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  #16  
Alt 14.03.2012, 00:25
Stewey Stewey ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Liebe Jessy,
ich hatte auch jedesmal Angst vor den Untersuchungen MRT Kopf, denn meistens war es leider
Wir haben immer ein Funken Hoffnung gehabt....wenn es den nicht mehr gibt, dann wirst du es merken. Dein Vater macht den ganzen Prozess 5 Phasen des Sterbens mit sich selbst durch und auch das wirst du merken. Zorn, Neid, nicht wahrhaben wollen, annehmen, Deprssion. Es muss nicht immer in der Reihenfolge ablaufen, aber laut Untersuchungen macht jeder Mensch diese Phasen durch. Das wirst du in den Büchern immer wieder finden. So ein Prozess kann Jahre dauern...bei keinem gleich.
Mich würde nochmal interessieren, was dein Papa jetzt an Medis bekommt. Denke immer daran man versucht in diesem Stadium nicht mehr medizinisch zu handeln sondern die Lebenqualität steht im Vordergrund.
Kaffee ... gerne
Lieben Gruss
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  #17  
Alt 14.03.2012, 07:06
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JessyHH JessyHH ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Guten Morgen,
Mein Pa bekommt alle 3Wochen Alimta als Chemo (Cisplatin haben wir abgesetzt weil es ihm so schlecht damit ging). Zusätzlich hatte er ja im Dez. und Jan. eine Lungenbestrahlung - da habe ich noch besonders viel Hoffnung rein gesetzt.
Für der Kopf bekmmt er Momentan keine Therapie - das entscheiden wir am 30.
Ausserdem bekommt er Keppra und Tavor wegen der Krämpfe, zusätzlich noch Fortecotin, Folsan und ein Antidepressiva (schreibt man das so ).

So ihr lieben, ich werde mich jetzt mal zur Arbeit schleppen....

Wünsche euch allen einen schönen Tag!
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13 Monate tapfer gekämpft und nun doch friedlich in unseren Armen für immer eingeschlafen

*15.04.1958 - +17.08.2012

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  #18  
Alt 15.03.2012, 20:47
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Hallo Jessy,

jetzt will ich mich erst mal auch bei Dir festpinnen.

Tolles Wetter war heute endlich mal recht hast Du.

Ich habe morgen frei. Dann schnapp ich mir meine Nervsäge und wir fahren in die Stadt. -- Kann man vormittags eigentlich Eis essen ???

Schon interessant, ich habe immer das Leben genossen. Jetzt versuche ich es noch mehr.

Schönes Wochenende noch.
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Nicht mehr OpaTochter


Beruf: Optimistin (meistens)

Motto: Schlimmer geht immer.

Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012
Den Kampf verloren am 18.11.2013




Hier gibt es meine Vorstellung:
http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524
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  #19  
Alt 15.03.2012, 21:06
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JessyHH JessyHH ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

opaTochter
Ja, spinne dich gerne bei mir fest
Na klar kann man Vormittags schon Eis essen! Es geht IMMER

Wünsche dir auch jetzt schon mal ein schönes und vor allem Sonniges Wochenende!!!!
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*15.04.1958 - +17.08.2012

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  #20  
Alt 16.03.2012, 09:40
Gianda Gianda ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

@ Jessy, für was nimmt dein papa Fortecotin??

Lg
Daniela
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  #21  
Alt 16.03.2012, 22:26
Jasofe Jasofe ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Liebe Jessy,

ich fühle so mit dir und kann dich gut verstehen. In vielen Dingen finde ich meine eigene Familiensituation wieder. Gerade die Gespräche über die Krankheit, über das Sterben und über den Tod sind so schwierig.

Alles gute Gute für dich und deine Familie
Jasofe
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Nachdem er viel von der Welt gesehen hat, erkundet er nun sein letztes Reiseziel - die Ewigkeit.
(mein Papa : gestorben am 31.3.2012 und ich hielt seine Hand)
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  #22  
Alt 16.03.2012, 22:56
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JessyHH JessyHH ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Jasofe, danke für deine lieben Worte.

Gianda - das Fortecotin bekommt er wegen dem Ödem von der Hirnmetastase.
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*15.04.1958 - +17.08.2012

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  #23  
Alt 16.03.2012, 23:03
Stewey Stewey ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Hallo Jessy,
wie geht's dir?
Wieviel Kortison nimmt dein Vater. Irgendwann gibt es auch den umkehrschluss, dass das ödem der Hirnmetastasen wieder wächst obwohl Kortison gegeben wird!
Lieben Gruss Sandra
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  #24  
Alt 16.03.2012, 23:19
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JessyHH JessyHH ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Hallo Sandra,
ich kann garnicht genau sagen wie es mir heute geht... Eigentlich war heut ein recht schöner Tag - ich saß schön mit meinen Eltern im Garten und habe Kaffee getrunken und mein Paps machte heute einen wirklich guten Eindruck.
Doch dann fing er wieder mit dem "Beerdigungsthema" an und hat alles so ins lächerliche gezogen... irgendwann bekam er knallrote Augen und ihm kullerten die Tränen und er sagte "jetzt tränen mir schon die Augen vom ganzen lachen".
Das beschäftigt mich jetzt irgendwie.... weil ich denke dass er seine Trauer bzw Angst nur mit seinem Lachen übertönen wollte... eigentlich hätte ich ihn in den Arm nehmen wollen.... aber da er ja behauptet hat dass ihm nur vom "lachen" die Augen tränen habe ich es natürlich nicht gemacht....

Ich weiss garnicht warum ich dir das nun schreibe weil es wahrscheinlich völlig unwichtig ist.. aber mich lässt es heut irgendwie schon den ganzen Tag nicht los


Das Fortecotin wird gerade runterdosiert. Wenn ich noch auf dem Aktuellen Stand bin nimmt er jetzt noch 2x tägl 0,5.

Die Bücher sind übrigens da. Habe nun "Der Tod und das leben danach" und "inerviews mit Sterbenden" hier liegen und habe irgendwie Angst sie zu lesen.
Irgendwie kommt das Thema Tod gerade immer näher an mich heran und das macht mir Angst.
Obwohl ich mich eigentlich heut morgen noch gefreut habe heut abend mit dem Buch "der tod und das leben danach" anfangen zu können - da es sich wirklich interessant anhört und ich glaube dass es durchaus Mut macht und Angst verringern kann- habe ich nun irgendwie doch hemmungen...
Da liegt es nun neben mir auf dem Wohnzimmertisch und möchte gern von mir gelesen werden und ich habe da irgendwie eine Blockkade...
Mal sehen... vielleicht schaffe ich es morgen....

Wünsche euch allen noch einen schönen Abend und vor allem ein wunderschönes, sonniges Wochenende!!!
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*15.04.1958 - +17.08.2012

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Geändert von JessyHH (16.03.2012 um 23:22 Uhr)
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  #25  
Alt 17.03.2012, 09:19
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Liebste Jessy,

das ist für euch alle drei ganz besonders schwierig. Ich denke genauso wie du. Wahrscheinlich muss dein Papa das Thema Sterben und Tod ein wenig "karikieren", damit er den Gedanken daran überhaupt ertragen kann. Niemand von uns weiß letztlich, was "danach" geschieht und deshalb finden wir die Vorstellung ja auch alle bedrohlich, beängstigend. aber weißt du, so schlimm es ist, dass ihr jetzt darüber sprecht, es ist auch sehr gut, dass dein Vater sich damit auseinander setzt und euch daran teilhaben lässt. Er öffnet sich und ihr habt die Möglichkeit, mit ihm zu reden. Ich habe am Mittwoch in der Trauergruppe davon erzählt, dass mein Vater gleich nach der Diagnose mit mir über seine Beerdigungswünsche sprach und darüber, was er sich von mir wünscht, wenn er nicht mehr da sein sollte. Es hat damals so weh getan und da saßen wir beide auf der Terrasse und haben anfangen müssen zu weinen. Das war das zweite Mal in meinem Leben, dass ich meinen Vater weinen sah und das war schrecklich für mich, denn ich konnte ihm ja nicht einmal sagen "Alles wird gut", weil ich genau so große Angst hatte wie er. Ich hatte Angst, ihn zu verlieren und er hatte Angst davor, dass er uns zurück lassen muss und davor, dass meine Mama nicht zurecht kommen würde. Und am Mittwoch erzählte ich aber auch, dass ich im nachhinein so froh bin, dass ich mit ihm über dieses Thema sprechen durfte. Denn so konnten wir nach seinem Tod die Trauerfeier genauso gestalten, wie er es sich gewünscht hatte und alles in seinem Sinn organisieren und durchführen.
Ich glaube, dass es gut ist, dass dein Papa sich mit dem Thema auseinander setzt. Auch das nimmt ihm ein wenig von dem Druck und der Angst, die auf ihm lasten. Zumindest sagte mir das mein Vater, als er auf der Palliativstation lag. Und das Buch "Der Tod und das Leben danach" habe ich auch gelesen. Allerdings in einem sehr viel späterem Krankheitsstadium meines Vaters. Ich hatte so wahnsinnige Angst davor, dass wenn man stirbt, man eben ganz allein ist und in dem Buch schildert Elisabeth Kübler-Ross die Phasen sehr detailliert. Und es ist gerade nicht so, dass der Sterbende allein ist. Jeder von uns habe einen Schutzengel, einen Geistführer, der uns unser Leben lang begleitet und über uns wacht. Und dieser Schutzengel weicht nicht von unserer Seite. Außerdem hätten viele Sterbende berichtet, dass "Vorausgegangene", zu denen sie eine innige Beziehung hatten, auf sie warten würden am Sterbebett. Und die helfen ihnen dann beim Übergang. Für mich war genau das sehr tröstlich. Du musst das Buch jetzt auch noch nicht lesen, wenn dir so komisch dabei zumute ist. Du wirst wissen, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.
Ich glaube auch, dass schwer kranke Menschen wohl unterschiedliche Gefühlsphasen durchmachen müssen. Von Traurigkeit, Fassungslosigkeit über Wut, Nicht-akzeptieren-wollen, Verleugnen bis zur Depression. Da ist bestimmt alles dabei. Und vielleicht geht es uns, da wir diese Menschen begleiten ähnlich. Ich finde, dass du deinen Vater ganz wundervoll in seiner Krankheit begleitest! Du bist da und versuchst immer, dich in ihn hineinzufühlen. Und das hilft ihm ungemein, dieser Rückhalt, den er von euch bezieht.
Also meine liebe Jessy, ich hoffe, dass heute wieder die Sonne scheint und dass du den Tag genießen kannst!!!
Ich umarme dich ganz fest,
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #26  
Alt 17.03.2012, 11:39
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JessyHH JessyHH ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Guten Morgen euch allen......

Guten Morgen Miriam,
vielen Dank für deine lieben Worte... ich frage mich immer wieder wie du das schaffst... Hast doch selbst gerade so ein schweres Päckchen zu tragen und hast immer noch die Kraft leuten wie mir ein paar liebe worte und gute Ratschläge dazulassen. Danke dafür!!!!!

Ich glaube auch dass es meinem Papa unheimlich gut tut mit uns darüber zu sprechen, denn es kommt ja jetzt auch des öfteren auf den Tisch... es lässt ihm einfach keine ruhe und er möchte alles bis ins kleinste Detail besprochen haben. Gestern wollte er sogar schon mal den Bestatter anrufen um zu fragen ob das auch alles so geht wie er sich das vorstellt.
Doch mir tut es noch so unheimlich weh über dieses Thema zu sprechen....

Am Donnerstag musste meine Mama mit ihm spontan zu Dodenhof fahren- Er wollte "seinen Schrank besuchen" da er erst im Mai geliefet wird. Da hat er sich bei Dodenof erstmal schön auf die Couch gesetzt und "seinen Schrank" Fotografiert. Fand ich irgendwie total drollig - doch dann kommt wieder der Gedanke "Warum das ganze??? Meint er dass er ihn im Mai nicht mehr sieht?"

Der Arzt hat meinem Paps gefragt was er noch für Ziele hat in seinem Leben, da sagte er dass er sich so wünscht noch ein mal im September mit meiner Mama nach Österreich zum Motorradtreffen zu fahren. Woraufhin der Arzt dann nur mente er solle sich "nähere Ziele" stecken.
Ist das nicht gemein? Wenn es doch das ist was ihn glauben, hoffen und kämpfen lässt!? Muss man ihm und auch uns da so vor den Kopf stoßen?
Hätte er da nicht einfach lieber garnichts sagen können? Ich selbst kann mir zur Zeit garnicht vorstellen dass das ein Problem werden könnte, da er z.Zt. so gut drauf ist.... aber nun gut... -Er ist der Arzt - nicht ich.

Hier ist leider noch keine Sonne in Sicht... hoffe aber sie kommt bald (wollte doch ausreiten )

Wünsche euch allen einen schönen sonnigen Tag!!!!!
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*15.04.1958 - +17.08.2012

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  #27  
Alt 18.03.2012, 10:06
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Guten Morgen Jessy,

danke!!! Es ist für mich aber keine Last, wenn ich mich hier aufhalte und eure Threads lese. Im Gegenteil! Ich hoffe tatsächlich immer, dass ich bei der einen oder anderen einen hilfreichen Tipp beisteuern kann, weil es bei uns ähnlich verlief. Oder ich möchte zeigen, dass ich da bin und zuhöre oder vielmehr lese, damit die andere weiß, dass sie mit all dem nicht so allein ist.
Und um ehrlich zu sein, ich lade hier im Forum ja auch mein Päckchen ab, denn auch wenn ich immer wieder in der nicht virtuellen Welt versuche, über das mich so bewegende Thema zu sprechen, mache ich dort so ganz andere Erfahrungen. Hier wird man verstanden und getröstet und erhält wohlgemeinte Ratschläge und Hilfe. In meiner anderen Welt sieht es leider nicht so aus (außer in der neuen Trauergruppe und bei meinen besten Freundinnen). Gestern beispielsweise erhielt ich einen Brief von einer Brieffreundin aus Berlin, die mir schrieb, der Briefwechsel mit mir habe ihr leider nicht die Quelle der Inspiration gegegen, die sich erwartet habe und deshalb beende sie ihn jetzt. Zack! Ich muss dazu sagen, dass ich ihr meinen letzten Brief in tiefer Trauer direkt nach dem Tod meines Vaters geschrieben habe und deshalb kannst du dir vielleicht vorstellen, was ich so geschrieben habe. Na ja, vielleicht hat sie zu hohe Erwartungen an eine Brieffreundschaft mit einem fremden Menschen. Man muss sich doch erst mal kennen lernen. Von meiner Seite war mein Brief ein Vertrauensbeweis, sie hat als wohl als Zumutung erfahren. Vorbei! Es ist schwierig und dennoch nehme ich aus meiner Trauergruppe mit, dass wenn ich nun einmal traurig bin, es auchvöllig okay ist und ich dann auch nicht den Anschein erwecken muss, alles sei prima. Wenn andere Menschen damit nicht umgehen können, dann haben sie das Problem und nicht ich. Daran arbeite ich jetzt;-)

Ich finde es großartig, dass dein Papa Pläne hat und Dinge, auf die er sich freut und die er gern unternehmen möchte. Als ich von dem Schrank las und seinem Foto musste ich eben wirklich lachen. Was den Arzt angeht... sehe ich genauso wie du! Natürlich kann ein Arzt seinen Patienten darauf hinweisen, wichtige Dinge zu regeln, weil die Lebenszeit womöglich durch die Krankheit begrenzt ist,, doch wenn ich einen Menschen nach seinen Zielen frage und er mir strahlend erzählt, dass er noch einmal mit seiner Frau in den Urlaub fahren möchte, dann würde ich das einfach so stehen lassen. Ich bin auch kein Arzt, aber mein hoffentlich gesunder Menschenverstand sagt mir, dass nichts wichtiger ist als eine gute und optimistische Lebenseinstellung, denn die trägt ja wohl dazu bei, dass dein Papa seine Therapie und eventuelle Rückschläge durchhalten kann. Um so besser, dass er euch hat!!!

Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass dein Papa noch ganz viele kleine und große Dinge erleben wird! Ob es nun sein Schrank im Mai ist oder eine Reise! Und er macht es goldrichtig!!! Er genießt jeden Tag mit euch, an dem er keine Schmerzen hat!!! Perfekt:-)
Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #28  
Alt 18.03.2012, 11:51
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Ach Miriam.....
du bist so lieb.... ja ich habe ja auch schon des öfteren bei dir im Thread gelesen und du ärmste hast es ja nun auch wirklich nicht einfach.... Der Tod von deinem Papa, dein wirklicher Arsc*loch-Chef und dann auch noch die beendete Brieffreundschaft. Da frage ich mich wirklich immer wie du es schaffst dann auch noch afbauende Worte für andere zu finden.
Ih bin so froh dass ich euch habe.... es hilft mir so ungemein hier mit euch einfach mal offen über meine Ängste zu sprechen... - schließlich können die aussenstehenden das ja auch meist garnicht wirklich verstehen oder sind damit völlig überfordet und bringen dann (zumindest für mich) unpassende Kommentare.

Ja, das mit dem Schrank war auch wirklich drollig. Ich musste auch lachen als meine Mom mich anruf und sagte "ich muss gerade zu Dodenhof und mit deinem Vater SEINEN SCHRANK BESUCHEN!" Abends hat er mir dann auch total stolz die Fotos gezeigt. Total süß.

Soooo... heue ist meine Oma 70 geworden und wir müssen nachher noch zu ihrem Geburtstag. Mir graut es ein wenig davor da dort viele Leute sein werden die Papa vor der Diagnose das letzte mal gesehen haben und ich diese mitleidigen Blicke usw mitlerweile überhaupt nicht mehr ausstehen kann.
Aber nun gut, es ist nunmal Oma's Geburtstag - und da müssen wir nunmal hin.
Ich werde dann wieder wie fast jeden Morgen meine "Mir geht es so gut und ich bin total glücklich"-Maske aufsetzen und hoffen dass ich nicht wieder von jedem zweiten darauf angesprochen werde.

Ich war gestern übrigens noch ausreiten (die Sonne kam hier zum glück doch noch raus) und es hat so gut getan. Nur ich und mein Pferd.... da konnte ich mich mal wieder richtig gehen lassen und mich einfach mal ausheulen. Das tat unheimlich gut.
Kennt ihr das auch, dass ihr vor anderen Leuten nicht mehr weinen könnt sondern es euch nur überkommt wenn ihr mal ganz allein für euch seid?
Ich denke immer die Menschen mit denen ich über die Erkrankung von meinem Paps spreche müssen denken ich wäre völlig emotionslos....

Wünsche euch noch einen wunderschönen Sonntag!
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  #29  
Alt 18.03.2012, 12:30
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Zitat:
Zitat von JessyHH Beitrag anzeigen
Ich denke immer die Menschen mit denen ich über die Erkrankung von meinem Paps spreche müssen denken ich wäre völlig emotionslos....

Wünsche euch noch einen wunderschönen Sonntag!
Hallo erst einmal,

wo ich das grade lese, fällt mir ein "Gespräch" mit meinen Kollegen grade ein. Sinngemäß "Und wie geht es deinem Papa jetzt?"

Ich "Na ja geht so, 2. Chemo ist durch, gucken wir mal,.." Na ja, dann ging es noch so ein bischen hin und her und ich dann irgendwann schonunslos ehrlich "Ist natürlich schon blöd, wenn man statistisch gesehen in einem Jahr tot ist."

Kollegen: " ...???... "

Ich: "Klar, es kann auch sein, dass er noch länger hat, oder weniger, aber Fakt ist er wird wahrscheinlich eher nicht am Herzinfakt mit 70 sterben."

Kollege: "Und da kannst du so mit um?"

Ich: "Nein." <<< Blöde Frage>>> Thema ende.

Schön das Ihr das hier kennt.

Das mit dem Karikieren kenn ich auch. O-Ton mein Papa: Ihr könnt euch ruhig mal um mich kümmern. Macht euch keinen Kopf, dauert ja nicht mehr so lange. <<< könnte ich Ihn würgen. Tut lausig weh.>>>
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Hier gibt es meine Vorstellung:
http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524
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  #30  
Alt 18.03.2012, 14:33
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Oh ja OpaTochter... bei solchen Bemerkungen könnte ich meinen Papa auch immer würgen. Oder zum Beispiel "ich weiß garnicht warum ihr so fertig seid!? Ihr seid doch nicht krank.... für euch ändert sich doch nichts wenn ich tod bin." *grrr* da könnte ich dann auch immer lauthals los schreien. Wir sind doch die die zurück bleiben und mit dem Verlust irgendwie fertig werden müssen!?

Zu dem Thema Gespräche mit Aussenstehenden:
Seit der Erkrankung von meinem Dad bin ich da auch irgendwie sensiebler geworden...
Wenn mich heute jemand fragt "na alles gut?" könnte ich schon immer an die Decke gehen - denn es ist natürlich NICHTS gut und eigentlich wollen sie doch eh nix anderes als "JA" hören. Dass "alles gut ist" hsaben sie einem ja schon wärend der Ftage in den Mund gelegt... *grrr* Natürlich weiss ich dass sie es nur gut meinen, aber ich glaube dieses "alles gut?" ist auch nur so eine einfache Floskel die sämtliche Leute einfach nur so aus höflichkeit sagen ohne dass sie die Antwort überhaupt Interessiert, denn wenn man dann tatsächlich mal "Nein" sagt sind sie meist total verdutzt und wissen überhaupt nicht was sie sagen sollen, denn DAS wollten sie ja nun überhaupt nicht hören.
Ich sage dazu mitlerweile immer nurnoch dass DAS im Moment die falsche Frage sei und dann bin ich damit durch.

Genauso gut....:
Als wir die Diagnose anfang August bekamen war ich völlig fertig, war auch krankgeschrieben und gab mein Pferd erstmal für 4Wo zu einer Freundin weil ich absolut keinen Kopf und auch keine Zeit hatte um mich um ihn zu kümmern.
Nach 3Wo. gehe ich ihn dann mal mit meiner Mama besuchen und traf eine ehemalige Stallkollegin wieder die scheinbar schon davon gehört hatte. Sie kam uns entgegen, sah uns bemitleidend an, nahm meine Mom in den Arm (und nun haltet euch fest....) und sagte "es tut mir so leid... ich bete und drücke euch so die Daumen dass es nun wenigstens schnell vorbei geht."
Wir waren Sprachlos Ich mein HALLO!? Geht's noch????? Taktloser geht es ja wohl kaum oder!? Haben uns dann einfach umgedreht und sind gegangen....

So ihr lieben, ich werde mich jetzt mal "geburtstags-fertig" machen.

Wünsche euch noch allen einen schönen Sonntag!
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adenokarzinom, bronchialkarzinom, glioblastom, lungenkrebs


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