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  #1  
Alt 02.08.2008, 20:55
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
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Standard Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Hallo Ihr Lieben,

bin niegelnagelneu hier - aber habe während meines 2,5-wöchigen KH-Aufenthaltes schon eine Menge hier gelesen mit sehr gemischten Gefühlen: Vor der OP hatte ich Schiss, was alles passieren kann. Und nach der OP irgendwie auch, aber anders

Seit Mittwoch bin ich wieder zu Hause und muss sagen *puuuuh* - ganz schönen Ritt habe ich da hinter mich gebracht Eierstöcke sind noch da, alles andere ist raus, bzw. Scheide teilweise entfernt - davon merke ich aber nichts. Alles wurde im Gesunden operiert und es waren von 64 entnommenen Lymphknoten 2 leicht befallen. Es gibt laut Bericht keine Metastasen in Darm/Blase/Lunge und dem gesamten Becken. Beschwerden: Meine Blase mault rum, aber nur, wenn sie sich entleert. Sonst OK. Mein Darm ist extrem schwerfällig und ich greife zu Hilfsmitteln wie Pflaumensaft und Stuhlweichmacher. Chefarzt meinte zu mir, dass ich gesund werde, der Krebs raus operiert sei, aber wegen der beiden Lymphknoten sicherheitshalber eine Radio-Chemo im Anschluss folgen muss.

Montag habe ich einen ersten Termin in der Strahlenpraxis zum Kennenlernen und Besprechen der Termine. Dienstag treffe ich mich mit meiner Ärztin, um die 6 Chemo-Termine drumherum zu stricken.

Ich hab echt Schiss vor den Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlenbehandlung Und mittendrin am 17.8. hab ich auch noch Geburtstag irgendwie ist das ein scheiss Jahr - mir wurde bereits im März meine Schilddrüse entfernt; das war allerdings gegen die Wertheim ein echter Spaziergang...

Ich suche verzweifelt nach Normalität und habe das Gefühl, dass der Bauchschnitt nicht der einzige Ein-Schnitt in meinem Leben ist. Glücklicherweise habe ich einen wunderbaren Mann, der mich stützt und selbst recht robust gestrickt ist. Meine Familie und Freunde sind auch zauberhaft - aber nach der Diagnose wollte ich mit niemandem darüber reden, ausser mit 3 Leuten aus meinem Umfeld. Ich hatte das Gefühl, mich erstmal selber neu sortieren zu müssen. Gelungen ist das noch nicht. Als ich vor knapp 3 Wochen erfuhr, dass ich Krebs habe, war das, als wenn ein Zug über mich hinweg gefahren ist; irgendwie klebe ich wohl noch an den Gleisen

Und jetzt noch Radio-Chemo.... oha. Ich bin so froh, dass es hier so positive Berichte gibt. Ich war noch nie ernsthaft krank und irgendwie bin ich wohl mit meinem jetzt zerschnippelten Körper und meiner in Stücke gesprengten Psyche ziemlich überfordert...

Ich habe meine Einstellung zum Krebs und zur bevorstehenden Therapie noch nicht gefunden und weiß genau, ich brauche eine!!! Eine, die mir hilft, das ganze möglichst positiv zu sehen.

Wahhhh - ich bin jetzt fast 41 und finde keine Worte - als Angehörige der schreibenden Zunft grossartig....

Nunja, ich bin erstmal hier und werde weiter berichten - ich habe das Gefühl, dass ich mich hier mit Euch austauschen kann. In meinem Umfeld sind alle sehr mitfühlend. Aber genau das kann ich grad gar nicht verpacken. Ich habe im letzten November meinen Onkel mit Lungenkrebs zu tode gepflegt. Und es war eine harte, aber wertvolle Zeit für mich und meine gesamte Familie. Nur leider hat er unter der Chemo entsetzlich gelitten - und wenn ich da an meine bevorstehende denke, sehe ich immer ihn vor Augen.

Danke für's Lesen.

Ceelia
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  #2  
Alt 02.08.2008, 21:25
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Hallo Ceelia,


ich habe Gott sei Dank keine Erfahrung mit Chemo.Dennoch möchte ich dich hier Willkommen heißen.Freue mich sehr,das der Krebs bei dir entfernt werden konnte und das nur sowenige Lymphknoten betroffen sind.Ich bin mir sicher das die Frauen hier im Forum,die damit Erfahrungen haben dir liebend gerne helfen und deine Fragen gerne beantworten.Wünsch dir baldige Besserung und alles Gute für die kommende Zeit.


Lg
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  #3  
Alt 02.08.2008, 21:51
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Liebe Cee
Willkommen hier, auch wenn der Anlass kein schöner ist.
Ich kann dich (schriftlich) unterstützen, was die Chemo/Radiotherapie betrifft.
Mit einer Einschränkung: bin nicht operiert worden, da der Tumor schon inoperabel war.

Man hat also mit den Strahlen auf gut Glück losgeballert, insgesamt 70 Gray, alles äussere Bestrahlungen, keine Inneren.
Dazu kam einmal wöchentlich eine Cisplatin-Chemo, die sich ca. 5 Stunden hinzieht.
Davon sind aber nur ca. 30 Minuten wirklich Chemo, der Rest ist Cortison, und andere Cocktails, um die Nieren schön durchzuspülen.
Man hat dazu normalerweise einen Einzelraum, denn trotz der Kanüle im Arm muss man gleich dort tüchtig trinken und auch das kleine Geschäft verrichten - die Menge wird dann gemessen, alles , um sicher zu sein, dass die Nieren nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Echt doof war nur, wenn zu Beginn keine Vene gefunden wurde...die Stecherei ging an die Substanz. (habe dennoch keinen Port bekommen)

Die Radio: man kommt erst mal in eine Simulation, dort werden die Strahlenfelder aufgezeichnet, Typ "Indianerbemalung", bei mir wurden dann die 4 Punkte tätowiert, so dass ich baden konnte.
Dann liegt man jeden Tag still und allein im Raum unter dieser grossen "Kanone", sie wuchtet um dich herum, oben-rechts-unten und links.
Alles dauert nur kurze Zeit und man merkt überhaupt nichts von der Bestrahlung.

Die Nebenwirkungen waren bei mir zum Ende hin heftig, vor allem wegen verstrahltem After, aber ich nehme an, dass du nicht soviel Gray wie ich aufgebrummt bekommst, da du ja operiert wurdest.
Die explosionsartigen Durchfälle, die sich dann einstellten, gingen nach der Therapie wieder vorbei. Einmal hat es mich bei einem Spaziergang erwischt, war sehr unangenehm...
Und die Wortfindungsstörungen waren auch bescheiden, und ich konnte auch nicht richtig sprechen (wenn auch meine Familie meint, das sei Quatsch) ... mein Mund war wie "zugenäht" , die Muskeln verkrampft.

Alles in allem, nun ein Jahr nach der Prozedur kann ich sagen, dass man positiv an alles rangehen soll, ich habe immer visualisiert, wie die Chemo und die Strahlen den Krebs kaputtmachen.
Und zum Ende hin war er ja dann auch nicht mehr aufzufinden.

Als ich kaum laufen konnte wegen Gleichgewichtsstörungen, bin ich dennoch jeden Tag ein bisschen dahingewankt und war auch zum Entsetzen meiner Onkologin am Strand.
Es ist wichtig, dass man die Zähne zusammenbeisst....
Als die Therapie zu Ende war, bin ich in ein tiefes Loch gefallen, von mir aus hätten sie noch ewig weiter strahlen und Chemo geben können - Hauptsache, der Tumor und die restlichen Krebszellen sind weg und die Lymphen sauber.

Dann war ich noch Monate aufgeblasen wie ein Pfannkuchen, steif wie ein Brett, aber inzwischen geht es wieder besser.
Therapieende im Juli 2007, im Oktober stand ich in Halbzeit (trotz enormer Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen und Konzentrationsproblemen, Augenverschlechterung usw) wieder in der Firma auf der Matte.

Das dicke Ende kommt nach der Therapie, wenn man alle 3 Monate zur Nachsorge muss ...und immer zittert, ob was gefunden wird oder nicht.

Wenn du mehr Fragen hast, frag....
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (02.08.2008 um 22:08 Uhr)
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  #4  
Alt 03.08.2008, 00:38
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Lieben Dank für Eure aufmunternden Worte

Nikita, von Dir habe ich hier bereits einiges gelesen und ich finde es klasse, wie Du anderen hier immer wieder mit Rat und Erfahrung hilfst und zur Seite stehst! Menschen wie mir, die gerade erst mit dieser Diagnose "befruchtet" wurden, hilft das sehr

Natürlich habe ich mich auch im Internet "schlau gelesen", aber wie soll man als Neuerkrankte da durch finden? Da bin ich wirklich froh, dieses Forum gefunden zu haben.

Meine Chemo wird auch eine Cisplatin sein, aber dosiert mit 40mg/qm? Kann das sein? Habe noch nicht wirklich alles gecheckt; das wird ja nach Gewicht und Hautoberfläche berechnet Das wird dann 6 Wochen lang 1 x in der Woche durchgeführt - und auch ich habe gehört, dass es recht lange dauern soll (einige Stunden). Boah, ich habe schon Angst. Haarausfall? Kann sein, sagte man mir, aber wohl nicht alle. Nunja, und wie ich die Nebenwirkungen vertrage, werde ich ja sehen *bammel* und auch das wird sicher von Mal zu Mal unterschiedlich sein. Auch die Gabe von Cortison, die ja die Organe schützen soll, wird ja Nebenwirkungen haben... Ich versuche mir vorzustellen, dass diese "Chemo-Polizei" mir helfen wird, die "Einbrecher" zu vertreiben...

Wie es strahlenmässig weitergeht, macht mir aber auch Sorgen. Von den Durchfällen hab ich schon gehört. Aber auch von Blasenproblemen, empfindlicher Haut und davon, dass die Scheide sich dann verändern wird und gerne mal verklebt. Habe da von gecremten Tampons gelesen, die man sich einführen sollte etc. Aber das werde ich am Montag einfach mal ansprechen. Auch kann ich mir so gar nicht vorstellen, dass die meine recht frische Narbe nun bestrahlen wollen - da ist doch noch gar keine vollständige Heilung im tiefer liegenden Gewebe erfolgt

Interessant ist allerdings, dass ich seit der OP keine Rückenschmerzen mehr im Lendenwirbel-Bereich habe, die ich lange aufs Reiten zurück führte... Auch die Schmerzen im rechten Beckenknochen sind wie weg geblasen. Die hatte ich vor 3 Wochen bekommen und schob sie auch aufs Reiten.

Nikita, nachdem ja Deine Behandlung (Chemo und Strahlen) nun beendet ist: Wirst Du denn gar nicht mehr operiert? Alles ist fort ohne OP?? Das ist ja großartig!!

Ich werde langsam zum Hypochonder; meine Brustwarzen sind giga-empfindlich und ich werde nach Abschluss meiner Behandlung zur Mammo gehen. Wenn die dann auch was finden, geh ich am Stock Aber mein Lungenröntgen war sauber, ebenso Abdomen-CT. Und trotzdem ist die Diagnose merkwürdig. Ich denke momentan, dass an jeder Ecke meines Körpers was zupft und Krebs heisst...

Ich bin beizeiten ziemlich verwirrt. Und alles fühlt sich noch so unwirklich an

Liebe Nikita, herzlichen Dank für Deine Ausführungen - schön, dass Du Dein Lachen nicht verloren hast. Der Ablauf bei Deiner Bekannten (mit dem Rezidiv, die dann verstarb) hat mich echt geschockt . Ich hoffe immernoch auf Heilung.
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  #5  
Alt 03.08.2008, 02:34
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Liebe Cee

also die Haare fallen nicht aus, jedenfalls nicht bei Cisplatin.
Die Cisplatin-Dosis ist von Fall zu Fall unterschiedlich, bei mir war es 70mg/qm.
Das Cortison hat mir nicht gut getan, bin so aufgeschwemmt.

Operiert wurde ich nicht, es ist die letzte Option, die meine Onkologen in der Hinterhand behalten, falls ein Rezitiv auftritt, denn bestrahlt kann man nach 70 Gray nicht mehr werden.
Ich muss jetzt am 12.August wieder mal zur Nachsorge und automatisch tut mir jeden Tag da unten was "weh" - weiss nicht, ob es nur Einbildung ist...

Die anderen Nachsorgen haben bis jetzt starke , strahlenbedingte Verwachsungen ergeben, aber keinen Tumor mehr,
Na ja , ab und an schau ich mir dann die Krebsregister von München an, wo ich dann die steilabfallenden Überlebenstabellen sehe, gerade bei meinem FIGO III B und ein G3-Tumor obendrauf...
Aber dann klicke ich schnell wieder weg.

Es sind Phasen, die ich durchlebe, wie wahrscheinlich jeder, der Krebs hat, mal schliesse ich fast mit der Krankheit ab oder will es zumindestens, und dann überlege ich mir doch wieder, was mir das Jahr 2009 so bringen wird und die Angst vor den Schmerzen und dem Tod macht mich ganz verrückt.
Es ist ein ständiges Auf und Ab, ich habe meine Leichtigkeit des Seins verloren.

Hab keine Angst vor der Therapie, sie wird dein Leben retten. nimm sie an, mit allem, was passiert - Hauptsache gesund

Was war denn deine Figo-Einteilung ? Und wie wurde der Tumor gefunden ?
Fühlst du dich in deinem KH in guten Händen ?
__________________
Liebe Grüße
Nikita


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George Patton

Geändert von nikita1 (03.08.2008 um 02:36 Uhr)
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  #6  
Alt 03.08.2008, 10:30
mela 74 mela 74 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

hallo ceelia,

trotz der unerfreulichen umstände,herzlich willkommen hier im forum
bei dir scheint das wohl alles sehr schnell gegangen zu sein.hat auch seine vorteile.
bei mir lagen viele wochen zwischen diagnose und wertheim op,das war der horror.
diesen riesenberg hast du hinter dich gebracht!!!!!

probleme mit der blase,und dem darm sind normal,das legt sich,zwar gaaanz langsam,aber es wird!!!!

meine op ist nun ein jahr her,und ich hab nur noch ab und zu "wehwechen"....

da alles bei dir zackzack gegangen ist,ist es doch kein wunder,dass du das noch nicht verarbeiten,bzw.begreifen konntest!
mir hat es damals nach der diagnose auch den boden unter den füssen weggerissen,das forum hat mir unendlich geholfen,vor den ops,danach....

gott sei dank kenn ich mich mit radio/chemo,zumindest nicht in der praxis aus.
aber da sind ja einige mädels hier,wie nikita..

ich schick dir noch ein kraftpaket,und sag dir,das übelste hast du hinter dir!!!

schönen sonntag dir und deiner familie
grüssle mela
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  #7  
Alt 07.08.2008, 18:30
diemari diemari ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Hallo! Habe euch erst heute gefunden. Dachte,ich bin ganz alleine mit dem ganzen Mist. Diagnose o1.07.-OP 07.07., Entlassung 23.07.,Radio-Chemo ab 01.09.
Ich bin voller Angst..habe Depressionen..Heulkrämpfe..fühle mich nutzlos..habe Schmerzen...
Wenn ich dann höre was bei der Radio alles passiert oder passieren kann....Wäre so gerne stark, schaffe das aber im Moment nicht. Ist das normal mit der Heulerei?
Müsste ich nicht nach über 4 Wochen schmerzfreier sein?
Müsste die Blase nicht besser funktionieren?
Ich nerve, sorry! Fühle mich aber so hilflos.
Liebe Grüße
Mari
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  #8  
Alt 07.08.2008, 19:39
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nitsrek1204 nitsrek1204 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Liebe Marie,
ich habe die OP erst 6 Wochen hinter mir und habe heut noch ein wenig schmerzen hier und da, durch die vielen Lymphknoten die sie dabei entfernen kann das auch noch hier und da länger zwicken und zwacken, sagte mir der Therapeut. Die Blase ist bei mir heut noch beleidigt , und durch die Bestrahlung kann das noch schlimmer werden. Was macht denn Dein Darm? Ich hatte z.B. 4 Wochen Durchfall mit Krämpfen, ist aber zum Glück wieder normal!

Aber Kopf hoch es gibt immer gute und schlechte Tage!
Fang an ein Tagebuch zu führen, die Ärztin meinte ich solle alles aufschreiben wie ich mich fühle und was ich esse und so, dann kann man auch besser Medikamentös eingestellt werden...

Du bist hier nicht allein, wie sieht es in Deinem Umfeld aus? Mann, Kinder, Familie?
Manchmal hat man Lust zu telefonieren und dann wieder gar nicht... das hab ich dann auch meinem Umfeld gesagt, oft mache ich das Telefon sogar aus, weil mich das nervt...
Wie gesagt, jeder Tag ist anders!

Aber wir schaffen das! Morgen krieg ich die erste Chemo bin tierisch aufgeregt.
Heute war mir auch schlecht die Ärztin hat mir MCP Tropfen aufgeschrieben, jetzt gehts aber wieder...

Liebe Grüße
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  #9  
Alt 07.08.2008, 21:05
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

ach Mari,

ich glaube das, was Du empfindest, ist normal!!! Ich bin auch viel dünnhäutiger und weniger belastbar geworden. Habe das Gefühl, mich mit bestimmten Dingen gar nicht auseinandersetzen zu wollen, weil mich mein Heilungsprozess und das Verarbeiten dieses Terroranschlags de Krebs auf mein Leben zu sehr in Anspruch nimmt

Ich versuche, meine Fortschritte zu geniessen, ertappe mich aber dabei, eher traurig und verzweifelt über den Verlust meiner Kräfte und der Normalität in meinem Leben zu sein und zeitweise mit dem Schicksal zu hadern. Aber vielleicht ist auch das nur eine Phase, die ich durchmache - genau wie die schlimmen Alpträume, die ich ca. 2 Wochen lang nach der OP hatte; die sind auch wieder weg.

Nun haben Sie aus Termingründen meine Chemo/Radio noch eine weitere Woche hinausgeschoben und ich fange mit einer Chemo am Vormittag und einer Bestrahlung am Nachmittag am 25.8. an - das ärgert mich schon, weil ich dachte "je eher daran, je eher davon..." und nun muss ich weiter warten. Aber vielleicht werden ja meine Ängste davor in dem Zeitraum weniger

Immerhin beginne ich eine begleitende Homöopathische Therapie bei meiner Ärztin, die ja zum Glück den onkolischen Hintergrund hat. In sofern hoffe ich, dass mir das auch helfen wird, alles ein wenig besser zu überstehen. Ferner habe ich ne kleine Portion von einem besonderen "Therapeutikum" bestellt, welches mir während der Chemo helfen soll, die Übelkeit und Appetitlosigkeit in den Griff zu bekommen. kann sicher nicht schaden; Eine Freundin von mir kam immer bekifft zu Chemo und die Schwestern haben das sehr humorvoll genommen Und der Freundin ging es einfach viel besser

Ich bin also gewappnet und hoffe, dass ab dem 25.8. die nachfolgenden sechs Wochen so vergehen, dass ich nicht Mut und Nerven verliere

Sonst habe ich ja noch EUCH! Danke, dass Ihr da seid und viel Kraft Euch allen, wo immer Ihr auch gerade therapiemässig steckt!!!
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  #10  
Alt 07.08.2008, 21:11
diemari diemari ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Vielen Dank für Deine Antwort!
Mein Umfeld: kein Mann, leider keine Kinder. Ich lebe mit einer Frau zusammen.
Großes Problem: wir haben uns vor etwa einem Jahr mit einem kleinen Restaurant selbstständig gemacht. Meine Partnerin kocht, ich mach alles weitere. Bis Mai lief der Laden nicht wirklich gut. Dann wurde es richtig gut...und ich krank. Meine Freundin arbeitet wie verrückt aber ich falle halt aus. Personal können wir uns nicht leisten. Das wird nicht mehr lange gutgehen. Ironie des Schicksals.
Letztes Jahr dachten wir: schlimmer kann es nicht kommen! Da haben wir uns wohl geirrt.
Mit meinem Riesenbauchschnitt fühle ich mich wie ein Monster. Ständig ist man mit Darm- und Blasenentleerung beschäftigt und diese Sch....angst vor der Radio-Chemo..und...und...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Glück für morgen. Kann gut nachvollziehen, daß dir schlecht ist.
Lass mich doch bitte wissen wie es dir ergangen ist. Kopf hoch und liebe Grüße.
Mari
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  #11  
Alt 07.08.2008, 21:19
diemari diemari ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Hallo Cee! Auch dir vielen Dank! Meine Radio beginnt am 1.9., 1. Chemo am 3.9. Habe auch eine Riesenangst.
Dann sind wir fast zeitgleich.Am 34.8. fliege ich nach Rom...mein Arzt meinte, ich soll das auf jeden Fall noch machen...was auch immer das bedeuten soll.
Einen schönen Abend und liebe Grüße
Mari
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  #12  
Alt 07.08.2008, 21:19
diemari diemari ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

....am 24.08. natürlich..
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  #13  
Alt 07.08.2008, 21:36
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Zitat:
Zitat von diemari Beitrag anzeigen
mein Arzt meinte, ich soll das auf jeden Fall noch machen...was auch immer das bedeuten soll.
Mari
*lach* Mari, das soll heissen, dass Du es Dir bis Beginn der Therapie einfach SCHÖN machen sollst!!! Danach kommen schwierige 6 Wochen auf Dich zu (oder wie lange?) und danach brauchst Du noch Zeit, Dich davon zu erholen.

Dein Arzt meint wahrscheinlich, dass es durchaus erlaubt ist, dass es Dir vor der Behandlung so gut wie möglich geht - das stärkt die Psyche, mann kommt mal raus, ist nicht so auf sich selbst fixiert und geht vielleicht mit weniger Angst an die Sache ran.

Nicht immer gleich das schlimmste denken, Mari - das tue ich auf oft und es bekommt mir und meiner Seele gar nicht gut!!!

Du schaffst das!!!
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  #14  
Alt 15.08.2008, 21:49
Anke B. Anke B. ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Anke B.

Puh, lese Deinen Werdegang das 2. Mal. Habe echt bei derselben OP-Art Glück
gehabt, die Scheide wurde nicht wie bei Dir Weggeschnibbelt (Uni-Klinik Bonn),
nuuuuurrrr 28 Lympfknoten entfernt.

1 Cm. großes Karzinom. 28 Bestrahlungen ca. 4 Wochen später, hab sp viel
Angst vor Nachtherapie gehabt. 4 Chemos, 2 Scheidenbestrahlung, habe
dabei viel geweint, das war alles 2005 bis 2006.

Jetzt bin ich Metastasenfrei, die Studie wird jetzt geschlossen, die von der
Charite Berlin allen Uni-kliniken zugeteilt wird.

Bin jetzt 45 und das Sexualleben ist hin.


Alles Liebe

Anke B.
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  #15  
Alt 15.08.2008, 23:16
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP v.18.7.2008 Ängste

Hallo Kerstin

so, hast die Übelkeit also überwunden, das ist schön!! Und die zweite Chemo auch Und ich freue mich riesig, dass es Dir so gut geht, abgesehen von Deinen geschilderten Nebenwirkungen. Und ganz sicher hast Du auch recht, wenn Du schreibst, dass bei der Herangehensweise die Psyche eine große Rolle spielt. Je positiver man eingestellt ist, desto besser verpackt der Körper diesen Chemie-Stress. Aber ich weiss halt auch, dass meine Psyche mir erhebliche Streiche spielt, je länger es mir körperlich nicht gut geht und ich meinen normalen Aktivitäten nicht nachkommen kann. Davor hab ich etwas Angst, aber schon weniger als noch vor 2 Wochen

Momentan denke ich "OK, gehen wir's mal an und schauen wir, wie's dann läuft" - diese Einstellung habe ich auch dank der Hilfe einiger Forumsteilnehmer hier bekommen. Danke

Gestern war ich zur Strahlensimulation und habe neue Markierungen erhalten - die allerdings die gesamte nächste Woche halten müssen, da ich ja erst am 25.8. anfange - na schauen wir mal *hihi*

Momentan führe ich mein "ganz normales Leben" und spüre, wie meine Kräfte langsam und reduziert zurückkehren. Aber immerhin bin heute ja erst 4 Wochen operiert. Und dafür läufts ganz gut Ich trainiere seit 4 Tagen wieder auf der Golfanlage mit einem leichten Aufbauprogramm. Und gestern bin ich dann endlich wieder mal mein Pferd geritten - wenn auch nur 15 Minuten, aber ich war total happy

Meine Arbeit fehlt mir so gar nicht - aber ich muss mein Leben auch erstmal neu einsortieren. Alles Positive sauge ich auf wie ein Schwamm, als müsste ich ein "Polster" für meine Chemo-Strahlen-Zeit aufbauen.

Erstaunlich wie ein Leben sich innerhalb 5 Wochen komplett verändern kann - bin immer noch ganz von den Socken. Und doch fühlt es sich grad so an, als wenn es schon eeeewig so wäre.

Bin wohl etwas durcheinander - wenn auch zur Zeit im positivsten Sinne

Jau Kerstin, habe das "Mittelchen" schon getestet - war guuuut und ich werde es ganz sicher bei Übelkeit einsetzen

Euch allen viel Kraft und ein schönes Wochenende
__________________
Liebe Grüße

Cee


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