Zungengrundkarzinom

[goettin151]

Hallo, ich bin neu in diesem Forum und eigentlich nur durch einen Zufall hier gelandet. Ich habe aber gemerkt, dass es mir sehr gut tut, zu lesen, was andere erlebt haben und wie deren Krankheitsverlauf verlief.
Also zu mir, ich bin 43 Jahre alt und mein Mann 71. Wir sind seid 20 Jahren verheiratet und haben eine 13 jährige Tochter. Wir führen eine tolle Ehe und lieben uns sehr. Viele können das nicht verstehen, wegen dem Altersunterschied, aber das müssen sie ja auch nicht.
Hermann ist 2002 an Krebs erkrankt. Es waren Lymphknoten im Hals , die 2 x entfernt wurden ( Metastasen ) aber der Primärtumor wurde trotz umfangreichen Untersuchungen erst letztes Jahr um diese Zeit ausgemacht. Zungengrundkarzinom. Es folgte wieder eine Reihe Unannehmlichkeiten, OP, Nachblutungen, wieder OP, weil noch Krebsreste da waren, nach dieser OP Luftröhrenschnitt und Magensonde, im Januar Bestrahlung und Erbituxtherapie ( weil er keine Chemo mehr bekommen darf, er wäre 2006 nach der Chemo fast gestorben ). So, heute sitzt er hier neben mir und hat durch die Bestrahlung immer noch einen trockenen Mund, Geschmacksverlust, Schluckbeschwerden, und was ihm sehr zu schaffen macht ist der Schleim, der Hals ist geschwollen und er muß jede Nacht, nach ca. 5 Stunden das Bett verlassen, weil er schlecht Luft bekommt. Er sitzt dann hier unten am Küchentisch und liest Zeitung und nach ca 1,5 Stunden schwillt der Hals wieder ab und er kann wieder ins Bett. Und trotz allem ist er sehr kurzatmig. Hat jemand ähnliches erlebt. Ich würde mich so gerne mit euch austauschen, weil im meinem Umkreis die Menschen dazu neigen, Unannehmlichkeiten wie diese nicht hören zu wollen. Ich habe schon lange nicht mehr mit Menschen über die Krankheit meines Mannes gesprochen und suche eigentlich Leute, die ja nun ähnliches erlebt haben und somit mit reden können. Ich freue mich auf eure Kommentare, liebe Grüße an Alle C

[Conny71]

hallo!ich habe zufällig deinen Text zum Zungengrundkarzinom gelesen,mein Vater hatte auch einen Zungengrundkarzinom.Ihm muße die halbe Zunge amputiert werden.Er bekam dann einen künstlichen Mageneingang,von da an ging es bergab.Die Ärzte machten ihm nicht viel Hoffnung.Er sollte dann noch einen Luftröhrenschnitt bekommen,den er abgelehnt hat.Chemo hat er nicht bekommen nur Bestrahlungen so ca.42 mal.Das ganze hat ungefähr ein jahr gedauert,am 28.09.2005 ist er dann abends um 22.15 uhr verstorben.Es war wirklich kein schöner Anblick,und die Zeit in der man nicht viel helfen konnte war einfach mörderisch schwer.Ich möchte dir keine Angst machen,denn mein Vater war Alkoholiker und starker Raucher,bei deinem Mann kann es ja gut ausgehen.Ich wünsche dir alle Kraft der Welt,denn du mußt stark sein und brauchst die Kraft.LG Conny

[Biene Maya]

Hallo C!

Wie lange ist denn die Bestrahlung deines Mannes her?
Mein Mann hatte diese Beschwerden auch, die sind aber nach ein paar Wochen weggegangen...

Außer Mundtrockenheit, die hat mein Mann heute noch, er muß beim Essen immer was trinken, damit er es gut schlucken kann.

Die Schleimbildung hatte mein Mann auch, er hat ACC Tabletten genommen, haben aber nicht so tolll geholfen, er ist auch nachts ein paar mal aufgestanden.

Bekommt dein Mann denn Lymphdrainagen? Die haben sehr gut geholfen, damit der Hals abschwillt...
Mein Mann hatte ja auch eine Neck gehabt, da war auch alles geschwollen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen, wenn du noch Fragen hast, melde dich, oder schau im anderen Thread, Krebs im Mund-Kiefer Gesichtsbereich, da sind auch viele , die dir helfen können.

LG Sabine

[Conny71]

Hallo Sabine!Danke für deine schnelle Antwort!
Nicht mein Mann sondern mein Vater hatte ein Zungengrundkarzinom.Die Bestrahlung ging auch über einige Wochen.Schleimbildung hatte er auch viel,er mußte mit Salbei gurgeln und spülen.dann das Essen zum Anfang alles im Mixer geschreddert.Die Lümpfknoten wurden entfernt,also einer rechts,der war aber noch nicht befallen.Der Krebs kam nach der ganzen Prozedur wieder.Mein Vater wollte sogar Suizid begehen.LG Conny

[goettin151]

Hallo,
mein Mann ist am 14.11.2010 ganz sanft in meinem Armen im Krankenhaus Euskirchen Palliativstation verstorben. Er konnte zuletzt nichts mehr schlucken, es kam alles zur Nase wieder raus. Und trotz Luftröhrenschnitt bekam er kaum noch Luft. Er hat sich gegen jede Art der künstlichen Lebenserhaltung entschieden und hat so noch ohne Nahrung und Flüssigkeit ca. 7 Tage gelebt. Er bekam starkes Morphium und bekam die letzen 3 Tage kaum noch etwas mit. Der Tod war sehr mild, er wurde einfach immer schwächer , wie ein Federchen, und schliesslich hörte die Atmung auf. Ich schreibe euch dass, weil ich immer großen Horror davor hatte, dass er entweder qualvoll ersticken muss, oder eben der Krebs auf die Hauptschlagader drückt und somit einen tödlichen Blutsturz verursacht. Um diese eine Frage auch noch zu beantworten, ja er bekam natürlich auch Lymphdrainagen. Der Krebs zug sich zuletzt den ganzen Hals herunter, kam sogar an der Öffnung des Luftröhrenschnittes wieder raus. Ich bin sehr froh, dass er nun erlöst ist und es ihm gut geht. Sollte jemand von euch Fragen zu diesem Krebs haben, so schreibt mir, ich rede gerne und helfe euch gerne zu diesem üblen Thema.
Liebe Grüße Clau
Zitat von meinem Mann: Aus jeder Situation, egal wie schwer, immer das BESTE machen, Augen zu und durch