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  #1  
Alt 28.01.2004, 09:23
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Standard Stammzellentherapie - 2. Versuch

Hallo! Nachdem sich leider auf meine Frage vom 22. 1. niemand gemeldet hat, versuche ich es noch einmal. Ich bin nämlich wirklich ratlos und würde meinem Vater gerne Informationen beschaffen.
Mein Vater ist 60 Jahre alt (Mantelzell-Lymphom, Stadium 4) und hat von der Möglichkeit einer autologen Stammzelltherapie erfahren. Nun hat ihm der Arzt jedoch gesagt, dass er aufgrund seines Alters nicht dafür in Frage käme. Gibt es dafür wirklich eine strikte Altersgrenze? Mein Vater ist sonst eigentlich fit und hat auch die CHOP gut vertragen.
Mein Vater hat leider sein Vertrauen gegenüber dem Arzt verloren, weil man ihm anfangs auch sagte, dass seine CHOP nicht mit Rituximap kombiniert werden könne - was sich hinterher als Irrtum heruasgestellt hat. Nun hat er das Gefühl, dass es dieses Mal genauso ist und dass ihm wieder etwas vorenthalten wird.
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn mit jemand meine Fragen zur autologen Stammzelltherapie beantworten könnte! Vielen Dank, Gerdi
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  #2  
Alt 28.01.2004, 10:09
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Standard Stammzellentherapie - 2. Versuch

Zu deiner Frage kontaktiere doch die Studienzentrale der niedrig malignen Lymphome in München
Prof. Dr. Hiddemann Klinikum Großhadern,Medizinische Klinik III, Tegernseer Landstr. 243, 81549 München Tel: 089/699583-0
Meines Erachtens gibt es eine strenge Altersgrenze, aber vielleicht gibt es ja ein neues Studienkonzept, also mal nachfragen!
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  #3  
Alt 28.01.2004, 11:28
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Standard Stammzellentherapie - 2. Versuch

Halllo Gerdi,

warum wollt ihr denn eine HD machen? Ihr habt doch noch gar keine Abschlußuntersuchung. Wenn die CHOP gewirkt hat, dann braucht ihr auch keine HD. Also ich würde erst mal abwarten und Tee trinken.

Caro
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  #4  
Alt 28.01.2004, 12:53
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Standard Stammzellentherapie - 2. Versuch

Hallo Gerdi,


also mir erscheint 60 noch nicht als grundsätzlich zu hohes Alter für eine HD. Ich würde auf jeden Fall noch einmal noch mal eine Zweitmeinung anhören, unbedingt von einem an ein Tumorzentrum angeschlossenen Krankenhaus.

Es ist zwar traurig, aber Misstrauen bei Ärzten ist auf jeden Fall geboten: Meine Mutter wollte der Chefarzt der Schwabinger Hämatologie nur aufgrund ihres Alters total untertherapieren, nämlich mit einer 50%igen CHOP 21, was absolut nicht den heutigen Richtlinien entspricht. Als wir uns in Großhadern vorstellten, wurde sofort eine 100%ige CHOP 14 angeboten. Sie erhält jetzt in 14 Tagen die 8. und dann ist vorläufig Schluß.
Ob man noch ein paar Infusionen Rituximab anhängen sollte (die Voraussetzungen sind gegeben) muß ich nochmal mit den Ärzten in Großhadern besprechen. Man wird dort auch telefonisch beraten und immer recht ausführlich.

Gab es eigentlich bei Euch ein Zwischenstaging? Oder ließ sich klinisch ein Ansprechen auf die ersten drei Zyklen erkennen? Das wäre nämlich ein sehr gutes prognostisches Zeichen und würde vielleicht erklären, warum man keine HD macht. Die HD ist nunmal ein Risiko und das muß immer in einem vertretbaren Verhältnis zu dem Rezidiv-Risiko stehen.


Alles Gute und halt uns auf dem laufenden!

C.
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  #5  
Alt 28.01.2004, 23:09
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Standard Stammzellentherapie - 2. Versuch

Vielen Dank für eure Antworten. Ich bin so dankbar für diese Einrichtung und für eure Hilfe.
Hallo Caro! Davon, dass mein Vater eine HD machen "will" kann natürlich keine Rede sein. Aber ist es denn nicht so, dass mit Hilfe der HD das Rezidiv-Risiko vermindert werden kann? Oder macht man das eigentlich erst, wenn das rezidiv da ist?

Hallo Christina, von der Möglichkeit, Rituximap nach der CHOP anzuhängen habe ich auch schon mal etwas gelesen. Im Krankenhaus wurde allerdings davon nichts gesagt. Was meinst du damit, dass die Voraussetzungen für Rituximap bei deiner Mutter gegeben sind? Was sind denn die Voraussetzungen?
Was für ein Zwischen staging wurde bei deiner Mutter gemacht? Bei meinem Vater wurde 1x ultraschall und 1 x CT gemacht.
Sind die Ärzte denn bislang zufrieden mit den Ergebnissen der Chemotherapie?
Alles Gute für euch, Marion
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  #6  
Alt 29.01.2004, 11:05
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Standard Stammzellentherapie - 2. Versuch

Hallo Gerdi,


Rituximab ist ein monoklonaler Antikörper und greift nur dann, wenn die Zellen CD20-positiv sind, ansonsten hat es keinen Sinn. (Es soll aber auch einige andere Antikörper geben, die zum Einsatz kommen können).

Bei meiner Mutter wurde eigentlich kein Zwischenstaging gemacht (was mich im Nachhinein ärgert) nur ab und an mal eine Thorax-Aufnahme und eine Abdomen-Sonographie. Die tastabren Lymphknoten waren nach dem ersten Zyklus deutlich reduziert, so daß man von einem guten Ansprechen auf die Therapie ausgehen durfte. Bei den Sonographien war auch im Bauch nur noch ein einziger minimal vergrößerter Lymphknoten, der auch andere Ursachen haben kann.

Die Angst vor einem Rezidiv habe ich auch, schließlich liest man immer wieder, daß bei jüngeren Patienten nach abgeschlossener Chemo noch eine HD angehängt wird. Soviel ich weiß war die HD früher nur für rezidivpatienten gedacht, inzwischen erfolgt sie aber auch bei der Primärtherapie.

Aber das Mantelzell-Lymphom gehört doch, sovioel ich weiß, zu den niedrigmalignen Lymphomen, d.h. daß auch rezidive gut wieder in den Griff bekommen werden und das oft über viele Jahre, ja sogar Jahrzehnte. Oder besteht da die Gefahr, daß es in ein aggressives Lymphom übergeht? (Beim follikulären kann das passieren).

Wie war denn bei Deinem Vater das CT und die Sonographie? Ich weiß auf jeden Fall, daß ein promptes Ansprechen auf die Chemo als gutes Zeichen gilt.
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  #7  
Alt 29.01.2004, 17:35
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Standard Stammzellentherapie - 2. Versuch

Hallo Christina! Der Arzt sagte nach der CT-Untersuchung vor der 4. Chemo, dass er ganz zufieden sein. Das soll wohl heißen, dass die Behandlung gut anspricht. Außerdem haben wir uns den Bericht geben lassen, aus dem hervorgeht, dass eigentlich alles Lymphknoten kleiner geworden sind. Gibt es eine Studie, die besagt, dass ein promptes Ansprechen ein gutes Zeichen in bezug auf Rezidive ist? Das hört sich echt gut für deine Mutter, was mich sehr freut. Das Mantelzell-Lymphom zählt zwar zu den niedrigmaligenen, hat aber irgendwie eine Sonderstellung - die prognosen scheinen etwas ungünstiger zu sein (so habe ich das zuminest beim Kompetenz-Netz nachgelesen). Wieso das so ist, dass weiß ich leider auch nicht. Vielleicht ist der grund ja tatsächlich, dass es in ein aggressives übergehen kann. Was für ein Lymphom hat denn deine Mutter? Gruß, Marion
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  #8  
Alt 29.01.2004, 21:37
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Standard Stammzellentherapie - 2. Versuch

>Gibt es eine Studie, die besagt, dass ein promptes Ansprechen ein gutes Zeichen in bezug auf Rezidive ist? <

ja, ich hab mal einen Hinweis dazu gefunden, habe aber die Quelle nicht mehr bei der Hand. Auf jeden Fall wurde mir das zweimal von Ärzten (darunter eine Onkologin von Großhadern) bestätigt. Auf jeden Fall kann Euch das schonmal ein wenig Mut machen, daß nach dem 3. Zyklus alles schon zufriedenstellend war.

Meine Mutter hat ein follikuläres Lymphom Grad III b - das bedeutet, ein hochmalignes. Das ist gut, weil sie empfindlich auf Chemos reagieren, schlecht, weil sie bei Rezidiven keine gute Prognose mehr haben (im Gegensatz zu den niedrigmalignen, die man immer wieder eindämmen kann.)

Ich denke, Du mußt Dir nicht zuviel Sorgen machen wegen der HD, vermutlich gibt es keine Indikation dafür - aber eine Zweitmeinung würde ich mir auf jeden Fall anhören, es sei denn, Du bist schon in einem echt renommierten Kompetenzzentrum.


Alles Gute und bis demnächst,


Christina
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