Fahrplan - Lungenkrebs

[horsti]

Hallo,

ich bin ganz neu hier und weiß nicht weiter. Mein Vater ist an Krebs gestorben, aber damals war ich zu jung, um mich mit der Krankheit auseinander zu setzen. Meine Mutter hat auch Krebs aber ihr geht es soweit ganz gut. Nun hat es mich getroffen. Ich werd bald 50 und die Ärzte haben mir gesagt ich habe Lungenkrebs und auch schon Tumore im Gehirn. Das Internet sagt mir dazu - Du bist tot man. Ich habe schon lange nicht mehr geweint, bei der Diagnose aber schon. Ich werde meine Mutter zurück lassen - Hallo, ich bin das Kind ich sollte länger leben als meine Mutter. Mein bester Freund geht kaputt an der Diagnose. Wir sind seid über 30 Jahre befreundet und wir beiden wissen irgendwie, er kann mir nicht helfen. Aus dieser Scheiße werde ich tot rausgehen. Ich sehe ihn leiden und denke nur Alter halt die Fresse, ich bin der der stirbt. Ich denk an die vielen Dinge, die andere noch machen können, ich werde aber tot sein.

Ich weiß, ich werd bald sterben - 3 Wochen (oha, mächtig kurz), 3 Monate (OMG - soviel noch zu tun), 3 Jahre (total unrealistisch).

Noch kann ich mich bewegen und ich habe ernsthaft gedacht ich schmeiß mich irgendwo vom Balkom. Aber was ist, wenn ich dann nicht tot bin. Und was ist, wenn meine Familie und Freunde sich dann die Schuld geben.

Warum gibt es solche Schicksale? Ich bin nicht mal 50, bin nicht aggressiv, geh arbeiten, rauche nicht - ich glaub ich bin noch nicht mal schwarz gefahren. WARUM ICH????

Ich will noch nicht sterben, ich hab noch soviel vor!

[second]

Hallo Horsti,
kann Dich verstehen. Die Diagnose ist schon Hammer hart. Kann auch deinen Freund verstehen. Mit jemanden zu leben nur zusehen ist sehr schlimm.
Er denkt, Du machst Dich vom Hof und lässt ihn alleine zurück. Natütlich ist er traurig.

Die Chance vom Balkon zuspringen und den Sturz zu überleben ist sicher genau so groß wie die Chance den Krebs zu überleben. Du hast eine Chance in jedem " Fall"
Mein Mann hat sei 1999 Krebs und wir Leben beide damit. Jeder Tag ist schon
und wir lieben das Leben.

Ich bin sicher Du brauchst etwas Zeit um Dampf abzulassen. Und dann fang die Therapie an. Ich bin mir sicher es lohnt sich.

Meld Dich mal wieder. Marion

[simtomeli]

Hallo Horsti,
es ist ganz furchtbar, mit was Du da konfrontiert bist. Lies mal in dem Thread Adenokarzinom inoperabel, Du wirst Menschen finden, mit einer ganz ähnlichen Diagnose, die damit schon Jahre leben, überleben. Bei jedem verläuft die Krankheit anders und Du hast bestimmt einige Therapieoptionen. Ich wünsche Dir ganz fest, dass Du Mut und Vertrauen schöpfen kannst und es ist ganz stimmig, dass es Dir jetzt erstmal den Boden unter den Füssen wegzieht.
Alles Gute für Dich, melde Dich wieder, wie es weitergeht bei Dir.
simtomeli

[heaven]

Hallo Horst,

ich kann deine Verzweiflung,deine Wut und deine Ohnmacht gut verstehen.
Diese Gefühle müssen auch raus! Spring bitte nicht vom Balkon: Du hast deinen Thread passend betitelt-FAHRPLAN. Berate dich mit deinem Onkologen über den Fahrplan deiner Behandlung (Chemo/Bestrahlung.. )
Natürlich ist unsere Lebenszeit mit dieser Diagnose begrenzt,das will ich dir auch gar nicht schönreden! Aber niemand kann dir sagen,wielange..
Ich lebe seit genau seit 9 Monaten und einem Tag mit der Diagnose und ich kann dir sagen: Ich lebe gut damit!
Wie mein Vorredner schon schrieb,schau mal bei den "Adenos" rein und berichte genaueres (Tumorart,Staging..)


Erst mal alles Gute für dich und ich hoffe, noch mehr von dir zu lesen!

Liebe Grüsse von
Heaven (dem Himmel so fern)