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  #1  
Alt 17.12.2004, 14:53
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Medizin
Brustkrebs: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

DALLAS. Neue Nachweismethoden können einzelne Tumorzellen im Blut aufspüren. US-Forscher haben damit Brustkrebsüberlebende untersucht, die seit mehr als sieben Jahren tumorfrei waren. Ihr Ergebnis in Clinical Cancer Research zeigt: Bei einzelnen Ex-Patientinnen waren noch 20 Jahre nach der Mastektomie Tumorzellen im Blut vorhanden.

Die Studie wirft ein Licht auf eines der rätselhaftesten Phänomene in der Medizin: die schlafenden Tumoren. Tatsächlich zeigen die Studien, dass beispielsweise Mammakarzinom-Patientinnen noch Jahrzehnte nach der Operation an einem Rezidiv erkranken können. Wo sich die Tumorzellen, die für diesen Rückfall verantwortlich sind, in der Zwischenzeit aufgehalten haben, ist völlig unklar. Doch Jonathan Uhr, ein Immunbiologe der Universität von Texas in Dallas ist sich sicher, dass es sich um Tumorzellen handelt, die er bei den Patientinnen nachgewiesen hat. Das verwendete System (CellSearch) detektiert Tumorzellen in einer 7,5-Milliliter-Blutprobe. Kürzlich konnte das Team zeigen, dass die Methode zuverlässig ist. Von 344 gesunden Personen hatte nur einer ein positives Ergebnis im Test. Bei ihm wurden zwei Tumorzellen in der Blutprobe nachgewiesen, während Patienten mit metastasierten Karzinomen bis zu 23.000 Tumorzellen in der kleinen Blutprobe hatten (Clinical Cancer Research 2004: 10: 6897-6904).

In der aktuellen Studie wurden 36 Frauen untersucht, die seit sieben Jahren tumorfrei waren. Von ihnen hatten noch 13 Frauen Tumorzellen im Blut. Die Zellzahl war gering, doch vermutlich handelt es sich um Nachkommen des Tumors, der vor Jahren entfernt wurde. Nun ist die Überlebenszeit von Tumorzellen im Blut relativ kurz. Der Tumorbiologe vermutet deshalb, dass es irgendwo im Körper dieser Patienten noch Tumorherde geben muss, die immer wieder neue Tumorzellen produzieren, die dann ans Blut abgegeben werden. Allerdings führt dies bei den meisten Patientinnen niemals wieder zu einem neuen Tumorrezidiv. Offenbar gelingt es dem Immunsystem, den Tumor langfristig in Schach zu halten. Doch irgendwann wird diese “friedliche Koexistenz” zwischen Tumor und Abwehr gestört, und es kommt zum Rezidiv. Die Erforschung der Zusammenhänge, die dabei einer Rolle spielen, könnte wichtige Impulse für das Verständnis der Tumorbiologie und möglicherweise auch für die Behandlung haben, vermutet der Tumorbiologe./rme
Quelle:
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=18572
Liebe Grüße, Kia
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  #2  
Alt 18.12.2004, 14:22
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Und wo verstecken sich denn nun diese schlimmen Tumorzellen? Ich bin ziemlich erschüttert.

Ein schönes Wochenende
isabelle
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  #3  
Alt 18.12.2004, 14:57
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Hallo Kia,
das ist aber interessant, ich weiss auch von einigen Frauen, die nach vielen Jahren wieder BK bekommen haben. Das mit der 5-Jahres-Überlebensrate ist glaube ich für unsere Krankheit nicht so zutreffend. Ist irgendwie ein komisches Gefühl, wenn ich mir vorstelle, dass irgendwo noch Krebszellen im Körper versteckt sind.
Liebe Grüße
Frieda
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  #4  
Alt 18.12.2004, 16:28
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.112
Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Hallo Kia,
na so richtig neu ist das ja nicht. Irgendwoher müssen die Rezidive,Metastasen und Neuerkrankungen, die bei bereits einmal Betroffenen auch nach x Jahren teilweise auftauchen, ja herkommen. Und ein Organismus, der einmal Krebszellen produzieren kann, kann das auch ein zweites Mal. Ich halte das für eine Illusion zu erwarten, das nach OP, Chemo etc. und 5-jähriger Überlebenszeit der Fall erledigt ist. Klingt vielleicht zynisch, soll aber nicht so gemeint sein. Bin nur realistisch (aber G'tt sei Dank trotzdem lebensfroh).
Liebe Gruesse
Birgit 64
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  #5  
Alt 20.12.2004, 12:18
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Jeder gesunde Mensch beherbert und produziert Tag für Tag mehr oder weniger geschädigte Zellen natürlich auch Krebs-Zellen, das ist nichts ungewöhnliches.
Solange unser Immunsystem richtig arbeitet und wir diese Fähigkeit, wo es möglich ist, unterstützen, werden solche Zellen immer rechtzeitig eliminiert.


Uwe
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  #6  
Alt 20.12.2004, 12:27
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Lieber Uwe,
mir scheint´s Du hast da etwas falsch verstanden...

Hier geht es um die *Reste* des Tumors, die offenbar irgendwo im Körper *Zwischenstation* machen. Man kann es wohl so ähnlich sehen wie bei Herpes. Auch hier lauert das Virus bis zur nächsten Reaktivierung.

Krebszellen sind keine geschädigten Zellen, wie Du Dir vielleicht vorstellst. Hier spielt die Apoptose eine Rolle, d. h. der programmierte Zelltod.

Es stimmt, es werden fortlaufend neue Zellen gebildet und diese unterliegen einem gewissen Programm. Dazu gehört dann auch der programmierte Zelltod. Bei den Krebszellen ist eben dieser *entartet*, d. h. diese Zellen wachsen und wachsen und wachsen...

CU Margot
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  #7  
Alt 20.12.2004, 15:12
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

So sehen sie also aus, die Forschungsergebnisse auf die alle Kranken gewartet haben.

Was soll man/frau von solchen "Forschungsergebnissen" eigentlich halten und wer kann als Betroffener davon
in welcher Weise profitieren?
Etwa jährlich ein vorbeugender Chemo-Zyklus?
Wundern muß man/frau sich da ja nicht mehr, wenn die Krebsforschung seit Jahrzehnten nicht mehr vom Fleck kommt.

Uwe
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  #8  
Alt 20.12.2004, 18:20
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Ich wäre froh, wenn sich bei diesen Forschungen herausstellen würde, wo denn nun im Körper sich diese vermaledeiten *Überreste* des Tumors verstecken, um dann irgendwann, wenn man sich zaghaft auf ein längeres Leben freut, zuzuschlagen.

Darum bin ich dafür, dass auf dem Gebiet weiter geforscht wird.

Wieso bringst Du gleich wieder eine Chemo ins Spiel? Vorrangig geht es doch wohl darum, dass man - wenn feststeht, wo sich die Tumorzellen in dieser Phase aufhalten - auf genau diese(s) Gebiet(e) sein Augenmerk richtet und kontrolliert.

Immer schön einen Schritt nach dem anderen machen und nicht gleich mit einer Chemo drohen!
Margot
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  #9  
Alt 21.12.2004, 09:57
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Hallo,
ich finde es echt traurig,das man die Krebszellen nicht aufspüren kann.Ich dachte (so Haben die Ärtze bei mir gesagt)durch die Chemo werden falls noch vorhanden die neuen Krebszellen abgetötet.deshalb habe ich auch an der DOC-Studie eingewilligt,ich bekomme 6xChemo wurde so in Düsseldorf entschieden.
Warum nur das alles???
Ganz ehrlich haben wir denn dann überhaupt eine Chance alt(Älter) zu werden.Ich bin doch erst 46 .

@ Margot,ich gebe dir so recht.Sie haben ja schon so viel neues rausgefunden,aber gerade hier muß noch eine Menge geforscht werden.

Cu Andrea
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  #10  
Alt 21.12.2004, 10:23
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Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Ich denke, es liegt viel daran, wer forscht. Heute sind das hauptsächlich die Pharmaunternehmen und von ihnen abhängige Forscher (über sogenannte Drittmittel). Ein Pharmaunternehmen will wie jedes Unternehmen den Gewinn maximieren und forscht für seine Produkte. Staatliche Gelder gibt es auch in der Forschung immer weniger. Wir sind ja noch in der glücklichen Lage, dass wir viele sind. Wenn du eine seltene Krankheit hast, kann es dir passieren, dass kein Unternehmen in die Forschung Geld investiert.
Gruß Dorothee (aus der Pharmaindustrie)
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  #11  
Alt 21.12.2004, 15:00
uhuma uhuma ist offline
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Registriert seit: 20.10.2004
Beiträge: 170
Standard BK: Langzeitüberlebende haben Tumorzellen im Blut

Hallo zusammen,
ich habe diese Nachricht positiv gesehen. Jetzt seid Ihr sicher überrascht, deshalb hier meine Gründe:

1) Nach meiner OP hat ein Arzt gesagt, als Krebskranke(r) soll man sich wie chronosch krank sehen. Das heißt nicht, daß in rehgelmäßigen Abständen Metas auftrtenen müssen. Beispiel Herzinfarkt - nach dem ersten Infarkt muß nichts mehr nachkommen, man bleibt aber herzkrank und muß unter Überwachung bleiben. Daß auch bei anderen Krankheiten die Erreger weiter im Körper schlummern, wurde hier schon geschrieben (zusätzliches Beispiel: Windpocken - kann als Gürtelrose wieder ausbrechen)

2) Meine Tumormarker waren von Anfang an auf Normalstand. Hier habe ich also keine Kontrollmöglichkeit.

3) Bei mir wurde nie ein Primärtumor gefunden, nur befallene Lymphknoten - ich habe noch keine Ahnung, wie die spätere Kontrolle aussehen soll und welche Untersuchungen die KK dann bezahlt (Mammographie ergebnislos!)

4) Ich bin froh, über jede Untersuchungsmöglichkeit, die den Körper nicht belastet. Mammograhie, CT und PET sind ja jedesmal ein Strahlenbelastung und davon haben wir ja im Normalfall über die Behandlung bereits mehr als genug abbekommen. Und hier sehe ich die Möglichkeiten dieser Untersuchung, ähnlich wie Tumormarker als Frühwarnsystem.

Viele Grüße
frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und ein gesünderes neus Jahr wünscht
uhuma (Waltraud)
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