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  #1  
Alt 28.04.2012, 14:10
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

Hallo zusammen,

erstmal möchte ich mich bei allen Bedanken, die hier ständig konstruktiv mit Rat und Tat zur Seite stehen und vor Allem die Gratwanderung zwischen Wissen und Halbwissen gut meistern.

Mich selbst hat es vor 4 Wochen mit der Diagnose Hodenkrebs erwischt. Wie vermutlich für jeden, war diese Diagnose für mich ein Schock und ich war verzweifelt.
Kurz zu mir – Ich bin 27 eigentlich relativ sportlich, Nichtraucher, trinke keinen Alkohol und nehme auch keine Drogen.

Da mir einige Posts in diesem Forum echt Mut gemacht haben und mir als eine gewisse Entscheidungsvorlage dienten, möchte ich mich gerne mit meiner Story bedanken. Ich versuche möglichst ausführlich alle Schritte meiner Behandlung sowie vor Allem welche Gedanken ich hatte und warum ich welche Entscheidungen getroffen habe zu beschreiben. Besonders bedanken möchte ich mich bei Bruce http://www.krebs-kompass.org/member.php?u=56541, dessen Beitrag mir wahnsinnige Stärke geschenkt hat.

Ich hoffe es hilft euch allen, mindestens genauso wie es mir half! Selbstverständlich stehe ich euch gerne für Fragen per PM zur Verfügung.

Aber nun von vorne

1. Wie habe ich es bemerkt?
Es war ein ganz normaler Mittwochabend, eigentlich so wie es jeder Mittwoch war. Ich kam relativ spät von der Arbeit nach Hause, habe zusammen mit meiner Freundin in Ruhe etwas gegessen und anschließend entspannend auf die Couch gelegt. Wie das Männer nun mal so machen und jeder der männlichen Leser wird schmunzeln, die erste Bewegung ist es die Hand an die Königsperlen zu legen. Leider war das dieses Mal nicht so entspannend wie geplant, absolut nicht, denn dieses Mal spürte ich etwas was da zuvor nicht war. Ich spürte einen deutlich angeschwollenen linken Hoden der sich zum Einen sehr fest und etwas deformiert anfühlte. Ich war natürlich erschrocken und Frage sofort meine Freundin, ob sie mir das noch mal bestätigen könnte - das konnte sie leider.
Nun war für mich klar - auf zum Urologen und checken lassen was da nicht stimmt.

2. Der Besuch beim Urologen - Die Schockdiagnose

Bereits 2 Tage nach dem komischen Fund hatte ich bereits am Freitag den Termin beim Facharzt. Ich legte mich also auf die Liege bereit für den Ultraschall und zu erfahren was mich da so erschrocken hatte. Der Arzt sagte erstmal gar nichts, aber ich sah es bereits an seinem Gesicht, dass etwas nicht stimmt. Arzt: " Ich sag es Ihnen ganz ehrlich und will auch gar nicht um den heißen Brei reden, aber da ist was und das muss raus und dass idealerweise schnell. Ich schreibe Ihnen jetzt eine Überweisung in ein Klinikum und dort holen Sie sich bitte noch eine zweite Meinung. Des Weiteren werden wir Ihnen jetzt noch schnell Blut abnehmen um die Tumormarker zu bestimmen"
Ich war baff! Tumormarker?! Krebs?! ICH?!?!?!
Meine ersten Gedanken waren:
Wie geht es weiter? Wie wirst du jetzt sterben?


3. Die zweite Meinung des Klinikums, sowie CT und die nächsten Schritte
Direkt nach dem Urologen bin ich dann in das in meiner Stadt beste Klinikum für eine zweite Meinung gefahren. Gott sei Dank, hatte mich meine Freundin bei allen Untersuchungen begleitet, so hatte ich immer eine stützende Hand und Schulter bei mir die mir Kraft gab.
Hier hatte ich das große Glück, trotz meiner gesetzlichen Krankenversicherung, von einem Oberarzt untersucht zu werden. Dieser bestätigte allerdings den ersten Verdacht des Kollegen und somit war es sicher. Was er mir aber sofort sagte und das gab mir großen Mut: "Ich kann Ihnen eines mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen. Wir werden das Heilen können und sie werden daran nicht sterben! Sie sind ein junger Mann und sicherlich ist das gerade nicht geplant und auch schlecht, aber das schießt jetzt vielleicht quer aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Meine Gedanken in diesen Moment:
Ist es gut oder bösartig? Was kommt jetzt alles auf mich zu? Chemo?!


Der Arzt konnte mir nahezu alle Fragen die mir in diesem Moment durch den Kopf gingen beantworten. Er teilte mir mit das davon auszugehen ist, dass es sich bei dem Tumor wie in gut 80% aller Fällen um einen bösartigen Tumor handelt. Des Weiteren informierte er mich über die Möglichkeiten diesen zu behandeln und vor Allem die entsprechende Nachsorge. Das es eben die Wait and See Strategie aber natürlich, in Abhängigkeit der Tumorart, auch eine Chemotherapie werden kann. Der nette Oberarzt blockierte direkt für mich am selben Tag noch den CT und warf auch für mich noch den Montag OP Plan um. Bevor es ins CT ging nahm er mir noch mal 5 Ampullen Blut für die Tumormarker und anschließend ging es für mich ab ins CT - warten warten warten - das CT an sich ging dann auch sehr schnell und ich konnte dann auch direkt nach Hause.

Für mich war es sehr sehr wichtig, mein Leben in den nächsten Tagen, also am kommenden Wochenende, nicht von der Krankheit diktieren zu lassen. So habe ich das Wochenende exakt so durchgezogen, wie ich es auch geplant hatte.


Meine Gedanken an diesem Wochenende:
Wie wird die OP verlaufen? Ich hatte kurz gesagt wahnsinnige Angst. Hatte der Tumor gestreut? Chemo??

Diese Angst konnte mir großteils meine straffe Wochenendplanung nehmen, so dass ich das in keiner Sekunde bereut habe.

3. Der Tag der OP und der Krankenhausaufenthalt
Morgens 6.30 Uhr musste ich im KH sein und einige unspektakuläre Voruntersuchungen. 11.30 Uhr ging es ab in de OP. Ich habe mich hier zu jederzeit sehr sehr wohl und gut betreut gefühlt. Um kurz nach drei war ich auch schon wieder wach und hatte auch schon direkt besuch. Im Großen und Ganzen an der Eingriff unter Vollnarkose ca. 30 Minuten gedauert und war nur wenig schmerzhaft. In diesem Eingriff wurden mir der linke Hoden sowie der dazugehörige Samenstrang komplett entfernt. Kurz nach 17.00 Uhr konnte ich auch schon wieder ein wenig laufen und selbständig auf die Toilette etc. gehen.
Nun stand am nächsten Tag die langersehnte Visite mit dem ersten Befund des Schnellschnittes des Tumors sowie die Besprechung des CT Befundes an.
Der Oberarzt kam selbst und teilte mir mit, dass der Eingriff sehr gut verlaufen ist und sie im Schnellschnitt ein relativ großes Stück des Tumors untersucht haben. Als Ergebnis dieser ersten Untersuchung kam heraus, dass es sich um ein Seminom handelt (ich war mehr als erleichtert). Des Weiteren war auch der CT Befund unauffällig und es waren keine Metastasen oder suspekte Beherdungen erkennbar (erstmal durchatmen) das einzige was dort stand, ist dass ein Lymphknoten bis auf 1,5 cm erweitert ist (1,0 cm ist normal). Der Oberarzt nahm mir direkt den ersten Schock und sagte, dass den Befund ein sehr vorsichtiger Kollege erstellt hat und dass gar nichts zu bedeuten hat. Zu mal die Lymphknoten natürlich auf Fremdkörper reagieren und Antikörper bilden und dadurch auch schon mal größer werden können. Laut seiner Aussage müsste man sich so ab 2,0 cm, also die doppelte Größe als normal, Gedanken machen. Der Befund meiner Tumormarker war auch unauffällig.
Nach nicht ganz drei Tagen Aufenthalt, also am Mittwoch wurde ich auch schon wieder entlassen.

4. Die Tage zu Hause und die Zeit bis zum histologischen Befund
Nachdem ich endlich wieder zu Hause war, wurde mir erstmals bewusst wie viel Glück ich hatte, es so rechtzeitig erkannt zu haben. Nun begann das Warten auf den histologischen Befund, den Richtungsweiser für das weitere Vorgehen. Nach gut 8 Tagen bekam ich dann meinen Befund. Ich war unglaublich nervös.
Das Ergebnis:
Reines Seminom Größe bis 5 Zentimeter:
R0 und keine Invasion in Lymph- oder Blutgefäße

Ich war unglaublich glücklich in diesem Moment und habe erstmal eine Flasche Sekt aufgemacht.


Meine Gedanken in dieser Zeit:
Was ist denn nun mit dem, laut des CTs, erweiterten Lymphknoten? Wie geht das alles weiter? Werde ich mit einem blauen Auge davon kommen?


5. Die Entscheidung Wait-und See oder Chemo 1x1 Std. Carboplatin Single Shot?!
Ich habe mich natürlich meinem Gespräch mit dem Urologen/ Onkologen ausgiebig darüber informieren lassen, was denn wohl das sinnvollste ist.
Laut der Aussage meines Arztes besteht bei meiner Art von Tumor und dessen Größe ein Rezidivrisiko von 17%. Sicherlich klingt 17% erstmal nicht viel, aber wenn man sich dass dann mal vor Augen führt ist es immerhin jeder Fünfte. Sicherlich würde man aufgrund der Wait- and See und der engmaschigen Kontrolle ein erneutes Auftreten rechtzeitig erkennen, aber das alles noch mal mitmachen? Und was ist denn jetzt eigentlich mit den Lymphknoten?
Also habe ich mich noch mal schlau gemacht und einen weiteren Radiologen kontaktiert. Dieser war auch so freundlich und hat sich die CT Bilder noch mal, ohne zu wissen was ich eigentlich habe, angeschaut. Das war mir wichtig, nicht das er in irgendeiner Weise „vorbelastet“ an die Sache ran geht. Nachdem er mir mitteilte, dass er, neben dem Tumor, nichts absolut nichts Auffälliges sieht, habe ich Ihn direkt auf erweiterte Lymphknoten angesprochen. Erneut hat er sich die Zeit genommen und noch mal bewusst nach den Lymphknoten geschaut. Gott sei Dank – wieder nichts! So jetzt hatte ich eine 1:1 Situation. Was nun?
Ich habe dann erneut den Oberarzt angerufen, der mich untersucht und auch operiert hatte. Er teilte mir mit, dass es für die Entscheidung Chemo oder nicht kein „Richtig oder Falsch“ gibt. Sicherlich ist aus rein medizinischer Sicht keine Chemo notwendig, aber die Frage nach der psychischen Belastung, wenn es mal irgendwo kneift ist nicht zu unterschätzen. Er sagte mir auch, wenn er mir einen persönlichen Rat geben darf, dann würde er mir für die sichere Variante- der Chemo – raten.
Ich wollte es aber auch noch mal genau wissen, auch die Sache mit den Lymphknoten, hatte mich trotz der zweiten Meinung nicht los gelassen. Also habe ich nochmals einen weiteren Onkologen aufgesucht und Ihn um seinen Rat gebeten. Erstmal war er super einfühlsam und hat sich richtig viel Zeit für mich genommen. Ich habe Ihm dann von der Sache mit den Lymphknoten erzählt. Er meinte ich schau mir das jetzt auf dem Ultraschall an, denn 1,5 cm Lymphknoten finde ich bei Ihrem Körperbau ganz sicher. Also, ging es los, hingelegt auf die Liege und er hat dann geschlagen 10 Minuten in aller Ruhe mit dem Ultraschall meinen Bauchraum durchsucht. Während der Untersuchung sagt er dann zu mir: „ Schauen sie doch mal her. Hier sehen Sie Ihre Aorta die ist 2 cm dick und jetzt suchen wir einen Knoten der 75% davon sein soll. Sehen sie hier irgendetwas?“ Ich konnte glücklicherweise mit einem klaren: „Nein“ antworten. Er erwiderte: „Sehen Sie! Ich nämlich auch nicht!“ Ich glaube man hat in diesem Moment deutlich gehört, wie mir ein riesiger Brocken vom Herzen gefallen ist.
Anschließend hat er mich dann noch in aller Ruhe über die Vor-und Nachteile der Chemo mit Carboplatin aufgeklärt und vor Allem was passiert, wenn ich mich gegen eine Chemo entscheiden sollte und dann ein Rezidiv auftritt. Das fand ich dann nämlich nicht mehr so Lustig. Auf dem Plan würde dann eine Kombichemotherapie 3 Zyklen PEB stehen und davon hat er mir absolut abgeraten. Was mich dann aber zu 100% davon überzeugt hat mich für die Chemo zu entscheiden war sein Satz: „Wenn Sie mein Sohn wären, dann würde ich Ihn auch mit Carboplatin behandeln. Sie werden vermutlich nicht einmal wirklich was spüren davon!“

6. Mein Chemotagebuch
Nach den üblichen Voruntersuchungen wie dem 24 Stunden Urintest um die Kreatinin Clearance zu ermitteln sowie 2 Blutabnahmen ging es dann gestern los.
1x Chemo bitte. Ich kam „relativ“ entspannt in die Praxis und wurde dann direkt an 1000 ml NaCl gehängt. Dazu gab es einen Cocktail aus Dexamethason, Omeprazol und Ondansetron (Kortison gegen Allergien, Etwas gegen Übelkeit und eines um die Magensäure zu kontrollieren). Anschließen kam meine Cocktail 1200 mg Carboplatin in 500 ml NaCl innerhalb einer Stunde in die Venen. Danach zum Nachspülen 500 ml NaCl. Die ganze Sache hat nicht länger als 3 Stunden gedauert. Den ganzen restlichen Tag ging es mir echt super! Ich konnte normal essen, hatte keine Übelkeit und keine Mangelerscheinungen.
Auch heute, dem zweiten Tag, geht es mir noch wirklich richtig gut! Und ich hoffe, dass sich das Gefühl in den nächsten Tagen auch nicht ändern wird!
Alles in Allem war es die richtige Entscheidung das mit der Chemo zu tun! Somit ist das Kapitel Krebs für mich hier abgeschlossen!

Ich kann euch wirklich nur raten, niemals aufzugeben immer positiv zu denken – egal! Wie dunkel es in diesem Moment zu sein scheint!! Ihr schafft das!!!

7. Literatur die mich während der Zeit gut aufgeklärt und unterstützt hat

Informationsbroschüre der Krebsliga in der Schweiz
http://assets.krebsliga.ch/downloads/1504.pdf

Zweitmeinung der Uniklinik in Ulm
http://www.zm-hodentumor.de/

Danke für das Lesen ich hoffe ich konnte euch helfen und euch zeigen, dass es machbar ist!!!!! Zögert nicht, mich anzuschreiben wenn ihr möchtet!

Gruß
Stefan

Geändert von Pitchcontroller (29.04.2012 um 13:06 Uhr)
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  #2  
Alt 29.04.2012, 09:55
struppi9 struppi9 ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

hi, super das du alles so gut meisterst. hatte letztes jahr im sommer auch seminon stadium 1. habe mich allerdings für die bestrahlung entschieden. bis jetzt alles ok bei den nachuntersuchungen. hatte nen lymphknoten mit ca 1,5 cm. der ist jetzt allerdings auch noch da. aber da er nicht größer geworden ist und auch nicht kleiner scheint er nicht befallen gewesen zu sein. aber sicher war sicher....

bestrahlung kam für dich nicht in frage?

bin übrigens 34 jahre jung und hatte auch negative tumormarker. was bei mir dumm war, das das ct erst einen tag nach der op gemacht wurde warum auch immer. daher hätte der lymphknoten auch durch die op belastung größer werden können.

gruß dom

Geändert von struppi9 (29.04.2012 um 09:59 Uhr)
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  #3  
Alt 29.04.2012, 12:49
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

Hi Dom,

danke für deine Nachricht.
Ich habe mich mit meinen Ärzten, in meiem Fall, bewusst gegen eine Bestrahlung entschieden aus 2 Gründen.
1. Aufgrund der Dauer zwischen OP und der Möglichkeit der weitern Behandlung kam eine Bestrahlung kaum in Frage (das waren 4 Wochen). In dieser Zeit hätten sich Metastasen bereits komplett ausbreiten können. Daher kam die Bestrahlung eines bestimmten Bereiches nicht in Frage.
2. Habe ich in mehreren Studien gelesen, dass die Chemo den mindestens gleichen Erfolg bei weniger toxischer Belastung für den Körper mit sich bringt.

Einer meiner Onkologen, auf meine Frage hin, was gewesen wäre, wenn bei mir auch der Lymphknoten tatsächlich befallen gewesen wäre hätte mir eine Kombination empfohlen - Chemo + Bestrahlung des betroffenen Knotens.

Aber so eine Entscheidung ist natürlich von Fall zu Fall immer unterschiedlich. Finde es super, dass es bei dir auch so gut gelaufen ist und du auch keine Probleme mit deinen LK hast!! Freut mich sehr!!!

Übrigens geht es mir heute, also Tag der nach der Chemo, immer noch richtig gut - klar bisschen schlapp aber sonst Tipp Topp
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  #4  
Alt 29.04.2012, 12:57
struppi9 struppi9 ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

super das es dir soweit gut geht, vielleicht kannst du ja die schönen tage trotz allem ein wenig genießen :-)
wie läuft die chemo bei dir ab. 2 zyklen jeweils 5 tage? wie lang ist zwischen den zyklen pause?
hoffe hast es bald rum. ich denke trotz allem muss man bei uns von glück im unglück sprechen a wenn sich das jetzt dumm anhört.....

anst hab ich natürlich ständig. vor allem weil i mir denk warum der lymphknoten 1,5 cm groß ist. ich mein irgendwoher muss das ja kommen. aber naja die ärzte sagen alles ok also glaub ich das einfach mal:-)

gruß dom
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  #5  
Alt 29.04.2012, 13:01
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

Da es sich bei mir in der Tat nur um eine Vorsichtsmaßnahme handelt was die Chemo betrifft um eben das Rezidivrisikio von 17% auf unter 1% zu minimieren, ist es bei mir schon vorbei .
D.h. Ich habe 1x1 Std. Carboplatin 1200 mg bekommen und das war es - Gott sei Dank.
Und ja, du hast vollkommen recht! Glück im Unglück trifft es, denn mal ehrlich auch wenn sich das vielleicht total doof anhört ABER wenn man dazu bestimmt ist Krebs zu bekommen, dann ist Hodenkrebs wohl noch eine der "besten" Varianten, denn er ist in fast allen Fällen (~99,9%) heilbar.

Zu deinen Lymphknoten - bei mir war der Verdacht ja auch da, habe ich mich mit vielen Ärtzen unterhalten - und alle meinten das die schon mal anschwillen können z.B. bei Infekten, wenn sie Antikörper gegen Fremdkörper bilden etc. etc.

Geändert von Pitchcontroller (29.04.2012 um 13:04 Uhr)
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  #6  
Alt 29.04.2012, 13:16
struppi9 struppi9 ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

das ist gut echt. wie gesagt hoffe geht dir weiterhin so gut und schreibe hin und wieder mal ob alles passt :-) gehst du auf anschlussheilbehandlung? war letztes jahr in kellberg passau. war der hammer echt super und hat gut getan. werd dieses jahr wieder versuchen zu gehn. muss sagen die bestrahlung hat mir aber echt zugesetzt gehabt. 15 kilo in 6 wochen verloren und mit übelkeit und durchfall sehr zu kämpfen gehabt. hatten mir die ärzte aber im vorfeld schon gesagt. da es ja die magen-darm gegend ist wo bestrahlt wurde . naja jetzt ist rum zum glück. aber wenn ich deine entscheidung lese, hätte ich evtl auch mal über sowas nachdenken sollen :-) aber wie auch immer. rum ist rum und wir werden beide mit dem was wir gewählt haben gut fahren :-) immer positiv denken hast ja recht :-)

gruß
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  #7  
Alt 22.06.2014, 17:53
Schwabe66 Schwabe66 ist offline
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Hallo Pichcontroller,

danke für Deinen ausführlichen Bericht.

Hast Du Informationen über mögliche Spättoxizitäten der Carbo Mono Therapie ?

Ist es Dir gelungen wieder Kondition aufzubauen ?

Gruss
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  #8  
Alt 22.06.2014, 19:52
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

Hi Schwabe66,

Danke für deinen Post.
Was genau meinst du mit Spättoxikation?

Bezüglich meiner Kondition, natürlich was es am Anfang mühseelig wieder in Tritt zu kommen, aber nun ist alles wieder beim Alten!
Also Alles in Allem würde ich sagen keine bemerkenswerte Veränderung.
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  #9  
Alt 22.06.2014, 21:53
Schwabe66 Schwabe66 ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

Hallo Pitchcontroller,

ich meine damit dass Carboplatin selbst widerum langfristig giftig auf den Körper sein kann: siehe z.B.

http://hodenkrebs.de/download/2005%2...0Nachsorge.pdf

Bin noch am überlegen, ob ich carbo mono machen soll oder Survelliance....
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  #10  
Alt 23.06.2014, 05:59
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

Hi,

okay, verstehe.
Hier gibt es aus meiner ganz persönlichen Sicht eigentlich zwei wesentliche Einflussfaktoren.

1. die Risiken nach/ durch Chemo
2. die psychische Belastung ohne Chemo

Erstmal danke für das Dokument fand es sehr interessenat. Zu mir, ich habe keine der genannten möglichen Spätfolgen in deinem .pdf.

Bezüglich Deiner aktuellen Überlegungen, natürlich bin ich kein Arzt und kenne auch Deinen genauen histologischen Befund nicht, jedoch würde ich Dir, basierend auf meinen gemachten Erfahrungen, wohl eher zur Singleshot Chemo raten.

Warum?
Wenn ich mir überlege, wie oft ich mich trotz Chemo und lediglich 3-5% Rezidivrisiko nach dieser Behandlung, psychisch am Ende gefühlt habe. Vor jeder Nachsorge hatte ich panische Angst vor dem Ergebnis, dass da eventuell doch wieder etwas sein könnte und das trotz NUR 3-5% Rezidivrisiko. Wie mag es dann wohl sein OHNE Chemo? Sicherlich sind 15% nicht minder schlecht - jedoch immerhin potentiell das 5-fache an Risiko. Zudem habe ich eine Menge an Berichten hier im Forum gelesen von Usern ohne Singleshot Chemo, die offenbar durch eine schlimmere psychische "Hölle" gegangen sind. Bitte verstehe mich richtig das ist lediglich meine persönliche Meinung. Ganz persönlich für mich war es die absolut richtige Entscheidung und Du musst die Entscheidung für DICH persönlich treffen.
Für mich waren die möglichen Spätfolgen einer Singleshot Chemo nie relevant oder Teil meiner Entscheidungsfindung. Für mich war es immer wichtiger das Rezidivrisiko auf das Minimum zu reduzieren.

Hoffe sehr ich konnte/kann Dir helfen Wenn Du weitere Fragen hast, immer her damit

Übrigens: Vielleicht hilft dir diese kurze Zusammenfassung von Prof.Mark Schrader

http://www.google.com.sg/url?sa=t&rc...,d.c2E&cad=rja

Sorry für den langen Link - bin gerade in Singapur.
Kannst natürlich auch einfach folgende Suchbegriffe in Deine Suchmaschine eingeben "uniklinikum ulm hodenkrebs rete testis"
Das erste Dokument

Viele Grüße

Stefan

Geändert von Pitchcontroller (23.06.2014 um 06:23 Uhr)
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  #11  
Alt 24.06.2014, 17:37
Schwabe66 Schwabe66 ist offline
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Hallo Pitchcontroller,

habe mich aus ähnlichen Gründen wie Du auch für Carbo Mono entschieden. Wird vermutlich nächste Woche gemacht.

Du schreibst, Du hättest außer Müdigkeit in der Zeit danach alles gut überstanden (das freut mich).

Kannst Du mir Tips geben wie man das am besten durchsteht (z.B. Ernhährungstips etc.) ?

Wann bist Du nach der Sache wieder arbeiten gegangen ?

Gruss Schwabe66
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  #12  
Alt 24.06.2014, 19:19
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Seminom Stadium 1 -Meine Geschichte

Hi,

@Han - wie du immer recht hast

@Schwabe - denke definitiv es ist keine falsche Entscheidung die Du getroffen hast.

Ich kann Dir leider keine Tips geben, was Ernährung betrifft. Kann Dir lediglich dbszgl. einen Tip geben der Dein Befinden betrifft.
Iss was Dir schmeckt in der Zeit egal ob Burger, Sushi oder Sellerie
so habe ich das gemacht wichtig war mir, dass ich mich gut fühle! und nicht meinen Körper noch zusätzlichem Stress durch eine Ernährungsumstellung aussetze.

Bezüglich der Arbeit, naja, hier bin ich vielleicht ein extrem Beispiel - liegt vielleicht einfach an meinem Job.

Alles in Allem, also OP inkl. Chemo, war ich 2 Wochen zu Hause.
Die Chemo habe ich an einem Freitag vor einem verlängerten Wochenende bekommen, Montag war dann Frei und Dienstag war ich nochmal krank - Mittwoch war ich schon wieder auf der Arbeit.
Nimm mich aber bitte nicht als Vorbild.
Für mich persönlich wollte ich für MICH ein Zeichen setzen, dass mich nichts unterkriegt.

Viele Grüße

Stefan
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carboplatin, hodenkrebs, seminom


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