Standard Wie wuerdet ihr entscheiden?

Ich brauche jetzt nochmal euren Rat!. Meine Mutter wird ja zusehends schwaecher, natuerlich auch, weil sie sehr wenig isst. Sie ist sowieso schon duenn, und man merkt schon sehr, dass sie immer mehr abnimmt. Ich habe mir ueberlegt, dass es vieleicht besser ist, wenn sie wenigstens ein paar Tage im Krankenhaus verbringt. Da kann sie wenigstens intravenoes Ernaehrung bekommen, und das Punktieren geht dort ja auch viel besser. Allerdings will sie nicht ins Krankenhaus!. Sie sagt, sie moechte lieber zu Hause bleiben, was ich ja verstehen kann, aber ich kann sie auch nicht zwingen, zu essen!. Und sie wird immer duenner!.Ich will zwar nichts gegen ihren Willen tun, aber sie wird wirklich immer duenner und schwaecher!.Wie wuerdet ihr entscheiden?. Vielen Dank fuer eure Antworten!.
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  #2  
Alt 23.03.2004, 11:04
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Standard Krankenhaus muss nicht sein !

Du musst Deine Mama doch gar nicht in ein Krankenhaus bringen. Meine
Mutter ist über Monate daheim über ihren Port ernährt worden.
Wenn Ihr einen guten Hausarzt oder eine gute Hausärztin habt, dann
dürfte das normalerweise überhaupt kein Problem sein. Lasst Euch eine
Verordnung schreiben und wendet Euch an einen ambulanten Pflegedienst.
Bei uns kamen die Abends zu anschliessen der Infusion ..... und
morgens wurde meine Mutter dann wieder abgestöpselt (so hab ich das zumindest immer genannt).
Ich hatte auch immer eine wahnsinnige Angst, dass meine Mama verhungern
könnte und wollte sie zum Essen zwingen. Glaub mir .... für diese
Menschen ist Essen eine Qual. Übrigens .... den grössten Teil dieser Kosten übernimmt die Kasse.
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  #3  
Alt 23.03.2004, 13:27
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Standard Wie wuerdet ihr entscheiden?

Hallo Sandra,

es tut mir so leid für Dich, ich bin jetzt erst wieder dazugekommen in Krebskompass zu gehen da die Mama von meinem Freund einen Lungentumor hat. Meine Mama ist letztes Jahr an BSDK gestorben. Sie wurde über einen Port ernährt, die Kosten hat komplett die KK übernommen. Esses ist eine Qual. Wenn es Dir nur irgendwie möglich ist, behalte sie daheim, im Krankenhaus wird zwar der Port eingesetzt aber die Ernährung findet daheim statt. Rede mit dem Hausarzt. Auch die Flüssigkeit wird über einen Port verabreicht, Flüssigkeit ist sehr wichtig! Ich wünsche Dir viel Kraft!
Tatjana
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  #4  
Alt 23.03.2004, 14:08
cyrne
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Standard Wie wuerdet ihr entscheiden?

hallo sandra,
wenn möglich, respektiere den wunsch deiner mutter. es ist ein elementarer wunsch in seiner häuslichen vertrauten umgebung zu sein. die krankheit mach schon genug angst.
in aachen im klinikum legt man bsdk-erkrankten auch den port und die dürfen nach hause gehen. sprich auf jedenfall mit deiner krankenkasse. die pflegedienstleistung ist genau für solche fälle da.
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  #5  
Alt 23.03.2004, 19:28
Tamara Wiedmann
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Hallo Sandra!

Das Problem kenne ich, meinem Vater geht es gerade auch so.
Ein Tipp von mir: versuch es mal mit Fresubin. Das ist ein hochkalorisches Getränk (gibt es aber auch als Müsli) in den Geschmacksrichtungen Schoko, Vanille und Erdbeere mit Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen und natürlich auch Kohlehydraten.
In unserer Klinik mögen es die Patienten sehr.
Villeicht hilft Dir das ein bißchen weiter!

Liebe Grüße

Tamara

tawie@gmx.net
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  #6  
Alt 23.03.2004, 19:28
Tamara Wiedmann
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PS: gibt es rezeptfrei in der Apotheke
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  #7  
Alt 24.03.2004, 00:16
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Standard Wie wuerdet ihr entscheiden?

Hallo Sandra!
Meine Schwiegerma ist ebenfalls an BSDK erkrankt und bis auf 40 Kilo abgemagert. Sie hat auch ambulant einen Port bekommen, über den zur Zeit die chemo läuft und sie ernährt wird.
Abends kommt ein ambulanter Pflegedienst und hängt ihr die Nahrungsinfusion an und morgens wird das ganze wieder abgehängt.
Seit sie diese Infusionen bekommt, ist ihr Allgemeinzustand besser geworden und sie hat ca. 4 bis 5 Kilo zugenommen in 4 Wochen. Selbst essen kann sie wieder, sogar noch zu den Infusionen. Es ist wirklich eine Gute Sache, das es sowas gibt.
Sprich doch mal mit dem Hausarzt oder mit dem behandelnden Klinikarzt, da ist sicherlich was zu machen

Alles, alles Liebe, Elena
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  #8  
Alt 24.03.2004, 16:20
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Standard Wie wuerdet ihr entscheiden?

Vielen Dank fuer eure schnellen Antworten. Der Hausarzt meiner Mutter ist nicht gerade der Schnellste auf diesem Gebiet. Meine Mutter kennt ihn aber lange, und will ihn als Hausarzt behalten. Jetzt ist er auch noch im Urlaub, aber wenn er zurueck ist, werde ich ihn sofort darauf ansprechen. Wir haben auch einen Pflegedienst, der zwei mal am Tag kommt. Meine Mutter isst immer weniger, und sie wird halt immer duenner. Sie wird nun auch zu Hause bleiben, denn sie fuehlt sich hier einfach am wohlsten. Ueber kurz oder lang werden wir sie kuenstlich daheim ernaehren muessen, denn sonst verliert sie zu viel Gewicht. Vielen Dank fuer eure lieben Antworten!.
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  #9  
Alt 24.03.2004, 16:29
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Standard Wie wuerdet ihr entscheiden?

Tamara: Danke fuer deinen Rat. Aber ich habe meiner Mutter echt alle Arten von Nahrungsmitteln angeboten. Es wird auch gekocht, und dann isst sie nur zwei Loeffel!. Ich werde versuchen, dass sie so schnell wie moeglich zu Hause kuenstlich ernaehrt wird. Vor ein paar Tagen hat sich wenigstens noch ab und zu gegessen, jetzt eben fast gar nichts mehr. Aber vielen Dank fuer deine Antwort!.
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  #10  
Alt 07.04.2004, 02:53
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Standard Wie wuerdet ihr entscheiden?

liebe sandra, meine mutti (69 jahre, inoperables pankreaskarzinom) ißt auch viel zu wenig und nimmt immer mehr ab. sie will wie deine mutti zu hause bleiben und nicht im krankenhaus sein. darum hat sie auch chemo und parenterale ernährung (außer wasser-infusionen, die ihr ein onko-homecare-pflegedienst legt) abgelehnt. sie sagt, sie will nicht länger leben, sondern so lange wie möglich gut leben. wir als familie haben eine weile gebraucht, bis wir das verstanden haben. vielleicht verstehst du es bei deiner mutti besser, wenn du hörst, wie sich meine mutti fühlt: tatsächlich geht es meiner mutti erstaunlich gut. seit ihre beschwerden begannen (august/september 2003) sind schon einige monate vergangen, in denen sie genau 2 mal im krankenhaus war (um zu klären, ob der tumor operabel ist; ihre diagnose stand wegen eines bornierten arztes, der die diagnostik verzögerte, erst im februar fest). die übrige zeit konnte sie bis heute so verbringen, wie sie es wollte. aktuell bekommt sie zeitweise sub-kutane flüssigkeitsinfusionen, hat ein transtec-schmerzpflaster kleben, das alle 3 tage erneuert wird, nimmt sab simplex kautabletten gegen blähungen, zeitweise gastrosil-tropfen oder vomex-zäpfchen gegen übelkeit, mistelt sub-kutan (isorel p aus österreich) und raucht ab und zu ihre zigaretten. sie hat keinen aszites und die enzymwerte sind kaum auffällig. sie kann eigentlich noch alles essen, meidet aber meistens allzu blähende nahrungsmittel. sie ißt gern philadelphia-käse in warmen soßen zum mittagessen, butter und sahne, auch eis-creme, um kalorien zu sammeln... allerdings schafft sie immer nur kleine mengen und manchmal hat sie gelüste wie eine schwangere. zur besseren verdauung trinkt sie breuss-saft und/oder ananas-saft aus dem bio-laden, mal trinkt sie auch etwas kaffee oder Tee, aber häufig auch nur abgekochtes warmes wasser. gestern ist sie mit ihrem supertollen krankenkassen-pflegerollstuhl im konzert (johannes-passion von bach) gewesen und hat das voll genießen können. sie lacht viel, telefoniert viel, kriegt jeden tag besuch von freunden, mit denen sie auch ausflüge mit dem rolli unternimmt und läßt sich nach wunsch bekochen. leute, die sich mit beklemmungen bei ihr melden, um sich nach ihrem befinden zu erkunden, sind erstaunt von ihrem lebensmut und ihrer gelassenheit. meine mutti sagt immer wieder, wie sehr sie sich darüber freut, daß es ihr so gut geht, und sagt, sie wünscht sich, daß sie sich noch weiterhin so beschwerdefrei fühlt und daß sie stirbt, bevor sich ernstere beschwerden einstellen. wenn man sieht, wie lebensfroh sie ist und wie sie zugleich an gewicht abnimmt (sie wiegt knapp 40 Kilo und ist 1,55 m groß), ahnt man, daß sie ihr ziel erreichen wird. wir als familie sind einerseits traurig, daß wir sie verlieren werden, aber glücklich, daß sie so zufrieden ist. liebe sandra, das kann doch auch ein weg sein, mit dem tumor zu leben (meine mutti nennt ihn "untermieter"). trotz der trauer fühle ich mich dadurch sehr getröstet. ich wünsche dir von herzen, daß deine mutti auch so beschwerdefrei wie möglich und so, wie sie es sich wünscht, ihren weg gehen kann, und daß du das tröstliche gefühl haben kannst, daß sich alles richtig und so gut wie möglich fügt. mit allen lieben wünschen für deine mutti und dich und euren gemeinsamen weg grüßt dich susinka.
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