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  #1  
Alt 06.10.2004, 21:05
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Hallo,leider sieht es so aus dass meine Mutter den Kampf gegen diesen schrecklichen Krebs verlieren wird.Sie kann und möchte auch keine Chemo mehr.Sie hat überall unter der Haut Tumore sitzen,ganz zu schweigen von Tumoren in der Lunge.Ich bin so traurig und muss doch stark sein für meine Mutter-was wird sein?Wie geht es weiter?
sunny2
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  #2  
Alt 07.10.2004, 18:29
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Anscheinend war es keine gute Idee hier meine Traurigkeit rauszulassen....Ich habe mir schon gedacht dass es keine Resonanz darauf geben wird....ich werde nun keinen mehr in diesem Forum damit belasten,weil anscheinend nur Betroffene eine Hilfe bekommen.Man fühlt sich(als nur Angehöriger) doch recht ausgegrenzt.
Schade,aber nun bin ich um diese Erfahrung reicher!
sunny2
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  #3  
Alt 07.10.2004, 18:33
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Hallo Sunny,
das tut mir furchtbar leid, dass es mit deiner Mutter so bergab geht. Der eigene Wille des Patienten ist sicher immer sehr stark mitentscheidend für die Erfolge von Therapien. Wenn sie selbst jetzt nicht mehr will, sieht es sicher nicht gut aus. Wie könnte man sie denn motivieren? Psychotherapie, wenn sie im Augenblick so viel niedergeschlagener ist als sonst? Oder die Teilnahme an einer Studie? Sozusagen als Dienst für die Wissenschaft dieser schrecklichen Krankheit? Würde sie so ein Gedanke wieder motivieren?
Du weißt ja - die Langzeitüberlebenden sind immer die Aktiven gewesen, die alles versucht haben. Kann man sie davon überzeugen, dass Aktivität besser für sie wäre? Es gibt auch allerlei Langzeitüberlebende, die Lungenmetastasen hatten.
Und dir muss es sicher fast genauso schlimm ergehen, wenn du tatenlos zugucken musst. Pass gut auf dich auf - das kann ganz schnell an die eigene Gesundheit gehen. Ich hab meine LK-Metastase in einer Phase gekriegt, als ich mich sehr intensiv um meine alten Eltern kümmern musste. Schau, dass du täglich ein Stündchen Abstand von der Sache hast: spazieren gehen, sonstwie abschalten. Oder gezielt drüber reden, mit Freunden oder hier.
Ich wünsch euch beiden viel, viel Gesundheit und Kraft. Vielleicht geht es wieder aufwärts.
Liebe Grüße
Monika
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  #4  
Alt 07.10.2004, 18:38
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Meine Antwort hat sich mit deiner gerade überschnitten. Ich hoffe doch nicht, dass irgend jemand hier Angehörige ausgrenzt! Wie wärs, wenn dazu noch ein paar andere etwas sagen? Jedenfalls, wenn es mich mal so schlimm erwischen würde wie deine Mutter, würden sich Angehörige von mir sicher freuen, wenn sie sich hier Rat und Unterstützung holen könnten.
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  #5  
Alt 07.10.2004, 19:02
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Liebe Sunny,
es tut mir sehr leid mit deiner Mutter.
Du hast schon so viele wertvolle Beiträge im Hautkrebsforum geschrieben - es wäre schön wenn Du weiter mitmachen würdest.
Angehörige sind hier genauso gern gesehen.

Ich wünsche euch alles Liebe
babs_Tirol
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  #6  
Alt 07.10.2004, 19:08
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Bettina_Frbg Bettina_Frbg ist offline
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Hallo Sunny,
ich bin auch Angehörige hier. Mein Freund, und bald Mann, Christian hat Hautkrebs. Meinen Vater habe ich letztes Jahr an Speiseröhrenkrebs verloren. Ich denke ich kann gut nachempfinden was du gerade fühlst. Wenn man immerzu denkt:" probier doch noch was, du darfst nicht aufgeben. Reiß dich zusammen ".
Aber, wenn ich eines lernen mußte ( was sehr sehr schmerzhaft ist und war ): WIR sind nicht krank, wir sind "bloß" Angehörige. Und dieses "bloß" ist ganz sicher nicht negativ gemeint. Wir müssen die Entscheidungen unserer Lieben akzeptieren, auch wenn wir es nicht wollen.
Wir leiden auch, aber anders. Und das ist bestimmt nicht weniger schlimm. Die Betroffenen hier im Forum sehen das ganz bestimmt nicht anders und würden dich nicht ausgrenzen. Ich habe hier in dieser Beziehung noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Hast du hier im Forum schon mal die Rubrik "Angehörige" gesehen. Ich will jetzt nicht sagen das wir nur da schreiben sollten aber ich für meinen Teil denke schon das sich hier im Hautkrebs Forum über Erfahrungen ausgetauscht wird und die körperlichen und psychischen Erfahrungen machen "wir" anders. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl das ich hier nicht schreiben dürfte. Ich hoffe es kam einigermaßen rüber was ich sagen wollte.
Schau das du dir auch für dich täglich ne Auszeit nehmen kannst. Du brauchst deine Kraft für deine Mutter und für Dich.
Ich wünsche Euch viel viel Kraft.
Ganz liebe Grüße aus Freiburg auch an deine Ma
Bettina
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  #7  
Alt 10.10.2004, 15:56
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Hallo liebe Sunny,
ich habe eben erst Deinen neuen Eintrag gesehen, sonst hätte ich früher geschrieben. Ich habe letztes Jahr, als ich meine Diagnose bekam gesehen, daß die Angehörigen z.T. sogar mehr leiden, als der Betroffene selbst. Der Betroffene kann wenigstens aktiv werden, die Angehörigen sind mehr oder weniger zur Passivität verdamamt. Ich kann Dir nur sagen, wie unendlich leid es mir tut, da0 es Deiner Mutter so schlecht geht. Leider fallen mir auch nur zwei Sachen dazu ein: falls Deine Mutter wirklich aufgegeben hat und eigentlich nur noch möchte, daß es ein schnelles Ende gibt, wird man das, so schmerzvoll es ist, akzeptieren müssen. Gibt es jedoch noch die Hoffnung, daß sie noch nicht ganz aufgegeben hat, kann ich nur Monika zustimmen, daß es vielleicht wirklich sinnvoll wäre, es nochmal in einer Klinik, die viel Erfahrung mit sgg. austherapierten Patienten hat, mit Hyperthermie, evtl. kombiniert mit Chemo oder/und einer Impfherapie (hängt leider wieder von den Finanzen ab) zu versuchen. Ich habe viel über die BioMed-Klinik in Bad Bergzabern gehört. Dr. Hager soll sehr viel Erfahrung mit Schwerstkranken haben.
Deine Situarion ist der reinste Horror! Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe!

Liebe Grüße

Claudia J.
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  #8  
Alt 13.10.2004, 08:52
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Hallo Sunny,

Es tut mir sehr leid und ich kann verstehen das es dir schlecht geht.
Meine Mutter hat auch Melignes Melanom aber ihr gehts im Moment zum Glück sehr gut, allerdings bin ich mir sicher das früher oder später mir dieser Horror auch noch bevor steht. Das jeder mal gehen muß weiß auch jeder, aber das wie ist halt nicht immer angenehm. Ich hoffe das du diese Situation meisterst und das es dir irgentwann hoffentlich bald wieder besser geht.

Liebe Grüße
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  #9  
Alt 18.10.2004, 11:59
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Hallo Sunny,

das mit deiner Mutter tut mir echt von Herzen Leid. Ich habe im Dezember meinen Bruder wegen Hautkrebs verloren, derzeit werde ich selber wegen Hautkrebs behandelt.

Ich kann daher nachfühlen, wie es dir geht, ein bisschen auch, wie es deiner Mutter geht. Sie hat offensichtlich genug von der Chemo, da diese ja das Leben nicht gerade lebenswerter macht.

Mein Bruder hat ebenfalls nach Auftreten von Tumoren in der Leber und einer Chemo, die nicht wirklich Fortschritte brachte, beschlossen, den Rest seines Lebens in Ruhe und bei seiner Familie zu verbringen. Therapien im Ausland hat er kategorisch abgelehnt, um eben diese Zeit zu nutzen, zu Hause zu sein.

So schlimm die Krankheit auch war, die Schmerzen kann man lindern. Befrag dich dazu mal bei palliativen Einrichtungen oder Hospizen.

Und zum Thema Tod und Sterben ist meine Meinung zwischenzeitlich auch revidiert. Seine Freundin hat meinem Bruder zu Hause gepflegt, und er konnte in dem gewohnten Umfeld sterben. Der Tod ist ruhig gekommen, nachdem er sich von allen verabschiedet hat.

Natürlich hatten wir auch noch so manche Auseinandersetzung, weil ich es nicht lassen konnte, ihm eine Alternativtherapie nach der anderen zu empfehlen. Heute tut mir das Leid, da er seinen Willen nicht akzeptieren konnte und ihn damit unnötig unter Druck gesetzt habe. Ich habe dann mit ihm vereinbart, dass ich ihm alle Möglichkeiten per e-Mail zukommen lasse und es in seiner Entscheidung liegt, was er damit macht.

Letztendlich war es einerseits eine fürchterliche Zeit, auch nach seinem Tod, und die Trauer ist noch immer nicht bewältigt. Aber es war auch die vielleicht schönste Zeit, die ich mit ihm verbringen durfte, weil ich sie bewusst mit ihm verbringen konnte.

Du sollst deine Mutter jetzt unterstützen, so schwer das auch fällt, und einfach für sie da sein. Dein zweites Mail zeigt da eine Einstellung, die nicht von Vorteil ist: Jammern und Wehklagen bringen deiner Mutter nichts, sondern zieht dich nur weiter in den Sog. Sorry.

Ganz wesentlich ist aber eins: Auch wenn deine Mutter keine Chemo oder eine andere Alternative mehr versuchen will, ihr dürft niemals die Hoffnung aufgeben, auch wenn ihr vor den Tatsachen die Augen nicht verschließen dürft. Aber gib deiner Mutter die Chance, die Krankheit auf ihre Weise und in Würde zu bekämpfen.

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute.
Frankie
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  #10  
Alt 19.10.2004, 21:16
Eljot Eljot ist offline
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Hallo Sunny2
bin auch Angehörige...
ich glaube nicht, dass dich jemand hier ausgrenzen will...
Ganz liebe Grüße
Eljot
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  #11  
Alt 09.11.2004, 16:04
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@alle!Danke für eure lieben und nachdenklichen Worte.
Im Moment leben wir wie in einem Albtraum der scheinbar nicht endet.Meine Mama wird immer weniger,sie verblüht zusehends.....
Wir wissen dass es zu Ende geht,aber wir können es nicht glauben.
Schmerzen hat sie nicht,aber sie beklagt sich darüber das sie ihre Selbsständigkeit verliert und ist( verständlich)traurig ,wütend und nachdenklich...Ihr größter Wunsch ist endlich sterben zu dürfen...
Danke nochmal für alles und ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute!
sunny
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  #12  
Alt 09.11.2004, 16:36
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hallo ihr lieben, ich möchte mir auch etwas von der seele schreiben:
mein vater ist auch letztes jahr gestorben. er hatt e krebs im gesicht, so dass
er zerfressen wurde. es dauerte keine 8 monate dann ist er gestorben.
in leber und nieren hat sich der krebs gestreut, so dass alle versuche der mediziner keine wirkung hatten zu guter letzt wurde er noch an die dialyse gehängt.. ich frage mich für was? dass man länger leidet???
die krankheit ist eh schon grausam - aber was die mit einem machen noch grausamer

ich bin schockiert und mein leben hat sich verändert.
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  #13  
Alt 09.11.2004, 17:15
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Liebe Sunny,
es tut mir unendlich leid für dich, dass ihr im Augenblick so einen Albtraum erlebt. Ich hoffe, dass du das mit viel Kraft durchstehen wirst. Den letzten Willen eines Menschen muss man respektieren: wenn deine Mutter nicht lange leiden will sondern dem Ende entgegensieht, dann ist das für die Angehörigen schwer zu verstehen. Aber deine Mutter möchte vielleicht die Leidensphase für alle so kurz wie möglich haben.
Ich habe unendlich viel Achtung vor eurer Familie und wünsche euch, dass dieser schwere Weg für alle würdevoll zu Ende geht - wann auch immer.
Liebe Grüße von Monika
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  #14  
Alt 10.11.2004, 09:25
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Liebe Sunny,

Tut mir wirklich furchtbar leid und mir graust es davor wenn es meiner Mutter mal so geht. Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz ganz viel Kraft die Wünsche deiner Mutter zu respektieren und sie in Würde gehen zu lassen. Ich glaub das ist eine schwere Prüfung für dich aber das einzige was Du tun kannst ist bei Ihr zu sein und ihr für die restliche Zeit die ihr bleibt ihr all eure Liebe zu geben. Alles gute und liebe Grüße
Luisa
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  #15  
Alt 22.11.2004, 15:54
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Hallo zusammen!
Ich kann mich hier in die Reihe der Angehörigen gliedern. Seit 1997 sind mein Freund und ich mit dem malignen Melanom konfrontiert, damals wurde bei ihm ein Melanom an der rechten Fusssohle rausgeschnitten. 98 und 99: Aderhaut-Melanome im rechten Auge, in der Folge Jobaufgabe (er war Pilot) und Studium der sozialen Arbeit.
03: Hirnmetastase, vollständig resektiert.
Januar 04: Diagnose inoperable Lebermetastasen
Oktober 04: 40% der Leber sind Tumorgewebe,
Rezidiv im Hirn und zweite Hirnmetastase.
Novemeber 04: Behandlung der Hirnmetastasen mit Gamma-Knife-Bestrahlung, für die Leber ist leider - das wissen wir schon seit Januar - nichts mehr zu machen. Er wird - falls nicht ein Wunder geschieht - daran sterben. Er ist 42 Jahre alt, ich bin bald 29, seit fast 8 Jahren sind wir zusammen.
Manchmal denke ich, dass nichts mehr gehen wird nach seinem Tod, dass ich mich selbst auch gleich aufgeben kann. Dann wieder erfüllt mich eine unbeschreibliche, innere Kraft und ich hab' das Gefühl: Es geht weiter, immer weiter!
Mache zur Zeit eine Psychotherapie, um damit klarzukommen. Es ist unglaublich schwierig, so hilflos zu sein und zuschauen zu müssen, wie der geliebte Mensch langsam gehen muss, obwohl er so unglaublich tapfer kämpft...
Ich bewundere ihn.
An alle da draussen: Viel Kraft! Kopf hoch, immer weiter!

Liebe Grüsse

Sabine
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