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  #1  
Alt 13.07.2004, 17:53
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Standard Misteltherapie/Selen

Hallo,

wer kennt sich aus mit Misteltherapie????
Von der biologischen Krebsabwehr, Heidelberg, habe ich
Unterlagen erhalten, in denen eine Misteltherapie während
der Chemo befürwortet wird, um das Immunsystem zu stärken.

Nach Auskunft bei meiner Krankenkasse GEK wird die Mistel
nur noch bei pallitativen Patienten verschrieben oder um
die Lebensqualität zu verbessern (was immer das auch heißen möge). Wer will das beurteilen?

Dann die Sache mit dem Medikamenten-Budget.
Wenn der Arzt nich hinter dieser Sache steht, wie kann ich argumentieren, um das Medikament trotzdem verschrieben zu bekommen?

Nach Telefonat mit einer Ärztin bei der Biol. Krebsabwehr,
Heidelberg, meinte die, daß der Arzt es verschreiben muß.

Nach Telefonat mit meiner Onkologin meinte sie, während der Chemo sei von einer Misteltherapie abzuraten, jedenfalls lt.
Auskunft von einem Vertreter, der immer käme. Außerdem gäbe es keine ausreichenden Studien über den Nutzen, die Meinungen gingen da auseinander, ob nicht sogar während der Chemo und Misteltherapie es ins Gegenteil umschlagen könne.

Jetzt bin ich genauso schlau wie vorher.

Wird eigentlich auch Selen von den Ärzten verschrieben, ich
habe es bis jetzt selbst bezahlt und irgendwo gelesen, daß
man es sich verschreiben lassen kann??
Danke für jede Zuschrift.

Viele Grüße
Ingrid
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  #2  
Alt 13.07.2004, 19:46
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Standard Misteltherapie/Selen

Liebe Ingrid

Die reinen Schulmediziner haben halt immer noch ihre liebe Not mit der Misteltherapie!
Die antroposophischen Aerzte machen keine Doppelblindstudien, weil sie allen Patientinnen helfen möchten und so ist halt "nichts bewiesen".
Selbst habe ich sehr lange Mistel gespritzt und auch Infusionen erhalten. Ich hab auch während meiner ersten CMF Chemo begleitend (am Folgetag) Infusionen erhalten. Es war nicht immer wundervoll, aber ich bin überzeugt, dass sie mir sehr viel geholfen haben -körperlich und seelisch. Wichtig ist, dass dich ein Arzt begleitet, der sich in der Therapie auskennt.
Es gibt immer mehr antroposophische Aerzte - vielleicht auch in deiner Stadt oder in deiner Nähe, vielleicht kann dir die biol. Krebsabwehr auch helfen. Literatur findet man auch z.B. von Dr. Richard Wager - Brustkrebs und Iscador - Verlag Urachhaus
zu deiner Frage - wie fordere ich das: bitte dein Arzt um die für dich nötige Unterstützung weil du es MOECHTEST und- es IST ERFAHRUNG - dass Misteltherapie Krebspatienten positiv unterstützt!!!
Warum ich es z.Zt. unterlasse? Ich bin im Moment etwas Medi-müde - aber ich werde auch wieder Anlauf nehmen. Mein Schul- und antropos. Arzt kommen sich auch nicht näher.... da fahre ich halt einfach auf beiden Geleisen und mache das - was mir gut tut herzlich Cristina
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  #3  
Alt 13.07.2004, 20:14
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Standard Misteltherapie/Selen

Liebe Ingrid!
Vorgeschichte: wurde in 3/2000 brusterhaltend operiert.
3 Lymphmetas und Lymphangiosis. Hatte 3 Zyklen CMF, 30 Bestrahlungen, Innenbestrahlung und 4 mal EC. Anschließend Misteltherapie von einer Komplementärmedizinerin im AKH Wien. Es geht mir sehr gut, bis jetzt keine Metas festgestellt. Ich habe immer wieder feststellen können, daß die Misteltherapie meinen allgemeinen Abwehrkräften sehr gut getan hat. Inwieweit sich das auch auf den Krebs bezieht - ? Selen habe ich nach einer Blutuntersuchung der Spurenelemente bekommen, und das wird auch laufend kontrolliert.

In Österreich bezahlt sowohl Mistel als auch Selen die Krankenkasse.

Liebe Grüße
Elisabeth 53
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  #4  
Alt 13.07.2004, 21:27
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Standard Misteltherapie/Selen

Liebe Ingrid!
Nach Brustentfernung/13 Lymphmetas bin ich nach abgeschlossener Therapie, während der AHB in Mai 2003, mit einer Misteltherapie begonnen. Auf meine Psyche hat sich dies direkt positiv ausgewirkt. Auch meine Blut-
werte wurde von Quartal zu Quartal besser. Nach jetzt
über einem Jahr sagte mir der Hämatologe, dass er mehr als zufrieden mit meinen Blutwerten sei. Es wäre kaum
zu glauben, dass ich 4 x EC, 30 Bestrahlungen und dann noch 4 x Taxol bekommen hätte. Während der Chemo-/Bestrahlungszeit hatte er von der Mistelspritzung abgeraten. Von Januar bis Mai wurden mir die Mistelampullen nicht verschrieben, da es hieß die Krankenkasse würde es nicht mehr übernehmen. Aber jetzt hat man sich wohl wieder geeinigt, dass Krebspatienenten
weiter kostenlos das Präparat erhalten.

Frag Deinen Arzt noch einmal. Alles Liebe
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  #5  
Alt 14.07.2004, 07:32
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Standard Misteltherapie/Selen

Hallo Ingrid,

ich habe gerade in d e r Zeit mit Mistel "ausgesetzt" als die Krankenkassen sich mit Hinweis auf den Gesetzgeber bei der Kostenerstattung quergestellt hatten. Nun wird es ja allerorten wieder verschrieben und auch ich "bin dabei".
Ich spritze 2 mal wöchentlich Iscador und glaube, dass es mir gut tut.
Die Kosten für Selen erstattet mir die Barmer nicht mehr; ich nehme es allerdings nur zweimal pro Woche, da ich mir mit meinem täglichen Müsli - beispielsweise mittels Cocosflocken und Sesam - viel Selen in "natürlicher Form" zuführe.
Während der AHB in der Sonnenberg-Klinik in Bad Sooden-Allendorf referierte ein Arzt aus Anlass eines Vortrages, dass nicht zu empfehlen sei sich z u v i e l Selen
k ü n s t l i c h zuzuführen. Ob das eine Einzelmeinung ist oder allgemein eine neue Erkenntnis, weiß ich leider nicht.

Herzlichen Gruß an alle hier im Forum

ilse
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  #6  
Alt 14.07.2004, 09:51
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Standard Misteltherapie/Selen

Hallo,

Ich bekomme sowohl Selen (Cefasel 100) als auch Misteln (Iscador) von meiner Hausärztin verschrieben und es wird von der KK übernommen.

Meine Hausärztin ist vom Nutzen beider Medis überzeugt und steht daher hinter den Therapien.
Das ist der springende Punkt: wenn der Arzt (warum auch immer, teilweise wohl auch aus Ignoranz und Unwissenheit ) nicht vom Nutzen überzeugt ist, dann wird er sich schwer tun, Rezepte für Misteln und/oder Selen auszustellen, obwohl die KK zahlen würde!!!!!

Dann hilft nur, einen Arzt/Ärztin zu finden, mit der man sich auf einer Wellenlänge befinden kann und der/die sich auch mit Ergänzender Medizin schon positiv beschäftigt hat oder wenigstens bereit ist, sich damit zu beschäftigen und dazuzulernen.

Gruß von Lilli
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  #7  
Alt 14.07.2004, 15:21
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Standard Misteltherapie/Selen

Liebe Cristina, Elisabeth, Maria, Ilse und Lilli,

eure Zuschriften haben mir sehr geholfen, vielen Dank.

Ilse, daß mit dem zuviel Selen zuführen ist richtig,
das sei aber erst bei 1000mg der Fall.
Die Biol. Krebsabwehr, Heidelberg empfiehlt, während der
Chemo-Zeit 200 - 300 mg, danach 50 - 100 mg, am Tag der
Chemo 500 - 1000 mg Selen (es sind glaube ich 1.000stel mg,
das Zeichen sieht wie ein u mit strich und g aus, das
Zeichen gibt es nicht auf der Tastatur).

Werde auch erst mal die Chemo-/Strahlenzeit abwarten und
mich dann an die Mistel-Therapie heranmachen.

Liebe Grüße

Ingrid
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  #8  
Alt 16.07.2004, 09:11
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Standard Misteltherapie/Selen

Hallo liebe Betroffene,

nun muss ich mich doch nochmal zu diesem Thema zu Wort melden.

Heute Nacht - beim "Rumzappen im TV" - bin ich bei einem Interview mit Prof.Dr. Freudenberg im SWR-Sender gelandet. Unter Anderem merkte dieser auf eine spezielle Frage des Journalisten an, dass Mistel immer noch sehr umstritten sei und evtl. sogar Metastasen im Kopf fördern könnten (Studien-Erkenntnisse ???)
Das Interview insgesamt erschien mir eigentlich ganz besonders kompetent, so dass ich doch über diese eine Bemerkung sehr ins Grübeln geriet.

Herzlichen Gruß und einen beschwerdefreien Tag wünscht

ilse
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  #9  
Alt 16.07.2004, 09:41
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Standard Misteltherapie/Selen

Mit der Einheit für Selen hast du übrigens recht. Das ist 1µ oder mcg.

Ich habe mich gestern mit meiner anthrosophischen Ärztin lang über die Misteltherapie unterhalten. Misteltherapie ist nicht gleich Misteltherapie. In der Schulmedizin wird vorwiegend Lektinol verwandt, weil es so schön rein und standardisiert ist. Präparate wie Iscador enthalten noch eine ganze Reihe andere Inhaltsstoffe. Mir ist keine Studie bekannt, bei der die unterschiedlichen Präparate gegeneinander getestet werden. Habt ihr solche gefunden? Vielleicht wirken die unterschiedlichen Mistelpräparate nicht so gleich, wie wir erwarten.
Ich habe den ersten der 6 EC-Zyklen ohne Misteltherapie und die restlichen mit Misteltherapie erlebt. Der erste Zyklus hat die meisten Probleme gemacht (Frieren, Erschöpfung, Schlaflosigkeit).
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  #10  
Alt 16.07.2004, 09:46
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Standard Misteltherapie/Selen

Ich bin vor 9 1/2 erkrankt (T3 G3) und spritze auch seit 9 1/2 Jahren Mistel. Ich habe das komplette schulmedizinische Programm durchlaufen und schon während einer Hammerchemo mit der Misteltherapie begonnen
Trotz einer verheerenden Prognose hatte ich nie ein Rezidiv.
Ich bin überzeugter Mistelanhänger. Meine private Krankenversicherung erstattet mir die Kosten bis heute ohne jegliche Probleme, ebenso wie Selen (Seltrans Peroral Trinkampullen) die ich 2-3- mal wöchentlich zu mir nehme.
Grüsse
Tine
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  #11  
Alt 16.07.2004, 10:06
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Standard Misteltherapie/Selen

Hallo Tine,
ich bin ebenfalls vor 9,5 Jahren erkrankt. (T2, G3, hormonrezeptorennegativ). Ich war zum Zeitpunkt der Diagnose 42 Jahre alt und habe auch das volle Programm bekommen. Ich hatte ebenfalls kein Rezidiv und ich habe keine Mistel gespritzt.
Ich wünsche Euch allen weiter alles Gute.
Brigitte
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  #12  
Alt 16.07.2004, 14:51
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Standard Misteltherapie/Selen

Hallo,
die Auskunft Deiner Krankenkasse," wird die Mistel
nur noch bei pallitativen Patienten verschrieben oder um die Lebensqualität zu verbessern" ist richtig. Festgelegt hat dies der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen mit Datum des 16.03.04 in den Richtlinien zur Verordnungsfähigkeit rezeptfreier Medikamente als Therapiestandard ( OTC Präparate) etc. Hier ist für alle, Arzt, Krankenkasse, Patient und Apotheker nachzulesen, welche nicht verschreibungspflichtige Medikamente bei welcher Erkrankung zu Lasten der Krankenkasse verordnet werden dürfen. Hier ist der Link: http://www.kvsa.de/pub/pm.pdf
Palliativ bedeutet, im Gegensatz zur heilenden Behandlung, eine lindernde Therapie. D.h., eine auf Linderung des Symptome gezielte Therapie, da die Grunderkrankung nicht heilbar ist. Bei den meisten Brustkrebsen ist dies der Fall. Es kann und darf aber nicht sein, dass palliativ so ausgelegt wird, das nur wenn alle schulmedizinischen anerkannten Therapien ausgeschöpft sind, die Misteltherapie zu Kassenlasten verordnet werden kann. Hier ist sicher die Einstellung und das Angagement des Arztes/ der Ärztin von entscheidender Bedeutung. Viele Ärzte haben nicht nur Angst um ihr Budget, sondern fürchten bei der Verordnung noch in Regress genommen zu werden, und sei es auch nur das sie die Mistelverordnung vor der Kassenärztlichen Vereinigung (KV)rechtfertigen müssen.Ist halt ne Menge Papierkram.

Also: Nicht locker lassen und auf den behandelnden Arzt einwirken, das er das Zeug gefälligst zu verschreiben hat. Der Gang zur KV ist nichts gegen ein würdiges menschenleben!

Viel Erfolg

Olli
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