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  #1  
Alt 01.12.2005, 11:39
Sabs Sabs ist offline
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Standard Bin neu hier und kopflos

Hallo,

meine Mama (68, topfit) hat heute ihren Mammografie-Befund erhalten. Die Ärztin war sehr wortkarg und schickte sie noch heute zur Biopsie. Ich drehe bald durch und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich glaube, ich habe bereits alle Seiten im Internet gelesen und drehe mich nur im Kreis. Ich weiß, dass mir von Euch keiner etwas über prozentuale Chancen sagen kann. Ich möchte auch keine Schönrederei... Aber vielleicht kann mir doch jemand etwas dazu sagen:

Also gefunden wurde ein Knoten, tastbar, an der rechten Brust bei ein Uhr, relativ am Brustrand, wo die Rippen auch zu spüren sind. Die Mammo ergab ein inhomogenes, unscharf begrenzten Verdichtungsherd von einer Größe 1,5 cm. Rechts wäre ansatzweise ein kleiner Lymphknoten zu ertasten. Vereinzelt kommen punkt und kommaartige Mikroverkalkungen ohne segmentartige Anordnung zu Darstellung. Dann steht noch was von AC III (weiß nicht, ob so geschrieben, da mein Vater telefonisch übermittelt) und "dringender Verdacht auf Mammakarzinom Birads 5 (also Brustkrebs, oder). Ist 1,5 cm nun eher klein oder groß? Was sagen Eure Einschätzungen. Ich bin so fertig, der Schock ist so groß.

Danke für Eure Antworten.

Sabine
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  #2  
Alt 01.12.2005, 12:12
Wamper Wamper ist offline
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Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Du hast schon recht. Das klingt sehr nach Krebs. Der Knoten gehört eher zu der kleineren Sorte. Im Alter deiner Mutter wächst der Krebs gewöhnlich nicht so schnell.
Die Zeit zwischen der Diagnose und der Therapie ist die schlimmste überhaupt. Ich (48) hatte das Gefühl, jeden Tag kommt noch eine schlechtere Nachricht. Mittlerweile sind fast 5 Jahre vergangen. Ich habe eine Brustamputation (es waren 2 Knoten) und 6x Chemo (EC) hinter mir. Mir geht es heute gut.
Mit liebem Gruß Dorothee
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  #3  
Alt 01.12.2005, 13:17
Sikel Sikel ist offline
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Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Hallo Sabine,

ich kann Deine Angst gut nachvollziehen. Bei meiner Mutter (66. und ebenfalls bis dahin topfit) wurde im Juni diesen Jahres Brustkrebs diagnostiziert. Mittlerweile wurde sie operiert (Knoten 2cm, 2 von 11 entfernten Lymphknoten positiv, hormonpositver Tumor) und ist seit September zur Chemo. Ab Februar (Chemoende) folgt nocht Bestrahlung.
Natürlich ist die Diagnose (sollte es tatsächlich ein bösartiger Tumor sein) erstmal ein Schock. Wir fühlten uns etwas besser, sobald eine genaue Diagnose bzgl. der Turmorart vorlag und ein Behandlungsplan feststand. Man hängt dann nicht mehr im luftleeren Raum, sondern hat das Gefühl endlich aktiv etwas gegen den Krebs zu unternehmen.
Versuch Deine Eltern zu unterstützen und sie bei den Arztgesprächen zu begleiten, denn erfahrungsgemäß sind sie so aufgeregt, dass viele Fragen vergessen werden und von den Erklärungen auch nur die Hälfte wirklich hängen bleibt.
Alles Gute für Deine Mum und lass den Kopf nicht hängen!

Silke

PS: Ich meine auch, dass es sich um einen eher kleinen Tumor handelt.
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  #4  
Alt 01.12.2005, 15:43
ulliken2310 ulliken2310 ist offline
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Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Liebe Sabine,
pünktlich zum 5o. erhielt ich meine Diagnose, 2 Tumore von je 4 cm und Mikrokalk in der linken Brust. Es folgte eine neoadjuvante Chemo, also vor der OP, damit die Knoten sich verkleinern und man dadurch evtl. noch brusterhaltend operieren kann, was bei mir leider nicht der Fall war wegen des Mikrokalks. Mußte mich von meiner Brust trennen, ließ jedoch sofort wieder aufbauen. Im Juni 2006 sind es 5 Jahre her und mir geht es gut. Es handelte sich bei mir schon um einen ziemlich aggressiven, hormonabhängigen Krebs der Stufe 3.
Mit tut immer der Satz gut "Brustkrebs ist kein Grund zum Sterben" und du wirst sehn, nachdem deine Mutter alles hinter sich hat, wird es auch ihr sicher wieder gut gehen. Sei für sie da, wenn sie dich braucht, aber das ist ja der Fall nicht wahr, übertrage nicht auch noch deine Angst auf deine Mutter. Ich weiß, es ist leichter gesagt, als getan. Mir hat es immer sehr geholfen, wenn mir alle Mut machten, ich war dadurch psychisch viel besser drauf, als wenn mir wieder mal irgendjemand negative Dinge erzählte. Kleine Aufmerksamkeiten seitens meiner Familie, alleine das ständige Erscheinen in der Klinik u. viele kleine nette Dinge von lieben Freunden und Gespräche auch über Frauen, die an Brustkrebs erkrankt waren, wovon inzwischen einige stolz auf die 8o marschieren und topfit sind. Warum also nicht auch deine Mutter?
Ich wünsche alles liebe und viel viel Kraft, ihr werdet es schaffen!!!!
Liebe Grüße von Ulla
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  #5  
Alt 01.12.2005, 15:48
ulliken2310 ulliken2310 ist offline
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Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Sabine, hier noch schnell ein kleiner Tip von mir, den mir mein behandelnder Arzt damals gab. Immer Zettel u. Kugelschreiber in der Tasche tragen, alles sofort aufschreiben, egal wieviel und dann den Zettel beim nächsten Mal mit zum Arzt nehmen u. er wird die Fragen mit deiner Mutter zusammen durchgehen. Keine Hemmungen, wenn es mal mehr Fragen sein sollten. Aus Erfahrungen ist den Ärzten nämlich bekannt, dass man vor lauter Aufregung oft nichts herausbekommt, wenn man vor ihnen sitzt.
Also nochmal "ALLES GUTE"
Ulla
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  #6  
Alt 01.12.2005, 15:50
Jutta3 Jutta3 ist offline
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Beiträge: 114
Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Hallo Sabine,

wenn bei deiner Mutter herauskommt, dass es sich um Brustkrebs handelt, sei stark. Es heißt noch lange nicht, dass sie gleich sterben muss. Noch lange lange lange nicht. Schau mal wie viele hier schreiben, die überlebt haben! Was deiner Mutter ganz dolle hilft, ist wenn du ihr Unterstützung gibst wo es nur geht und ihr klar machst, dass sie das gut überstehen kann. Mir haben meine Familie und meine Freunde immer wieder gesagt: Jutta, du bist eine starke Frau!
Während der Therapie (chemo) haben sie mich aus tiefen Löchern herausgerissen und immer wieder gesagt: Du packst das, du bist stärker als du denkst!
Auch hilfreich war von einer Ärztin zu hören, dass ich den ganzen Mist gut wegpacke ! Es spornt an, nicht aufzugeben!!!!

Liebe Sabine, auch meine Kinder haben gezittert und geweint als die Diagnose fest stand, aber sie haben mir auch beigestanden und geholfen wo sie konnten. Das ist sehr wichtig und hat Mut gemacht.

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute!
Jutta
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  #7  
Alt 01.12.2005, 17:58
Sabs Sabs ist offline
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Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Hallo,

habt erst einmal alle Dank für Eure lieben Worte, die Mut machen. Es ist wirklich so, dass ich erst einmal begreifen muss, dass die Diagnose nicht das Ende ist. Das ist mein Problem, was ich momentan habe: Ich denke, es ist in ein paar Wochen vorbei. Inzwischen hab ich heute lange in dem Forum gestöbert und so oft gelesen, dass so viele Frauen viele Jahre mit der Krankheit leben. Helfen kann ich zur Zeit nur durch Zuhören. Es ist alles noch so frisch, ich muss ständig weinen und bin kaum fähig, etwas im Alltag zu tun. Dabei brauchen mich meine Zwei Mädels (4 Jahre und 3 Monate) so sehr. Generell bin ich ein optimistischer Typ und ich glaube mit Eurer Hilfe in dem Forum finde ich meine Zuversicht bald wieder, um meine Mama stark zu machen. Danke!

Heute wurde die Biopsie gemacht. Der Arzt war sehr, sehr nett und war der erste (nach ihrer Frauenärztin und dem Radiologen), der endlich auch mal mit ihr sprach und nicht nur die Diagnose an den Kopf schmetterte, als ob man einen Schnupfen hat. Es ist nach Ultraschal und Mammo-Befund Krebs, aber nicht das Ende. Er erzählte etwas von abgekapselten Enden, die sich nicht weiter verzweigt hätten, so weit er es auf dem Bild erkennen könnte. Wahrscheinlich kann brusterhaltend operiert werden, wobei natürlich genaues noch aussteht. Ich hoffe so sehr, dass ihre Chancen hoch sind. Jetzt müssen wir bis Dienstag/ Mittwoch warten. Das ist wohl die schlimmste Zeit. Dann werden die nächsten Schritte entschieden, für die "Wir uns ganz viel Zeit nehmen", so der Arzt. Er ist laut meiner Mutter sehr einfühlsam. Das kann sie gebrauchen, da sie in den letzten Jahre viel Schlimmes erlebt hat und ihre Psyche nicht in bester Verfassung ist.

Danke erst mal! Liebe Grüße, Sabine
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  #8  
Alt 02.12.2005, 18:55
sufal sufal ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Hallo Sabine,
ich möchte dir nur folgendes sagen: Bestärk deine Mutter darin schnellstmöglich sich in Behandlung zu geben, denn meine Mutter hat 2 Jahre gewartet bis sie zum Arzt ist. Sie hat ihre eingezogene Brustwarze 2 Jahre vor meinem Vater und ihrem Arzt verheimlicht. Jetzt ist alles zu spät. Sie hatte ihre Brustamputation und aufgrund ihrer Vorgeschichte (2 Herzinfarkte und Diabetes), sie hat schon Metastasen in den Knochen und im Gehirn, ist jetzt alles zu spät. Die Ärzte geben meiner Mama noch eine Lebensdauer von mehreren Wochen ev. einigen Monaten. Ich hoffe das wir ihr noch ein schönes Weihnachtsfest machen können.
Ich wünsche dir und deiner Mama viel, viel Glück und bestärk sie bei den Behandlungen.
Eine schöne Adventszeit wünscht dir
Sabine
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  #9  
Alt 02.12.2005, 19:30
Benutzerbild von Anna W
Anna W Anna W ist offline
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Beiträge: 67
Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Hallo Sabine!
Ich weiß, es ist ein schrecklicher Schock diese Diagnose zu hören. Aber du hast ja jetzt schon so viele positive Beispiele bekommen. Ich hatte diese Diagnose vor 14 Jahren (2,3 cm) und es geht mir blendend. Der Tumor deiner Mutter scheint eher klein zu sein, sodass sie gute Chancen hat. Natürlich ist die Angst am Anfang riesengroß. Am schlimmsten aber ist die Ungewissheit bis einmal eine Therapie begonnen hat. Unterstütze deine Mutter weiterhin und versuche sie psychisch etwas aufzubauen. Mir hat damals eine Psychotherapie sehr geholfen, aber da gab es ja auch noch kein Internet für so etwas. Also, es gibt noch keinen Grund den Kopf hängen zu lassen, es ist zwar eine schwere Zeit, die vor euch liegt, aber versucht optimistisch in die Zukunft zu schauen. Ich kenne so viele positive Beispiele.
Liebe Grüße und viel Kraft für deine Mutter und eure Familie,
Anna
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  #10  
Alt 02.12.2005, 20:30
Margitta Margitta ist offline
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Beiträge: 72
Standard AW: Bin neu hier und kopflos

Hallo Sabine,es haben Dir schon sehr viele geschrieben und ich kann aus meiner Sicht nur sagen es ist so immer eine Begleitung mit zum Arzt nehmen .Bei mir war der Partner immer dabei weil auch ich alles nicht verstanden habe ,es trifft ja immer nur die Anderen.
Sehr wichtig ist natürlich ein Brustzentrum um eine fachliche Behandlung zu bekommen.
Auch ich hatte einen Inflomatorischen Mammacarcinom 5 cm und drei Metas in der Leber 4, 3,4 u.1 cm.
Sofort nach Biopsie Chemo FEC Doxorubicin anschließen 22 mal Ch. mit Taxol
Die Ch. hat so gewirkt das der Krebs in der Brust und in der Leber soweit zurück gegangen sind .Sagen muß ich noch das ich nicht opperiert bin.
In der Brust ist nichts mehrnachweisbar und die drei in der sind auch weg bis auf einen der vor drei Monaten noch 4 mm hatte aber im Rückzug war.
Nach Bestrahlung und AHB sind wir überglücklich über den verlauf .
Also mach deiner Mumm Mut und erzähle Ihr das Sie nicht alleine ist und wir alle an sie denken.
Achte darauf das Sie ihre Kraft behält denn die brauch sie für die Chemo.
Herzliche Grüße und Nehme Sie für uns alle in den Arm
Margitta
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