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  #16  
Alt 13.01.2016, 14:40
tinep tinep ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich

Lilie, es tut mir Leid, dass dein Vater sterben musste. Das Leben ist nicht fair.

Meine Mutter ist nun auch verstorben, am 11.01.2016.
Sie kam kurz nach Weihnachten ins Krankenhaus, aber die Ärzte meinten man kann zwar nichts mehr machen aber sie wird wohl noch einige Wochen unter uns sein. Das wollte sie nicht. Sie wollte sterben. Nicht abhängig sein von Pflegern. In so einem scheiß Pflegebett liegen. Ich glaube sie hat den Prozess selbst beschleunigt. 5 Tage nach dem Arztgespräch ist sie eingeschlafen.

Ich war dabei und fand es leider schrecklich. Wir stürmten ins Krankenhaus nachdem sie angerufen hatten, dass es zu Ende geht. Jetzt habe ich dieses grausame Bild im Kopf von den letzten Minuten nachts um halb 5. Innerhalb ganz weniger Stunden in denen wir nicht im Krankenhaus waren ist sie total zusammengefallen, das war nicht mehr meine Mama. 4 Stunden vorher sah sie noch ganz normal aus. Ich wünschte ich hätte das verpasst. Hätte ihr normales Aussehen als letzte Erinnerung.

Ich wollte unbedingt, dass sie nicht alleine sterben muss. Jetzt denke ich sie wollte alleine sterben. Die letzten Tage wollte sie hauptsächlich in Ruhe gelassen werden. Das schlimmste für sie war, dass sie uns verlassen muss und unsere Anwesenheit hat ihr weh getan. Sie wollte doch so gern bei uns bleiben.
Konnte nicht loslassen solange wir immer wieder um sie rumgelaufen sind, noch ein Bussi, noch ein "ich liebe dich."

Vor einigen Wochen habe ich hier noch geschrieben, dass ich total abgestumpft bin. Es mehr oder weniger akzeptiert habe. Das hat sich jetzt wieder gewandelt. Ich finde es nun wieder unendlich unfair. Es ist mir auch kein Trost, dass sie am Ende sterben wollte und ihr Leid nun vorbei ist. Schließlich war das nur so, weil es ihr schrecklich schlecht ging. Eigentlich hätte sie natürlich gerne gelebt. Sie wollte leben. Der Verfall hat sie fertig gemacht. Vor 3 Wochen sagte sie zu mir "Wieso geht das nun plötzlich so schnell"

Mein Vater ist nun alleine, unser Mittelpunkt weg. Ich wohne weit weg, in Berlin. Meine Schwester hat keine Familie gegründet. Es waren eigentlich nur wir 4...Er muss jetzt in diesem Haus leben. Meine Mama war seine große Liebe, sie haben 24 Stunden am Tag miteinander verbracht. Mein Vater meinte, er und seine Frau sind wie eine Person. Die beiden haben nach 46 Jahren Ehe noch gekuschelt wie frisch Verliebte.

Nun wo die Sorge um das Leiden meiner Mama weg ist, geht die Sorge um das Leiden meines Vaters los. Ich zerbreche mir den Kopf was ich tun kann um ihm zu helfen, aber ich kann nicht meine Mutter ersetzen und ich kann auch nicht einfach wieder hier herziehen. Wie hält man das aus...
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  #17  
Alt 13.01.2016, 23:26
Lilie1987 Lilie1987 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich

Liebe tinep,
es war sicherlich schrecklich die letzten Stunden miterleben zu müssen. Was hatte sie denn und wie alt war sie? Auch ich hatte Angst vor der Situation..wo man ums Bett sitzt und wartet..bis die Person endlich gehen kann. Ich bin mir sicher deine Mutter hätte gewartet bis du das Zimmer verlässt, wenn sie wirklich alleine gehen wollte.

Mein Vater hat es da uns sehr einfach gemacht, er ist ohne uns friedlich während dem schlafen gegangen. Ich bin mir auch sicher, dass er alleine gehen wollte. Wir waren letzten Dienstag zur Besprechung einer Chemotherapie in der Klinik. Die sagte aber, er müsse erst aufgebaut werden und das Wasser muss aus ihm raus - also stationäre Aufnahme. Mein Vater wollte erst gar nicht bleiben, ich und meine Mutter haben ihn überredet (war wohl auch nicht so gut von uns, aber wir dachten ja er bekäme dann wieder besser Luft). Paar Stunden später war er tot, für jeden absolut unerwartet. Wahrscheinlich wusste nur er es, deswegen wollte er nochmal vorher zwei Eis von mir gebracht haben, obwohl er Probleme mit dem Appetit hatte . Ich weiß nicht was besser(schlimmer?) ist, so plötzlich oder doch eher bewusst.

Meine Eltern waren ebenfalls 40 Jahre verheiratet, sehr isoliert, viel zu Hause. Ich mache mir schon immer Sorgen um die beiden wegen der Isolation. Ich hatte dann einfach mal mit meiner Mutter drüber gesprochen. Sie sagte, dass ich mir da keine Sorgen machen muss. Und ganz ehrlich, jeder ist für sich selbst verantwortlich, auch wenns die Eltern sind (hat mir meine Therapeutin verraten). Was nicht heißt, dass man sich nicht um sie kümmern muss! Hast du Kinder? Würdest du dir wünschen, dass sie sich so um dich Sorgen oder sie ihr Leben so umstellen damit du glücklich bist? Oder Herrmann, wie empfindest du das?

Natürlich wird es für deinen Papa schwer, da muss jetzt jeder erstmal selbst durch. Ich bin momentan jeden Tag bei meiner Mutter und wir sind sehr tapfer. Wir wohnen auf einem Dorf und es kamen letzte Woche so viele Menschen zu meiner Mutter die gesagt haben, dass sie für sie da wären, das hätte ich gar nicht gedacht. Sie muss die Hilfe nur annehmen, dazu werde ich sie ermuntern. Du kannst nicht dein Leben für deinen Vater "aufgeben", das will er bestimmt nicht. Ich hoffe das kommt jetzt nicht zu bösartig rüber...ich kann mich nur schlecht ausdrücken.

Bei uns gibt es einige Ehepaare, wo ein Partner früher verstorben ist, zB bei meinen Omas. Die schaffen es ja auch irgendwie?
Es gibt auch tolle Busreisen für ich sag mal Ältere. Das hab ich meiner Mutter gezeigt und sie war sogar begeistert.

Ich lese hier ganz oft unfair, so hab ich das komischerweise noch nie empfunden. Natürlich hätte ich meinem Vater noch viele schöne Jahre gewünscht, dass er Opa wird, mit meiner Mutter alt wird, noch hundert Katzen pflegt und vieles mehr
Es geht nun mal nicht nach der Reihe und wir müssen nehmen was wir bekommen
Unfair finde ich es, wenn ich Kinder in der Krebsklinik sehe. Da fang ich sofort an zu weinen..

Sorry ich hab viel geschrieben.
Herrmann wie lange ist es denn bei dir her?
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  #18  
Alt 14.01.2016, 16:27
Musica Musica ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich

Hallo ihr Lieben!
Ich muss mich leider auch hier einreihen, da meine Mutter (65.J.) am 21.12.2015 an Magenkrebs verstorben ist. Ab der Diagnose im März ging es ihr jeden Tag schlechter bis wir sie Ende November in Hospiz bringen mussten (was die beste Entscheidung war!!!). Die letzten Tage waren schrecklich für uns alle. Von friedvollem Einschlafen keine Spur.

Aber ich denke, wenn man als Angehöriger so etwas miterlebt hat, kann man sich leichter verabschieden. Uns geht es jedenfalls so. Auch mein Vater hat eigentlich schon wieder begonnen nach vorne zu schauen. Natürlich ist da tiefe Trauer aber es werden schon wieder Pläne gemacht und ich finde das ist ein gutes Zeichen. Er hat meine Mama zuhause gepflegt und ab Anfang der Krankheit die ganze Hausarbeit übernommen, ich habe für die beiden gekocht, was bei einem Magenkrebspatienten eine echte Herausforderung ist! Wir haben immer gewusst, dass "das Schlimmste" eintreten wird, die Frage war nur wann. Als es passiert war gab es nichts mehr, wovor man sich noch fürchten musste.
Jetzt ist mein Papa ganz auf sich alleine gestellt (ist auch alleine im Haus) und macht alles selber - und ich denke er will das auch so. Er weiß, dass wir ihm jederzeit helfen wenn es nötig ist. Ich habe selber schon große Kinder und möchte auf gar keine Fall, dass sie ihr Leben für mich umkrempeln würden . Wenn es einen wirklich nicht gut geht, sollte man das seinen Lieben auch sagen, damit die dann reagieren können.
Liebe Grüße
Musica
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  #19  
Alt 17.01.2016, 11:10
Lilie1987 Lilie1987 ist offline
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Hallo Musica,
auch deine Mutter ist zu früh gegangen..ich wünsche eurer Familie viel Kraft.

Als es passiert war gab es nichts mehr, wovor man sich noch fürchten musste. <-- Das hast du schön geschrieben. Ich bin auch etwas ruhiger ohne die tägliche Sorge, wie es ihm geht, wie lang hat er noch usw.

Danke, dass du meine Theorie unterstützt
Wie alt bist du denn wenn du schon große Kinder hast?
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  #20  
Alt 17.01.2016, 19:40
Musica Musica ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich

Hallo Lilie!
Danke für deine Wünsche. Ja, ich unterstütze deine Theorie, aber schauen wir mal was da noch kommt. Es ist ja alles noch ziemlich frisch.
Ich bin übrigens 47 und meine Kinder sind 19 und 22 Jahre alt. Groß genug also um das Ganze zu verstehen.

Den Nachmittag habe ich heute damit verbracht, die ganzen Dokumente zusammenzusuchen und zu kopieren, die man für den Notar braucht. Phuu - das ist ja gar nicht ohne, was da alles zusammenkommt. Hat man ja nicht gerade viel Erfahrung damit, nicht war?
LG Musica
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  #21  
Alt 04.03.2016, 18:34
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Ihr Lieben,

Ich wollte mich mal wieder melden, es ist schon wieder eine ganze Zeit vergangen...
Zunächst allen die hier geschrieben haben und ebenfalls schlimme Verluste erleben mussten, mein aufrichtiges Mitgefühl. Es ist so brutal, jemanden, den man liebt, gehen lassen zu müssen, es zu akzeptieren, zurückzubleiben....


Es hat sich einiges verändert bei mir. Meine Trauer ist präsenter, ich habe aber immernoch nicht begriffen, dass meine Mutter nie wieder kommt..

Die Beziehung zu meinem Bruder wird immer besser, wir sind richtig eng zusammengerückt, ich genieße das sehr!

Mein Vater, der am Anfang so stabil schien, macht leider eine große Krise durch.
Er ist Alkolholiker, hat das trinken aber in den letzten Jahren einigermaßen im Griff gehabt. Mit "im Griff" haben meine ich nicht, dass er jemals lange trockene Phasen hatte, aber er schaffte es immer wieder, längere Zeiten kontrolliert zu trinken, so dass er im Alltag einigermaßen funktionierte. Nach dem Tod meiner Mutter hielt er sich erst tapfer aufrecht, aber sein Konsum wurde immer unkontrollierter. Vor einer Woche rief er mich dann an, total verzweifelt, es ginge ihm so schlecht, er könne nicht mehr. Ich habe ihm dann einen Krankenwagen bestellt, der ihn in die Klinik gebracht hat. Und jetzt ist er in der Psychiatrie und hat eine Entgiftung hinter sich und eigentlich eine Therapie vor sich.... Ich fürchte aber, diese wird er nicht wahrnehmen...
Ich will mich jetzt gar nicht über den Alkoholismus auslassen, das würde den Rahmen hier sprengen und dafür gibt es eigene Foren, aber mir wird immer bewusster, dass mein Vater niemals meine Mutter wird ersetzen können.. Dass auf ihn einfach kein Verlass ist... Dass ich eigentlich beide Elternteile verloren habe. Ich fühle mich manchmal so schutzlos. Ich bin fast 44 Jahre alt und dennoch sehne ich mich nach der Liebe und Zuwendung meiner Mutter.

Ich habe das Gefühl, alles ist anders, ich bin nicht mehr dieselbe und ich muss mich erstmal in diesem neuen Leben zurechtfinden..

Ich schicke euch einen warmen Gruß zum Abend und eine tröstende Umarmung für diejenigen die sie brauchen und möchten.


Jana
__________________
Meine Mutter:
Pankreas-Ca ED 7/2014
verstorben am 3.11.15

Immer in meinem Herzen...
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  #22  
Alt 04.03.2016, 18:57
Adlumia Adlumia ist offline
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Hallo LiebesHerz,

ich möchte dir kurz schreiben.
Deine Zeilen sind sehr traurig.
Und ich kann mir kaum vorstellen, wie es gerade in dir aussehen mag. Du hast deine Mutter verloren und wie es scheint, ist dein Vater auch nicht mehr greifbar für dich. Dass du dich in deinem jetzigen Leben fremd fühlst, kann ich verstehen. Es ist schön, dass du mit deinem Bruder enger zusammengerückt bist, auch wenn das nicht über den Verlust hinwegtrösten kann aber vielleicht hast du so das Gefühl, nicht ganz alleine zu sein, da jetzt auch noch viele Sorgen um deinen Vater hast. Für deinen Vater hoffe ich, dass es in seinem Leben doch noch zu einem Wendepunkt kommt, dass er vielleicht auch trotz seines traurigen Verlusts eine Stärke entwickeln kann und die Chance wahrnimmt dem Alkohol zu entfliehen und für seine beiden Kinder stark sein zu wollen, sie begleiten zu wollen und von ihnen begleitet zu werden!

Viel Kraft für euch als Familie!
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  #23  
Alt 07.03.2016, 21:57
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich

Ich danke Dir sehr Adlumia!
Irgendwie geht es weiter.
Schön ist, dass ich nach Tagen an denen ich besonders traurig war, oft von meiner Mutter träume... Wir trinken meist gemeinsam Kaffee und sie sagt immer, dass alles ok ist und es ihr gut gehe.. Das sind wunderschöne Träume. Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, auch nicht an ein Wiedersehen, aber vielleicht gibt es doch etwas, was niemand begreifen kann, eine Art Fortleben der Seele???
Mein Papa hat jetzt die Entgiftung hinter sich und ist wieder zu Hause.. Voller Pläne und Motivation.. Mal sehen was wird..

Liebste Grüße von

Jana
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Meine Mutter:
Pankreas-Ca ED 7/2014
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Immer in meinem Herzen...
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  #24  
Alt 18.05.2016, 21:04
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Ihr Lieben,

lange herrschte Funkstille bei mir, jetzt wollte ich mal wieder von mir hören lassen.

Wie geht es mir? Es ist schwer zu beschreiben, wie es in mir aussieht.

Außenstehende merken mir, glaube ich, keine Veränderung an, ich lache, bin meist fröhlich, lebe mein Leben. Dennoch ist da diese Lücke, dieses Loch, das einfach da ist. Schwarz, tief, hohl, leer... Ich habe das Gefühl, die Trauer kommt erst jetzt langsam an die Oberfläche. Anfangs konnte ich kaum weinen, jetzt kommen Tränen...endlich... Und meine Mama fehlt mir immer mehr! Es wird schlimmer, nicht besser. Aber es ist ok für mich. Dieses Nichtfühlen am Anfang, das fand ich schlimmer und auch irgendwie verstörend. Weiterhin träume ich regelmässig von ihr und das ist wunderschön. Letzte Nacht waren wir zusammen shoppen. Und immer sagt sie, dass es ihr gut ginge. Das tröstet mich.

Mein Papa macht sich gut. Er ist weiterhin trocken, dekoriert die Wohnung um, macht Sport. Er ist sehr sehr tapfer. Jeden Abend ruft er mich an und erzählt, wie sein Tag war. Ich finde das schön, aber habe gleichzeitig auch Angst, dies wieder zu verlieren wenn er wieder trinkt. Ich habe kein Vertrauen.

Überhaupt habe ich das Vertrauen in das Leben verloren. Ich weiß nicht, ob das irgendwann wieder kommt, oder ob das einfach der Preis fürs älterwerden ist... Vielleicht ist es normal, das Unbeschwerte und vielleicht auch Naive irgendwann zu verlieren? Ich jedenfalls vermute hinter jeder Ecke etwas schlimmes... Bin immer auf der Hut... Habe panische Angst davor, noch jemanden zu verlieren.

Meine Freundin, die ja an Eierstockskrebs erkrankt war (? Oder noch ist?), ist bisher stabil. Alle Nachuntersuchungen unauffällig! Es ist dennoch wie eine Zeitbombe für mich. Ich weiß nicht was wird falls sie ein Rezidiv bekommt. Habe große Angst davor.
Der Krebs hat sich mit voller Wucht in mein Leben gedrängt! NIEMALS hätte ich gedacht, dass ich meine Mutter an BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS verliere, niemals dass meine beste Freundin ein Ovarialcarcinom bekommt. Wieso die beiden? Wieso dieser fiese Krebs? Ich weiß dass es darauf keine Antworten gibt, ich weiß dass es sinnlos ist, darüber nachzudenken.
Es ist wie es ist. Und wir können nichts tun.

Trotz allem: Ich bin glücklich. Das Leben ist schwieriger geworden, aber auch tiefer. Und ich genieße jeden Tag an dem ich und meine Lieben gesund sind. Es ist das einzige was zählt.

Seid alle lieb gegrüßt!

Eure Jana
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Meine Mutter:
Pankreas-Ca ED 7/2014
verstorben am 3.11.15

Immer in meinem Herzen...
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  #25  
Alt 23.05.2016, 10:52
Lella Lella ist offline
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Liebe Jana

Wie schön von Dir zu hören. Es ist so still geworden hier und der Kaffeeklatsch ist auch ganz eingeschlafen...

Ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen. Und trotz aller Traurigkeit und aller Ängste, klingen Deine Zeilen auch irgendwie versöhnlich... Und ich freue mich, dass Du Deine Tage trotz allem geniessen kannst und glücklich bist.

Ich grüsse Dich ganz, ganz lieb
Lella
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  #26  
Alt 23.05.2016, 21:48
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Liebe Lella,

wie schön, auch von Dir zu hören!!
Wie geht es Dir denn?

Heute Nacht habe ich mal wieder von meiner Mutter geträumt, diesmal haben wir telefoniert und sie war ganz fröhlich. Sagt immer, wie gut es ihr ginge und dass ich mir keine Sorgen machen soll. Ich würde so gerne daran glauben, dass es vielleicht doch noch irgendwo eine Welt gibt, in der unsere Lieben auf uns warten...

Drück dich ganz doll!!

Jana
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  #27  
Alt 23.05.2016, 22:42
Lella Lella ist offline
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Liebe Jana

Danke für Deine Antwort
Ja, wie geht es mir... Nicht schlecht trifft es wohl am Besten... Meistens ganz gut... Für mich ist aber noch immer absolut unfassbar, was geschehen ist, wie ein anderes Leben... Ich habe oft das Gefühl, meine Seele dosiert das irgendwie alles auf ein erträgliches Mass. Und so sind die Tage vorbei gesaust, bald ein Jahr...

Ich weiss nicht, ob unsere Lieben auf uns warten, ich hiffe nicht! nein, Scherz beiseite... Ich glaube fest daran - und das tröstet mich - dass sie irgendwo sind und auf uns aufpassen. Und wenn es draussen 1x donnert, weil seine Lieblingsmannschaft verliert, dann bin ich mir sogar ganz sicher. So wie Deine Mama Dir im Traum sagt, dass Du Dich nicht sorgen sollst. Ich will nun mal einfach glauben, dass das keine Zufälle sind. Und ich bin mir auch sicher, dass es ihnen dort gut geht. Sie vermissen uns vielleicht auch, aber sind verrint mit allen, die sie hier schmerzlich vermisst haben...

Ich drück Dich zurück
Lella
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  #28  
Alt 26.05.2016, 21:11
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Liebe Lella,

Du hast das so schön beschrieben... Dass deine Seele den Schmerz dosiert... Genauso empfinde ich das auch. Es ist einfach noch so surreal. Ich bin oft noch wie betäubt.

Dass mit dem Donnern beim Verlieren des Vereins Deines Mannes ist wirklich erstaunlich. Ich glaube auch, dass sie um uns sind. Und ich weiß, dass meine Mutter mir Lebensfreude gewünscht hätte. Und nicht gewollt hätte, dass ich traurig bin.

Ich muss mal blöd fragen... Habt Ihr Kinder? Und wie alt bist Du nochmal? Du kannst mir auch gerne per pn antworten, wenn dir das zu persönlich ist.

Ganz liebe Grüße!

Jana
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  #29  
Alt 26.05.2016, 23:43
Lella Lella ist offline
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Liebe Jana
Zuerst mal vorne weg, ich hoffe, es ist ok, wenn ich mich hier in Deinem Thread so breit mache... Es ist so still geworden hier, ich "freu" mich immer, wenn jemand von früher hier wieder schreibt (auch wenn hier schreiben echt kein Anlass zu Freude ist...)

Mir geht es ähnlich, es ist so surreal. Gerade vorher habe ich alte SMS gelesen und mir gedacht, das kann doch alles gar nicht wahr sein?!Das ist nicht passiert?! Nicht mir! Nicht uns! Das Wort fassungslos hat eine ganz neue Bedeutung...

Mein Mann hätte nie gewollt, dass es mir schlecht geht. Aber er fehlt einfach überall. Ich komme zurecht im Alltag, war immer schon sehr selbständig und unabhängig... Es sind die kleinen Dinge, die fehlen. Jemand der fragt, ob man gut geschlafen hat oder ob man gut irgendwo angekommen ist. Der gute Nacht sagt und mit dem man über due gleichen Witze lacht. Der 2 Teller aufisst, wenn man gekocht hat und jemand der weiss, was man grad denkt... Sowas halt...

Wir haben keine Kinder, nein. Und ich bin 39... Darf ich Dich das selbe fragen, ich erinner mich nicht mehr an alle Details, wie gesagt, früher war hier so viel mehr los...

Gute Nacht und liebe Grüsse
Lella
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  #30  
Alt 27.05.2016, 16:07
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Liebe Lella,

es ist überhaupt kein Problem, wenn Du dich in "meinem" Thread "breitmachst", im Gegenteil! Ich freue mich! Ja, es ist wirklich still geworden... Ich hatte auch schon öfter überlegt, ob ich ganz aufhöre, hier reinzuschauen, aber mir sind hier soviele ans Herz gewachsen, dass ich immer hoffe, Neuigkeiten von jemandem, zu erhaschen.
Im Pankreas-Ca Forum lese ich noch viel mit. Wenn ich so lese, wieviele Ängste dort viele ausstehen müssen... Dieses Hangeln von Untersuchung zu Untersuchung. Hoffnung, Enttäuschung. Ich weiß im Nachhinein gar nicht mehr wie ich das alles ausgehalten habe. Dabei bin ich ja "nur" Angehöriger, "nur" Tochter. Trotzdem war diese Zeit die schlimmste meines Lebens.

Wie es wäre, meinen Mann zu verlieren... Ich will gar nicht dran denken.

Aber trotz aller Trauer, die nunmal leider zum Leben dazugehört: wir haben auch nur unser eines Leben und es bringt uns niemand unsere Lieben zurück, wenn wir nur ausdauernd genug trauern. Das Leben hat so wunderschöne Seiten und die kann ich auch neben der Trauer und des starken Vermissens genießen.

Wir haben auch keine Kinder, ich bin 44. Irgendwie konnten wir uns nicht dazu entscheiden, lieben beide die Unabhängigkeit und unser Leben zu zweit.
Wo wohnst Du? Ich lebe in Hannover.

Hab ein schönes Wochendende und sei herzlich gegrüßt!

Jana
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