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  #1  
Alt 20.12.2004, 20:43
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Standard Wie schnell starten mit Chemo (vermtl. inflam. K.)

Hallo,
meine Mama hat Brustkrebs. Die Diagnose ist noch ganz frisch, deshalb sind wir jetzt alle ein bißchen daneben. Es kam so plötzlich.
Auf einmal war der Knoten da. Über Nacht. 5cm groß. Biopsie wurde gemacht, bis jetzt wissen wir nur definitiv, daß er bösartig ist. Es muß auf einen zeiten Befund aus einer Patologie irgendwo gewartet werden.
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß wegen Weihnachten alles sooo lange dauert. Sollte man die Chemo gleich nach den Feiertagen beginnen, wenn sich der Verdacht auf inflammatorsches Karzinom bestätigt? Oder könnte man noch ein zwei Wochen warten?
Kann jemand von euch etwas mit der Aussage des Arztes anfangen, daß es aussieht als würde der Krebs schon zerfallen? Ist das was positives oder was negatives?
Bin total wirr momentan. Wie sehr sollen wir denn darauf drängen, die Chemo sofort anzufangen, wenn hoffentlich diese Woche endgültige Ergebnisse da sind? Kann man notfalls wo anders anrufen, daß man zu einer anderen Klinik geht?

Liebe Grüße,
Claudia
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  #2  
Alt 20.12.2004, 21:04
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.112
Standard Wie schnell starten mit Chemo (vermtl. inflam. K.)

Hallo Claudia,
auch wenn der Knoten praktisch über Nacht da war (war bei mir auch mit 5,5 cm), Brustkrebs ist kein Notfall, deshalb ganz ruhig bleiben. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde bei deiner Mutter 'nur' eine Biopsie gemacht. Normalerweise dauert die feingewebliche Untersuchung zwischen 8 - 10 Tagen nach Entnahme der Gewebeprobe (entweder bei der Biopsie oder schon bei der OP). Diese Zeit muest ihr jetzt abwarten, auch wenn's Warten schwer fällt.
Dann erst muesst ihr mit dem Arzt das weitere Vorgehen abstimmen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist unter Umständen eine neoadjuvante Chemo angezeigt, um den Tumor zu verkleinern und evtl. die Brust erhalten zu können.
Wenn zuerst die OP erfolgt, sollte die evtl. nötige Chemo nicht später als 4 Wochen nach der OP beginnen.
Ich habe im letzten Jahr zwischen Diagnose und OP 12 Tage gehabt und dann weitere 4 Wochen später mit der Chemo angefangen. Meinen Knoten hatte ich am 2. Weihnachtstag 02 getastet und am 7. Januar die Diagnose bekommen. Am 20.01. wurde ich dann operiert.
Die Zeit zwischen Diagnosestellung und beginnender Therapie (egal ob Chemo oder OP) ist zunächst einmal die schlimmste, weil man zur Untätigkeit verdammt ist und einem eine Million Gedanken durch den Kopf gehen. Umso wichtiger ist es, dass ihr jetzt Ruhe bewahrt. Ich glaube auch nicht, dass es jetzt besonders viel Sinn macht, in dieser Situtation die Klinik zu wechseln. Und auf die Chemo oder OP zu drängen bringt gar nichts, solange der pathologische Befund nicht vorliegt.
Ganz liebe Gruesse
Birgit 64
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  #3  
Alt 20.12.2004, 23:23
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Standard schnell starten mit Chemo bei inflamm. Ca. !!

Liebe Claudia,

da muss ich leider Birgit widersprechen: sollte es sich tatsächlich um ein inflammatorisches Mammakarzinom handeln, darf keine Zeit verloren werden. Es ist das einzige Mammakarzinom, bei dem Eile geboten ist, weil dieser Krebs sehr schnell streut. Möglichst unverzüglich, sobald die Diagnose gesichert ist, noch vor der OP sollte mit der Chemo begonnen werden!
Hier ein Link dazu
http://www16.brinkster.com/ibcsymptoms/german.html

und noch ein Link zu einem Thread im DMF, der gerade eben Infos zu IBC zum Gegenstand hatte:
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=6500

Alles Gute dir und deiner Mama
viola
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  #4  
Alt 21.12.2004, 00:02
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Standard Wie schnell starten mit Chemo (vermtl. inflam. K.)

Hallo Claudia, hallo Viola,

als ich die Antwort von Birgit gelesen habe, habe ich gehofft, dass Du, Viola schnell etwas schreiben wirst.

Also, Claudia, nicht zuwarten, mit der Chemotherapie so schnell wie möglich anfangen!

Viele Grüße,
TP
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  #5  
Alt 22.12.2004, 07:29
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Standard @ TP

Liebe TP,
ja, so begegnet man sich immer wieder mal beim Flanieren übers Forum. Schön eigentlich. Danke nochmals für deinen positiven Beitrag im DMF. Habe mich über das reiche Echo sehr gefreut (auch wenn meine ursprüngliche Frage eigentlich unbeantwortet blieb).
Schöne Weihnachtstage und im neuen Jahr nur Gesundheit und Freude!
Liebe Grüße
viola
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  #6  
Alt 22.12.2004, 08:01
Melli Melli ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2004
Beiträge: 162
Standard Wie schnell starten mit Chemo (vermtl. inflam. K.)

hallo viola,

meine mama hatte brustkrebs (imflammatorisch) und bei ihr wurde sofort (1 woche nach diagnose) mit der chemo angefangen, nach 4 chemos wurde ihr die brust dann vollständig entfernt.

bitte handelt schnell !!!! bei dieser krebsart ist sofortiges handel nötig, denn dieser krebs streut sehr sehr schnell.

bei meiner mum war es leider zu spät, da die ärzte den krebs nicht erkannt haben, erst nach 3 wochen im kkh..da waren die lymphen schon befallen und die wirbelsäule + becken.

nachdem die brust angenommen wurde, hat der krebs übernacht die leber befallen und man konnte nichts mehr für sie tun.

also, erkundigt euch auch in anderen kliniken und geht NICHT in ein normales kkh.
das war der fehler bei meiner mama...

ich wünsche dir und deiner mama alles erdenklich gute.

melli
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  #7  
Alt 22.12.2004, 12:16
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Standard Wie schnell starten mit Chemo (vermtl. inflam. K.)

Liebe Melli,

ich bin nicht die ratsuchende Claudia, aber ich erinnere mich sehr gut an dich und unsere Korrespondenz im vergangenen Sommer, die mir sehr nahe gegangen ist. Ich bin mit dir sehr traurig, dass es mit deiner Mama ein so tragisches und schnelles Ende nahm und du nun Weihnachten ohne sie feiern musst.

Zum Trost für C l a u d i a muss ich aber erwähnen, dass - wie du damals geschrieben hast - deine tapfere Mama wohl schon während längerer Zeit Metastasen hatte, bevor die Diagnose Inflammatorisches Mammakarzinom gestellt wurde. Du hast aber vollkommen Recht, wenn du betonst, wie wichtig es ist, in ein größeres Krankenhaus, möglichst eines mit Burstzentrum oder in eine Uniklinik, zu gehen.

Liebe Melli, ich wünsche dir und deinem Papa trotz allem ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest. Bestimmt würde es deine Mama nicht anders wollen.

Alles Liebe
viola
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  #8  
Alt 22.12.2004, 12:44
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Standard Wie schnell starten mit Chemo (vermtl. inflam. K.)

Hallo euch alle!
Ganz lieben Dank für eure Antworten!
Heute ist meine Mam den ganten Tag im KH, weil nach Metastasen gesucht wird. Auf die endgültige Diagnose warten wir noch immer, da das zweite patologische Gutachten noch nicht da ist. Aber vielleicht heute.
Die Ungewißheit grad ist schrecklich, aber wenisgtens können wir noch hoffen!

Liebe Grüße,
Claudia
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  #9  
Alt 22.12.2004, 14:43
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Standard Wie schnell starten mit Chemo (vermtl. inflam. K.)

Liebe Claudia,

ich drücke ganz fest die Daumen, dass ihr möglichst bald die definitive Diagnose erhaltet und dass diese verhältnismäßig (!!) nicht zu schlecht ausfällt. Auch wenn anfänglich alles einfach nur eine einzige Katastrophe scheint, gibt es nämlich wirklich Unterschiede. Etwas vom Schlimmsten ist die Unsicherheit, da kann ich euch gut nachfühlen. - Bitte sorge dafür, dass deine Mutter von allen Arztbriefen und Befunden (bes. dem histo-pathologischen) eine Kopie erhält. Nur so kannst du dir nachher brauchbare (Zweit-)Informationen einholen.
Übrigens: bei mir hieß es etwa nach der dritten Chemo (und Kontroll-MRT), der großflächige Tumor fange an, sich wie ein "schmelzendes Schneefeld" aufzulösen. Dies wurde mir als gute Nachricht, d.h. als Zeichen dafür, dass die Chemo wirkt, vermittelt. Was es allerdings bedeutet, wenn diese Auflösung schon vor der Chemo anfängt, weiß ich leider nicht.
Und noch etwas: für mich war es ganz enorm wichtig, dass meine Söhne mich umsorgt und durch ihr jugendlich-positives Denken und ihren Elan aufgefangen haben. Ich bin sicher, das wird dir auch gelingen. Glaube mir: eine positive Einstellung ist die halbe Miete! Vergiss nicht: BK (auch der infalmmatorische!) ist KEIN Todesurteil, die Therapie hat in den letzten Jahren riesige Fortschritte gemacht.
Liebe Grüße
viola
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  #10  
Alt 24.12.2004, 10:33
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Standard Wie schnell starten mit Chemo (vermtl. inflam. K.)

Hallo zusammen,

seit gestern haben wir eine neue Diagnose: hochmaligner B-Non-Hodgkin Lymphdrüsenkrebs in der Brust.
Muß wohl was ziemlich seltsames sein, daß es ausgerechnet dort ist. Ich hoffe nur, daß die Ärzte damit wirklich richtig liegen. Ich hab ja keine Ahnung, wie sicher die Pathologie so was erkennen kann.
Jedenfalls wäre das jetzt halswegs eine gute Nachricht, da der Arzt meinte, daß das eine besser zu behandelnde Art sei als Brustkrebs. Das Hoffen geht also weiter, jetzt stehen neue Untersuchungen an.

Liebe Grüße und ein paar ruhige Tage,
Claudia
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