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  #1  
Alt 27.03.2006, 23:17
Meike123 Meike123 ist offline
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Registriert seit: 27.03.2006
Beiträge: 2
Standard Hirnmetastasen

Hallo,

mein Vater wurde vor 1,5 Jahren an einem Nierentumor operiert.

Jetzt muß er alle 6 Monate zur Kontrolle zur Ganzkörperknochenszintigraphie, und der Bauchraum und die Lunge wird untersucht

Hier lese ich jetzt öfter was von Hirnmetastasen.

Jetzt meine Frage:

Falls es im Gehirn Metastasen gibt, würden die bei einer Knochenszinigraphie eigentlich entdeckt? Oder sieht man bei dieser Untersuchung nur Metastasen, die direkt am Knochen im Gehirn liegen? Also wenn jetzt Metastasen mitten im Gehirn sind, dann werden die gar nicht gefunden?

Vielen Dank
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  #2  
Alt 28.03.2006, 10:13
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo Meike,
beim Skelettszintigramm wird vorher ein spezielles "Kontrastmittel" (radioaktive Substanz) gegeben, das sich an beschädigte Stellen des Knochens anlagert. Diese Beschädigungen können sehr unterschiedliche Ursachen haben, z.B. altersbedingte Abnutzungen an Gelenken oder auch Krebsmetastasen, aber eben nur an den Knochen. Das wird auf dem Szintigramm in Form verschiedenartiger "Flecken" sichtbar. Der Radiologe kann aufgrund der Lage und Form der Flecken erkennen, ob es sich um Metastasen handelt. Weichteilmetastasen können nicht erkannt werden.
Knochenmetastasen sind übrigens im Knochen, nicht am Knochen.

Für das Erkennen von Hirnmetastasen ist ein Schädel-MRT (oder CT) nötig. Hiermit werden andererseits Knochenmetastasen nicht erkannt.

Das wichtigste ist bei der Kontrolle, daß die Lunge nicht mit einer normalen Röntgenaufnahme untersucht wird, da sieht man nämlich garnix, sondern mit einem CT. Da die Lunge am häufigsten betroffen ist, ist dies auch die wichtigste Untersuchung.
Euch allen alles Gute
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #3  
Alt 28.03.2006, 10:26
Fra Diabolo Fra Diabolo ist offline
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Registriert seit: 13.02.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo Meike!

Bei der Knochenszintigraphie wird im wesentlichen der Stoffwechsel in den Knochen abgebildet. Hierzu wird eine kurzlebige radioaktive Substanz injiziert, die sich über den Blutweg im Körper verteilt. Sie ist an eine Verbindung gekoppelt, die sich aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften bevorzugt im Knochen ablagert, und zwar in erster Linie an Stellen, wo aktiver Knochenstoffwechsel stattfindet (Knochenauf- oder -abbau). Unsere Knochen sind einem ständigen Auf- und Abbau unterlegen. Spezielle Zellen (Osteoclasten) "zerstören" den Knochen und andere wiederum bauen ihn nachfolgend wieder auf (Osteoblasten).
Die von den radioaktiven Atomen ausgesandte Strahlung (Gammastrahlung) wird mit speziellen Detektoren sichtbar gemacht, die je nach Fragestellung entweder den ganzen Körper oder nur Teilbereiche erfassen.

Obwohl hier durch einige Personen im Forum anders vertreten, gilt eine (Ganzkörper-)Knochenszintigraphi lt. aller mir bekannten Richtlinien nur dann angezeigt, wenn bereits Beschwerden oder Anzeichen vorhanden sind (z.B. Knochenschmerzen, "Ermüdungs"bruch, etc.), die durch Metastasen hervorgerufen werden können (aber nicht müssen!!!). Das liegt an dem schlechten "Kosten"/Nutzen verhältnis hinsichtlich möglicher Therapien nach Früherkennung.

Um auf Deine ursprüngliche Frage zurückzukommen, durch die Knochenszintigraphie wird (präferentiell) nur der Knochenstoffwechsel abgebildet, d.h. Weichteile wie. z.B. Hirn können damit nicht beurteilt werden. Hierzu wäre z.B. ein MRT nötig.

Veränderungen in Knochen können entweder lytischer (den Knochen zerstörender) oder blastischer (den Knochen verändernder) Natur sein; bei Nierenkarzinomen treten meist lytische Knochenveränderungen auf.

Ich hoffe das hilft,
cheers,
Gerald
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  #4  
Alt 28.03.2006, 23:29
Benutzerbild von iris1506
iris1506 iris1506 ist offline
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Registriert seit: 03.11.2005
Ort: bockenau/ kreis bad kreuznach
Beiträge: 557
Standard AW: Hirnmetastasen

hallo meike

hirnmetastasen können ganz heimtückisch sein. leider kann ich dir aus meiner sicht nichts positives berichten.
mein papa hatte einen primärtumor im hals. die letzten zyklen chemo waren sehr erfolgreich.
vor ca. 10-12 wochen wurde der kopf komplett durchleuchtet, war überhaupt nichts zu sehen.
vor sechs wochen dann sind die metastasen im kopf regelrecht explodiert.

leider habe ich seit 22.03.06 keinen papa mehr.

der eigentliche tumor im hals kam zum stillstand.

trotzdem immer nachhaken und alles untersuchen lassen, bei bis zu 3 metas besteht noch eine chance.

aber mache dich da jetzt nicht verrückt und denke positiv. das ist das wichtigste.

viel kraft

liebe grüße

iris
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