Morgen CT und ich sterbe vor Angst :-(

[Invisus]

Hallo,

ich weiß nicht wo ich anfangen soll und ich weiß nicht wohin mit meiner Angst. Seit 2 Wochen habe ich ununterbrochen Kopfschmerzen - nicht das erste mal in meinem Leben aber früher liesen sie sich durch Schmerzmittel bekäämpfen. Nun wurde aufgrunddessen einiges angekurbelt an Untersuchungen...unter anderen stand heute der Augenarzt an.
Tja...mein linker Sehnervkopf ist gekrümt und gekoppelt mit meinen Kopfschmerzen haben die Ärzte den Verdacht das evtl ein Tumor dahinter stecken könnte.
Im laufe des Tages habe ich nachgedacht und es ist tatsächlich so das ich ca. seit 2 Jahren unregelmäßig zuckungen in der linken Gesichtshälfte ( über Tage ) habe oder im Auge. Außerdem leide ich oft unter Nasen- und Stirnnebenhöhlenentzündungen und meist betrifft es ausschliesslich die linke Seite.
Ich habe so ein komisches Gefühl von "sicherheit" betreffend einer negativen Diagnose und ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin alleinerziehend mit einem 4 jährigen Jungen. Was soll ich bloß tun? Was ist wenn ich morgen mein Kind das letzte mal wieder sehe? Was ist wenn es so schlimm ist das direkt operiert wird und etwas passiert?
Was ist wenn ich meine Ausbildung abbrechen muss, mein Kind verliere weil ich nicht mehr fähig bin für ihn zu sorgen oder ewige Schäden davon trage? Ich bin Musiklehrerin, ich wollte studieren...ich hatte soviele Pläne und nun habe ich das Gefühl alles endet morgen. Alles spricht dafür.
Ich weiß nicht ob ich das schaffen werde.

Es grüßt
Denise

[biene67]

Hallo!

Mach dich mal nicht im vornherein verrückt.
Ich kenne die Gedanken die einem so durch den Kopf gehen, aber warte erst mal ab.
Auch ich habe seit Jahren ziemliche Beschwerden und kein Arzt konnte sich einen Reim daraus machen.
Zu guter Letzt war ich dann auch in der Röhre (MRT).
Bei mir wurde dann ein Hypophysentumor festgestellt und der ist eigentlich immer gutartig.
Ich wollte dir damit nur sagen.
Diese Art von Tumoren drücken evtl. auch ab einer bestimmten Größe auf die Sehnerven und verursachen auch Kopfschmerzen.
Bei diesen Tumor wird auch nicht immer operiert, außer er hat eine enorme Größe.
Also beruhige dich ein bißchen und lass dir doch beim MRT/CT eine leichte Beruhigungsspritze geben.

Ich wünsche dir auf diesen Wege alles Gute und melde dich doch wieder und berichte.

LG Sabine

[yagosaga]

Hallo Denise,

diese Ungewissheit kann einen richtig fertig machen. Ich habe das auch erlebt, am besten hat mir geholfen, mit anderen Leuten darüber zu reden. Ich hatte auch ein MRT wegen Verdacht auf Hirnmetastasen und war genauso durch den Wind wie Du vor der Untersuchung. Und die Zeit im MRT kam mir dann endlos lange vor... als ich rausgefahren wurde, stand schön die Radiologin neben mir und sagte mir, dass nichts gefunden wurde, ich wollte ihr um den Hals fallen vor Freude, aber das war ihr dann doch zuviel Nähe.

Versuche etwas Schönes zu machen, vielleicht was Schönes zum Abendbrot zusammen mit Deinem Jungen?

Es kommen einem beim Warten alle möglichen furchtbaren Gedanken durch den Kopf. Es hat aber keinen Sinn, sich mit Dingen zu befassen, bevor diese wirklich feststehen.

Natürlich beobachtest Du Dich ganz genau und denkst bei jeder Merkwürdigkeit an das Furchtbarste. Unregelmäßig Zuckungen in einer Gesichtshälfte habe ich auch, wenn ich mich genau beobachte. Aber da ist nichts Ernstes.

P.S.: Auch wenn es völlig gegen Dein gefühl ist: Sei froh, dass die Ärzte nachgucken! Nur das, was Du nicht weißt (oder was unerkannt bleibt) ist wirklich gefährlich.

Hilft Dir das erstmal?

Es grüßt
Ecki

[Invisus]

Hallo und vielen Dank für die Antworten,

gerade ertränke ich meine Angst im Wein. Ich bin einfach sprachlos und wenn dem so sein sollte das ich an einem Tumor leide werde ich mir nicht verzeihen das ich nicht schon vor 2 Jahren gegangen bin...
Ich habe jetzt soviel gelesen...
Das es meist zu spät ist wenn die Kopfschmerzen nicht mehr aufhören und immer schlimmer werden...keine Medikamente mehr helfen...
Das Hirntumoren schlecht behandelbar sind...

Ich habe so Angst vor dem Ergebnis, wenn ich könnte, würde ich vor mir selbst weglaufen.

[yagosaga]

Hallo Denise,

Wein tut gut, aber denk an die Grenzen! Morgen mit 'nem Brummschädel im CT/MRT kommt überhaupt nicht gut. Das ist wie Horror live!

Lass Dich bitte nicht von den Berichten hier erschrecken! Ich habe einen Tumor mit Metastasen, und ich kann damit auch leben ohne in Angst zu zerfließen.

Liebe Grüße
Ecki

[Bärin61]

Hallo Denise, ich kann Sabine und Ecki nur Recht geben, Bange machen gilt nicht. Weißt du, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Mach dir nicht jetzt schon solche Sorgen. Du hast ein Kind, daran mußt du denken. Wenn du deine Angst nicht in den Griff bekommst, was ich verstehen kann, dann mach dir doch schon jetzt Gedanken darüber was mit deinem Kind werden soll wenn wirklich was schlimmes bei der Untersuchung raus kommen sollte. Wie es auch wird, du wirst mit Sicherheit nicht gleich morgen sterben und dein Kind auch nicht sofort verlieren. Das alles braucht Zeit. Du denkst sicher was wohl mit mir los sei um solch harte Worte zu schreiben, aber ich will dich nur ein wenig wach rütteln bevor du dich ganz verlierst.
Sei tapfer und lass ein klein wenig Hoffnung in dein Herz.
Ich denke an dich und drücke die Daumen.
LG...............Bärin

[yagosaga]

Hallo Denise,

mit welchem Ergebnis bist Du nun vom CT/MRT zurückgekehrt? Kannst Du nun erleichtert sein? Oder kam es nicht zur Untersuchung?

Beste Grüße
Ecki

[Invisus]

Hallo,

ich konnte mich für heute mit ach und krach aus dem Krankenhaus "schmuggeln". Das CT hat nichts sonderliches gezeigt. Jedoch besteht nun Verdacht auf einer Sinusvenenthrombose oder einen pseudo Tumor. Beides verursacht Druck. Beides ist schlecht. Eine Infusion mit Schmerzmittel hat null Wirkung gezeigt. Ich muss morgen für Nervenwasserentnahme, MRT ins Krankenhaus und dann wird wohl so lang gesucht bis gefunden wurde.
Vorrausgesetzt ich bekomme mein Kind unter.

[Bärin61]

Hallo Denise, ich kann gerade nicht verstehen was ich da lese. Du schreibst selber, dass du viel Horror über Hirntumoren gelesen hast. Das hört sich alles schlimm an, aber aus Erfahrung, die ich leider sammeln musste weiß ich, dass jede Tumorerkrankung anders ist und das Papier sehr geduldig ist.

Wie wäre es mal mit ein wenig Freude: "Hurra, ich habe wohl doch keinen Hirntumor?" Alles andere? Sind nur vage Vermutungen, aber nicht tödlich, da kann ich mich ja noch mit beschäftigen!
Und deine Sorge um dein Kind ist voll berechtigt, aber es gibt doch sicherlich Fam oder Freunde? Selbst wenn dem nicht so ist gibt es trotz allem Hilfe. Ich dachte in unserer aufgeklärten Zeit weiß jeder wo er im Falle der absoluten Hilflosigkeit Hilfe her bekommt. Ich in deinem Fall würde mich ans Jugendamt wenden und denen meine Situation schildern, die sind da um in einer solchen Notlage einzuspringen.
Statt dich mit deinem evtl. Tod zu beschäftigen solltest du erst einmal an das Wichtigste denken und wirklich abwarten was die Ärzte finden.
Sei nicht böse über diese Worte, aber ich musste dir das schreiben, in der Hoffnung du kriegst deine Gedanken wieder zusammen.
Ich wünsche dir von Herzen, dass alle Untersuchungen ohne oder mit einem harmlosen Ergebnis enden.
LG............Bärin

[teich1]

Liebe Denise,

je schneller Du die Untersuchungen hinter Dir hast, um so schneller wirst Du wieder zu Dir finden. Aus dem Grunde sei froh, wenn Du schnell Termine bekommst. Gerade MRT etc., dass dauert manchmal Wochen...Das würde ich nicht freiwillig auf die lange Bank schieben, denn Du willst doch auch wissen, was mit Dir los ist, oder? Ich denke auch, dass man das mit Deinem Kind doch irgendwie geregelt bekommt...

Ich möchte mich auch der Meinung von Bärin anschließen.

Wenn nichts Auffälliges gefunden wurde, dann wäre dass für die meisten Schreiber hier ein Geschenk des Himmels. Es wäre wie ein zweiter Geburtstag.
Der erste dicke Stein dürfte Dir danach schon vom Herzen fallen, auch wenn natürlich eine "Restangst" bleibt.

Aber mache Dich nicht verrückt und denke daran:
Für vieles gibt es Heilung und Hilfe...

Alles Liebe

Petra