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  #1  
Alt 25.11.2007, 15:07
pegchen pegchen ist offline
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Registriert seit: 22.11.2007
Beiträge: 2
Standard Auch mein Papa..........

Hallo Ihr Alle,

ich schreibe hier nachdem ich mich schon ein bischen umgelesen habe..

Auch mein Papa hat Lungenkrebs. Er wird im Dezember 66 Jahre alt. Die Diagnose wurde am 16. September gestellt. Leider hat sich bei den Untersuchungen herausgestellt, dass es ein Mischtumor ist (kleinzellig und nicht-kleinzellig) - sagt das jemanden etwas??
Aber bei den Untersuchungen wurden keine Matastasen gefunden - gut, gell ?? - oder ist es wahrscheinlich das noch welche kommen?

Ich kann nicht mit den Ärzten reden - Papa und seine Frau wollen das nicht - ich bin ihnen nicht böse und ich verstehe es auch - aber leider will auch mein Papa nicht unbedingt alles über seinen Zustand wissen - und ich bin verwirrt.... - mein Papa meinte nur auf die Frage vom Arzt ob er noch etwas wissen wolle: "ich bin nicht neugierig" - Tja und dementsprechend bin ich jetzt auch über den Tumor meines Vaters informiert...

er will es nicht so genau wissen , macht aber alles was die Ärzte sagen und denkt absolut positiv.
Es geht ihm auch, den Umständen etsprechend, sehr gut.

Er hat jetzt 3 Zyklen (von 6) Chemo (wegen dem Mischtumor eine sehr starke)hinter sich und er verträgt die Chemos echt gut - ihm ist etwas übel, drei Tage kein Appetit und dann ist wieder alles prima - nur die Harre sind ihm ausgegangen - er findet es aber auch nicht schlimm.
Allerdings waren nach der ersten Chemo die Blutwerte nicht gut, so musste die zweit um eine Woche verschoben werden. Vor der dritten hat er eine Blutinfusion bekommen - also scheint es so als ob sein Blut das nicht so toll mitmacht - oder ??? Ist des schlimm ?? oder ?? Auch über die Prognosen weiß ich kaum etwas.

Ich weiß das vor der zweiten Chemo eine Untersuchung gemacht wurde und der Tumor um die Hälfte kleiner geworden ist ( von 7,5 cm auf ca 3 cm geschrumpft) und auch bei der nächsten Untersuchung wurde festgestellt das der Tumor wieder kleiner geworden ist - zwar nicht so deutlich wie beim ersten mal aber kleiner !!!

Alles was mein Vater oder seine Frau (wir verstehen uns gut) über die Krankheit und die Therapie erzählen hört sich immer positiv an - und ich denke nicht, dass sie uns nicht die Wahrheit sagen........ ich hoffe halt nur das sie es nicht zu rosa sehen -- oder sehe ich zu schwarz ???

Tja, jetzt habe ich aber ganz schön viel geschrieben - aber vielleicht kann mir von Euch jemand meine Fragen beantworten....... so wie ich hier schon einiges gelesen habe kennen sich ja viele ganz schön aus mit dieser Krankheit....

Danke schonmal

und liebe Grüße - Peggy
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  #2  
Alt 26.11.2007, 09:04
Michael_D Michael_D ist offline
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Registriert seit: 28.11.2005
Beiträge: 200
Standard AW: Auch mein Papa..........

Hallo Peggy,

ein Mischtumor ist in der Tat selten, kommt jedoch durchaus vor. Die Behandlung eines Mischtumors wird vermutlich von Fall zu Fall entschieden, ich glaube, hier gibt es keine Standardtherapie. Mittel wie z.B. Cisplatin oder Carboplatin werden aber grundsätzlich für Kleinzeller und Nichtkleinzeller eingesetzt. Du kannst ja einmal genau erfragen, was Dein Vater erhält, gerne lasse ich Dir nähere Informationen zu den Therapien zukommen.

Die Frage, ob (weitere) Metastasen kommen, kann niemand beantworten. Grundsätzlich gilt: Heilung kann nur eine Operation herbeiführen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Möglicherweise wird angestrebt, den Tumor mit einer Chemo zu verkleinern, um ihn dann zu entfernen (man nennt das "neoadjuvante Chemotherapie"). Ob dies möglich ist, werden die Ärzte im Einzelfall entscheiden, hier sind viele Faktoren zu berücksichtigen (z.B. Lage des Tumors, Lymphknotenbefall, Allgemeinzustand . . .).

Wenn Dein Vater "nicht alles wissen will", ist das etwas, was man durchaus respektieren sollte. Meiner Meinung nach sollte man sich immer danach richten, was der Betroffene selbst wünscht: will dieser komplett informiert werden, dann sollte man dies auch tun. Auf der anderen Seite sollte man sich auch immer fragen: Was ändert das vollständige Wissen? Die Krankheit nimmt so oder so ihren Verlauf, ganz gleich, ob der oder die Betroffene vollständig informiert ist. Wenn die Person dann nun weiß, daß sie nicht mehr lange zu leben hat, fällt es ihr womöglich schwer, die noch verbleibende Zeit möglichst zu genießen. Auf der anderen Seite nimmt man der Person jedoch auch die Möglichkeit, mit sich und der Welt "ins Reine" zu kommen.

Dies ist alles ein sehr schwieriges Dilemma. Außerdem möchte ich das als grundsätzliche Ausführungen verstanden wissen und nicht auf Euren konkreten Einzelfall bezogen. Nach langjährigem Umgang mit dieser Krankheit und der Bekanntschaft einer großen Zahl Betroffener und Angehöriger empfehle ich: "Soviel Information wie vom Betroffenen gewünscht". Wichtig ist jedoch, daß zumindest ein(e) Angehörige(r) bzw. Vertraute(r) "im Team" ist, welcher den Draht zu den Ärzten hat und deren Entscheidungen und Empfehlungen kritisch hinterfragt.

Alles Gute für Euch. Bei Rückfragen stehe ich Euch gern zur Verfügung.

Michael
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  #3  
Alt 26.11.2007, 20:43
Anas65 Anas65 ist offline
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Registriert seit: 20.11.2007
Ort: düsseldorf
Beiträge: 26
Standard AW: Auch mein Papa..........

Liebe Peggy,
auch mein Vater ist im gleichen Alter wie deiner und hat auch die Mischform. Jetzt läuft Chemo, die er so einigermassen verträgt.
Ich kann nur sagen, dass das Wissen um die Diagnose meinen Vater sehr hat altern lassen. Ihm wurde ehrlich gesagt, dass durch seine ausgedehnten Metastasen an eine Heilung nicht zu denken ist und dass er an seinem Krebs sterben wird. Das ist eine ganz schöne Belastung und da fällt es ihm schwer, Zuversicht zu finden. Jeder Patient sollte das für sich entscheiden, wieviel er wissen möchte, mein Dad wollte die ganze ungeschminkte Wahrheit und die bekam er auch. Wenn dein Vater alles "rosarot " sieht, ist das seine Art damit umzugehen, wie es in ihm aussieht, weiss sowieso keiner. Aber du kannst dich auch mit den Ärzten unterhalten und die Informationen bekommen, die du brauchst.
Immer weiter hoffen, nicht aufgeben.
Lieben Gruss
Ana
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  #4  
Alt 27.11.2007, 14:57
Thorsten41 Thorsten41 ist offline
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Registriert seit: 27.11.2007
Beiträge: 3
Standard AW: Auch mein Papa..........

Hallo,
also bei mir ist es meine Mutter (65) und ich mache mir sehr viel Sorgen morgen ist die OP und der Linke obere Lungenlappen wird entfernt.

Hinzu kommt das Sie schon einen Vorder- und Hinterwand Infarkt 3 Bypässe
alles Super überstanden hat in den letzten Jahren.

Im Sommer 2007 hatte Sie ein Vorhofflimmer das übergeleitet hat Ihr Freund hatte Sie gerade noch gerettet und wiederbelegt Ihr Herz hat nun noch 25 % Pumpkraft und dann wurde noch der Lungentumor festgestellt.

Die Ärzte haben dann zuerst gesagt keine OP da der Tumor sehr Bösartig ist. Dann kam die Chemo und der Tumor ist zurückgegangen und wurde kleiner.

Vor einer Woche dann die Entscheidung man will Operieren aber ich habe sehr große Angst das Sie es diesmal nicht Schaffen wird nicht wegen des Tumors sondern wegen des Herzens.

Ich muss das einfach mal los werden ich bin persönlich gegen die Op aber ich respektiere den Wunsch meiner Mutter.

Lieben Gruß

Thorsten

PS. Denke immer dran Du bist nicht allein
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  #5  
Alt 28.11.2007, 08:53
Michael_D Michael_D ist offline
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Registriert seit: 28.11.2005
Beiträge: 200
Standard AW: Auch mein Papa..........

Hallo Thorsten,

ich drücke Dir die Daumen, dass es heute gut verläuft. Ich würde den Entscheidungen der Ärzte vertrauen. Es gibt heute Operationstechniken, die sehr schonend sind und den Patienten nicht über Gebühr belasten.

Wenn sie die Operation übersteht, hat sie die Chance, vielleicht wieder ganz gesund zu werden, und noch viele Jahre zu genießen.

Wenn sie nicht operiert wird, ist das Risiko bei einem bösartigen Lungenkrebs, schnell zu versterben, ausgesprochen hoch.

Melde Dich, wie Deine Mutter es überstanden hat!
Michael D.
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  #6  
Alt 28.11.2007, 15:20
Tochter77 Tochter77 ist offline
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Registriert seit: 09.11.2007
Beiträge: 61
Standard AW: Auch mein Papa..........

Hallo Peggy,

leider gehöre ich auch zu denjenigen, die ihren Papa bei dieser Krankheit unterstützen und begleiten. Schade das auch Du hier scheiben musst

Also das die Blutwerte schlecht werden, daß kommt wohl bei Chemos sehr häufig vor. Der Arzt erklärte uns, daß die Anzahl der weißen Blutkörperchen abnehmen kann und dies ist schlecht, da daß Immunsystem dann nicht mehr so gut arbeitet. Dann muss eben eine Bluttransfusion gemacht werden, damit die Anzahl wieder steigt und der Körper sich besser wehren kann.

Jeder geht anders mit den Informationen um, die er zu der Krankheit bekommt. Mein Papa redet auch wenig darüber. Schon, wie es ihm geht usw. aber nicht über seine Sorgen oder so. Wenn eine Untersuchung ansteht, dann gehe ich, bisher, immer mit. Das ist okay für ihn, denn er möchte, glaube ich, lieber, daß es jemand mitanhört, als das er alles erzählen muss. Ich fungiere dann auch als "Informant" zu meinen Schwestern. Meine Mama versteht eh, die Welt nicht mehr, wenn sie meinen Papa begleitet. Ich glaube für sie ist jede Info schlimm

Ich hoffe Dein Papa kämpft weiter und ich drücke die Daumen für ihn!

LG Jeanette
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  #7  
Alt 30.11.2007, 07:32
pegchen pegchen ist offline
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Registriert seit: 22.11.2007
Beiträge: 2
Standard AW: Auch mein Papa..........

Hallo Alle Ihr Lieben,

vielen, lieben Dank für Eure Antworten und Eure Wünsche.
Es hilft, zu wissen das Ihr da seid.

Ich habe die letzten Tage noch mehr über alles nachgedacht (wenn das überhaupt möglich war) - und ich habe mir vorgenommen meinen Vater und seine Frau nochmal zu fragen ob ich bei der nächsten Arztbesprchung dabei sein darf.
Manches brennt mir schon sehr auf der Seele..........

zum Beispiel hieß es am Anfang sie wollen mit der Chemo den Tumor verkleinern und dann operieren - und jetzt....... auf die Frage an meinen Papa meinte er nur zu mir: die wollen jetzt doch nicht mehr operieren - ich:"warum" - er :"weiß nicht........."
noch mehr ein Grund mich da mal ein bischen mehr einzuklinken !!!
Am 10.12. muß er wieder in die Klinik.....und ich habe mir vorgenommen dabei zu sein - wenn ich darf!?

@Jeanette
so ist mein Papa auch - er redet auch nicht über seine Sorgen und manchmal kommt es mir auch so vor, als würde er die ganze Situation herunterspielen, um uns nicht zu belasten


Ich wünsche Euch, die Ihr auch Euren Vater oder Eure Mutter durch diese Zeit begleiten müsst - viel Kraft.

Liebe Grüße

Peggy


WENDE DEIN GESICHT STETS DER SONNE ZU - DANN FALLEN DIE SCHATTEN IMMER HINTER DICH


(Thailändisches Sprichwort)
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