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Alt 29.11.2017, 11:32
Nicitzka Nicitzka ist offline
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Beiträge: 62
Standard Mama bereits im Leberkoma(?) - Erfahrungen, was tun

Hallo liebe ForumschreiberInnen,

ich bin neu hier, lese aber schon seit ein paar Wochen immer mal wieder mit.
Kommentiert habe ich auch schon. Jetzt möchte ich selber einmal schreiben.

Irgendwie ist es unsinnig, sich Meinungen einzuholen, dazu ist der Verlauf schon zu schwer, denke ich. Es ist schon zu spät, wahrscheinlich.

Was ich mir aber irgendwie erhoffe, Mut, Stütze oder was auch immer.

Meine Mutter hat seit knapp 3 Monaten die Diagnose Leberzirrhose Child C sowie Leberkrebs (2 Geschwulste), bedingt, sicher durch lebenslange Probleme mit den Leberwerten (wie ich es erst jetzt weiß) aber vor allem durch ihre Alkoholsucht.

Es sind im Grunde also gleich zwei schwerwiegende Krankheiten, die zu schaffen machen, wenn auch die eine die andere bedingt bzw. hervorgerufen hat.

Da meine Mutter nie zum Arzt wollte und wir sie nicht dazu überreden konnten, mussten wir den Zerfall über sehr viele Jahre ansehen.
Ich habe als Tochter (un dmein Papa ebenso) ansehen müssen, wie sie sich selbst zerstört. Hilfe habe ich ihr immer wieder angeboten, leider ohne jeden Erfolg.

Es gab mehrere Stürze in den letzten Jahren, die „repariert“ wurden. Die Frage, ob die verschiedenen Abteilungen in den Krankenhäusern nie gesehen haben, dass die Probleme eigentlich anders gelagert waren und nie die Werte genau angeschaut wurden, macht mich rasend.

Der letzte Sturz mit Wunde liegt über ein Jahr zurück und dort haben wir einen Neurologen (ich war mir sicher, dass meine Mutter Polyneuropathie hatte) auf die chirurg. Abteilung kommen lassen, der aber wohl kein Interese hatte.

Durch einen Zufall, (meine Mutter hatte vor kurzem viel Blut verloren), konnten wir sie dazu zwingen ins KH zu gehen. Diese Abteilung stellte dann schnell fest, dass sie nach der Behandlung und Bluttransfusionen, auf die Innere verlegt werden musste, da die Leberwerte katastrophal waren. Dort ging alles seinen Gang. Ab da sprach ich mit den Ärzten und mir als Tochter teilte man auch die niederschmetternde Diagnose mit. Seitdem trinkt sie zum ersten Mal nichts mehr (leider zu spät!)

Der Assistenzarzt teile mir dann jedoch mit, dass sei in der Tumorkonferenz entschieden haben, meine Mutter in einem anderen KH mit einer TACE zu behandeln. Dieses Angebot nahmen wir wahr und so bekam sie schnell 2 TACES innerhalb der letzten 2 Monate, die sie ganz gut vertrug.

Der Zustand besserte sich sogar kurzzeitig. Leider mussten wir letzte Woche erfahren, beim Kontrolltermin, dass sie zwar die Arterien fanden und dort das Chemotherapeutikum einbrachten, dieses aber auf unauffindbare Weise wieder ausgespühlt wurde (abfloss). So habe ich es jedenfalls verstanden.

Es gäbe leider keine Erfolgschance mehr (zu 99%). Sie stellten die Therapie ein und überliessen usn, einen Onkologen aufzusuchen. Dabei rieten sie jedoch noch vor der ersten TACE ab, eine reguläre Therapie (z.B. mit Nexavar) zu machen, wobei ich zustimmte, da der Zustand meiner Mutter nicht gut ist.

Sie schläft sehr viel und ist k.o. Essen tut sie auch nicht sehr viel. Ich habe das Gefühl, der Zustand hat sich seit ein paar Tagen verschlechtert.

Wir haben sie noch einmal zu einem kleinen Geburtstag zu Verwandten mitgeschleppt, wobei es ihr aber nicht gut ging und sie sehr stark gefroren hat. Sie friert übrigens immer. Das kommt wohl von der Blutarmut.

Wir haben nun mit dem Hausarzt beschlossen uns nochmal eine Zweitmeinung in einem anderen KH einzuholen. Ich frage mich allerdings, ob es Sinn macht.
Als Angehörige möchte man nichts unversucht lassen und doch weiss ich nicht, ob es nur Quälerei wäre.

Ich schreibe das so nüchtern runter, bin aber zutiefst traurig und weine viel.

Habt ihr denn Erfahrungen, Tipps, Worte für mich?

Ps. Falls jemand der Meinung ist, Alkoholiker haben es nicht anders verdient,
bitte spart euch den Kommentar.

LG Nicitzka
 

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Stichworte
hcc, leberkoma, tace


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