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  #1576  
Alt 15.08.2006, 08:24
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Natiff,

ich wünsche Deinem Vater und Dir viel Kraft.

Leider bin ich nur ein medizinischer Laie und habe nur die Erfahrung als Krankheitsbegleiter meiner Frau gehabt. Es steht mir also nicht an, medizinische Behandlungen Deines Vaters zu werten.

Verwunderlich ist es schon, daß er auf Schmerzmittel so schlecht anspricht, das war bei meiner Frau anders, denn sie bekam diverse Schmerzmittel u.a. ZOFRAN. Andere Mittel sind mir nicht mehr geläufig, aber es waren Opioide, also starke Schmerzmittel, die chemisch den Opiaten nachgebaut sind, aber nicht süchtig machen. Schmerzen hatte meine Frau also nicht, jedoch wurden ihre Atembeschwerden größer, sodaß man in der letzten Lebenswoche die Atemnot nur noch mit Morphinen wegnehmen konnte.

Nein. leider habe ich keinen Ratschlag für Dich, der Dir und Deinem Vater weiterhelfen könnte. Sei und bleibe bei ihm, um ihm Deine Nähe und Liebe zu zeigen.

Liebe Grüße
Shalom
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Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel

Geändert von shalom (17.08.2006 um 11:13 Uhr)
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  #1577  
Alt 16.08.2006, 12:33
marianne1705 marianne1705 ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

bei meiner Mutter wurde im April 06 eine Pleuramesotheliom diagnostiziert. Sie hat in den 50er und 60er Jahren die Arbeitskleidung meines Vaters gereinigt, der vor 8 Jahren an den Folgen von Asbestose gestorben ist. Meine Mutter ist 81 hat starke Rückenschmerzen und soll nur palliativ behandelt werden, da das Stadium schon sehr weit fortgeschritten ist und ihr körperlicher Zustand sehr geschwächt ist. Nachdem sie sich halbwegs an Fentanyl Pflaster 25, dann 50, gewöhnt hatte, ging es ihr den Umständen entsprechend eigentlich ganz gut. Sie versorgte sich selbst, konnte mit der Taxe auch noch irgenwohin fahren, nur gehen geht außerhalb des Hauses nur 50 m. Jetzt ist sie auf einmal seit 1 Woche verwirrt. Weiß keine Tage, kann nicht mehr zählen, findet den Kaffee nicht, kann nicht mehr telefonieren und ist leicht erregbar und äußerst verängstigt. Ein CT vom Kopf wies keine Anomalien auf. Der Hausarzt wußte nicht weiter und Mutter ist jetzt in einer neuroligischen Klinik. Hat einer von Euch bei dieser Erkrankung schonmal so etwas erlebt?
Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
Danke
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  #1578  
Alt 16.08.2006, 14:35
engeleflieg engeleflieg ist offline
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Daumen hoch AW: Rippenfellkrebs

Hallo Achim

probiers mal in der Asklepius Klinik in München-Gauting. Ist eine Spezialklinik für Thoraxchirurgie und Pneumologie. Die machen viel mit Mesotheliom Patienten sind auch an verschiedenen Studien aus Amerika dran.
Telefon 089 - 857910
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  #1579  
Alt 17.08.2006, 12:41
Lilli23 Lilli23 ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Natiff,

habe Deinen Bericht gelesen. Erstmal wünsche ich Dir und Deiner Familie viel Kraft.
Ich finde es sehr komisch das er nicht auf die Schmerzmittel reagiert und die Ärzte seine Schmerzen nicht lindern können.
Hast Du Denn schon mit den Ärzten gesprochen woran das liegen kann??
Schlägt die Chemo nicht an??
Mein Papa hat jetzt 2 Chemos hinter sich und es geht ihm sehr gut. Er hat keine Schmerzen, bekommt nur eine geringe Dose von Morphium. Er bekommt morgens und abends eine Tablette und das reicht ihm völlig. Das ist aber auch erst so seitdem das Krankenhaus gewechselt hat. Zuerst war er im Oststadtkrankenhaus in Hannover (darüber habe ich schon berichtet) und jetzt hat uns die BG empfohlen ihn nach Hildesheim zu schicken und da geht es ihm sehr gut. Denn als er im Oststadtkrankenhaus war ging es ihm auch sehr schlecht, er konnte kaum laufen usw. Die haben ihm dort falsche Medikamente gegeben.
Sprich doch nochmal mit Eurem Arzt. Es gibt soviele Möglichkeiten, aber mann muss auch einen guten Arzt haben der dem Patienten hilft und sich für ihn einsetzt. Mein Papa bekommt noch zusätzlich zu der Chemo die Misteltherapie. Ich frage mich oft wielange es meinem Papa überhaupt noch so gut gehen wird. Und wie es überhaupt weiter gehen soll. Aber Du darfst nicht aufgeben. Die Hoffnung stirbt zu letzt.
Hast Du denn schon mal was von der Immuntherapie gehört??
Falls Du Fragen hast, kannst Du Dich gerne melden.

Wünsche Dir und Deiner Familie alles, alles Gute.
LG Lilli
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  #1580  
Alt 27.08.2006, 04:51
pioneer_e36 pioneer_e36 ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

hallo,
leider hat es mein Vater auch erwischt mit dieser schrecklichen Krankheit...zunächst einmal hatter er immer Wasser in der Lunge und dachten erstmal garnicht an solche Krankheit. Dann musste er leider seinen Türkei Urlaub im letzten Sommer abbrechen weil er sich nicht wohl fühlte. Anschliessend stellten die Ärzte hier in Berlin halt diese Krankheit fest. Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll, mein Vater ist 65 und ich erst 23, es ist so schrecklich für mich zu wissen das man diese Krankheit wahrscheinlich nicht heilen kann und denke manchmal an später was auf mich und meine Familie zukommen wird, sind 5 Geschwister, alle verheiratet ausser ich. Also er wurde letzten Sommer sofort operiert und bekam anschliessend 6 Chemos, danach war ein halbes Jahr Pause und jetzt hat er wieder die Chemo angefangen, jetzt kommt die 3. von der neuen. Ich weiss das ich noch sehr jung bin um alles zu verstehen und zu bearbeiten. Ich wollte fragen wie die Heilungchancen stehen bei dieser Krankheit oder wieviel Jahre man höchstens leben kann damit. Habe hier eure vielen Beiträge gelesen (dauerte sehr lange) und ich kam auch öfters zum weinen, weil ich immer an meinen Vater denken muss. Würd mich freuen wenn wir uns viele Informationen austauschen könnten, vielen Dank...Email:pioneer_e36@web.de
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  #1581  
Alt 30.08.2006, 21:01
Lilli23 Lilli23 ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo pioneer e36,

erstmal wünsche ich Dir für die nächste Zeit viel Kraft für Dich und Deine ganze Familie. Mein Vater hat auch diese schreckliche Krankheit und er ist erst 63 und ich bin auch 23. Es ist sehr, sehr schwer mit dieser Situation umzugehen und es ist gerade für Dich sehr schwer zu verstehen. Ich verstehe Dich vollkommen es geht mir genauso. Habe noch 2 Schwestern die sind auch beide verheiratet und ich habe dieses Jahr im Februar geheiratet und die Hochzeit sollte im August stattfinden. Sie wurde aber abgesagt wegen Papa. Als hätte ich es etwas geahnt noch so schnell zu heiraten. Aber vor dem Schicksal kann mann nicht weglaufen.

Bei meinem Papa ist eine OP komplett ausgeschlossen, weil die Diagnose zu spät festgestellt wurde, kannst Dir ja meine Berichte durchlesen da steht alles ausführlich drin.

Um ehrlich zu sein, es gibt bei dieser Krankheit leider bis heute keine Heilung. Es wird Dir niemand sagen können wie lange Dein Vater leben wird. Bei jedem Menschen ist es anders. Es gibt welche die Leben damit 2 Jahre, aber manche Leben auch nur Monate damit. Genieß die Zeit mit Deinem Vater und nutze jede freie Minute mit ihm.

Wünsche Dir von ganzem Herzen alles, alles Liebe und Gute für Dich und für Deine ganze Familie.
Kannst mir auch gerne mailen: ljmicanovic@web.de
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  #1582  
Alt 31.08.2006, 20:26
Achim Deing Achim Deing ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

Hi,ich kann immer nur wieder und wieder monoton jedem empfehlen,nicht nur der Schulmedizin zu vertrauen.Informiert euch auch über die Hyperthermie und über alternative Methoden die zusammen oder nach der Chemo helfen können.
Es gibt Leute die leben noch 3 Monate damit und es gibt welche die schaffen 5 Jahre,ganz nach Stadium und Tumorart.Was man hört und liest sterben ungefähr die meisten spätestens nach 2-3 Jahren.

Traurig,aber wahr..

Mfg Achim
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  #1583  
Alt 04.09.2006, 21:50
pioneer_e36 pioneer_e36 ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Rippenfellkrebs

hallo lilli,
danke sehr, das du mir sehr hilfst mit deinen Worten...und auch ein Dankeschön an Achim. Naja, ich weiss nicht was ich machen soll...wenn ich an mein Vater denken muss, ich kann es einfach nicht einsehen. Ich hab mir meine späte Jugend nicht so vorgestellt ehrlich gesagt. Ich wünsche dir und deiner ganzen Familie viel Kraft und Glück...Wenn du heiraten würdest, würde dich dein Vater bestimmt freuen, oder nicht?! Meine Geschwister erwähnen es auch manchmal, da ich seit 2 Jahren auch eine Freundin an meiner Seite habe und wir uns schon (einig) sind. Und nun zu ACHIM. Was würde passieren, wenn man das Rippenfell oder so rausnimmt, ist dann nicht der Tumor vielleicht komplett weg? Kann man diese sch... Krankheit einfach nicht besiegen?! Wir leben doch in einem Zeitalter, wo alles möglich ist. Naja, müssten wir den Pharmakonzernen halt mal fragen...übrigens hab ich grad erfahren das die AMIS 437 Mrd. Dollar in den Irak und Afghanistan Krieg reingesteckt haben. Würde dieses Geld in die Medizinforschung reingesteckt werden, wären wahrscheinlich alle Krebskranken Menschen kerngesund. So ist die Menschheit halt *heul*
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  #1584  
Alt 05.09.2006, 08:46
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

Du schriebst:

Zitat:
Was würde passieren, wenn man das Rippenfell oder so rausnimmt, ist dann nicht der Tumor vielleicht komplett weg? Kann man diese sch... Krankheit einfach nicht besiegen?! Wir leben doch in einem Zeitalter, wo alles möglich ist."
Hallole Pioneer_e36,

Ich klinke mich auch mal kurz ein.

Leider ist noch nicht alles, was man sich wünscht, auch möglich. Wie Du früheren Beiträgen in diesem Thread und auch aus einschlägigen Beiträgen im Internet erschließen kannst, ist leider dieser Krebstyp absolut noch nicht besiegt.

Nur im äußersten Frühstadium des Mesothelioms kann man ggf. das komplette befallene Rippenfell oder sogar die entsprechende Lungenhälfte entfernen. I.A. jedoch befinden sich die Kranken nicht mehr im Frühstadium des Rippenfell-Karzinoms, dann hat bereits eine Infiltration des Krebses in die umliegenden Knochen, den weiteren Brust- oder Bauchraum raumgreifend begonnen. Eine Operation werden die medizinischen Experten wohl nur durchführen, wenn eine ganz klare Begrenztheit des Tumors vorliegt und man sich von einer Operation (außer diagnostischem Erkenntnisgewinn) auch eine reelle Heilungschance verspricht. Das Raumgreifen des Mesothelioms im Brust-/Bauchraum führt ggf. dazu, daß gesunde Organe wie das Herz, Leber und Niere nicht mehr ordentlich arbeiten können und dann leider diese an sich gesunden Organe als Sekundäreffekt dieses Krebses irreparabel geschädigt werden.

Meine eigene Betroffenheit:

Bei meiner damals 52jährigen Frau diagnostizierte man 1996 Wasser im Rippenfell, karzinöses Rippenfell wurde operativ entfernt; seit 1996 Schmerzmedikamente gegen Stichschmerzen, kaum Einschränkungen der Atmung bis 1999, als der Krebs zurück kam; ab Januar 1999 raumgreifende umhüllende Rippenfell-Krebswulst (Plague) um die rechte Lunge; Infiltration des Krebses in die umliegenden Rippenknochen und an der Stelle, wo der Einstich für die Biopsien gemacht wurde; im Sommer 1999 leichte Chemo mit GEMZAR ohne Wirkung, ab Herbst schwere Kombinations-Chemo (Doxurubicin, Cisplatin), leichte Besserung nach 6. Zyklus, danach keine Verbesserung mehr; Abbruch der Chemo im April 2000; Tod Mitte Juni 2000 nach irreparablen Zerfallsprozessen der Leber, denn durch den Krebs wurde der Herzbeutel eingeengt, ein Leberstau war die Folge und Niere und Leber arbeiteten nicht mehr richtig.

Ab einem frühen Zeitpunkt hat meine Frau gespürt, dass sie es nicht schaffen wird, wir haben uns auf das Unabänderliche vorbereiten können und müssen. Die uns gemeinsam verbleibende Zeit haben wir wunderbar noch nutzen können. Es war die intensivste Zeit meines Lebens, sie mußte leider gehen, ich durfte hier bleiben und bekam die Chance auf ein weiteres Leben, allerdings ohne sie.

Ich wünsche Euch viel Kraft und die richtigen Entscheidungen für den Patienten, denn die verbleibende Restzeit ist unwiderbringlich, nutzt und genießt die GEMEINSAME Zeit.

Mit lieben Grüßen
Shalom
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  #1585  
Alt 05.09.2006, 21:09
pioneer_e36 pioneer_e36 ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

hallo Shalom,
vielen Dank für deine bewegenden Worte. Also bei meinem Vater wurde letzten Sommer eine Operation durchgeführt, anschliessend erhielt er eine 6 monatige Chemo, danach 6 monate Pause und jetzt ist der Tumor ganz wenig gewachsen meinten die Ärzte...jetzt hat er wieder angefangen ist glaube ich die 4. von der neuen, ist übrigens heute rausgekommen aus dem Krankenhaus. Was wird denn man bei meinem Vater wohl versuchen, den Tumor zu verkleinern und dann...??? Kenne mich wirklich nicht so gut aus, bin auch noch Jung um diese Krankheit wirklich zu verstehen. Bitte um Antwort
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  #1586  
Alt 06.09.2006, 18:52
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallole Pioneer_e36,

Deinen Äußerungen entnehme ich, daß keine tiefgreifenden Änderungen des Tumors zu verzeichnen sind.

Ich kann mich hier nur als Laie und mit Vermutungen äußern:

Eine erneute Operation wird man wohl kaum durchführen, wohl aber vielleicht eine modifizierte Chemo. Das könntet Ihr mal abfragen, ob man die gleiche Chemo wie im ersten Chemo-Turnus verabreicht, oder ob man nun eine Variante der Chemo ansetzt und wenn ja, welche.

Auch Ärzte können keine Wunder verbringen, sie werden jedoch sicher das Bestmögliche für den Patienten tun. Es ist jedoch noch keine Chemo bekannt, die das Mesotheliom heilen kann, auch "Alimta" nicht. Es geht also je nach Betroffenheit des Patienten und Ausprägung der Krankheit um eine Verzögerung des Wachstums des Krebses und nur in seltenen Fällen um eine deutliche Rückbildung des Krebses, leider. Auch das Atmen wird bei dieser Krebsart im Krankheitsverlauf leider immer mühsamer.

Daher werdet Ihr Euch auch auf alles, was denkbar ist, einstellen müssen.

Bitte nimm es mir nicht übel, wenn ich die Dinge recht deutlich beim Namen nenne, denn vielleicht ist es fairer, der Realität ins Auge zu schauen, als sich vor ihr zu verschließen und sich und andere in trügerischer Hoffnung zu wiegen.

Trotz alledem: Gebt die Hoffnung nicht auf ("Wunder geschehen immer wieder"), denn sie ist ein "Antriebsmotor", wenn ich Euch nahe seid und Euch liebevoll helft.

Nutzt Eure gemeinsame Zeit, nochmals viele Kraftpakete für Euch.

Liebe Grüße
Shalom
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  #1587  
Alt 11.09.2006, 13:08
Lilli23 Lilli23 ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo shalom,

ich brauche dringend Hilfe und meiner Meinung nach, hast Du einen sehr guten Wissenstand über diese Krankheit.
Zu Deiner Information ich bin die kleine Schwester von bilja. Mein Papa hat auch diese Krankheit (wie Du Dich vielleicht erinnern kannst aus den Berichten von bilja?). Er hat 2Chemos bekommen, uns wurde gesagt das die erste Chemo richtig gut angeschlagen hat und jetzt bei der zweiten angeblich nicht mehr im Gegenteil, durch die Chemo ist das Mesothelium gewachsen. Kann das denn sein?? Er wird jetzt keine Chemos mehr bekommen, sondern die Dose vom Morphium wird nur noch erhöht und dann sollen wir warten bis es passiert . Ich habe große Angst,weil ich nicht weiter weiß. Die Ärzte haben ihn komplett aufgegeben. Weiß auch nicht was ich denen noch glauben, zumal die Ärzte sich letzte Woche auch gar nicht mehr sicher waren ob er überhaupt das Pleuramesothelium hat. Die haben immer noch nicht 100% festgestellt ob er das Pleuramesothelium hat und das nach 7Monaten. Kein Arzt weiß wirklich was es ist bzw. was mein Papa hat. Hast Du denn schon mal was von der Immuntherapie gehört?? Kannst Du mir vielleicht helfen??
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

LG Lilli
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  #1588  
Alt 12.09.2006, 08:04
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallole Lilli,

Du weißt, ich spreche hier nur als engagierter Laie, keinesfalls als medizinischer Fachmann.

Das Mesotheliom ist ziemlich heimtückisch. Auch bei meiner verstorbenen Frau war es so, das sich nach 6 x Chemo im CT-Bild eine leichte Besserung (sprich Rückbildung des Tumors-Plagues) zeigte, das CT Bild einige Wochen später jedoch keine Verbesserung mehr aufwies.

Es (war) ist schwer, den Rippenfell-Krebs vom Adeno-Karzinom zu unterscheiden (Adeno-CA ist ein i.A. von den Drüsen herrührender Krebs, der dann auch ins Rippenfell streuen kann.) Es gibt etwa seit 1997 den sogenannten Calretinin-Marker, der durch eine Biopsie eindeutig feststellen kann, was nun vorliegt (Mesotheliom oder Adeno-CA).

Wie dem auch sei, ich glaube nicht, daß den Ärzten auf irgendeine Weise ein Vorwurf zu machen ist. Die Ärzte können sehr wohl durch ihre diagnostischen Mittel die Schädigung des Rippenfells z.B. durch Tumor-Plague oder eine Infiltration der Rippenknochen durch den Tumor im CT erkennen. Die Ärzte können sehr wohl abschätzen, was dem Patienten noch zuzumuten ist und wo nur noch Palliativmaßnahmen angewendet werden sollten, um die Restlebenszeit erträglich zu machen.

I.A. hat das Mesotheliom einen recht schnellen und drastischen Verlauf, bei meiner Frau war es jedoch so, dass nach Ausbruch der Krankheit 1996 der Tumor Ruhe gab und erst im Januar 1999 mit Macht zurückkehrte. Es dauerte dann noch bis Mitte Juni 2000 bis die Krankheit siegte und meine Frau starb.

Du siehst, es gibt schnelle und langsame Krankheitsverläufe; auch die bisherigen Chemotherapien ändern daran nichts; andere Therapien - welche auch immer (auch wenn sie Immuntherapie heißen möge)- mögen eine vorübergehende Linderung bringen, sicher gesiegt hat bislang keine dieser Therapien, auch Alimta nicht. Ich habe es jedenfalls noch nirgends dokumentiert gesehen.

Bedenke bitte auch, daß Therapie-Experimente den Patienten belasten können, von unsicherem Ausgang sind und die Restlebensqualität stark beeinträchtigen können. Es ist zwar sehr verständlich, daß wir als Betroffene alles Erdenkliche versuchen, aber nicht alles, was wir versuchen, ist im Sinne des Patienten. (Würde das und jenes der Schwerstkranke eigentlich selbst noch wollen ?!)

Leider ist in der Endphase der Krankheit das Atmen zunehmend erschwert, die Schmerzen nehmen zu. Um den unwillkürlichen Zwang zum Atmen zu nehmen und die Schmerzen zu lindern, gibt man Morphium. Damit werden aber auch andere Lebens- und Aktivitätsmechanismen verlangsamt und der Patient muß einige Kontrolle über seine Lebensfunktionen abgeben.

Ich wünsche Deinem Vater, Dir und Deiner Schwester sehr viel Kraft, steht zueinander, solange ihr es könnt. Es wird Eurem Vater gut tun.

Liebe Grüße
Shalom
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(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel

Geändert von shalom (12.09.2006 um 10:34 Uhr)
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  #1589  
Alt 26.09.2006, 14:29
Rehakles Rehakles ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Rippenfellkrebs

Lieber Shalom,

da ich mich beruflich als BG-Mitarbeiter mit dieser heimtückischen Krankheit
beschäftigen "muss", lese ich hier schon mal interessehalber im Forum mit.
Ich möchte Ihnen für die Unterstützung der Betroffenen durch ihre stets kompetenten, feinfühligen Beiträge meinen Dank aussprechen.
Was Sie hier leisten ist ganz phantastisch. Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich behaupte, daß sich mancher studierte Mediziner von Ihnen eine große Scheibe abschneiden kann.
Jeder Ihrer Beiträge ist Psychotherapie für die geschundenen Seelen aller durch diese sch... Krankheit Betroffenen.
Sie haben meine Hochhachtung.

Gruß an Alle
Rehakles
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  #1590  
Alt 06.10.2006, 02:36
pioneer_e36 pioneer_e36 ist offline
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Beiträge: 21
Standard Rippenfellkrebs

hallo Shalom,
ich danke dir auch vom tiefsten Herzen, dass du dich hier für uns so sehr einsetzt und dein Wissen an uns weiter reicht...wie du sicherlich aus meinem vorherigen Beitrag gelesen hast ist mein Vater jetzt in der 5. Chemo der 2. Phase. Ich wollte dich nun mal fragen was nach der 2. Phase gemacht wird/werden kann...(1Phase jeweils 6 Chemos). Bei meinem Vater sieht die Krankheit eigentlich sehr gut aus zur Zeit. Anfangs wurde an Ihm eine Operation vorgenommen, gleich beim Befund...anschliessend kamendann halt die Chemos mit Pausen. Eine Frage noch zu Rehakles. BG Mitarbeiter ist doch damit die Berufsgenossenschaft gemeint oder? Wenn ja, mein Vater hat 27 Jahre bei Eternit gearbeitet, sagt dir hoffe ich was!? Er kam immer mit dem sch.... Asbest in Berührung, von da kommt auch leider seine Krankheit her. Würde mich freuen, wenn Ihr zurück schreiben würdet. Vielen herzlichen Dank
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