Lymphödem - Linderung? Tipps?

[BellaVita]

Hallo,

ich beginne mal ein Extra-Thema "Lymphödem" - da ich meine, es betrifft doch viele Brustkrebspatientinnen, denen Lymphknoten entfernt wurden. Bei mir waren es 14 - alle nach neoadjuvanter Chemo nicht befallen.

Ich bekomme seit der AHB 2mal wöchentlich Lymphdrainagen, doch jetzt, seit Wiedereinstieg ins Berufsleben werden mir die beiden Termine bei allem anderen doch etwas viel. Ich versuche jetzt mal einmal die Woche. Zusätzlich gehe ich einmal pro Woche schwimmen, was dem Arm sehr wohltut.

Doch heute ist mal wieder so ein Tag (und nachts ist es besonders schlimm) an dem ich besonders viel Wasser einlagere ... die Hände spannen und auch die Außenseite des Arms.

Hat jemand von Euch einen Tipp, was Linderung verschafft? (Entstauungsübungen mache ich schon)

Liebe Grüße,
Kerstin

[Norma]

Mhh...

ich kann dir nur schreiben, wie es bei mir gewesen ist.
Ich habe nach der Reha auch Lymphdrainagen erhalten: zweimal wöchentlich... für ein Jahr.
Die LD hat mir sehr gut getan und ich habe bis heute keine Probleme mit dem Arm.

Ich würde an deiner Stelle NICHT auf einmal wöchentlich runterschrauben, erst recht nicht, wenn bei dir noch eine Wasseransammlung besteht; bzw. sich die immer noch verstärkt.

Sowieso würde ich erst einmal mit dem Arzt sprechen... meines Erachtens käme nämlich sogar eine Erhöhung der LD in Frage.

LG
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 1007 bei meinem Mann

[Vanilla]

Liebe Kerstin,

ich lasse mir nach der Drainage den Arm meist wickeln. Der Arzt verschreibt dir das dazu benötigte Lymphset. Die Wickelung kann bis zum nächsten Morgen dran bleiben, wenn man das als angenehm empfindet. Mir verschafft das immer Erleichterung.

Viele Grüße

Vanilla

[Bücherlilli]

Hallo Kerstin,

das mit den Lymphen ist wirklich nicht immer nett
Ich habe auch 2x die Woche je 1 Stunde und auch wenn es Probleme mit der Arbeit macht, versuche ich die zu realisieren. Ich merke es nämlich ziemlich schnell, wenn die Pause zu lange wird.

Ansonsten hilft mir, nachts den betroffenen Arm auf ein Kissen zu lege, damit die Lymphe abfließt. Weil bei mir die Lymphproblematik in der Hand und unterhalb der Achsel sitzt, hilft auch ein Kompressionsstrumpf nicht wirklich.

Viele Grüße,

Elisabeth

[Chrisengel]

Hallo Ihr Lieben,

ich hatte 2008 einen aggressiven Lymphdrüsenkrebs. Leider bin ich nach langem hin und her auf eigene Faust ins Krankenhaus und wollte zur Diagnosebestimmung 1 Lymphknoten heraus nehmen lassen. Die Chirurgen haben dann leider 8 Lymphompakete bis 5cm in der li Achsel entfernt. Das war im Februar und leider gar nicht nötig, da mein Krebs eine Systemerkrankung ist und in der Regel mit Chemo und gegebenenfalls Bestrahlungen gut behandelbar ist. Dann mußte ich 3Wochen auf das Egebnis warten, in dieser Zeit haben sich wieder neue Tumore gebildet, es waren aber auch noch alte da. Schon während der Chemo wurde meine li Brust und die Achsel knallrot und heiß mit Schmerzen. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, weder die Hämatologen noch die Gynäkologen haben ein Lymphödem diagnostiziert. Im Nov. 08, dann starke Schmerzen im li Ellbogen, Verdacht auf Rezidiv lt Hausarzt, dann wurde der li Arm immer dicker. Dann wurde endlich mal ein Kompressionstrumpf verschrieben, mit dem Effekt, dass die Hand dann immer dicker wurde.
Seit der Reha Jan 09 bekomme ich 2xwöchentlich 45Min Lymphdrainage und habe noch einen Kompressionshandschuh bekommen. Leider habe ich in letzter Zeit den Strumpf und den Handschuh nicht so oft angehabt, was ich dann jedoch gleich merke. Gibt es jemanden bei dem sich das Lymphödem zurückgebildet hat?
Es grüßt herzlichst
Christiane

[nana56]

Hallo Kerstin
Ich erhielt zu Anfang auch Lymphdrainagen, was mir nur kurze Zeit Linderung verschafft hat. Nachdem ich von einer Pysiotherapeutin zu einer Lymphologin gewechselt habe, machte sie mir den Vorschlag den Arm und die Hand inkl. Finger Tag und Nacht mit speziellem Material einzubinden (Täglich durch die Lymphologin neu eingebunden (inkl. Lymphdrainage), bis der Arm und die Finger wieder die normale Dicke erreicht hatten. Danach wurde der Arm und die Hand vermessen und ich erhielt einen Kompressionsstrumpf für den Arm und für die Hand einen speziellen Handschuh nach Mass, den Kompressionsstrumpf trage ich den ganzen Tag (auch zum Schwimmen). Nachts braucht man den Kompressionsstrumpf nicht, da man sich auch nicht körperlich betätigt. Ich habe den Arm nachts meist ein bischen hochgelagert. Seit ich also den Strumpf am Tag immer trage, habe ich seit 1 Jahr weder am Arm noch in der Hand bzw. in den Fingern Einlagerungen.
Ich hoffe meine Erfahrungen helfen dir ein bischen weiter. Carmen

[Sousha]

Hallo fragende,

also:

Ich habe einen Kompressionshandschuh und- strumpf. Den trage ich meistens tagsüber so lange, bis es juckt und ich es nicht mehr aushalte. Bei mir wurden in der ersten "Runde" (2006) 20 Lypmphknoten entfernt, von denen 7 befallen waren. Letztes Jahr hatte ich ein "fettes" Rezidiv in der betroffenen Axilla - große und lange OP mit Ausräumung der kompletten Axilla. Vom Port hatte ich noch eine üble Thrombose und die Behandlung der ganzen Geschichte war neben der Chemo auch Hyperthermie der ohnehin schon sehr gebeutelten rechten Seite.

Natürlich hatte ich dann Schwellungen durch ein Ödem, die Hand wurde sehr dick und ich hatte das Gefühl mir platze der Arm.

Mir hilft sehr: Schwimmen (tust Du ja auch), immer wieder Arm hoch lagern, pumpen und vor allen Dingen den Strumpf tragen. KEIN EIS! Kalter Waschlappen ist besser. Und ich mache manchmal selbst diese Lypmphdrainage am Bauch z.B. Übrigens: Das ziehen an den Zwischenhäuten der Zehen und auch der Finger regt den Lypmphabfluss an.

Ich würde Dir auch zu mindestens 2 x die Woche Behandlung raten. Und vor allen Dingen: Immer darauf achten, wieviel Du den Arm beanspruchst.

Mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein.

Gute Besserung

Sousha

[Sousha]

PS:

Ich habe Strumpf und Handschuh auch in Schwarz genommen. Sieht nicht nach krank, sonder eher nach Individuell aus.*ggg*

Und er muss passen, am besten nach der Lymphdrainage anpassen lassen. Und er muss rundgestrickt sein. Und ein Haltebündchen ist auch sehr vorteilhaft, weil er dann nicht ständig rutscht.

Und noch eins: Ich habe das gehasst. Diese Vorstellung so einen Strumpf tragen zu müssen. Mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und es fühlt sich für mich einfach besser an. Ein paar Tage ohne... und mir läuft die Achsel voll.

Ach ja. Im Sommer ziehe ich ein T-Shirt an und wenn ich dann im See schwimme und es nass ist kühlt es völlig natürlich und die Schwellung geht zurück.

So, dass nun echt zu meinen Erfahrungen.

Sousha

[Ammelie]

Hallihallo
Ich leide auch an einem Lymphödem, allerdings nur in der operierten Brust. Ich gehe 1x in der Woche zur Physio und die anderen Tage hilft mir Nordic Walking (ca.2x/w)und der Cross-Trainer(ca 2x/w) im Fitnessstudio.

[Sophia65]

Hallo

Habe auch 14 Lymphknoten rechts entfernt bekommen. Ich hatte bisher nur 2 mal leichte Probleme, bei denen der Arm ein bisschen dicker wurde. War jedesmal nach zu starker Beanspruchung.

Ich habe damals direkt mit Lymphdrainage angefangen und mache das immer noch 1 mal pro Woche, obwohl ich zur Zeit keine akuten Probleme mehr habe.
Meine Physiotherapeutin hat mir damals auch gleich geraten, mir einen Armstrumpf mit Handschuh verschreiben zu lassen. Den habe ich dann auch konsequent getragen und ziehe ihn auch immer prophylaktisch an, wenn ich etwas für den Arm Anstrengendes zu tun habe.
Sie hat mir auch gezeigt, wie ich den Arm zusätzlich zum Strumpf wickeln muss, um den Lymphabfluss bei akuter Schwellung zu unterstützen.
Nachts lege ich den Arm auf ein Kissen, damit er etwas höher gelagert ist.

Außerdem hilft es, die tiefe Bauchatmung zu machen, ganz tief einatmen, bis Bauch sich herauswolbt und dann langsam wieder ausatmen. Das Senken des Bauches kann man unterhalb der Rippen in der Körpermitte (unter Solar Plexus) durch Drücken mit den Handflächen nach unten unterstützen.
In der Körpermitte ist ein großes Lymphreservoir, durch das Ein-und Ausatmen mit Druck beim Ausatmen wird eine Art Sog erzeugt, so dass der Lymphfluss angeregt wird. So wird quasi wieder Platz gemacht, für die Lymphe, die im Arm abfließen soll. Danach kann man den Arm auch sanft selbst ausstreichen. Ist auch ein Rat meiner Physiotherapeutin.
Damit bin ich bis jetzt ohne größere oder dauerhafte Probleme durchgekommen.
Vielleicht ist es besser, wenn du die Lymphdrainage im Moment, wo es akut ist, nicht reduzierst.
Meine Physiotherapeutin hat gesagt, dass ein Ödem, selbst wenn es mal auftaucht, nicht zwangsläufig so bleiben muss, wenn es gleich richtig behandelt wird (Drainage, Strumpf und alles was so schon beschrieben wurde).

Ich wünsch dir alles Gute und gute Besserung !
LG
Sophia