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  #1  
Alt 21.06.2013, 22:07
Majuni Majuni ist offline
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Standard Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallo ihr Lieben,

seit letzten Freitag habe ich die schlimme Gewissheit, dass auch ich einen bösartigen BK habe -> ein Karzinom ca. 1cm und eine ca. 10x10cm große Rötung auf der Brust. (Da ich beim Registrieren etwas Probleme hatte, habe ich mich jetzt eine Woche lang fleissig durchgelesen.) Am Montag habe ich die Vorstellung in einem Brustzentrum (darf man eigentlich die Namen nennen?)

In der pathologisch, anatomischen Begutachtung stehen folgende facts: Klinische Angaben: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom (vermuten 2erlei Frauenärzte); Makroskopie: 5 Stanzzylinder; Diagnose: Invasives Mammarkarzinom (Adenokarzinom of No Special Type); Score nach Ellis & Elston: 8; Histopathologisches Grading: 3.

Jetzt habe ich natürlich viel gegoogelt und der Verdacht zusammen mit diesen Werten gibt mir die volle Breitseite. Zudem konnte mir meine Frauenärztin (obwohl sehr einfühlsam) auch nichts wirklich positives mitgeben, weil sie meiner Meinung nach nichts beschönigen wollte. Ich fühle mich total leer, meistens komisch ruhig und kann teilweise gar nicht mehr heulen... Ich denke immer wieder nur an mein Kind und dass das alles nicht wahr sein darf. Für mich wäre ein "normaler" BK irgendwie schon viel leichter zu ertragen, da ich das Gefühl habe, der Inflammatorische ist das Übel aller Übel... Zudem nehme ich schon ein Schwindelgefühl im Kopf wahr, meine zu oft abzuhusten und habe eine Riesenangst schon überall Metastasen zu haben.

Hatte von den nicht-inflammatorischen BK-Patientinnen keiner eine Rötung auf der Brust? Und weiß jemand, ob bei der Stanzbiopsie nur Gewebeproben des kleinen Tumors oder vielleicht auch von der Oberhaut untersucht werden?

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir mit euren Antworten etwas Mut machen könntet! Und entschuldigt bitte, wenn ich so absolut negativ gepostet habe, aber ich will einfach schildern was mir gerade durch den Kopf geht.

LG
Majuni

P.S.: Ich habe auch im Vorstellungsordner gepostet.
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  #2  
Alt 21.06.2013, 23:02
Zoraide Zoraide ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Liebe Majuni,
Du machst eine ganz schlimme Zeit durch - zwischen ersten Verdacht, Diagnosephase und Therapiebeginn. Gerade wenn man Mami ist und einem "Krebs" und die Endlichkeit des eigenen Lebens auf dem Tablett serviert werden, ist jeder überfordert und bekommt diese furchtbare Angst. So nett die Ärzte auch seien mögen, so eine Diagnose zu bekommen ist so oder so schrecklich. Es macht keinen Sinn über die eigene Prognose nachzudenken. Eine befreundete Frauenärztin sagte einmal, sie hat Frauen mit guten Prognosen innerhalb von kurzer Zeit sterben sehen und es gab Frauen, die mit schlechten Prognosen noch heute lustig vor sich hinleben.


Es gilt einen Schlachtplan zu machen, damit Du die Zeit bis zum Therapiebeginn gemanagt bekommst - denn das ist eine wirklich harte Zeit:

1) Kein Recherchieren der möglichen Diagnose im Netz bis zum Beginn der Therapie. Es macht keinen Sinn, weil alles was über 2-3 Jahre alt ist, veraltet ist. Da macht man sich nur wuschig. Zudem wird man in wenigen Wochen selber nicht zum Onkologen.
2) Anschaffung eines guten Buches. Ich fand "Überlebensbuch Brustkrebs" von Goldmann-Posch und Martin super. Da bekommt man entscheidende Hinweise zur Therapieplanung und wird eine mündige Patientin.
3) Screening absolvieren (CT, Knochenzinti etc.)
3) Alle Arztbriefe, Untersuchungsberichte, Mammos und MRT auf CD sichern lassen und Ordner anlegen.
4) Kind versorgen: sich beraten lassen wie dem Kind dem Alter entsprechend Mamis Diagnose erklärt wird & Betreuung sicherstellen
5) Port legen lassen
6) 2. und 3. Meinung zur Therapie einholen (sehr anstrengend, aber super wichtig) und dann aus dem Bauch heraus entscheiden.
7) Klären, ob es eine Studie gibt, die auf das Krebs-Profil passt und Vorteile bietet

Ganz dicken Knuddler und halt die Ohren steif!
Zoraide

PS Das ist zwar nicht das, nachdem Du gefragt hast - aber es soll für Dich positiv voran gehen.
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  #3  
Alt 21.06.2013, 23:32
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Dyara Dyara ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Viele liebe Gruesse,

fühl Dich erstmal in den Arm genommen.

Ich glaube, ich kann mir anmassen zu behaupten, Jeder von uns hat der Schlag getroffen, als wir die Nachricht erhielten: Brustkrebs. Du stehst also nicht alleine da.

Lese erstmal nicht zuviel im Internet. Ich persönlich habe gemerkt, dass ich immer panischer wurde. Habe sogar am Anfang meiner Diagnose, meine Beerdigung geplant. Ich kam erst zur Ruhe, als ich dieses Forum fand.

Ja, auch ich hatte eine Rötung an der linken Brust. Es ging soweit, dass die Haut sich soweit veränderte, dass sie wie eine braune Lederhaut aussah. Erst da, wurde ich stutzig. (Der fast 5 cm große Tumor und auch die 3 anderen Tumoren waren nicht tastbar gewesen)

Ja, auch die Haut wurde mit untersucht, so war es jedenfalls bei mir.

Kein Arzt wird was beschönigen oder Dir eine Garantie geben, wie der Krebs sich in der Zukunft verhalten wird, das wäre unverantwortlich. Du muss Dir immer vor Augen halten: *ICH HABE KREBS - ICH KÄMPFE - ICH WILL LEBEN - DENKE POSITIV*

Sehe die Chemo, die Operation, die Bestrahlungen und auch die AHT als Waffen an, die dem Mistkerl zu leibe rücken wird. Kämpfe, wie noch nie in Deinem Leben.

Den genauen Behandlungsplan wirst Du noch erhalten. Ich drücke Dir ganz feste beide Daumen.

Wünsche den Anderen ein ruhiges und sonniges Wochenende.

Dyara
__________________
Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. (Victor Hugo)

Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen. (Zig Ziglar)
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  #4  
Alt 22.06.2013, 12:55
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bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallo Maijuni...

herzlich Willkommen, blöder Anlass, klar und dazu noch den "Super-Gau" des IBKs (die Abkürzung des inflammat. BK). Ich darf mich seit Dez. 2011 damit herumschlagen, kenne also auch deine momentane Situation. Und je mehr man liest, desto schlimmer wird es ja...

Ich hab meinen IBK erst an den angeschwollenen Achsellymphknoten erkannt (die natürlich schon massiv befallen waren und die Lymphknoten am Schlüsselbein auch). Meine Rötung war so dezent, dass zwei Ärzte mir versichert haben, dass es sich niemals um IBK handeln könnte (was ich übers Wochenende bis zur Stanze schon gegoogelt hatte ) Aber ich war mir hundertprozentig sicher und im MRT hat man dann eine befallene Fläche von 3,3x11 cm sehen können .

Also hab ich letztes Jahr das volle Therapieprogramm durchgezogen, erst Chemo mit Carboplatin, Docetaxel und dazu noch Herceptin, den Antikörper gegen den Her2neu Rezeptor. Danach Ablatio beidseits, die eine Seite prophylaktisch, weil ich keinen Wiederaufbau wollte (und immer noch nicht will ), dann Bestrahlung (trotz Ablatio, weil Ausgangsbefund so schlecht), dann das Jahr Herceptin fertig gemacht, im Sommer in AHB gewesen und seit Oktober 2012 wieder am arbeiten mit meinen 32 Stunden die Woche in der Anästhesiepflege.

Und um dir Mut zu machen - mir geht es super!!! Ich habe inzwischen bestimmt 90% meiner vorherigen Leistungsfähigkeit wieder, nach Anstrengungen brauche ich halt länger zur Erholung, aber vielleicht ist das auch das Alter... Haare sind anstatt lang und wellig zur Zeit schulterlang und wild gelockt - sieht super aus - und von der Chemo habe ich auch kaum was zurück behalten.

Ich mache Sport, Nordic Walking, Schwimmen und Fahrrad fahren (allerdings nur wenn ich frei hab, da ich an der Arbeit genug herumlaufe), ernähre mich - nicht immer - gesund, ohne besondere Diät oder so was und meine Psyche kam bis jetzt auch ohne Therapeuten aus (bin von Hause aus sehr schwarzhumorig, das kommt mir jetzt zu gute)...

Natürlich habe ich immer Angst vor der Nachsorge, aber das finde ich ganz normal und da stehe ich auch zu. Die Statistiken des IBKs muss man lernen, auszublenden, da diese die zur Zeit in diversen Studien getesteten Medikamente ja nicht einbezogen haben und so kann jede Statistik im Laufe der Zeit eigentlich nur besser werden - so rede ich mir das auf jeden Fall schön ...

Du hast ja schon gute Anregungen als "Schlachtplan" bekommen, denen schließe ich mich an, mit der Ergänzung, dass im Gegensatz zum "normalen Brustkrebs" die Therapie zügig angefangen werden sollte (also nicht erst 4 Wochen "Auszeit" zum Nachdenken oder so) und sehr sehr wichtig finde ich die Behandlung in einem zertifizierten Brustzentrum, weil meiner Meinung nach nur dort auch die Leute mit Erfahrung dieses seltenen Brustkrebses sitzen.

Ach ja - und diese Metastasenangst hatte ich auch, aber trotz meines grottigen Ausgangsbefundes mit den Lymphknoten und der riesigen Ausdehnung bin ich bis heute Metastasenfrei!!!

Eine von mir sehr geschätzte Userin "dasriek" - huhu... - hat die Krankheit nebst Therapie mal mit einem Elefanten verglichen. Um den zu verspeisen, muss man viele kleine Portionen zu sich nehmen, aber dann schafft man ihn. Ich sehe mich immer mit Messer und Gabel vor einem Teller Elefant sitzen und jeden Tag wird er ein wenig kleiner. Man kann es als Vegetarier auch mit einer Bergbesteigung vergleichen - irgendwann hat man es geschafft.

Und was die ferne Zukunft bringt, kann ja eh keiner wissen. Bis dahin sollte sie uns nicht allzusehr die Gegenwart versauen!!!


Ganz ganz viele liebe Grüße und ein dickes Kraftpaket zum Ohren steif halten schickt dir

Birgit
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  #5  
Alt 22.06.2013, 14:30
Fetzcat Fetzcat ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallo Majuni,
die Diagnose Brustkrebs sorgt schon alleine dafür dass es einem die Füße wegzieht.
Nicht jede Rötung ist ein inflammatorischer Brustkrebs!
Ich hatte damals einen knallroten Busen, der war förmlich am glühen. Ich mußte ein Wochenende "überleben" bevor ich einen Termin im Brustzentrum hatte. Ich weiß nicht mehr wieviele Quarkwickel zur Kühlung ich mir draufgemacht habe, die waren innerhalb von wenigen Minuten durchgetrocknet.
Mittwochs hatte ich dann die Diagnose invasiv ductuales Mammacarcinom. (keine Spur von einem IBK!!!) G3 und Triple negativ.
Das ist heute 9 Jahre her und es geht mir gut.
Warum meine Brust so knallrot war konnte mir keiner genau sagen, es gab nur Vermutungen. Mein Tumor hatte sich nämlich zum Wachsen entschieden, und die Brust brannte innerlich wie Feuer.

Ich wünsche dir auf deinem Weg viel Kraft und auch den Mut ihn zu gehen!
LG Cat
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  #6  
Alt 22.06.2013, 14:46
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bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Huhu Cat,

man kann auch ein inflammatorisches Mammaca. vom invasiv-duktalem Typ haben - so wie ich . Inflammatorisch heißt ja nur, dass die Ausbreitung der Zellen über die Lymphwege der Haut und/oder Unterhaut erfolgt ist.

Manchmal glaube ich,dass es bei Krebs nichts gibt, was es nicht gibt ...

Aber - Supi, dass es dir schon so lange gut geht! Weiter so!!! Mach ich dann nach, ok?

Liebe Grüße von Birgit
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  #7  
Alt 22.06.2013, 15:11
Majuni Majuni ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten! Das tut echt gut! Und vor allem so ein "Fahrplan" was ich denn alles machen sollte und eure "positiven" Erfahrungen von euch.

Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob ich mit einem IBK noch Behandlungsvergleiche einholen soll, oder einfach direkt mal das annehme, was mir die Medizinier in Ulm vorschlagen. Ich habe ausm Bauch raus jetzt eh schon eine Klinik mit 80km mehr Anfahrtsweg ausgesucht, der Zertifizierung wegen. Es gäbe in der Nähe auch ein Brustzentrum, aber ich hoffe an der Uniklinik haben sie einfach mehr Erfahrung mit dem IBK (falls es einer ist - danke Fetzcat, das mit den Quarkwickeln hatte ich auch gemacht, vielleicht ist das ja ein gutes Omen). Und irgendwie wünschte ich mir, es wäre alles schon losgegangen.

Es ist toll zu lesen, wie stark ihr seid und wie gut ihr das bis jetzt alles überstanden habt und in den Alltag zurückgekehrt seid. Dann werde ich das wohl auch schaffen Da ich letzte Woche grad Erdbeermarmelade gemacht hatte, habe ich mir eh vorgenommen bei der nächsten Erdbeermarmelade wieder genauso fröhlich dazu stehen.

Ich werde euch berichten, was bei den weiteren Untersuchungen rauskam.

LG
Majuni
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  #8  
Alt 23.06.2013, 11:21
henni henni ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallo!

Auch ich habe den IBK. die Entscheidung an eine Uniklinik zu gehen ist voll kommen richtig. Dort haben eben die Ärzte sehr viel Erfahrungen mit dem IBK. Ich war vorher in einer anderen Klinik in Behandlung bis ich gemerkt habe das man dort keine Erfahrungen mit dem IBK hatte. Bin dann an eine Uniklinik mit einem zertifizierten Brustzentrum gegangen, ich fühle mich dort sehr gut aufgehoben.

LG
henni
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  #9  
Alt 25.06.2013, 08:37
Majuni Majuni ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Der Verdacht hat sich leider bestätigt. Die Fachärztin und der Prof haben sich nach kurzem Anschauen für den inflammatorischen Brustkrebs entschieden :-( Hautgewebe der Rötung wird morgen genommen, allerdings hat mir die Fachärztin erklärt, dass es wohl möglich sein kann, keine Krebszellen darin zu finden. Und trotzdem stehe dann die Diagnose IBK, da dies auf "Sichtung" und Größe des betroffenen Areals geschieht. Diese schnelle Diagnostizierung dieser Krebsart hat mich ziemlich geschockt und mitgenommen. Aus meiner Unwissenheit raus hätte ich gedacht, der Krebs wird über Blutwerte, positiven Stanzproben, etc. ausgewertet und sicher bestimmt. Aber ich habe einfach von dieser Thematik so viel Ahnung wie ein Schaf und trotte jetzt erst mal brav mit. Bis zur Ablatio ist ja dann zum Glück noch eine Weile.

Jetzt wird nächste Woche der Port gelegt und mit der Chemo begonnen. Eine Abnahme der Brust würde folgen. Außerdem habe ich aus den Untersuchungen folgende Werte erhalten: Sonographie Lymphknoten CN1, ÖstrogenRP 9, ProgesteronRP 0, Her-2-Score: 2+ (irgendein Wert fehlt wohl noch), Lunge auf den ersten Blick ok. Mit der Erklärung dieser Ergebnisse muss ich bis zu meinem morgigen Termin warten. Die anderen Untersuchungen finden noch diese Woche statt.

Was ist das CT? Kommt das nach dem Knochenzinti?

Danke für eure Hilfe!

LG
Majuni
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  #10  
Alt 30.06.2013, 10:30
Majuni Majuni ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallihallo,

ich wollte euch noch meinen Zwischenstand mitteilen, bevor ich mich dann (hoffentlich bald) in den Chemo-Thread einklinken werde

Die Voruntersuchungen sind fast abgeschlossen. Knochen, Lunge, linke Brust und Kopf (wegen Schwindel untersucht) sind in Ordnung *puh*. Der Leberultraschall hat eine "ungeklärte Raumforderung" ergeben und dort wird jetzt noch eine Punktion gemacht (drückt mir bitte alle die Daumen, dass das keine Metastase ist!). Zwei Lymphknoten der betroffenen Seite sind stark vergrößert, werden aber nicht mehr gestanzt, da die beim IBK eh alle rausmüssen. Dann wurden an 4 Stellen der geröteten Haut Punchbiopsien gemacht und alle 4 Stellen sind tumorfreies Hautgewebe mit entzündlichem Infiltrat.
Dann gibts noch folgende Zahlen: ER IRS 9, PGR IRS 0, Her2-neu 2 + (Fish folgt), Ki-67 32%.

Ich habe mir übrigens das empfohlene Buch "Überlebensbuch Brustkrebs" zugelegt und finde es ganz klasse! Danke für den Tipp Somit kann ich jetzt die Zahlen und Abkürzungen echt besser einordnen und verstehen.

Es sind 6 Chemos geplant mit folgenden Medikamenten (Arzthandschrift nicht immer eindeutig deutbar ): Epirubicin, Karoliomyopathie, Alopozie, Cyclophosphamid, Urotox, Alopazie, Taxol, Hybersonsitivitätsreaktion, PNP, Alopezie und evtl. Herceptin, Karoliotox. (Bin etwas überfragt ob manches davon nur Wirkstoffgruppen sind und das andere Handelsnamen?!).

Das Einzige was mir noch durch den Kopf geht ist folgendes: Der Termin für die erste Chemo ist vor der Leberpunktion. Eigentlich wäre es doch gut zu wissen, was da für ein Ergebnis raus kommt? Oder macht dies keine Veränderung mehr bei der Wirkstoffgabe aus, da ich eh schon eine Volldröhnung bekomme?

Übrigens geht es mir zur Zeit emotional echt gut. Ich habe schon den Verdacht, dass in den Mischungen der Heilpraktikerin Aufputschdrogen drin sind

LG an euch alle und viel Kraft auch euch
Majuni
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  #11  
Alt 30.06.2013, 11:04
Zoraide Zoraide ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Es sind 6 Chemos geplant mit folgenden Medikamenten (Arzthandschrift nicht immer eindeutig deutbar ):
Ups, das scheint Deine Aufklärung gewesen zu sein, welche Mittel Du bekommst und welche Nebenwirkungen sie haben können. Handschriftlich wurde es Dir gegeben? Nun ja.

Epirubicin (Das ist ein Chemomittel)
Karoliomyopathie (Das ist eine Nebenwirkung - das Mittel kann sich auf das Herz auswirken)Alopozie (Haarausfall)

Cyclophosphamid Das ist ein weiteres Chemomittel.
Urotox (Das ist eine Nebenwirkung auf die Blase.)
Alopazie (Haarausfall)

Taxol (Chemomittel)
Hybersonsitivitätsreaktion (Allergische Reaktionen als Nebenwirkung)
PNP (Nebenwirkung Polyneuropathien Das kann die Nerven in Händen und Fuessen betreffen - die können taub werden.)
Alopezie (Das Mittel verursacht auch Haarausfall.)

Herceptin (Das ist ein Schlüsselstoff mit dem Handelsnamen Trastuzumap und wenn der Krebs Her2neu +++ ist, bekommst Du es. Es ist prima, leider kann es aufs Herz gehen.) Ich habe irgendwo gelesen, dass es auch schon bei Her2neu++ gegeben wird.

"Das Einzige was mir noch durch den Kopf geht ist folgendes: Der Termin für die erste Chemo ist vor der Leberpunktion. Eigentlich wäre es doch gut zu wissen, was da für ein Ergebnis raus kommt? Oder macht dies keine Veränderung mehr bei der Wirkstoffgabe aus, da ich eh schon eine Volldröhnung bekomme?"
Vom Gefühl würde ich auch sagen, dass das Screening erst abgeschlossen sein sollte.

Kannst Du Dir eine zweite Meinung in einem grossen Brustzentrum holen? Es ist zwar anstrengend, aber notwendig. Ich sehe, dass es wichtig ist, ein Brustzentrum mit hohem Durchlauf zu haben, weil da mehr Erfahrungen vorliegen. Das Screening ist noch nicht abgeschlossen und Du hast noch Zeit. Schliesslich geht es hier um Dein Leben.

Es ist schön, dass es Dir gut geht und so soll es auch bleiben!
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  #12  
Alt 30.06.2013, 12:35
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bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallöchen...

ich muss dann doch mal mit dem Arztgekrakel "aufräumen"... (wobei die Erklärungen dazu richtig waren... )

Du bekommst eine Chemo nach dem "ETC" Schema, die Medikamente dazu hat Zoraide ja schon erklärt.

Herceptin ist ein Antikörper, der bei Vorhanden sein von bestimmten Rezeptoren auf der Oberfläche der Tumorzellen (Her2neu = human epidermal growt factor 2) gegeben wird und zwar über ein Jahr lang alle drei Wochen als Infusion oder in Studien inzwischen auch subcutan.

Ansonsten muss ich ein paar Wörter korrigieren, bitte nicht persönlich nehmen ...

Kardiomyopathie: Erkrankung des Herzmuskels
Alopezie: Haarausfall
Urotoxizität: Nierenschädigend
Hypersensivitätsreaktionen: Überempfindliches Reagieren auf ein Medikament, Allergische Reaktion

Mit der Leberpunktion bin ich ein bisschen unsicher. Ich hatte im CT auch einen Schatten auf der Leber, den man im Sono gar nicht gesehen hat. Im MRT stellte sich das dann als Leberhämamgiom (eine Art "Blutschwamm") heraus, der jetzt einmal im Jahr im MRT kontrolliert wird. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es bei dir ähnlich ist!!!
Ob das Ergebnis Therapieänderungen nach sich ziehen würde, kann ich leider nicht beurteilen, auf jeden Fall bekommst du schon eine "volle Dröhnung" .

Rein theoretisch könntest du mit deinen Unterlagen noch in euer nähergelegenes BZ gehen und ein Beratungsgespräch in Anspruch nehmen. Wenn ich richtig gelesen habe, bist du ja an einer Uniklinik, also dort, wo andere Patientinnen zur Zweitmeinung gehen würden . Ein bisschen kommt es auch darauf an, ob man sich dort gut aufgehoben fühlt.

Ich wünsche dir alles Gute und liebe Grüße von
Birgit
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  #13  
Alt 30.06.2013, 13:47
Majuni Majuni ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallo, ich nochmal

Ich muss das mal kurz korrigieren, ich habe schon ein ordentliches Formular, in dem die 3 Wirkstoffe in einem Fenster handschriftlich und die anderen Sachen (also Nebenwirkungen) auch handschriftlich vermerkt sind. Irgendwie wusste ich jetzt nicht mehr genau was da alles Chemo und was Nebenwirkung ist. Die Ärztin hat mich selbstverständlich in einem Gespräch über die einzelnen Dinge aufgeklärt. Ich bin wohl jetzt schon vergesslich...

Das mit der "2.Meinung einholen" werde ich diese Woche versuchen. Habe theoretisch Di-Do Zeit. Morgen gibt es den Port und am Freitag eigentlich schon die Chemo (wenn sich nichts mehr verschiebt).

Ansonsten kann ich echt sagen, dass ich mich gut aufgehoben fühle. Alle nehmen sich (bis auf das etwas komische erste Gespräch) sehr viel Zeit und beantworten meine Fragen und versuchen mit Engelsgeduld mich zu überzeugen, wenn ich z.B. von "triple-positiv" spreche, dass es dies gar nicht gibt... Mein Vertrauen haben sie definitiv!

Einen schönen Nachmittag noch wünscht
Majuni

P.S.: Danke fürs Korrigieren
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  #14  
Alt 30.06.2013, 14:41
Eulenteddy Eulenteddy ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallo,

ich bin nicht sicher, ob man das vergleichen kann, aber bei mir konnte, zyklusbedingt, VOR Beginn der Chemo kein MRT gemacht werden. Man hatte also "nur" den Knoten per Ultraschall und eine nicht wirklich aussagekräftige Mammographie. Ein sinnvolles MRT kann man wohl nur zu bestimmten Zyklustagen machen, wenn das Brustgewebe noch sehr dicht ist. Hätte ich darauf gewartet, hätte ich 3 Wochen untätig wartend zugebracht.
Man hat sich deshalb entschieden, bereits vorher mit der Chemo zu beginnen. Als ich die eine Woche "drin" hatte, wurde dann das MRT gemacht. Das Ergebnis weiß ich noch nicht, aber man sagte mir auf meine Nachfrage, dass es für die Chemo ohnehin unerheblich ist. Selbst wenn man noch weitere Herde finden würde, würde man jetzt nicht umstellen. In meinem fall hat das Ergebnis zur eine Relevanz für die anschließende Operation (wo und wie viel operiert werden muss), aber eben nicht für die Chemo.

Wie gesagt, ich weiß nicht, ob man das vergleichen kann mit einem fraglichen Befund an der Leber, aber ich könnte mir vorstellen, dass die zugrundeliegende Überlegung eine ähnliche ist.
__________________
Viele Grüße!

"Auch aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen" (Goethe)
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  #15  
Alt 29.06.2014, 23:17
Kuka Kuka ist offline
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Standard AW: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom

Hallo, ich bin neu hier und habe seit Februar 2011 Bruskrebs mit brusterhaltenderOP und Bestrahlung, anschließend eine AHK. Es ging mir gut, bis vor 6 Wochen an meiner Brustkrebsnarbe eine 4cm große Rötung auftrat.
2 Ärzte sahen das als obeflächliches Hautekzem. War jetzt bei Brust MRT und der Radiologe schickte mich sofort zur Stanze Verdacht auf inflammorisches Mamma-Rezidiv. Habe jetzt sofort einen Termin im BKC vereinbart.Schlafe seit einer Woche fast gar nicht mehr und den ganzen Tag habe ich nur noch einen Gedanken, ich werde sterben.Durch die Stanze ist die Rötung leichter geworden,
ist aber nicht weg. Morgen soll ich das Ergebnis bekommen.Bin fix und alle.
Wer hatte ebenfalls diesen Verdacht und hat sich dann zum Guten gewendet.
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