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  #31  
Alt 27.02.2015, 00:13
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Ein kurzer, müder Gruß an euch alle... komme quasi gerade aus dem Krankenhaus

Seit gestern ging es meiner Mutter zunehmend schlechter, verstärkt Übelkeit, Durchfall, schlapp und müde. Trotz Päppelversuchen, sie zu motivieren zu trinken und wenigstens etwas Zwieback zu knabbern ging es ihr heute noch schlechter. Mit Praxis vom Hausarzt heute nochmal telefoniert (letzte Laborwerte abfragen, um evtl. dort die Ursache zu finden) - er ruft zurück... Onkologen angerufen... sollte morgen früh mit ihr kommen... zum angucken und nochmaliger Laborkontrolle.... gegen 16 Uhr rief Hausarzt an... kurz gesprochen, erzählt, dass morgen Onkologe ansteht... kurz um die restliche Wäsche gekümmert... wollte dann in die Praxis fahren, um die Laborwerte abzuholen zum Vergleich - zu Mutter gegangen, um Bescheid zu sagen...

Ich fand sie im Bad auf dem Boden liegend (trotz des Toilettenstuhls neben ihrem Bett) in keinem schönen Zustand - Krankenwagen bestellt - Mutter aufgesammelt und auf T-Stuhl bugsiert... etwas gewaschen so gut es ging... angezogen... auf Krankenwagen gewartet (dass die immer so lange brauchen, wenn man auf sie wartet)

Abtransport ins Krankenhaus... Klamotten zusammengesucht... mit Sohn hinterher gefahren.... was genau los ist, weiß noch niemand... fast 40 Fieber hat sie, Durchfall wie Wasser... verwirrt ohne Ende... hoffe, dass sie die Nacht heil übersteht (nachdem ich mich mit der Nachtschwester wegen Fixierungsmaßnahmen noch in die Köppe gekriegt hab)... abwarten was der morgige Tag bringt

Grüße von einer geschafften Astrid
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Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
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  #32  
Alt 27.02.2015, 20:18
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Es scheint eine fiebrige Neutropenie zu sein.... Fieber ist weiterhin hoch, Medikament zum ankurbeln der Granulozyten-Produktion wird verabreicht... Antibiotika werden gegeben... Fiebersenker (bislang ohne Erfolg).... sie erkennt nichts und niemanden, kämpft gegen alles, ist unruhig bis zum dorthinaus.
Im Zimmer war noch nichtmal etwas für die Mundpflege... keine vernünftige Isolation möglich...

Wenn es ginge, würde ich sie lieber heute als morgen in ein anderes Krankenhaus verlegen lassen... ich hab kein gutes Gefühl.

Die Chefärztin hat kurz mit mir gesprochen.... sie meint, wir sollten durchaus damit rechnen, dass sie es nicht schafft

Ich war kurz beim Onkologen (der gerade auf dem Heimweg war, als ich kam)... der zuckte nur mit den Schultern... er wisse nichts, er könne erstmal nichts in Erfahrung bringen (Hallo?)... wenn, würde in der nächsten Konferenz etwas dazu gesagt... und verzog sich ins Wochenende

Mein Sohn war außer sich vor Wut... und ich muss beschwichtigen und Zuversicht verbreiten.... dabei bin ich selber wie betäubt.

Werd mich wohl gleich nochmal auf den Weg ins KH machen...
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  #33  
Alt 27.02.2015, 20:48
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Liebe Astrid, dashört sich wirklich nicht gut an.

Hoffentlich bekommt sie im Krankenhaus genug, aber nicht zuviel an Flüssigkeit,
ich weiss ja nicht wie die Nierenfunktion ist und die Herzleistung.

Nein, das ist nicht schön, keine gute Nachricht.

Und eigentlich weißt Du ja selber auch, wie schlecht es ihr geht.

Dennoch finde ich die Andeutung der Chefärztin in Ordnung.

Und ich finde im Übrigen nicht, dass Du unentwegt Zuversicht verbreiten musst.
Du darfst auch ruhig mal deine Angst thematisieren, deinen Frust , deine Wut
über die Situation kundtun, auch Deinem Sohn gegenüber.

Aber es ist wie es ist-
und nicht anders.

Versuche so oft es geht im Krankenhaus zu sein, um deine Ma zu beruhigen und
ihr zu helfen.

Ich denke an Dich !
Pass auf Dich auf.

moni
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #34  
Alt 27.02.2015, 23:38
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Mei liebe Astrid...so schwer diese Auf und Ab´s...ich weiß...und bei dir gerade wieder mal ein Ab...mit Angst, dass es kein Auf mehr gibt...versuch nicht zu viel vor zu denken...du weißt ja...: Tag für Tag angehen...verbring viel Zeit mit deiner Mama...und du darfst ihr deine Angst auch ruhig zeigen...glaube das ist für sie sogar sehr wichtig...sie hat dann nicht alleine Angst...schick dir viel viel Kraft zu dir und deiner Mama...! ...wie es aussieht, sind die nächsten Tage bei einigen von uns von voller Anspannung geprägt...ich wünsche uns allen einfach, dass unsere Lieben in Frieden gehen dürfen, wenn ihre Zeit gekommen ist...mit so wenig wie möglich an Leidenswegen...
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  #35  
Alt 28.02.2015, 13:16
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Hallo ihr Lieben....

liebe Moni,

danke für deine Nachricht hier

ja, ich wusste und weiß, dass es meiner Mama schlecht ging und geht und ich wusste auch, dass da etwas anderes dahintersteckt, als "zu wenig getrunken", "zu wenig gegessen", "die Frau ist alt, da ist man eben verwirrt".... ich rege mich auch auf, wenn es "angebracht" ist - auch vor meinem Sohn.

Ich habe mich über die dusseligen Krankenwagenfahrer aufgeregt (die meinen immer, sie wüssten alles besser) die man bald auf Knien anflehen muss, damit sie jemanden überhaupt mal ins KH mitnehmen (iich kenne das gut genug von der Arbeit - erst kürzlich passiert... und zwei Tage später war die Frau, bei der es ja "garnicht notwendig wäre", sie ins KH zu transportieren, im KH gestorben, nachdem sie dort ins Koma gefallen ist)...

Ich habe mich über die Schwester in der Notaufnahme aufgeregt, die auf der Suche nach einem Bett für meine Mutter, sie in ein 3 Bett-Zimmer verfrachten wollte, da dort ja schon 2 andere Frauen mit Durchfall isoliert liegen... und dafür gesorgt, dass sie alleine auf einem Zimmer untergebracht wurde.

Ich habe mich über die dusselige Nachtschwester auf dieser Station aufgeregt, die sich beschwerte, dass sie meine Mutter aufnehmen musste - "Wie soll ich das denn machen, die ist viel zu unruhig, unverschämt, dass ich die hier aufnehmen soll, ohne Bettgitter mach ich das nicht"... in Anwesenheit meines Sohnes...

Als wir gestern ins KH kamen und die Schwestern uns nicht zu meiner Mutter lassen wollten, weil es ihr ja schlecht ginge (haha, weshalb hab ich sie wohl am Tag zuvor ins Krankenhaus einliefern lassen?)... wir müssten auf die Ärztin warten, damit sie um Erlaubnis fragen können.... ich fragte nur, ob sie mir damit sagen wollten, dass meine Mutter präfinal sei, also ob sie sich schon im Sterbeprozess befindet...

aber er kommt mit der Situation... wie es seiner Oma geht... nicht zurecht... er ist so schon überfordert und möchte am liebsten vor allem davonlaufen... wie kann ich da noch meinen "Mist" bei ihm abladen? Er ist gerade mal 18 Jahre alt... manche wachsen... ihn würde es emotional "zerstören"

Da es sonst aber niemanden gibt (mit dem ich reden könnte... oder wollte) muss ich meinen "Mist" mit mir selbst ausmachen.

Ich war gestern noch bis nach Mitternacht im KH und hab bei meine Mama gewacht... der Nachtschwester die ein oder andere Sache abgenommen... mit ihr zusammen Mama frischgemacht und ordentlich im Bett gelagert... ihr gesagt, dass die Unruhe momentan wohl daher rührt, dass sie Schmerzen hat.... "Ja, ihre Mutter ist ja auch gestürzt" ... ist nicht gerade die Reaktion, die ich da erwartet hätte

Von der medizinischen Behandlung her, ist momentan nicht mehr zutun, als getan wird... das weiß ich.. die Äußerung der Chefärztin, dass wir damit rechnen müssen, dass meine Mama es nicht schafft... das ist für mich "Okay"... aber das pflegerische drumherum (wir sollen uns vermummen aber PP rennt ohne Schutzbekleidung ins Zimmer und macht und tut, nachdem sie im Nachbarzimmer jemand anderes aus dem Durchfall gezogen hat, auch ohne Schutzbekleidung usw. usf.)... die Gleichgültigkeit des Onkologen... das ist für mich nicht "Okay"... da nützt es auch nichts, dass die Schwestern "nett" sind



Liebes Bernsteinketterl... danke für deine Worte.... so wenig leiden wie möglich... ja genau das ist es... habe gelesen was bei eurem Papa los istund ich hoffe, dass ihm unnötiges leiden erspart bleibt. Wie es evtl. nach dem KH weitergeht, wird sich finden.... ob es sich zu Hause noch irgendwie bewerkstelligen lässt, ggfs. mit Pflegedienst zur Unterstützung... oder ob nun doch schon ein Hospiz in Betracht gezogen werden muss - früher als dein Mann und die Schwiegermama vielleicht dazu bereit wären.

Ich denke an euch und auch an Wind und baue auf das Mantra "Alles wird gut"... in welcher Form auch immer.

glg und viel Kraft sendet euch

Astrid
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  #36  
Alt 03.03.2015, 15:33
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Oh mein Gott … liebe Astrid … ich bin gerade total erschüttert. Eigentlich wollte ich nur mal nachfragen, wie es bei euch geht und nun lese ich deine letzten Einträge. Wieso wurden mir davon keine Benachrichtigungen geschickt? Ich glaubte die ganze Zeit, alles wäre gut bei euch und du könntest etwas Ruhe genießen. Und nun lese ich das … da bin ich mal eine Woche weg und bei dir und unserem Bernsteinketterl steppt der Bär. Kann man euch denn gar nicht alleine lassen ? Mensch … du Liebe … wie geht es bei euch zur Zeit? Dein letzter Eintrag ist vom Freitag … heute ist schon Dienstag und du hast nichts mehr geschrieben. Ich hoffe ganz, ganz tief und fest, dass sich der Zustand deiner Mama etwas gebessert hat. Meine Gedanken sind bei dir. Und du hast einen tollen Sohn … er ist bei dir! Und ja … ich verstehe, dass du ihn schützen willst … mir geht es mit meinem ja auch nicht anders. Aber du darfst dich auch nicht zerreißen lassen. Manchmal tut weinen zu zweit auch gut. Warum soll er nicht sehen, dass du genauso verzweifelt bist wie er auch? Vielleicht hilft es ihm ja auch irgendwie. Komischer Psycho-Kram, den ich da schreibe, was?

Liebe Astrid … ich denke an euch und drücke dich ganz fest!
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  #37  
Alt 05.03.2015, 19:43
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Astrid....ich mach mir Sorgen...wie steht es bei Euch...?

Scheint als würde es uns drei, Wind, dich und mich nun gleichzeitig erwischen mit einer furchtbar kritischen Phase....hm...

Alles Liebe und viel Kraft!
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  #38  
Alt 10.03.2015, 01:51
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Ach ihr Lieben...

ich danke euch für eure Zeilen und Gedanken... hier ist erstmal das schlimmste überstanden.

Husten hat sie und etwas verschnupft klingt sie... ich schätze, das hat sie sich im Krankenhaus eingefangen, bei offenem Fenster und sich nackt ausziehen, wenn es ihr zu warm wird - wenn ich nicht da bin *seufz*

Die Blutwerte verbessern sich langsam aber sicher, das Fieber ist runter, das Antibiotikum scheint zu greifen... sie bekommt es jedoch weiterhin i.V.

Aber der "Rest"... tja... entgegen meiner Hoffnung bessert sich die Verwirrtheit bei meiner Mutter nicht wirklich. Sie erzählt abenteuerliches "Zeug" und ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob oder was ich davon glauben kann. Immerhin hat sie keine Bettgitter mehr am Bett - so wie ich es prophezeit hatte, ist es gekommen ... sie hat versucht drüber zu klettern und ist gestürzt. Zum Glück hat sie sich dabei nicht weiter verletzt. Essen, trinken... weiterhin schwierig... sie ist überzeugt, dass es ausreicht wenn sie einmal am Tag etwas isst. In den ganzen Stunden die ich heute da war, hat sie gerademal einen Becher getrunken (und viel kann es vorher auch nicht gewesen sein) - scheint aber niemanden weiter zu stören

Heute Abend kam die Ärztin vorbei, um mit mir/uns zu reden... keine 5 Minuten, dann war sie wieder weg... und viel erfahren hab ich von ihr in dem "Gespräch" nicht

Mal gucken, ob es morgen mehr zu erfahren gibt.

müde Grüße, Astrid
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  #39  
Alt 10.03.2015, 08:37
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Liebe Astrid, jetzt schreibe ich dir auch noch ganz schnell, bevor ich in meine Fortbildung muss.
Ich bin so froh, von dir zu lesen! Mach das nicht mehr … bleib nicht mehr so lange weg … das macht mir Angst.
Es liest sich gut, wenn du über die Blutwerte und das Fieber schreibst. Wenigstens das scheinen die Ärzte in den Griff bekommen zu haben.
Und ich hoffe, du bekommst heute endlich mal ein gescheites Arztgespräch. Es wäre ja schon schön zu wissen, wie diese Verwirrtheit einzuordnen ist.
Ich denke viel an dich und drücke dich . Leider muss ich jetzt los, aber morgen ist wieder mehr Zeit.
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  #40  
Alt 11.03.2015, 13:00
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Liebe Astrid,

gab es bei euch ein erfolgreiches Arztgespräch?

Fühle dich gedrückt!
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  #41  
Alt 11.03.2015, 13:31
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Liebe Wind...

ich komme gerade von dir "drüben" und hab dir ein paar Zeilen da gelassen.

Nein, ein wirklich aussagekräftiges Gespräch gab es auch gestern nicht. Ich hatte die Chefärztin gestern kurz abgepasst und angesprochen... und bin wieder auf den nächsten Tag vertröstet worden... also hoffe ich auf heute Nachmittag...

lg Astrid
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  #42  
Alt 11.03.2015, 15:18
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Ich drücke sehr die Daumen, dass da mal ein anständiges Gespräch stattfindet. Da liegen die Nerven eh schon blank und dann muss man sich noch damit auseinandersetzen, einen Arzt zu einem Gespräch zu bewegen. Manchmal ist es einfach nur ätzend!
Liebe Astrid ... ich denke an dich ... und auch vielen Dank für die klaren Worte bei "mir"
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  #43  
Alt 11.03.2015, 23:45
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Kein Gespräch mit dem Arzt... keine offizielle Entscheidung, bzw. Absage der morgigen Chemo... ich hab mich nicht gekümmert, da mir die Schwestern mehrfach gesagt haben, dass ich das nicht regeln brauche.

Dafür heute Abend etwas Aufregung... meine Mutter rief aus dem KH an... völlig aufgelöst und aufgeregt, was denn nun mit der Chemo morgen sei... versucht sie zu beruhigen und ihr zu erklären warum es morgen vermutlich keine Chemo geben wird. Mutter ihre Freundin angerufen... Freundin danach mich angerufen...

Der Mama ginge es ja nicht gut und so verwirrt wäre sie (ja, da erzählt sie mir echt mal was neues)... was ich dazu sage, was die Ärzte dazu sagen... wie es nun weiterginge... ob Mama denn wirklich unbedingt die Chemo machen müsse... ich hätte das doch zu entscheiden...

und da ist mir der Kragen etwas geplatzt... und hab sie gefragt, ob sie ernsthaft von mir erwarten würde, dass ich mich vor meine Mutter stelle und ihr sage: "Mama, du wirst keine Chemo mehr bekommen, weil ich das nicht will"? Es war ihre Entscheidung die Chemo zu beginnen... und noch finde ich, es muss auch ihre eigene Entscheidung sein, ob sie weitermacht oder abbricht... oder bin ich zu feige? Habe ich die Pflicht... das Recht... das Todesurteil über meine Mutter zu verhängen?...

Nicht falsch verstehen bitte... es geht mir nicht darum, dass ihre Freundin in Frage stellt, ob die Chemo sinnvoll, richtig oder gut ist... das habe ich mich in den letzten Tagen und Wochen selbst oft genug gefragt. Als es meiner Mutter so schlecht ging vor 14 Tagen... da hab ich im stillen gebetet, dass Gott sie lieber zu sich nehmen möchte, damit sie nicht so leiden muss... aber das? Allein bei dem Gedanken fühle ich mich wie ihr "Henker".

Kurz drauf rief meine Mutter erneut an... und fragte wieder wegen der Chemo morgen... und nochmals erzählte ich ihr, was ich zu erzählen weiß... und fragte sie: "Mama, was möchtest Du denn?"... worauf sie nur völlig aufgelöst rausbrach: "Abbrechen, abbrechen, dann brechen wir alles ab." Wir einigten uns nun heute Abend erstmal darauf, dass wir morgen in Ruhe reden.

Mir ist schlecht... ich bin... ach ich weiß garnicht was ich bin... ich möchte mich am liebsten gerade verkriechen und nicht wieder auftauchen
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  #44  
Alt 12.03.2015, 07:35
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Meine liebe Astrid … welch einen wundervollen beschissenen Abend du hattest . Da stehen wir uns ja in nichts nach .
Du machst alles richtig! Es ist nicht an dir zu entscheiden. Und schon gar nicht ohne ein klärendes Arztgespräch und deine Mama auch noch diese klaren Momente hat. Es ist gut, dass ihr heute in Ruhe sprecht. Vielleicht gibt es diese wachen Momente, in denen ihr wirklich besprechen könnt, was deine Mama möchte und was nicht. Ich wünsche es dir. Aber auch dann ist es wieder schwer, etwas zu entscheiden ohne das die Ärzte sich mal äußern.
Und diese „Freunde-Gespräche“ … ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand aus dem Forum hier diese nicht kennt. Diese kleinen vorwurfsvollen Spitzen, die einen rasend machen. Die natürlich sicher nicht so gemeint sind, weil sich die Freunde ja auch Sorgen machen. Aber die sind so unnötig wie Durchfall. Niemand, der so eine Situation nicht erlebt hat, kann sich vorstellen, wie es für direkte Angehörige ist, mit dieser Krankheit umzugehen. Da kommen gute Ratschläge, Ernährungs- und Lebenstipps und dieses :“Warum macht ihr das denn nicht so?“. Da müsste man die Ohren einfach auf Durchzug stellen können. Aber in der angespannten Situation, in der wir uns befinden, geht das nicht und dann flippt man eben einfach aus. Wie gut ich sowas kenne.
Liebe Astrid … ich denke heute sehr an euch und hoffe, dass ihr zusammen mit den Ärzten eine gute Entscheidung trefft, mit der deine Mama und du gut leben könnt.
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  #45  
Alt 12.03.2015, 22:00
AHoo AHoo ist offline
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Heute mal etwas früher am Abend... den aktuellen Stand.

Heute Morgen klingelte das Telefon... das Krankenhaus... als ich dran ging, war die Ärztin am Apparat und teilte mir mit, dass meine Mutter heute nach Hause entlassen würde. Auf mein Erstaunen, dass die Entlassung nun so plötzlich stattfindet, wurde nicht eingegangen... es hieß irgendwann nach dem Mittagessen könne sie "gehen", dann wären die Papiere fertig. Also fuhren wir am frühen Nachmittag ins KH, um meine Mutter abzuholen.

Dort angekommen, wurden wir recht überrascht angeguckt... die eine Schwester meinte "Ich muss mal gucken, ob die im Zimmer liegen" auf meine Frage nach den Papieren - ich kam aus dem Zimmer, da lagen keine Papiere... sie würde ihre Kollegin fragen.

Inszwischen half ich meiner Mutter, sich tauglich anzuziehen - sie wäre in Jogginghose, Nachthemd und Bettjäckchen gegangen. Als wir gerade fertig waren, kam die andere Schwester ins Zimmer, brachte den Brief, die Medikamente und erwähnte dann so nebenbei, dass der Krankenwagen erst in ca. 1 Stunde käme. Krankenwagen? Wir waren doch da?... Also Transport abblasen lassen, Klamotten gepackt, Mutter mit Rollstuhl nach unten ans Auto transportiert... und ab nach Hause.

Dort wollte sie sich sofort etwas hinlegen und ausruhen... sie ist sehr schwach und wackelig auf den Beinen, sofort außer Atem, sobald sie ein paar Schritte mehr laufen muss - für meine Begriffe eigentlich nicht "Entlassungsfähig"... aber was weiß ich schon

Ich bin gleich weitergedüst... zum Hausarzt Entlassungsbrief und Laborbefunde zum einscannen abgeben und Termin für morgen vereinbaren... ein paar Besorgungen machen... zu Hause nach Mama geguckt, mich zu ihr gesetzt... und dann kam u.a. das Thema Chemo zur Sprache.

Sie möchte nicht weitermachen, sie hätte keine Kraft... sie wolle sterben... lieber Heute als Morgen. Zwischendurch redete sie immer wieder mal Dinge, die ich nicht richtig zuordnen konnte... und die in mir die Unsicherheit aufbrachten, ob sie das wirklich ernst meint mit dem Abbruch oder ob "nur" irgendwas im Krankenhaus vorgefallen ist, dass ihr irgendwie das Gefühl vermittelt hat, dass sie keine Chemo mehr machen darf... wie, warum, weshalb auch immer. Ich fragte mehrfach nach und versuchte durchzublicken... das Resultat blieb gleich... sie will nichts mehr machen lassen, sie möchte sobald wie möglich sterben. Dass ich da schlucken und ein paar mal tief durchatmen musste.... wohl verständlich... aber ich habe mein Versprechen nochmal erneuert, dass ich ihre Entscheidungen, wie immer sie auch ausfallen, respektieren und sie unterstützen werde... und habe ein mieses, mulmiges Gefühl... fühle mich schuldig... hab ein schlechtes Gewissen.

Ich soll einen Termin mit dem Pfarrer ausmachen, mit ihm will sie alles bzgl. ihrer Trauerfeier besprechen

Ich sagte ihr, dass wir morgen weitersehen würden, wenn sie mit dem Hausarzt alles bespräche.

Bin dann irgendwann gegangen... Abendbrot machen, ihr ne Kanne Tee kochen. Mein Sohn hat seiner Oma das Essen gebracht... als ich danach zu ihr ging, schien sie schon zu schlafen. Nun werd ich den Rest des Abends pendeln... und immer wieder nach ihr schauen.

Essen konnt ich nichts... mal gucken wie's mit dem schlafen später klappt... ich bin so unruhig gerade.
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