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Alt 05.04.2009, 01:36
küecken küecken ist offline
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Registriert seit: 04.04.2009
Beiträge: 4
Standard Hirnmetastasen nach Lungenkrebs

Hallo @all,
ich weiß diese Überschrift gibt es schon öfter. Aber ich bin neu hier und die meisten Threads sind schon älter...

Ich bin gerade ziemlich verzweifelt... Bei meinem Dad wurde im August 2007 Lungenkrebs festgestellt.
Es ging dann alles ganz schnell und er wurde schon Mitte September operiert, bei dieser OP wurde ihm ein kompletter Lungenlappen entfernt. Die Lymphe waren frei.*freu*
Mein Dad hat die OP super überstanden und war schnell wieder fit. Er sagte immer: " Ich bin nicht krank - ich bin operiert." Ich habe ihn sehr bewundert.

Mitte Oktober hat dann schon die Chemo begonnen - zur Sicherheit. Er war etwas schlapp, hat sie aber ansonsten super vertragen.

Nach der Chemo war das Leben wie vorher, außer das mein Dad nicht gearbeitet hat und damit viel zeit für seine Enkel hatte.

Im April 2008 bekam er Schwindelanfälle und hat manchmal etwas "gelallt". Nebenwirkungen der Medikamente....
Nach mehreren Medikamentenwechsel und einer absoluten verschlechterung habe ich ihn zu unserem Hausarzt begleitet. Dieser hat anscheinend nur darauf gewartet das mein Dad nicht alleine kommt und hat uns sofort zu seinem Tumorarzt geschickt.*schluck* So richtig übel wurde mir dann als er meinte ich solle meine kleine Tochter besser unterbringen und auch klären das die "große" vom Kiga abgeholt werde.

Der Tumorarzt fragte als erstes nach Wesensveränderungen. Ja, hatten wir leichte festgestellt, aber auf die Medikamente geschoben. Das CT brachte die Gewisheit - Hirnmetastase. Ich hatte in diesen Foren schon viel darüber gelesen, aber gehofft das mein Dad zu den 30% gehört die keine bekommen. Ich hatte meine Mum oft danach gefragt und sie sagte immer keiner der Ärzte hätte so etwas erwähnt...

Im Mai wurde meinem Dad eine Metastase am Hirnstamm entfernt, das schlimmste meine Mum wurde zur gleichen zeit operiert. Zwar nur eine Lapalie, aber beide Eltern im OP - Hölle.
Als mein Dad dann nach der OP auf die Intensiv verlegt wurde habe ich ihm auf dem Flur schon kurz gesehen und mich sehr gefreut das er schon wieder ansprechbar war und einen kessen Spruch auf den Lippen hatte. Auch diese Op hat er gut überstanden und sich schnell erholt. Er ist eben ein Kämpfer!!!
Er hat Bestahlungen bekommen und alles sah mal wieder super aus.
Im Juni ist ihm dann Hirnwasser ausgetreten und er musste wieder einige zeit in der Klinik bleiben.

Im Januar 2009 Kontrolluntersuchung - das böse Erwachen! Meta wieder da und eine weitere oberhalb der Stirn. Schon am nächsten Tag wieder eine Op. Auch diese hat er wieder super weggesteckt. Die zweite Meta wurde einmalig eine Std. bestrahlt. Soweit alles okay. Aber auch diesmal trat nach einigen Wochen wieder Hirnwasser aus. Diesmal wurde nochmal geöffnet. Die OPs machen ihm langsam zu schaffen.

Im März wurde sein zustand schlechter, er war Abwesent, hatte keinen Appetit, fror, hatte schmerzen im Nacken, etc.
Wieder KH, in der Nacht wurde ein Vertrikel gelegt damit das Hirnwasser ablaufen kann. Einen Tag später erneute OP, wieder Meta am Hirnstamm entfernt... Das MRT zeigte dann noch dass die bestrahlte Meta gewachsen ist und es wurde eine weitere Meta gefunden.

Mein Dad ist seither nicht mehr der "Alte". Er redet kaum noch, hat gar keinen Appetit mehr, hat ein Rollartor weil er sehr wackelig auf den Beinen ist und ist oftmals sehr verwirrt.

Die Ärzte waren sich erst nicht einig ob sie ihn erst aufpäppeln und dann bestrahlen oder erst bestrahlen und dann zur Reha schicken. Jetzt haben sie entschieden ihn erst zu bestrahlen und bis dahin nach Hause entlassen.

Das ist momentan eine sehr belastente Situation für meine Mutter. Mein Dad redet nämlich auch mit ihr kaum und schon gar nicht über seine Krankheit, dafür "stolpert" er durchs ganze Haus und "rennt" ständig irgendwo herum wo er gut fallen könnte. Meine Mutter hat natürlich angst das er, aufgrund seiner Schwäche, stürzt und versucht natürlich ihn zu bremsen was für reibereien sorgt.

Ich kann beide Seiten gut verstehen und hatte deshalb heute schon einen ziemlichen Streit mit meiner Mutter. Die Nerven liegen blank.

Hat jemand Erfahrung mit solchen Situationen? Streitereien sind das letzte was wir brauchen können. Aber meinen Dad kann man nicht anbinden, will ich auch nicht. Allerdings teile ich auch die Ängste meiner Mutter und möchte nicht das sie ein nervliches Frack wird.

So, das war gaaanz schön lang. Wahrscheinlich liest es gar keiner bis zum Ende, aber ich musste es mal los werden.

Viele Grüße
Küecken
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