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  #16  
Alt 13.07.2001, 10:16
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An Dagmar

Es hört sich überhaupt nicht nach selbstmitleid an. Es hört sich an wie eine liebende Tochter die um ihren Vater angst hat und um ihn kämpft so gut es geht. Ich habe damals auch wie eine Wilde im Internet gesurft und bin auf keinen grünen Zwieg gekommen.
Was die Schmerzen betrifft so können die Aerzte (nur falls es schlimm ist) ihm Morphin geben. Ist nicht ganz das gleiche wie das pure Morphium man wird nicht abhängig davon, und es nimmt einem alle Schmerzen. Ich war froh, dass Paps dadurch nicht leiden musste.
Und ja Du hast recht ich versuche wirklich zu helfen, einerseits fühle ich mich gut dabei, denn mein Paps hätte das Gleiche gemacht und andererseits hilft es mir auch alles irgendwie zu verarbeiten. Ich denke immer es ist das schlimmste was einem widerfahren kann jemanden zu verlieren und bis jetzt habe ich niemanden gesehen, der auch nach dem Tod eines geliebten Menschen hier weitergeschrieben hat. Es ist hart das gebe ich zu, aber wenn ich schon meinem Paps nicht helfen konnte so versuche ich doch anderen zu helfen. Wie jemand bereits mal hier im Forum geschrieben hat man weiss nicht was schlimmer ist, dei Zeit während der Krankheit oder die Zeit danach.

Liebe Grüsse
Biljana
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  #17  
Alt 13.07.2001, 11:28
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Standard habe Angst!

Hallo Dagmar,
ich schließe mich dem Bericht von Biljana an.
Ich konnte für meine Mutter auch nichts mehr tun, als bei Ihr zu sein, ihre Hand zu halten.
Sie ist gestern verstorben und die Ärzte haben ihr mit Morphin das Sterben ohne Schmerzen ermöglicht.
Und genau wie Du, habe ich mich gefühlt.Immer wenn das Telefon ging gab es mir ein Stich ins Herz.Was ist jetzt wieder?
Ich wohne auch in Düsseldorf und meine Mutter lag in Hamm/Westfalen.
Ich bin zu ihr gefahren, wann immer ich konnte und habe auch noch bis zuletzt an ein Wunder geglaubt, aber es gab nicht eine Stelle in ihrem Körper, der nicht von diesem Scheiss Krebs befallen war.
Es ist schlimm, einen geliebten Menschen so leiden zu sehen, und Dagmar, in Gedanken bin ich bei Dir.Und wenn ich Dir einen guten Rat geben kann: Bleib hier bei uns im Forum, egal wie es weiter geht.
Ich mache es auch so und spare mir dabei den Psychologen, denn wir alle hier machen das selbe durch und können uns gegenseitig helfen.
Also Kopf hoch und fühl Dich von mir moralisch umarmt.
Auch Du, Biljana.
Sabine
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  #18  
Alt 13.07.2001, 11:52
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Standard habe Angst!

An Sabine

Liebe Sabine

Ich bewundere Dich extremm, denn als mein Vater starb, war ich erst einmal zwei Wochen nicht im Geschäft und daher konnte ich auch keine Mails schreiben. Trotzdem weiss ich noch, dass ich als mein Paps gestorben ist meine Mutter und ich noch unheimlich viele Formalitäten erledigen mussten und alles drunter und drüber lief, so dass ich eh nicht dazugekommen wäre. Meine Mutter war völlig am Boden und ich musste mich die ganze Zeit zusammenreissen, schon deshalb weil ich zu dieser Zeit in der 8. Woche schwanger war und aufpassen musste das Kind nich noch zu verlieren. Aber mein Paps ist mein Schutzengel und wacht über meine Mutter, sein zukünftiges Enkelkind und mich natürlich auch. Ich bin froh, dass mein Paps das noch erleben durfte und auch er meinte damals, dass er immer zum lieben Gott gebetet hatte und sein grösster Wunsch nun in Erfüllung gegangen ist. Komisch die einen gehen und andere kommen.........................Muss wohl Schicksal sein.
Was das Forum betrifft muss ich Dir recht geben, es ist besser als zu einem Psychologen zu gehen, denn hier wird man verstanden, denn wir sitzen ja alle im selben Boot.

Ganz liebe Umarmung an Dich und Dagmar

Eure
Biljana
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  #19  
Alt 13.07.2001, 12:39
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Liebe Dagmar,
mein Pa ist nun endlich auch in Münster, er bekommt ambulant heute seine erste Chemo, nachdem die Ärzte in der Zwischenzeit festgestellt haben, daß er unzählige Knochenmetastasen hat. Leider kann er so doch nicht an einer Studie teilnehmen, bekommt auch keine Strahlen- sondern nur Chemotherapie. Seit Dienstag sitzen meine eltern und ich in einem dunklen Loch, wo die letzten Hoffnungslichter erloschen sind. Und keiner will es den anderen merken lassen. Doch ich bin so blöd, daß ich gestern vor meinem Papa geweint habe - und das wollte ich doch nicht und habe mir das seit der Schreckensnachricht, er hat Krebs, sogar geschafft. Ich will doch stark und mutig für ihn sein und jetzt bin ich ein jammerndes Häufchen Elend, daß gar nicht mehr weiß, was es veranstalten soll, um seinen Eltern Hoffnung einzuflößen.
Liebe Dagmar, ich fühle genau das nach, was Du geschrieben hast, vielleicht kann uns trösten, daß wir nicht alleine sind und das wir hier liebe Menschen finden, die uns helfen!
Ganz liebe Grüße aus Köln!
Claudia
claudiakons@gmx.de
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  #20  
Alt 14.07.2001, 17:41
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Liebe Sabine,
die Nachricht, dass es deine Mutter nicht geschafft hat, hat mich sehr geschockt und ich fühle, wenn auch aus der ferne, wirklich mit dir.
Und dass du trotzdem schreibst und einen verstehst, unglaublich. ich wünsche dir von ganzem herzen, dass du die schlimme zeit gut überstehen kannst.
Und auch dir, biljana, danke ich sehr für deine hilfe und dein mitgefühl. dein papa ist bestimmt wahnsinnig stolz auf dich!
der austausch hier im forum ist für mich auch etwas anderes als wenn man z.b. mit freunden pricht, da ich mittlerweile der meinung bin, dass man nur von denjenigen wirklich verstanden werden kann, die dasselbe durchmachen.
es ist nicht leicht die angst und trauer verständlich zu machen und vorallem begreiflich zu machen, dass das nicht von einem tag zu anderem wieder vorbei ist, sondern einen minütlich begleitet unddas ganze leben bestimmt.
an Claudia: dein vater ist in münster gut aufgehoben, die werden alles für deinen vater tun, was irgendwie möglich ist.
Besuch mal die seite www.prof-aigner.de, das ist eine klinik in wiesbaden, die sehr gut sein soll. ich habe da auch schon kontakt aufgenommen, du kannst auch die unterlagen hinschicken und bekommst eine stellungnahme der ärzte.
Ich wünsche euch das allerbeste, vielen dank, dass ihr da seid, es hilft mir wirklich, liebe grüsse, dagmar
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  #21  
Alt 02.08.2001, 23:04
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Standard habe Angst!Unsicher!!!

Hallo ,
ich habe heute erfahren,das mein Vater ein nicht-kleinzelliges BC hat (genau Plattenepithelkarzinom)Es sind Metastasen im Gehirn,Nebenniere und Leber.
Stadium 4 . Das ist sehr erschütternd für uns alle.Man riet meinem Vater eine Strahlentherapie des Gehirns in Oldenburg durchführen zu lassen.Mit anschließender Chemo . Es geht alles so schnell.Vor 3 Wochen war noch alles in Ordnung. Zur Zeit bekommt er Cortisontabletten(3x4mg)Die schlagen gut an.
Mein Vater fühlt sich noch sehr gut.Wir sind so unsicher,ob Strahlen-u.Chemotherapie die richtige Entscheidung ist.Denn wie geht es ihm danach?Jetzt ist er noch fit,aber wie lange hält der Zustand noch an? Kommt er nach der Chemo überhaupt wieder auf die Beine?Eine Heilung soll unmöglich sein.Max.1 Jahr soll er noch haben.Soll er sich dies Jahr mit Chemo quälen?
Es ist so schwer eine Antwort darauf zu finden und ich spüre , das es meinem Vater ähnlich geht. Kann mir jemand dazu was sagen?
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  #22  
Alt 06.08.2001, 10:57
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Hallo Petra!

Auch mein Vater hat Lungenkrebs (genaue Bezeichnung kann ich leider noch nicht einmal nennen). Endeckt hat man es genau vor einem Jahr. Ziemlicher Schock. Anfangs hieß es er hätte sehr gute Chancen. Bis letzte Woche hat auch unsere ganze Familie noch daran geglaubt, bis auf ich. Denn Anfang Juni fand man Wasser in der befallenen Lunge. Da wurde mir einiges klar... Letzte Woche kam er dann ins Krankenhaus, auch in Oldenburg, Wasser entfernen. Ein Gespräch mit dem Arzt persönlich, war erschütternd. Die Chemo und Bestrahlung, hat den Tumor nur 20 % reduziert, dieses wußte mein Vater seit Januar, uns erzählte er, es sei alles i. O.! Somit war letzte Woche der Schock groß, zu hören, dass er keine Chance mehr auf Heilung hat. Wie lange wir noch mit ihm verbringen dürfen? Dazu wollte man sich nicht äußern. Allein der Gedanke daran, läßt einen erstarren. Zum Glück hat er noch keine Schmerzen.
Meinem Dad ging es nach Chemo und Bestrahlung so ca. 10 Wochen nicht so gut, dann fing er an wieder fit zu werden. Aber das kann man nicht pauschalisieren, daher kann Dir leider auch keiner sagen, wie es bei Deinem Vater wirkt, und wie er sich danach fühlen wird. Aber es ist doch ein Funke von Hoffnung, den man auf jeden Fall nutzen sollte.
Meine Frage an alle: Hat bei einem von Euch Euer Vater bezüglich seiner Krankheit gelogen! Erzählt alles o. K., und genau das Gegenteil passiert? Wenn ja, warum tun Sie es. Wollen Sie sich selber oder die Familie beschützen???
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  #23  
Alt 08.08.2001, 10:51
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Liebe Ruth

Ich habe Deinen Bericht gelesen und es tut mir leid zu hören, dass die Chancen für Deinen Dad nicht so gut stehen trotzdem nicht aufgeben, ehrlich Wunder passieren immer wieder, aber ja man muss auch auf alles vorbereitet sein. Du hast noch eine interessante Frage gestellt bezüglich des Lügens und so. Nun mein Vater hat meine Mutter und mich nicht angelogen, aber wann immer jemand angerufen hat, hat er immer gesagt er hätte eine Lungenentzündung und er wäre bald wieder auf den Beinen. Warum fragst Du Dich? Nun das kann ich Dir sagen: ein jeder der Krebs hat, möchte in erster Linie nicht bemitleidet werden, d.h. bis vor kurzem galt man als vitaler Mensch der voller Elan war und im nächsten Moment ist man todkrank. Diese Krankheit frisst einem von Innen auf - jeden Tag ein Stückchen mehr. Es ist schwierig in einer solchen Situation die Würde noch zu bewahren und dass ist das was ein jeder will. Ich meine für meinen Vater war es schon genug hart, wenn er im Rollstuhl war und ich konnte ihm sagen, dass 100000 Menschen auch im Rollstuhl sind - ja das stimmt meinte er, aber ihre Zukunft oder ihr "Ende" ist nicht festgelegt................................das stimmte mich traurig aber er hatte Recht. Er meinte dann immer wieder es wäre ihm lieber bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, als so dem Tod langsam entgegezusehen.

Und noch was Ruth, ich würde das was Dein Vater tut nicht Lügen nennen, es ist so wie er fühlt und so drückt er sich auch in diesem Augenblick aus. Und Mitleid ist das Schlimmste was man den "Kranken" antun kann. Dann gibt es auch solche die sich auch für ihre Krankheit schämen, mag zwar komisch klingen aber es ist so. Wir können als Familienmitglieder nur immer für sie da sein, und ihr Handeln und Denken respektieren. Wir leiden zwar mit ihnen und haben auch unendliche Angst, aber schlussendlich ist es ihr Kampf und niemand kann das nachvollziehen, was sie wirklich durchmachen.

Liebe Ruth ich wünsche Dir und Deiner Familie alles alles Liebe und Gute und viel Kraft.
Falls Du sonst Fragen hast, so kannst Du Dich ruhig an mich wenden.

Biljana
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  #24  
Alt 08.08.2001, 11:58
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Hallo Biljana!

Vielen Dank für Deine Antwort. Es tut doch echt gut auch mit jemanden zu reden. Gelesen habe ich im Krebs-Kompass schon häufig, u. a. auch Deine Beiträge. Irgendwann habe ich mir gedacht, jetzt schreibst Du auch mal. Gesagt, getan.
Das mein Dad kein Mitleid gebrauchen kann, ist mir klar. Ich bin auch nicht der Mensch, der andere bedauert. Ich habe durch die Schlaganfälle (4 Stück) meiner Mutter gelernt, dass Mitleid Niemanden hilft. Sie musste als 4-jährige wieder anfangen. War nicht leicht, und mein Dad war derjenige, der von positiven Denken und Ehrlichkeit gepredigt hat. Was bringt es ihm, sich total zu verschließen, dadurch wird seine Situation auch nicht besser. Schöner wäre es doch, wenn auch der "harte Kerl" mal Gefühle zeigt, oder? Aber das hat er noch nie..... Ich wünsche ihm einfach nur, dass er nicht zu große Qualen erleiden muss. Am schlimmsten ist es aber, dass meine Ma immer noch der Meinung ist, dass alles wieder gut wird, da er es ihr ja so erzählt hat. Wir vier Geschwister mit Anhang wissen alle Bescheid. Es ist hart sie anzuschauen und zugleich anzulügen. Aber ist es nicht seine Aufgabe ihr es zu erzählen? Oder sollten es die "Kinder" machen??? Nächste Woche bekommt er den entgültigen Befund (ob Krebszellen im Wasser sind usw.), spätestens dann muss meine Ma informiert werden, da ja auch keiner eine Ahnung hat, wie lange er noch lebt. Denn zu allem Übel: Heute muss er wieder ins Krankenhaus. Er hat Schmerzen in der Schulter, kann schlecht atmen uns und hustet stark. Was passiert da mit ihm? Vor 6 Tagen wurden ihm doch erst 2,5 Liter Wasser "abgezapft". War es das etwa??? Ich hoffe nicht! Im Moment habe ich einen Durchhänger, und dann tut es gut sich mal was von der Seele zu schreiben! Danke dafür!

Liebe Grüße

Ruth
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  #25  
Alt 08.08.2001, 12:23
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Hallo Ruth

Mein Vater konnte und wollte nicht über sich reden. Er weigerte sich förmlich. Ich hatte immer das Bedürfnis mit ihm über die Krankheit zu reden und dachte das würde ihm auch helfen, aber stattdessen wurde er meistens sauer und sagte mir er will nicht darüber reden. Dann ging ich zu Plan B rüber. Ich kaufte ihm ein Tagebuch und schrieb dort ein paar Zeilen rein. Ich sagte ihm, dass das Tagebuch sein Begleiter und sein bester Freund sei und ihm dort alles anvertrauen kann was er will. Er hatte auch eine Freude daran. Nun ja Details hat er dort drinnen nicht geschrieben, aber so den alltäglichen Ablauf - na ja solange er schreiben konnte.
Was das Informieren betrifft, so muss ich sagen finde ich es hier in der Schweiz gut, dass die ganze Familie informiert wird. Da gab es kein Verstecken oder Davonlaufen. Aber na ja ich glaube Krankenhäuser und Länder unterscheiden sich sehr darin. Der eine findet es gut der andere weniger. Was das Husten betifft so gibt es auch da zwei Meinungen. Es kommt immer darauf an ob er einen trockenen Husten hat oder ob er Schleim rausspuckt und auch da kommt es auf die Farbe drauf an. Fragt mal den Arzt was er dazu sagt. Bei Schmerzen werden die Aerzte ihm schon Mittel geben, kann auch Morphin sein - ist ne abgeschächte Form vom Morphium, aber vielleicht kann es auch was Schwächeres sein gegen seine Schmerzen.
Mit Eurer Mutter würde ich mal offen sprechen, denn wie ich schon gesagt habe man muss auf alles vorbereitet sein auch wenn man ein Optimist bleibt und weiterkämft. Ich weiss nicht ob Du von zu Hause aus schreibst oder von der Arbiet her, aber verbringe so viel Ziet wie möglich mit Deinem Paps. Nimm Frei oder unbezahlten Urlaub wenn es sein muss, aber schaut einfach zu, dass immer jemand bei ihm ist. Krebs ist nun mal eine Sch....krankheit und oft können wir gar nichts tun als hoffen und beten und wie gesagt es gibt nichts was es nicht gibt und auf einmal geht es wieder besser.

Liebe Grüsse
Biljana
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  #26  
Alt 10.08.2001, 10:57
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Hallo Biljana!

Tja, am Mittwoch ist mein Dad ja wieder ins Krankenhaus gekommen. Wieder 1,5 ltr Wasser, aber nicht in der Lunge, wie wir gedacht haben, sondern zwischen Lunge und Rippenfell... Laut Befund vom ersten "Wasser" wurden keine Krebszellen gefunden, was nicht bedeutet das kein Krebs da ist... so sagen die Ärzte. Er muss jetzt erst mal mind. 1 Woche, vielleicht auch länger dort bleiben, ist vielleicht auch gut, damit er mal zur Ruhe kommt. Denn meine Ma betüdelt ihn total, was ihm einfach zu viel ist. Er ist im Moment sehr schwach, wir hoffen, das die Ärzte ihm helfen können, damit er einigermaßen wieder fit wird.
Um das Wasser "abzuzapfen" hat man ihm eine Pumpe? eingesetzt. Sachen gibt`s... Irre!
Jedesmal wenn ich zu ihm fahre, krampft sich mein Magen zusammen, mir wird schwarz vor Augen, aus Angst wie er jetzt wohl aussehen wird. Denn von mal zu mal wird es schlimmer.
Gegen die Schmerzen bekommt er ein Schmerzmittel, die wohl auch anschlagen. Mein Bruder hat mit dem Arzt und meinen Eltern zusammen gesprochen, und meinte das Ma und Pa gar nicht verstehen würden, was die Ärzte sagen. Somit muss halt immer einer von uns dabei sein, wenn Ergebnisse vorliegen. Geht nicht anders! Dad stellt aber auch "niedliche" Fragen, über die man schmunzeln mag, wie z. B.:"Darf ich jetzt kein Wasser mehr trinken?" Hm, irgendwie klingt diese Frage wie aus Kindermund, oder? Nur mein Dad wird nächsten Monat 66 Jahre alt. Das ist das bittere daran.
Ich schreibe von der Arbeit, zu Hause habe ich keinen PC. Frei nehmen, gerne geht nur absolut nicht. Da wir aber eine große Familie sind, ist immer jemand bei ihm.

Liebe Grüße

Ruth
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  #27  
Alt 13.08.2001, 17:12
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Hallo Ihr alle!

Rein zufällig bin ich hier gelandet. Ich glaube aber inzwischen an keine Zufälle mehr und damit versuche ich positiv umzugehen. Ich hatte ein bißchen gestöbert im Internet. Lungenkrebs eingegeben und hier und da gelesen. Nun bin ich hier. Die vielen Berichte zu lesen, hat mir richtig gut getan und trotzdem bleibt die ganz persönliche Angst. Angst vor einem schweren Weg, der meiner Familie und mir noch bevorsteht. Meinem Vater wurde letzten Freitag gesagt, er möge sich anstrengen mit dem Medikament, es wird eng. Seitdem ist dieses "es wird eng" in meinem Kopf.Ich ziehe viel aus Euren Dialogen und spüre viele Parallelen. Auch meinem Vater geht es immer gut. Sagt er. Ich sehe aber meinen liebsten Pa wie er sich immer wieder ausruhen muss, da die Luft nicht reicht. Seit November 2000 ist alles gekippt. Die Chemo bis dahin schien richtig gut zu laufen. Dann alter Status und seither mehrere Versuche ein Medikament zu finden, dass anschlägt. Die Zeit wird eng. Ich schreibe vom Büro, deshalb ende ich vorerst.
Liebe Grüße an Euch alle
Birgit
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  #28  
Alt 14.08.2001, 17:09
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Hallo Birgit

Ich kann Deine Angst verstehen und ich weiss wie machtlos ihr euch fühlen müsst. Sag mal was für ein Medikament bekommt Dein Vater? Redet ihr viel miteinander? Verbringt ihr auch viel Zeit miteinander? Muss er immer im Krankenhaus sein oder ist er zu Hause? Ich weiss, dass es immer nieschmetternd ist, wenn Aerzte solche Sachen sagen wie "es wird eng". Das ist als würde man das Seil, dass man um den Hals hat noch enger halten......Birgit ich kann Dir nur sagen, dass ich Euch alles alles Liebe und Gute Wünsche und viel Kraft und gebt ja nicht auf. Ich weiss selber nicht mehr wie oft ich diesen Satz schon geschrieben habe. Was immer Dir auch auf dem Herzen liegt, hier bist Du bestens aufgehoben und jeder wird Dir auf die eine oder andere Art versuchen Dir/Euch zu helfen.

Liebe Grüsse
Biljana
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  #29  
Alt 15.08.2001, 12:43
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Liebe Biljana !

Vielen Dank für Deine so passenden Worte. Hab inzwischen hier im Forum mehr gelesen und fühle mich sehr verbunden mit allen. Hab auch viele Antworten von Dir nachgelesen.Wie geht es Dir heute ?
Ich leide sehr, obwohl doch mein Vater der Leidtragende ist. Er sagt leider so wenig über sein Empfinden und seine Angst. Ich bin viel da, wir reden über alltägliches, machen zusammen alltägliches. Aber immer mit dem Bewußtsein, es zu genießen. Das "Dasein" ist für mich sehr wichtig geworden. Und vielleicht müssen wir dann auch nicht über Angst reden, denn wir wissen, sie ist da. Ich verlasse mich mehr denn je auf mein Gefühl.
Mein Vater hatte bisher das Glück !, dass die Chemo über Tages-Infusion und nun über Tabletten geht. Er ist also immer zu haus - Gott sei dank. Den Namen der Tabletten müßte ich recherchieren.
Prakmatismus und Sentimentalität lösen sich ab in meinem Kopf und dem Kopf meiner Mutter. Wir weinen dann manchmal zusammen und raffen uns wieder auf. Denn wir wollen jetzt das Zusammensein mit meinem Vater genießen.
Die Rollen sind so wenig eindeutig. Wir verhalten uns so, wie wie glauben es tut dem anderen gut. Und immer wieder kommt diese Ohnmacht. Mein Bruder sagt auch nichts, lebt normal weiter. Verdrängt. Ich hab versucht ihm die Endlichkeit bewußt zu machen, komme aber im Moment nicht ran.Ich lasse ihn erstmal.

Liebe Grüsse
Birgit

PS: Vielleicht versuch ich es mal mit dem Tagebuch für meinem Pa. Oder: Hab auch schon überlegt, ob er mit mir per mail kommuniziern würde, denn er sitzt gern am PC.


bws_ol@yahoo.com
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  #30  
Alt 30.09.2001, 14:19
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Hallo!
Meine Mutter starb vor 5 Wochen auch an Krebs, sie hatte überall Knochenmetastasen. Es ging alles ganz schnell, sie wurde noch bestrahlt, bekam Chemo und hatte plötzlich ein ganz schlechtes Blutbild und starb 5 Tage später an dem Infekt im Blut an ihrem 53. Geburtstag. Wir hatten Hoffnung bis zum Schluss und sie gab nie auf, sondern kämpfte und war stark. Ich kann es immernochnicht fassen. Frage mich, ob ich alles für sie getan habe, was wollte SIE, wie wir reagieren und für sie da sind?? Und jetzt ist sie einfach nicht mehr da, sie war meine beste Freundin. Wenn man nur wüsste, ob es weiter geht, dass es ihr gut geht und sie mich und meinen Vater trotzdem noch sehen und hören kann... Aber das ist vielleicht nur eine Illusion um es zu ertragen? Ich verstehe es nicht und es wird immer schlimmer.
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